Alzheimer - Abgabe: ja oder nein?
Moderator: WernerSchell
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Alzheimer - Abgabe: ja oder nein?
Sorge um wachsende Zahl Demenzkranker
Führen die Versorgungsengpässe in eine „menschliche Katastrophe“, wie Ursula von Leyer befürchtet? Der Präsident der BÄK plädiert in diesem Zusammenhang stehend für eine Alzheimer-Abgabe.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt v. 19.05.08 >>> mehr dazu >>> http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=32397
Hierzu führen wir vom IQB eine neue aktuelle Umfrage durch:
Sind Sie für eine Alzheimer-Abgabe, um damit ggf. Versorgungsengpässe bei der Betreuung hochaltriger Demenzpatienten vermeiden zu können?
>>> zur Umfrage >>> http://pflegerecht-datenbank.de/tinc?key=sI4gQLwE
Führen die Versorgungsengpässe in eine „menschliche Katastrophe“, wie Ursula von Leyer befürchtet? Der Präsident der BÄK plädiert in diesem Zusammenhang stehend für eine Alzheimer-Abgabe.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt v. 19.05.08 >>> mehr dazu >>> http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=32397
Hierzu führen wir vom IQB eine neue aktuelle Umfrage durch:
Sind Sie für eine Alzheimer-Abgabe, um damit ggf. Versorgungsengpässe bei der Betreuung hochaltriger Demenzpatienten vermeiden zu können?
>>> zur Umfrage >>> http://pflegerecht-datenbank.de/tinc?key=sI4gQLwE
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!
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Alzheimer- Abgabe
Bei der Demonstration zum Pflegenotstand am 17.5.2008 in Köln habe ich in meinem Statement für den Pflege-Selbsthilfeverband e.V. bezüglich der Alzheimer-Abgabe folgende Erklärung abgegeben:
...
Aus aktuellem Anlass füge ich noch an: Die Rheinische Post berichtet heute (17.5.2008) über ein Interview mit dem Präsidenten der Bundesärztekammer. Dabei wird u.a. mehr Medizin, gemeint sind Medikamente, für Alzheimerkranke gefordert. Es wird sogar von einer Sonderabgabe gesprochen.
Ohne auf diese schulmedizinischen Argumente konkret anzugehen, sehe ich auch die Pflege gefordert, ihre Vorstellungen zur zukünftigen Versorgung der dementiell erkrankten Menschen einzubringen. Dabei sollte nach unserem Verständnis auf die dringend gebotene Verstärkung der personalen Zuwendung aufmerksam gemacht werden. Dabei kommt der professionellen Pflege zweifelsfrei eine Schlüsselrolle zu!
...
Fundstellen (des vollständigen Statements):
viewtopic.php?t=8635
http://www.wernerschell.de/Aktuelles/pflegenotstand.htm
...
Aus aktuellem Anlass füge ich noch an: Die Rheinische Post berichtet heute (17.5.2008) über ein Interview mit dem Präsidenten der Bundesärztekammer. Dabei wird u.a. mehr Medizin, gemeint sind Medikamente, für Alzheimerkranke gefordert. Es wird sogar von einer Sonderabgabe gesprochen.
Ohne auf diese schulmedizinischen Argumente konkret anzugehen, sehe ich auch die Pflege gefordert, ihre Vorstellungen zur zukünftigen Versorgung der dementiell erkrankten Menschen einzubringen. Dabei sollte nach unserem Verständnis auf die dringend gebotene Verstärkung der personalen Zuwendung aufmerksam gemacht werden. Dabei kommt der professionellen Pflege zweifelsfrei eine Schlüsselrolle zu!
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Fundstellen (des vollständigen Statements):
viewtopic.php?t=8635
http://www.wernerschell.de/Aktuelles/pflegenotstand.htm
Menschliche Zuwendung muss allerorten verstärkt werden!
Hallo Herr Schell,
ich unterstütze Ihr Statement. Eine Alzheimer-Abgabe brauchen wir nicht, es wäre das falsche Signal.
Menschliche Zuwendung muss allerorten verstärkt werden!
MfG
Rob
ich unterstütze Ihr Statement. Eine Alzheimer-Abgabe brauchen wir nicht, es wäre das falsche Signal.
Menschliche Zuwendung muss allerorten verstärkt werden!
MfG
Rob
Sorge um wachsende Zahl Demenzkranker
Sorge um wachsende Zahl Demenzkranker
Montag, 19. Mai 2008
Berlin – Politikern und Ärzte sehen die zunehmende Zahl Demenzkranker in Deutschland mit Sorge. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) warnte am Wochenende angesichts der Versorgungsengpässe vor einer „menschlichen Katastrophe“. Bundesärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe verlangte eine „Alzheimer-Abgabe“. Die Grünen forderten einen bezahlten Pflegeurlaub.
... (weiter lesen unter)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=32397
Montag, 19. Mai 2008
Berlin – Politikern und Ärzte sehen die zunehmende Zahl Demenzkranker in Deutschland mit Sorge. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) warnte am Wochenende angesichts der Versorgungsengpässe vor einer „menschlichen Katastrophe“. Bundesärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe verlangte eine „Alzheimer-Abgabe“. Die Grünen forderten einen bezahlten Pflegeurlaub.
... (weiter lesen unter)
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Und was kommt dann?
"Alzheimer-Steuer" - mal was neues.
Wie sieht es denn mit einer "Immobilitätssteuer für Sanitätshäuser"aus, da die ja durch schlechte Hilfsmittel Geld verdienen.
Oder einer "Tonuserhöhungssteuer", die erhoben wird, wenn jemand vermeindlich "bettpflichtig" wird?
Alles kein Weg - es werden nur "Sündenböcke" gesucht.
In meinen Vorträgen in Berlin auf der Pflegemesse ("Immobilität- Tradierte Pflegehandlungen und die Folgen") habe ich über die Kosten und die Systematik der Versorgung referiert und war erschüttert, wie viele Zuhörer in persönlichen Gesprächen noch krassere Beispiele des Geldverdienens gemacht habe.
Also eher die Industrie + Vertriebe in Pflicht nehmen ...
Dann Geld in modernes Wissen und dessen Vermittlung stecken
Wie sieht es denn mit einer "Immobilitätssteuer für Sanitätshäuser"aus, da die ja durch schlechte Hilfsmittel Geld verdienen.
Oder einer "Tonuserhöhungssteuer", die erhoben wird, wenn jemand vermeindlich "bettpflichtig" wird?
Alles kein Weg - es werden nur "Sündenböcke" gesucht.
In meinen Vorträgen in Berlin auf der Pflegemesse ("Immobilität- Tradierte Pflegehandlungen und die Folgen") habe ich über die Kosten und die Systematik der Versorgung referiert und war erschüttert, wie viele Zuhörer in persönlichen Gesprächen noch krassere Beispiele des Geldverdienens gemacht habe.
Also eher die Industrie + Vertriebe in Pflicht nehmen ...
Dann Geld in modernes Wissen und dessen Vermittlung stecken
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Sorge um Demenzkranke ist berechtigt
Die Sorge um Demenzkranke ist berechtigt. Aber eine Sondersteuer / Abgabe, überhaupt die Diskussion darüber, ist völlig entbehrlich. Die Politik muss ihre Hausaufgaben in Sachen Pflegereform machen und dabei die Demenzkranken gebührend berücksichtigen. Das wäre der entscheidende Schritt!
Bettina
Bettina
Ärztetag fordert mehr Finanzmittel für Demenzpatienten
Ärztetag fordert mehr Finanzmittel für Demenzpatienten
Ulm – Der 111. Deutsche Ärztetag in Ulm fordert, neben den stationären Einrichtungen die ambulante Pflege, teilstationäre Angebote und betreute Wohngruppen zu fördern und wohnortnah auszubauen. Um die bestmögliche Betreuung Demenzkranker zu gewährleisten, sei die Kooperation aller Akteure notwendig. „Dabei berät und stützt der Hausarzt als Koordinator im Versorgungsmanagement den Erkrankten und seine Familie und leitet entsprechende Maßnahmen ein.“ Die Ärzteschaft habe dafür entsprechende [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=26434
Ulm – Der 111. Deutsche Ärztetag in Ulm fordert, neben den stationären Einrichtungen die ambulante Pflege, teilstationäre Angebote und betreute Wohngruppen zu fördern und wohnortnah auszubauen. Um die bestmögliche Betreuung Demenzkranker zu gewährleisten, sei die Kooperation aller Akteure notwendig. „Dabei berät und stützt der Hausarzt als Koordinator im Versorgungsmanagement den Erkrankten und seine Familie und leitet entsprechende Maßnahmen ein.“ Die Ärzteschaft habe dafür entsprechende [mehr]
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Arzt?
Der Arzt als Koordinator? Na super - mein Kfz-Mechaniker wird Verkehrsplaner!
Wenn, dann nur mit entsprechender Qualifizerung - und nicht ein Nachmittag bei der Pharmaindustrie.
Der gemeine Allgemeinmediziner ist definitiv nicht geeignet.
Wenn, dann nur mit entsprechender Qualifizerung - und nicht ein Nachmittag bei der Pharmaindustrie.
Der gemeine Allgemeinmediziner ist definitiv nicht geeignet.
Schlechter Pflege die Rote Karte zeigen und CHANCEN GEBEN - Infos unter www.moviliti-care.de
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Mehr Personal für die Pflege !
Die Ärzteschaft hat in ihren Beschlüssen beim Ärztetag durchaus vernünftige Forderungen erhoben. Denn die Ärzteschaft fordert ein höheres Budget für das Personal in Heimen. Eine solche Personalaufstockung soll den dementiell erkrankten Menschen zugute kommen!
Einzelheiten dazu teilte jetzt CAREkonkret - http://www.vincentz.net/ - mit: Neben den stationären Einrichtungen seien ambulante Pflege, teilstationäre Angebote und betreute Wohngruppen stärker zu fördern und wohnortnah auszubauen, haben die Delegierten des Ärztetages gefordert.
"Die derzeitige Finanzierung stationärer Pflegeeinrichtungen ermöglicht nur ein ‚satt, still, sauber’", hätte das Statement der Delegierten gelautet.
Daher sei eine Aufstockung der Finanzmittel im Pflegebereich die Grundbedingung für eine würdige und umfassende Versorgung im Alter. "Eine würdige und moderne pflegerische Versorgung im Heim wird sich nur durch eine Aufstockung der derzeitigen Personalbudgets um rund 30 Prozent realisieren lassen", sagt Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Kammer.
CAREkinkret weiter:
Darüber hinaus setzt sich die Bundesärztekammer für eine bessere finanzielle Unterstützung der Angehörigen alter und demenzkranker Menschen ein. Denn sie lehnt die "polnische Lösung", bei der ausländische Frauen als Pflegekräfte eingestellt werden, entschieden ab. Stattdessen fordert die Vizepräsidentin: "Die Kosten für die Betreuung von Kindern, Kranken und alten Angehörigen in ihrer häuslichen Umgebung sollten zukünftig voll steuerlich absetzbar sein." Politik und Krankenkassen forderte der Ärztetag auf, „endlich die im Gesetz garantierte Rehabilitation geriatrischer Patienten bundesweit sicherzustellen“. Zugleich lehnten die Ärztevertreter die Ermächtigung von so genannten Heimärzten ab. Stattdessen sollten in stationären Pflegeeinrichtungen Kooperationen mit besonders qualifizierten Vertragsärzten beschlossen werden. ....
Ich gehe davon aus, dass die Zeitschrift CAREkonkret in ihrer nächsten Ausgabe ergänzend berichten wird.
Einzelheiten dazu teilte jetzt CAREkonkret - http://www.vincentz.net/ - mit: Neben den stationären Einrichtungen seien ambulante Pflege, teilstationäre Angebote und betreute Wohngruppen stärker zu fördern und wohnortnah auszubauen, haben die Delegierten des Ärztetages gefordert.
"Die derzeitige Finanzierung stationärer Pflegeeinrichtungen ermöglicht nur ein ‚satt, still, sauber’", hätte das Statement der Delegierten gelautet.
Daher sei eine Aufstockung der Finanzmittel im Pflegebereich die Grundbedingung für eine würdige und umfassende Versorgung im Alter. "Eine würdige und moderne pflegerische Versorgung im Heim wird sich nur durch eine Aufstockung der derzeitigen Personalbudgets um rund 30 Prozent realisieren lassen", sagt Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Kammer.
CAREkinkret weiter:
Darüber hinaus setzt sich die Bundesärztekammer für eine bessere finanzielle Unterstützung der Angehörigen alter und demenzkranker Menschen ein. Denn sie lehnt die "polnische Lösung", bei der ausländische Frauen als Pflegekräfte eingestellt werden, entschieden ab. Stattdessen fordert die Vizepräsidentin: "Die Kosten für die Betreuung von Kindern, Kranken und alten Angehörigen in ihrer häuslichen Umgebung sollten zukünftig voll steuerlich absetzbar sein." Politik und Krankenkassen forderte der Ärztetag auf, „endlich die im Gesetz garantierte Rehabilitation geriatrischer Patienten bundesweit sicherzustellen“. Zugleich lehnten die Ärztevertreter die Ermächtigung von so genannten Heimärzten ab. Stattdessen sollten in stationären Pflegeeinrichtungen Kooperationen mit besonders qualifizierten Vertragsärzten beschlossen werden. ....
Ich gehe davon aus, dass die Zeitschrift CAREkonkret in ihrer nächsten Ausgabe ergänzend berichten wird.
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de
... mehr Finanzmittel für die Behandlung Demenzkranker
Ärztetag fordert mehr Finanzmittel für die Behandlung Demenzkranker
Größere Anstrengungen für eine bestmögliche Betreuung Demenzkranker hat der 111. Deutsche Ärztetag in Ulm angemahnt. Neben den stationären Einrichtungen seien ambulante Pflege, teilstationäre Angebote und betreute Wohngruppen stärker zu fördern und wohnortnah auszubauen, forderten die Delegierten. Ziel müsse es sein, Demenzkranken zu einem möglichst langen selbstbestimmten Leben in der Gesellschaft zu verhelfen. „Die derzeitige Finanzierung stationärer Pflegeeinrichtungen ermöglicht nur ein ‚satt, still, sauber’“, kritisierten die Delegierten. Daher sei eine Aufstockung der Finanzmittel im Pflegebereich die Grundbedingung für eine würdige und umfassende Versorgung im Alter. Politik und Krankenkassen forderte der Ärztetag auf, „endlich die im Gesetz garantierte Rehabilitation geriatrischer Patienten bundesweit sicherzustellen“. Zugleich lehnten die Ärztevertreter die Ermächtigung von so genannten Heimärzten ab. Stattdessen sollten in stationären Pflegeeinrichtungen Kooperationen mit besonders qualifizierten Vertragsärzten beschlossen werden.
Zudem verlangten die Delegierten, den gesellschaftlichen Blick auf das Problem Demenz im familiären und sozialen Umfeld zu schärfen. Etwa 30 Prozent der Demenzkranken werden von Familienangehörigen versorgt. Ein Ende der Tabuisierung und der Isolation von Demenzkranken und ihren Angehörigen sei längst überfällig. „Wir dürfen die Probleme des langen Lebens nicht länger verdrängen und müssen denjenigen, die bei der Pflege Alter und Dementer Schwerstarbeit leisten, höchste Anerkennung zollen“, sagte Dr. Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer. Notwendig sei deshalb auch eine Änderung der Steuergesetze. „Die Kosten für die Betreuung von Kindern, Kranken und alten Angehörigen in ihrer häuslichen Umgebung sollten künftig voll steuerlich absetzbar sein“, forderten die Delegierten des Ärztetages.
Auf die Defizite in der Versorgung dementer und verwirrter Menschen wies Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg, hin. Insbesondere in der fachärztlichen Versorgung gebe es erhebliche Lücken. „Nur etwa ein Drittel der Demenzkranken in Pflegeheimen wird von Psychiatern und Neurologen betreut“, sagte Kruse. Eine Kooperation aller Akteure sei notwendig, um die bestmögliche Betreuung Demenzkranker zu gewährleisten.
Laut Statistischem Bundesamt wird der Anteil der über 80-jährigen Bundesbürger von heute vier Millionen auf etwa zehn Millionen im Jahr 2050 ansteigen. Da die Demenzrate mit zunehmendem Alter expotentiell wächst, ist mit einer deutlich steigenden Anzahl Demenzkranker in den kommenden Jahren zu rechnen. Bereits heute sind zwölf Prozent der 75- bis 78-Jährigen, 25 Prozent der 80- bis 90-Jährigen und fast 50 Prozent der über 90-Jährigen an Demenz erkrankt. Insgesamt leiden derzeit ca. 1,3 Millionen Menschen in Deutschland an einer demenziellen Erkrankung.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 21.5.2008
http://www.bundesaerztekammer.de/page.a ... .6202.6230
Siehe auch die Informationen in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=8921
viewtopic.php?t=8916
viewtopic.php?t=8776
Größere Anstrengungen für eine bestmögliche Betreuung Demenzkranker hat der 111. Deutsche Ärztetag in Ulm angemahnt. Neben den stationären Einrichtungen seien ambulante Pflege, teilstationäre Angebote und betreute Wohngruppen stärker zu fördern und wohnortnah auszubauen, forderten die Delegierten. Ziel müsse es sein, Demenzkranken zu einem möglichst langen selbstbestimmten Leben in der Gesellschaft zu verhelfen. „Die derzeitige Finanzierung stationärer Pflegeeinrichtungen ermöglicht nur ein ‚satt, still, sauber’“, kritisierten die Delegierten. Daher sei eine Aufstockung der Finanzmittel im Pflegebereich die Grundbedingung für eine würdige und umfassende Versorgung im Alter. Politik und Krankenkassen forderte der Ärztetag auf, „endlich die im Gesetz garantierte Rehabilitation geriatrischer Patienten bundesweit sicherzustellen“. Zugleich lehnten die Ärztevertreter die Ermächtigung von so genannten Heimärzten ab. Stattdessen sollten in stationären Pflegeeinrichtungen Kooperationen mit besonders qualifizierten Vertragsärzten beschlossen werden.
Zudem verlangten die Delegierten, den gesellschaftlichen Blick auf das Problem Demenz im familiären und sozialen Umfeld zu schärfen. Etwa 30 Prozent der Demenzkranken werden von Familienangehörigen versorgt. Ein Ende der Tabuisierung und der Isolation von Demenzkranken und ihren Angehörigen sei längst überfällig. „Wir dürfen die Probleme des langen Lebens nicht länger verdrängen und müssen denjenigen, die bei der Pflege Alter und Dementer Schwerstarbeit leisten, höchste Anerkennung zollen“, sagte Dr. Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer. Notwendig sei deshalb auch eine Änderung der Steuergesetze. „Die Kosten für die Betreuung von Kindern, Kranken und alten Angehörigen in ihrer häuslichen Umgebung sollten künftig voll steuerlich absetzbar sein“, forderten die Delegierten des Ärztetages.
Auf die Defizite in der Versorgung dementer und verwirrter Menschen wies Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg, hin. Insbesondere in der fachärztlichen Versorgung gebe es erhebliche Lücken. „Nur etwa ein Drittel der Demenzkranken in Pflegeheimen wird von Psychiatern und Neurologen betreut“, sagte Kruse. Eine Kooperation aller Akteure sei notwendig, um die bestmögliche Betreuung Demenzkranker zu gewährleisten.
Laut Statistischem Bundesamt wird der Anteil der über 80-jährigen Bundesbürger von heute vier Millionen auf etwa zehn Millionen im Jahr 2050 ansteigen. Da die Demenzrate mit zunehmendem Alter expotentiell wächst, ist mit einer deutlich steigenden Anzahl Demenzkranker in den kommenden Jahren zu rechnen. Bereits heute sind zwölf Prozent der 75- bis 78-Jährigen, 25 Prozent der 80- bis 90-Jährigen und fast 50 Prozent der über 90-Jährigen an Demenz erkrankt. Insgesamt leiden derzeit ca. 1,3 Millionen Menschen in Deutschland an einer demenziellen Erkrankung.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 21.5.2008
http://www.bundesaerztekammer.de/page.a ... .6202.6230
Siehe auch die Informationen in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=8921
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- Registriert: 18.05.2003, 23:13
Personalbudgets aufstocken!
Die Situation pflegebedürftiger Menschen in der BRD am Beispiel Demenz
Referate auf dem 111. Deutschen Ärztetag 2008 in Ulm
viewtopic.php?p=34633#34633
Gefordert wird u.a. „eine Aufstockung der derzeitigen Personalbudgets um rund 30%.“ Damit geht die Ärzteschaft über die eigenen Forderungen, die bei rund 20% Stellenaufstockung liegen, deutlich hinaus! - Siehe dazu im Forum:
viewtopic.php?t=3917&highlight=stellenschl%FCssel
Referate auf dem 111. Deutschen Ärztetag 2008 in Ulm
viewtopic.php?p=34633#34633
Gefordert wird u.a. „eine Aufstockung der derzeitigen Personalbudgets um rund 30%.“ Damit geht die Ärzteschaft über die eigenen Forderungen, die bei rund 20% Stellenaufstockung liegen, deutlich hinaus! - Siehe dazu im Forum:
viewtopic.php?t=3917&highlight=stellenschl%FCssel
Soziale Interaktion für Alzheimerpatienten an erster Stelle
Soziale Interaktion für Alzheimerpatienten an erster Stelle
Mittwoch, 28. Mai 2008
München – Alzheimerpatienten ist das soziale Umfeld sowie die Unterstützung und Sicherheit, die sie in ihrer heimatlichen Umgebung erfahren, ebenso wichtig wie die optimale medikamentöse Behandlung der Krankheit. Das ergab eine Studie, die Alexander Kurz vom Zentrum für Kognitive Störungen an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums rechts der Isar in München Ende Mai auf der 18. Europäischen Alzheimerkonferenz in Oslo vorgestellt hat.
...(weiter lesen unter)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=32513
Mittwoch, 28. Mai 2008
München – Alzheimerpatienten ist das soziale Umfeld sowie die Unterstützung und Sicherheit, die sie in ihrer heimatlichen Umgebung erfahren, ebenso wichtig wie die optimale medikamentöse Behandlung der Krankheit. Das ergab eine Studie, die Alexander Kurz vom Zentrum für Kognitive Störungen an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums rechts der Isar in München Ende Mai auf der 18. Europäischen Alzheimerkonferenz in Oslo vorgestellt hat.
...(weiter lesen unter)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=32513
Re: Menschliche Zuwendung muss allerorten verstärkt werden!
Daumen hoch!Rob Hüser hat geschrieben:Hallo Herr Schell,
ich unterstütze Ihr Statement. Eine Alzheimer-Abgabe brauchen wir nicht, es wäre das falsche Signal.
Menschliche Zuwendung muss allerorten verstärkt werden!
MfG
Rob
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Sonderabgabe für Alzheimer-Patienten brauchen wir nicht
Eine Sonderabgabe für Alzheimer-Patienten brauchen wir nicht. Solche Abgaben werden immer wieder ins Gespräch gebracht, wenn ein Problem über den Kopf zu wachsen droht. Aktuell gibt es schon eine Diskussion über eine Sonder-Milchabgabe.Rob Hüser hat geschrieben: ... Eine Alzheimer-Abgabe brauchen wir nicht, es wäre das falsche Signal. Menschliche Zuwendung muss allerorten verstärkt werden!
Nein, bitte keine Abgabendiskussion. Die Alzheimerproblematik muss anders angegangen werden. Forschung einmal, Zuwendung jetzt, und zwar umfassend und mit erheblicher Personalverstärkung!
Anja
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- Registriert: 29.06.2007, 18:10
Menschen pflegen Menschen
Menschenwürdige Pflege erfordert mehr Zuwendung und dazu sind deutliche Personalaufstockungen zwingend notwendig. Wer solche Aufstockungen nicht will, hat nicht verstanden, was in unserem Pflegesystem wirklich los ist. Sonderentgelte lenken nur von den Problemen ab und eignen sich allenfalls zum Kleckern. Aber Klotzen ist geboten.
Es muss gelten: Menschen pflegen Menschen!!
Es muss gelten: Menschen pflegen Menschen!!
Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen muss konsequent Beachtung finden!
Chartatext hier:
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... 120505.PDF
Chartatext hier:
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... 120505.PDF