Pflege - Patientenrecht & Gesundheitswesen
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Charta für Pflege - 10 Punkte für eine
menschenwürdige Pflege von Angelika Gemkow
Mein Zukunftsbild:
· menschenwürdig alt werden
· menschenwürdig pflegen
· menschenwürdig sterben
Ich fordere eine Charta für menschenwürdige Pflege. Die Pflege morgen ist nur
sicher, wenn Politik und Gesellschaft jetzt die Verpflichtung einer
menschenwürdigen Pflege annehmen und die Grundlagen für die Herausforderungen
der älter werdenden Gesellschaft schaffen.
Charta für Pflege - 10 Punkte: Vertrauen in eine menschenwürdige Pflege heute
und morgen
· Rechtzeitige Befassung der Menschen mit dem eigenen Alter und mehr
gesellschaftliche Anerkennung der wichtigen Themen Alter und Pflege. Nicht nur
über die Finanzierungsgrundlagen, sondern mehr über Inhalte der Pflege reden.
Die Ursachen für Pflegebedürftigkeit sind wichtig. Wir brauchen
Untersuchungen, warum Menschen pflegebedürftig werden und wie
Pflegebedürftigkeit verhindert oder hinausgeschoben werden kann.
· Breite gesellschaftliche Anerkennung für Pflegekräfte und pflegende
Angehörige. Bessere Koordinierung und Vernetzung sozialer Angebote.
· Für die Zukunft brauchen wir eine menschenwürdige Pflege mit Zuwendung und
Herz. Die Menschen sollen in eine gute Pflege vertrauen können. Pflege ist
Beziehung von Mensch zu Mensch. Geld allein pflegt keine Menschen. Trotzdem
braucht die Pflege eine solide finanzielle Grundlage. Übermäßige Bürokratie
und Überreglementierung im Pflegebereich müssen abgebaut werden, damit mehr
Pflegende für die
direkte Pflegeleistung zur Verfügung stehen.
· Die soziale Kompetenz der Gesellschaft ist ein wichtiges Zukunftsthema.
Nötig sind verpflichtende Schülerpraktika im Sozialbereich und Praktika für
Manager, Politiker und sozialfernere Berufe. In Bewerbungen müssen soziale und
ehrenamtliche Aktivitäten positiv bewertet werden.
· Keine Akzeptanz von Pflegemängeln, Pflegefehlern und fehlender Fachlichkeit.
Technik in der Pflege muss Pflegende unterstützen. Technik kann und darf
zukünftig Menschlichkeit nicht ersetzen.
· Jeder pflegebedürftige Mensch muss täglich seine Mahlzeiten und in
ausreichendem Maße Getränke/Flüssigkeit in dem Tempo erhalten, in dem er
kauen und schlucken kann.
· Baden, Waschen, Körperhygiene sind ein Teil der Menschenwürde. Der
pflegebedürftige Mensch muss täglich zur Toilette gebracht oder geführt
werden. Windeln und Dauerkatheter als pflegeerleichternde Maßnahmen müssen
Ausnahmen bleiben.
· Jeder pflegebedürftige Mensch muss (auf Wunsch) täglich die Möglichkeit
bekommen, sein Bett zu verlassen und an die frische Luft zu kommen. Bewegung,
Kommunikation und Gespräche sind Teil einer guten Pflege.
· Jeder Mensch hat das Recht auf ein Zuhause. Deswegen sollte jeder
pflegebedürftige Mensch als Bewohner/in in Pflegeheimen Mitspracherecht bei der
Auswahl des/der Mitbewohners/in im Doppelzimmer haben.
· Menschenwürdiges Sterben im häuslichen und stationären Bereich, Zuwendung
und Zeit für Sterbende und Angehörige. Jeder pflegebedürftige Mensch muss die
Sicherheit haben, dass er/sie nicht einsam und alleine sterben muss. Aktive
Sterbehilfe darf es weder heute noch morgen geben.
Angelika Gemka – http://home.landtag.nrw.de/mdl/angelika.gemkow/
Quelle: http://home.landtag.nrw.de/mdl/angelika.gemkow/c9.htm
Die Pflegecharta wird mit freundlicher Genehmigung der
Verfasserin, Frau Gemkow, vorgestellt (E-Mail-Zuschrift vom 11.7.2005)
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