Herbert Kunst hat geschrieben:promotours hat geschrieben: .... Meiner Meinung nach haette man die Dame nicht zum "Ableben" in ein Krankenhaus verbringen duerfen. ...
Meine Meinung in Kürze:
Rechtlicher Betreuer und Arzt haben hier eine klare Entscheidung getroffen. Der Betreuer war in der Pflicht, seine gesetzliche Vertretungsmacht zum Wohle des Betroffenen wahrzunehmen. Er hat dabei auch Wertvorstellungen und den mutmaßlichen Patientenwillen zu bedenken gehabt. Insoweit wurde hier kraft Patientenautonmie gehandelt. Von einer aktiven Tötung ist hier weit und breit nichts zu sehen. Das Verhalten der Krankenhausmitarbeiter war völlig korrekt. Die einschlägigen Entscheidungen des Bundesgerichtshofes belegen dies.
Gruß Herbert Kunst
Werter Herr Kunst ,
Sie bezeichnen das Verhalten der Krankenhausmitarbeiter als
"voellig korrekt", was ich fuer den vorliegenden Fall auch nicht in Frage stellen moechte, aber allein diese Wortauswahl zu verwenden, weckt in mir bittere Assoziationen.
Vor einigen Jahren begleitete ich Gruppen behinderter Studenten aus den USA auf Reisen durch Deutschland. Die Reiseziele waren dabei durch Herrn Dr. David Mitchell, der durch Buecher zum Thema Euthanasie im 3. Reich in den USA und Europa bekannt wurde, vorgegeben und fuehrten, wie man sich unschwer denken kann, zu den Hochburgen der T4 Euthanasie Anstalten.
Ich moechte Sie hier zu einigen Fotos verweisen, die ich waehrend dieser Reisen gemacht habe. Sie spiegeln meiner Meinung nach sehr gut wider, wie man vor 60-70 Jahren den Begriff "Korrektes Verhalten" in Deutschland interpretiert haben mag. Offenbar hatten sich hier ausgerechnet Mitarbeitende dieses ehemaligen deutschen Gesundheitssystems politisch, oekonomisch, ethisch und moralisch so korrekt verhalten, dass sie den Anordnungen von Oben kritiklos Folge leisteten und eine Toetungsmaschinerie in Gang setzten, die Millionen von Menschen das (werte - unwerte ) Leben kostete und, was ich als besonders perfiden Zynismus bezeichnen moechte, dadurch gleichzeitig diesem ehemaligen Gesundheitssystem zu milliardenschweren Mehreinnahmen verhalfen.
Wir Menschen haben uns doch seitdem weiter entwickelt und somit haben sich auch unsere Wertvorstellungen geaendert.
Unsere Zeit hat solch Worte wie: "Emanzipation oder Selbstbestimmung" kreiert, zwar auch Begriffe wie: "Toetung auf Verlangen", aber
"Selbsternannte Entscheider ueber Leben und Tod" oder
"wertes oder unwertes Leben" ganz bestimmt nicht; denn diese Begriffe gab es bereits lange vor uns - und damit ist es - Gott sei Dank - ein fuer alle mal Schluss.
Mich wuerde es interessieren, was Mitarbeiter des betreffenden Krankenhauses hierzu meinen. Vielleicht verspuert ja ausgerechnet Derjenige, der den Anordnungen des Arztes Folge leistete indem er die Magensonde entfernte einen Drang, sich zum Thema zu aeussern.
mit freundlichem Gruß
Michaela Schauf
vom ABS e.V.
Arbeitsgemeinschaft Behinderter und Senioren
sowie CEO from Team Promotours