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Pflege - die Medien sind auf Skandalisierung aus

Verfasst: 04.11.2012, 09:49
von PflegeCologne
Unter viewtopic.php?t=18052
wird wie folgt informiert:

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Pflege und Medienberichte - nicht immer hilfreich
In den letzten Wochen wurde wiederholt in TV- und Radiosendungen über die Pflege berichtet - leider nicht immer zutreffend bzw. sogar irreführend. Dazu habe ich in einer konkreten Angelegenheit folgende Äußerung an die zuständige Redaktion übermittelt:
Das bundesdeutsche Pflegesystem ist komplex, geht es doch um die Umsetzung vielfältiger Leistungsansprüche, die in zahlreichen sehr unterschiedlichen Gesetzen geregelt sind. Das Pflegerecht finden u.a. seinen Niederschlag im SGB XI, SGB V, SGB IX, BGB (Vertragsrecht, Betreuungsrecht, Vorsorgliche Verfügungen), Heimgesetzen, Arztrecht, Berufsrecht der Pflegenden, Strafrecht, Richterrecht, … (usw.). Kompliziert wird es zusätzlich, wenn man bedenkt, dass die Vorschriften nach einer vielfach kritisierten Föderalismusreform in Bundes- und Länderrecht gegliedert sind.
Daher ist es bei kritischen Blicken in den Pflegealltag manchmal nicht einfach, die richtigen Einschätzungen vorzunehmen. Nicht alle Erklärungen, die öffentlich abgegeben werden, sind immer wirklich hilfreich. So gibt es auch vielfach Äußerungen, die die Pflegekräfte vorrangig für die Missstände verantwortlich machen und von diesen couragiertes Auftreten verlangen. Dabei wird meist übersehen, dass die Pflegekräfte auch mit dem System nicht zufrieden sind und durch ständiges Hinweisen auf Mangelzustände auch ernstlich nichts verändern können (Pflegekräfte bleiben nur 5 - 7 Jahre im Beruf, die Krankheitsrate ist bei den Pflegekräften höher als bei anderen Berufen). Im Übrigen erfordert das Beschwerdemanagement nicht nur mutiges, sondern auch kluges Vorgehen. Siehe dazu die Buchveröffentlichung "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen" - siehe dazu z.B. die Hinweise unter viewtopic.php?t=15865
Der Gesetzgeber war und ist gefordert. Dazu bedarf es konstruktiver Vorschläge.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat daher im vergangenen Jahr den Gesetzgeber aufgefordert, bei der Neuausrichtung der Pflege in vielfältiger Weise Veränderungen zu gestalten. Die hiesige Stellungnahme finden Sie unter folgender Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tz2011.pdf - Leider ist das kürzlich beschlossene Neuausrichtungsgesetz ein Flop geworden! Es reicht hinten und vorne nicht. Vor allem ist der Pflegenotstand wieder geregelt noch irgendwie angesprochen worden. Auch der Pflegebedürftigkeitsbegriff ist nicht neu gestaltet worden.
Petitionen, wie sie zur Zeit zuhauf dem Bundestag vorgelegt werden, sprechen einzelne Probleme nur oberflächlich an und sind daher kaum sinnvoll. Sich vornehmlich auf solche Vorgänge zu konzentrieren, hilft den pflegebedürftigen Menschen nicht weiter. Die Vielfalt der gesetzlichen Regelungen erfordert eine ganzheitliche Betrachtung.
Es wäre eigentlich geboten, dass sich alle, die pflegekritisch unterwegs sind, zusammen schließen und in Form eines Bündnissses für besssere Pflegebedingungen kämpfen. Dazu lädt Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit Jahren ein und wird auch den nächsten bundesweit ausgerichteten Pflegetreff am 14.11.2012 in Neuss in diesem Sinne gestalten. Näheres dazu:
• Einladung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hier (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 141112.pdf
• Näheres auch im Forum (mit weiteren Verweisungen) hier viewtopic.php?t=17341
• Brief von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 29.10.2012 an die stationären Pflegeeinrichtungen im Rhein-Kreis Neuss hier (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 112012.pdf
Anhand dieser Informationen wird auch deutlich, dass wir uns nicht allein auf den Gesetzgeber verlassen dürfen, sondern selbst vor Ort mit anpacken müssen. Neben den Pflegeeinrichtungen muss es gute Strukturen in Form von Quartierskonzepten geben. Insoweit sind wir hier musterhaft aktiv.
Dazu einige weitere Hinweise:
> JuraHealth Congress am 24.05.2012 in Köln - Interview: Werner Schell, Pflege-Experte
Der Pflege-Experte Werner Schell beantwortet heikle Fragen zum Thema Gewalt in der Pflege und kommt zu dem Schluss, dass vom Staat nichts zu erwarten ist und die Bürger sich nun selbst an die Hand nehmen müssen. Sein Brief an die Bundeskanzlerin Merkel mit der Aufforderung die Pflege zur "Chefsache" zu machen ist auf taube Ohren gestoßen.
>>> Der Filmbeitrag, 4,18 Minuten, ist anschaubar bei Youtube unter folgender Adresse:
http://www.youtube.com/watch?v=XYqs_-kZ ... ure=relmfu
> Gute Pflege - BürgerInnen werden im Stich gelassen
Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages vom 01.06.2012 - >>> viewtopic.php?t=17411
Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie unsere Hinweise in Ihre weiteren Berichte einbinden könnten. Sie können sich auch gerne hier vor Ort, z.B. beim Pflegetreff, kundig machen und mit den hochkarätigen Podiumsgästen sprechen.
Für weitere Informationen stehe ich natürlich zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - http://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen - Infos auch bei http://www.facebook.com/

Einladung - Terminhinweise
Zu allen Terminen (weitere können hinzu kommen) gibt es unter der Internetadresse
viewforum.php?f=7
stets aktualisierte Informationen!
+++

Guten Morgen Herr Schell,
ich finde Ihren Text bestens gelungen. Sie haben wieder einmal die Probleme auf den Punkt gebracht. Die Medien berichten immer nur dann, wenn es etwas zu skandalisieren gibt. Dann kommen die entsprechenden Sendungen mit reißerischen Titeln. Wie mir scheint, geht es dabei nicht ernstlich um das Thema, um Veränderungen, sondern allein um Quote. Denn die Quote entscheidet wohl maßgeblich über die Summen, die man als Beiträge für die Werbung einfordern kann. Man müsste eigentlich einmal eine Sendung darüber machen, warum die Medien so gerne auf Skandalisierung abfahren. Die entsprechenden Hintergründe müssten einmal offen gelegt werden.
Lb. Grüße
Pflege Cologne

Jauch-Talk zur Pflege - Volksbelustigung - oder weshalb?

Verfasst: 04.11.2012, 10:18
von Anja Jansen
Hallo,
ich bin auch mehr als sauer darüber, dass immer wieder über die Pflege in skandalisierender Forum geredet wird. Natürlich gibt es vielfältige Probleme, aber wir müssen die Lösungsmöglichkeiten deutlich aufzeigen. Pflege wird teurer werden. Mit den augenblicklichen Rahmenbedingungen kommen wir nicht in die Zukunft.
Dass Günther Jauch das Thema aufgreift, ist wohl eher der Volksbelustigung geschuldet >>>> viewtopic.php?t=18056 Mit seriösen Informationen und dem Aufzeigen von Reformerfordernissen wird die Sendung nichts zu tun haben. Es sind ja wieder zwei Politiker in der Runde, die für das System Verantwortung tragen. Eigentlich gehören diese Leute nicht in die Diskussionsrunde, sondern auf eine Art Anklagebank! Ich beklage auch, dass G. Jauch offensichtlich niemanden eingeladen hat, der sachkundig für die Pflegeberufe reden kann. Hr. Schell, vielen Dank für Ihre Statements. Volle Zustimmung!!!
Liebe Grüße Anja

Pflege - die Medien sind auf Skandalisierung aus

Verfasst: 04.11.2012, 12:28
von Sabrina Merck
PflegeCologne hat geschrieben: Pflege und Medienberichte - nicht immer hilfreich
Da kann man nur zustimmen!
S.M.

Pflege - seriöse Berichte eher selten - Klamauk dominiert

Verfasst: 04.11.2012, 18:00
von KPHNeuss
Lieber Hr. Schell,
danke für Ihre neuerliche Positionierung. Das ist genau die richtige Antwort auf all das, was uns im TV z.Zt. geboten wird.
Seriöse Berichte zur Pflegesituation ist eher selten. Es geht nur um Klamauk, dann stimmt nur die Zuschaltquote - und ist alles ist gut,
aber nur für den Sender.
Viele Grüße
KPH Neuss

Nachsatz: Rufe morgen vormittag mal bei Ihnen an. Habe einige Fragen.

Pflege - nicht nur negativ berichten

Verfasst: 05.11.2012, 08:02
von Pflegefan
Es war in den zurückliegenden Jahren schon so, dass über die Pflege, vor allem in den Heimen, nur negativ berichtet wurde. Die alten Menschen wurden total verängstigt. Offensichtlich ist diese Medienkampagne noch nicht beendet und findet nun lebhafte Fortsetzung. Dass in den Einrichtungen nicht alles gut sein kann, berichten selbst gestandene Führungskräfte. Allerdings gibt es vielfach gute Bemühungen, gegen die unzureichenden Rahmenvorgaben des Gesetzgebers und der Verbände anzukämpfen und für bestmögliche Versorgungssituationen einzutreten. Solche Aktivitäten erfordern mehr Unterstützung und nicht nur negative Berichte, die kaum Hoffnung auf einigermaßen gute Pflege zulassen. Es sollte in den Medien schnellstens eine Wende geben mit der Vorgabe: Mehr die positiven Aspekte herauszustellen. Es ist kein Wunder, dass viele gute Pflegekräfte in der Vergangenheit ihren Dienst quittiert haben, erschöpft und aus Frust. Es muss bald eine Kehrtwende geben.

Pflegefan

"Wertschätzung & Anerkennung" - nichts als Wor

Verfasst: 06.11.2012, 18:38
von Sabrina Merck
"Wertschätzung & Anerkennung" - nichts als Worte

Es ist mehr als berechtigt, die Medienberichterstattung aufzugreifen und zu kritisieren. Es ist in der Tat so, dass sich die Redaktionen gerne auf Themen stürzen, die in irgendeiner Form reißerisch und skandalisierend wirken. Sie garantieren Aufmerksamkeit und Zuschaltquoten. Es geht bei all dem nicht oder nur am Rande um Informationen für die ZuschauerInnen. Diese sollen einfach nur unterhalten werden. Pflege wird damit zur Show gemacht, obwohl es doch angesichts der demografischen Entwicklung und der unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen viele Familien gewaltig belastet oder belasten wird.
Ich bin auch entsetzt darüber, wie schnell immer wieder der Blick ins Ausland gerichtet wird. Dort ist angeblich "heile Welt". In Thailand stehen drei Pflegekräfte für einen pflegebedürftigen Menschen zur Verfügung. Polinnen und Pflegekräfte aus anderen osteuropäidschen Ländern arbeiten für wenig Geld und werden dieserhalb gelobt. Fatal ist aber doch eigentlich, dass wir die Not der ausländischen Arbeitskräfte ausnutzen. Dies wird m.E. nicht deutlich genug herausgestellt.
Bei Günther Jauch saßen Politiker in der Diskussionsrunde, die wieder nur mit Sprechblasen und "Schönrederrei" ihre Entscheidungen verkaufen wollten. Offensichtlich haben diese Leute keine Ahnung von dem, was im Alltag, sozusagen an der "Pflegefront" los ist. Obwohl Herr Spahn in der vergangenen Diskussionsrunde anmerkte, er habe sich sachkundig gemacht, gingen seine Ausführungen doch meist ins Leere. Er hatte auch wieder die Sprechblase von "Wertschätzung und Anerkennung" im Gepäck. Von solchen Wortungetümen kommt aber in der Praxis nichts an. Unglaublich, dass dies die Verantwortlichen nicht zur Kenntnis nehmen wollen. - Soweit vom Pflege-TÜV die Rede war: Anscheinend ist noch nicht deutlich genug angekommen, dass diese Prüftätigkeit nicht die Ergebnis- und Lebenswirklichkeit widerspiegelt, glatt am Gesetzgebungsauftrag vorbei!
Nach den letzten TV-Sendungen bin ich mehr als gefrustet.

Sabrina Merck

"Wertschätzung & Anerkennung" - nichts als Wor

Verfasst: 07.11.2012, 07:53
von Rita Reinartz
Sabrina Merck hat geschrieben:"Wertschätzung & Anerkennung" - nichts als Worte
Es ist mehr als berechtigt, die Medienberichterstattung aufzugreifen und zu kritisieren. Es ist in der Tat so, dass sich die Redaktionen gerne auf Themen stürzen, die in irgendeiner Form reißerisch und skandalisierend wirken. Sie garantieren Aufmerksamkeit und Zuschaltquoten. Es geht bei all dem nicht oder nur am Rande um Informationen für die ZuschauerInnen. Diese sollen einfach nur unterhalten werden. Pflege wird damit zur Show gemacht, obwohl es doch angesichts der demografischen Entwicklung und der unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen viele Familien gewaltig belastet oder belasten wird.
Ich bin auch entsetzt darüber, wie schnell immer wieder der Blick ins Ausland gerichtet wird. Dort ist angeblich "heile Welt". In Thailand stehen drei Pflegekräfte für einen pflegebedürftigen Menschen zur Verfügung. Polinnen und Pflegekräfte aus anderen osteuropäidschen Ländern arbeiten für wenig Geld und werden dieserhalb gelobt. Fatal ist aber doch eigentlich, dass wir die Not der ausländischen Arbeitskräfte ausnutzen. Dies wird m.E. nicht deutlich genug herausgestellt.
Bei Günther Jauch saßen Politiker in der Diskussionsrunde, die wieder nur mit Sprechblasen und "Schönrederrei" ihre Entscheidungen verkaufen wollten. Offensichtlich haben diese Leute keine Ahnung von dem, was im Alltag, sozusagen an der "Pflegefront" los ist. Obwohl Herr Spahn in der vergangenen Diskussionsrunde anmerkte, er habe sich sachkundig gemacht, gingen seine Ausführungen doch meist ins Leere. Er hatte auch wieder die Sprechblase von "Wertschätzung und Anerkennung" im Gepäck. Von solchen Wortungetümen kommt aber in der Praxis nichts an. Unglaublich, dass dies die Verantwortlichen nicht zur Kenntnis nehmen wollen. - Soweit vom Pflege-TÜV die Rede war: Anscheinend ist noch nicht deutlich genug angekommen, dass diese Prüftätigkeit nicht die Ergebnis- und Lebenswirklichkeit widerspiegelt, glatt am Gesetzgebungsauftrag vorbei!
Nach den letzten TV-Sendungen bin ich mehr als gefrustet.
Hallo Sabrina, mir geht es ähnlich wie Dir. Die zurückliegenden Sendungen konnten nur den bereits vorhandenen Frust verstärken. Die elenden Sprechblasen der Politiker ... ich kann sie nicht mehr hören ....
Lb. Grüße Rita

Pflege verbessern und nicht nur jammern

Verfasst: 09.11.2012, 08:20
von Nursing-Neuss
Deutsches Ärzteblatt vom 08.11.2012:
Zwei Drittel der Deutschen fürchten Pflegefall im Alter
Text unter viewtopic.php?t=18079
Dazu habe ich soeben gepostet:

Wir müssen uns alle mehr kümmern und mitgestalten. Allein öffentlich zu jammern, reicht nicht aus, auch nicht in den Fachmedien.
Natürlich will kaum jemand ins Heim, ich übrigens auch nicht. Allerdings gibt es Pflegesituationen, die keine andere Möglichkeit zulassen.
So ist das Leben halt. Daher müssen wir für gute Pflegebedingungen eintreten - überall!

Ich bin beim Pflegetreff am 14.11.2012 in Neuss-Erfttal und bringe mich ein, die Pflegesituationen verbessern zu helfen:
Pflegetreff am 14.11.2012 - Medizinische Versorgung ...
viewtopic.php?t=17341

Siehe auch:
Pflege und Medienberichte - nicht immer hilfreich
viewtopic.php?t=18052
Pflege - die Medien sind auf Skandalisierung aus
viewtopic.php?t=18062
Gewalt in Medizin und Pflege - Gute Pflege - Handlungsbedarf
viewtopic.php?t=17416
Lebensabend in Osteuropa - Abschiebung oder was ?
viewtopic.php?t=18053

Pflegenotstand ist der Knackpunkt

Verfasst: 18.11.2012, 10:36
von WernerSchell
Aus Forum:
viewtopic.php?p=69838#69838
"CAREkonkret", Zeitschrift für Entscheidder in der Pflege (16.11.2012):
…. "Bremer Fall löst Debatte um Gewalt in der Pflege aus - Sohn filmte Misshandlung der Mutter" (siehe auch Forum unter viewtopic.php?t=18106 ); "Interview mit Prof. Dr. Thomas Görgen - Stress ist keine Entschuldigung" (siehe auch Forum viewtopic.php?t=17416 / viewtopic.php?t=18062 ).

Der Film "Sozialdeputation diskutiert Vorfall in Altenheim" Länge 6,32 Minzuten, ist anschaubar unter
http://www.youtube.com/watch?v=wqM5uHdJAWQ
Bedeutsam erscheint, dass einige im Film eingefügte Statements eindrucksvoll bestätigen, dass die Pflege-Rahmenbedingungen unzureichend sind und verbessert werden müssen. Vor allem müssen die Stellenschlüssel angehoben werden. Mehr Kontrollen werden als entbehrlich erachtet. Allein hilfreich wurde für mehr Personal plädiert! Das sieht Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk genau so und tritt daher seit Jahren für die Behebung des Pflegenotstandes ein. Auch beim Pflegetreff am 14.11.2012 monierte u.a. der Vertreter der Ärzteschaft das nicht ausreichend vorhandene Pflegepersonal >>> viewtopic.php?t=17341 . Siehe dazu auch unter viewtopic.php?t=17486&highlight=saarland

Werner Schell

Verbesserung der Pflegesituation und Abstellung von Mängeln

Verfasst: 18.12.2012, 08:58
von WernerSchell
Textübernahme aus Forum:
viewtopic.php?p=70354#70354

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich am 30.08.2012 umfangreich gegenüber dem Saarländischen Landtag zu Wort gemeldet
und konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der Pflegesituation und Abstellung von Mängeln gemacht.
Die entsprechende Zuschrift wurde im Parlament vorgestellt und ist Gegenstand eines Sitzungsprotokolls geworden.

Statement nachlesbar unter
viewtopic.php?t=17486&postdays=0&postor ... d&start=15

Ein Altenpfleger packt aus

Verfasst: 06.08.2013, 17:02
von Presse
Augsburg
Ein Altenpfleger packt aus
Die Heimbetreiber fordern mehr Geld. Doch ein erfahrener Mitarbeiter sagt: „Das wird nie bei den Senioren ankommen.“ Er wirft den Trägern Verlogenheit vor
Von Ute Krogull
Jammernde Pflegekräfte und Fernsehsendungen, die aus Altenheimen regelrechte Folterkammern machen, sind Markus Goger ein Gräuel. Er macht seinen Job seit über 20 Jahren – und liebt ihn immer noch. „Natürlich können wir den alten Menschen ein Stück Lebensqualität geben“, sagt er. „Manche kommen abgemagert und apathisch von zu Hause zu uns und blühen dann regelrecht auf.“ ...
http://www.augsburger-allgemeine.de/aug ... 83771.html

Nicht jammern, sondern handeln

Verfasst: 08.08.2013, 07:51
von Nursing-Neuss
Ich schriebe bereits im vergangenen Jahr:

Wir müssen uns alle mehr kümmern und mitgestalten. Allein öffentlich zu jammern, reicht nicht aus, auch nicht in den Fachmedien.
Natürlich will kaum jemand ins Heim, ich übrigens auch nicht. Allerdings gibt es Pflegesituationen, die keine andere Möglichkeit zulassen.
So ist das Leben halt. Daher müssen wir für gute Pflegebedingungen eintreten - überall!


Dieser Text ist weiterhin richtig!

Nicht jammern, sondern handeln

Verfasst: 11.08.2013, 07:08
von Dieter Radke
Nursing-Neuss hat geschrieben: Wir müssen uns alle mehr kümmern und mitgestalten. Allein öffentlich zu jammern, reicht nicht aus, auch nicht in den Fachmedien.
Natürlich will kaum jemand ins Heim, ich übrigens auch nicht. Allerdings gibt es Pflegesituationen, die keine andere Möglichkeit zulassen.
So ist das Leben halt. Daher müssen wir für gute Pflegebedingungen eintreten - überall!
Dieses Statement ist kurz und bündig komplett richtig. Mehr Pflegepersonal und gute Führungsstrukturen sind dringend erforderlich. Das ständige Bejammern unzureichender Pflegesituationen, die es zweifelsfrei gibt, hilft nicht weiter. Auch hier schließe ich mich an: Es müssen konstruktiv Änderungen eingefordert und durchgesetzt werden. Alle Verantwortlichen sind gefordert.

Dieter Radke

Tipps für den Umgang mit Interviewsituationen

Verfasst: 03.08.2014, 08:19
von Presse
Neu erschienen: Tipps für den Umgang mit Interviewsituationen

Pflege ist als Thema zunehmend populär geworden bei Medienvertretern. Im Zusammenhang mit Berichterstattung suchen Redakteure häufig nach Freiwilligen aus der Pflegepraxis, die für ein Interview zur Verfügung stehen. Gerade bei öffentlichen Aktionen oder Demos sind Reporter mit Mikrofon oder Kamera unterwegs, um Statements, kurze Interviews oder Geschichten aus dem Pflegealltag aufzunehmen. Beruflich Pflegenden bietet das eine wichtige Gelegenheit, ihre berechtigten Anliegen zu kommunizieren und politische Forderungen zu verstärken. Ein Interview, ob spontan am Rande einer öffentlichen Kundgebung oder mit zeitlichem Vorlauf für eine Zeitschrift verabredet, ist nichts, wovor man Angst haben muss. Sich ein wenig darauf vorzubereiten ist aber sinnvoll und erhöht die (Selbst-)Sicherheit, wenn man gefragt wird.

Aus diesem Grund hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) jetzt in einem Faltblatt ein paar wichtige Tipps und Informationen zusammengestellt. „Wenn man mich fragt … - Tipps für den Umgang mit Interviewsituationen“ gibt es als Download unter http://www.dbfk.de/download/download/We ... -08-01.pdf . Neben allgemeinen Hinweisen sind darin die zentralen berufspolitischen Forderungen der Pflegeberufe zu finden, aber auch Aspekte, die unbedingt berücksichtigt werden müssen wie z.B. die berufliche Schweigepflicht, Persönlichkeitsrechte und ein professionelles Auftreten. Wir freuen uns, dass beruflich Pflegende nicht passiv bleiben, sondern mutig die Stimme erheben. Mit diesen Tipps wollen wir das ausdrücklich unterstützen.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 01.08.2014
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140

Ärger wegen Ekel-Fotos ...

Verfasst: 02.07.2015, 07:57
von WernerSchell
Die Rheinische Post / Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtet am 1. Juli 2015:
Ärger wegen Ekel-Fotos - Heim bestreitet Rauswurf von fotografierendem Rentner

Bild
Foto: Ekelessen aus dem Altenheim FOTO: privat

Nürnberg. Muss der Altenheim-Bewohner Jürgen, der mit Fotos seines wenig appetitlichen Heim-Essens bundesweit bekannt geworden ist, doch nicht ausziehen? Ein Sprecher des Heimbetreibers sagt, ihm sei nie gekündigt worden.
Von Judith Conrady und Sebastian Dalkowski
Angefangen hatte alles damit, dass sich Jürgen, ein früherer DJ, über das wenig appetitliche Essen in seinem Seniorenheim in Nürnberg geärgert hatte. Weil er eine schwere Lungenkrankheit hat und kaum aufstehen kann, kann der 63-Jährige nicht mehr allein leben. Wer die Gerichte sieht, die dem Frührentner Tag für Tag vorgesetzt werden, könnte denken, Jürgen könne auch nicht mehr kauen: Auf den Tellern befindet sich an vielen Tagen ein Klecks Brei von undefinierbarer Farbe. Jürgen hat zwar ein paar Probleme mit seiner Zahnprothese, kann aber problemlos feste Nahrung zu sich nehmen. …
(weiter lesen unter) …. http://www.rp-online.de/panorama/deutsc ... -1.5205877

Stellungnahme der Moderation:
Ob das Essen des hier angesprochenen Rentners beanstandungswürdig ist oder nicht, kann letztlich anhand der doch "dünnen" Sachinformationen und einiger Bilder nicht beurteilt werden. Dennoch ist eine Wortmeldung wichtig:
Bei der Pflege, Betreuung und sonstigen Versorgung von BewohnerInnen in Heimen gibt es zweifelsfrei erheblichen Verbesserungsbedarf. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit Jahren auf die unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen aufmerksam. Dabei ist es aber in erster Linie wichtig, auf die jeweils maßgeblichen Entscheidungsträger einzuwirken. Berichte der Print- und sonstigen Medien, die vornehmlich auf Skandalisierung setzen, um damit ihre Marktchancen zu verbessern, sind nicht wirklich hilfreich. Erst vor wenigen Tagen hatte ich ein Gespräch mit einem Chefredakteur einer angesehenen Zeitung und musste dabei beklagen, dass gute Informationen über das Pflegesystem bewusst nicht aufgenommen werden. Sie sind nicht spannend genug …. Erst kürzlich gab es eine Befragung der BundesbürgerInnen über die Pflege. Dabei kam angeblich heraus, dass sie sich nicht genügend über das System, Leistungen usw. unterrichtet fühlen. Darauf angesprochen erwiderte mir der Redakteur, dass er sich insoweit nicht zuständig fühle. Fazit: Skandalberichte gerne, aufklärende Informationen über das System eher nein!
Werner Schell