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Schwerstkranke & sterbende Menschen ... mehr Hilfe

Verfasst: 05.05.2012, 07:51
von WernerSchell
In der Angelegenheit Palliativversorgung gibt es weitere Texteinstellungen im Forum, und zwar unter folgender Adresse:
viewtopic.php?t=17281
Dort kann weiter diskutiert werden!
Die Bundesärztekammer hat in einer Pressemitteilung vom 04.05.2012 ebenfalls die Palliativversorgung angesprochen:
Palliativversorgung in Deutschland weiter ausbauen
viewtopic.php?t=17301

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Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".


Pressemitteilung vom 02.05.2012

Schwerstkranke und sterbende Menschen brauchen deutlich mehr Hilfe
Palliativversorgung im Rhein-Kreis Neuss (und darüber hinaus) hat heftige Debatten ausgelöst


Offensichtlich hat das Land NRW, vertreten durch die zuständigen Behörden des öffentlichen Gesundheitsdienstes, vorgesehen, die Palliativbetten im Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss und im Kreiskrankenhaus in Dormagen im Landeskrankenhausplan zu streichen und stattdessen entsprechende Betten im Lukaskrankenhaus in Neuss und im Kreiskrankenhaus in Grevenbroich neu in die Planung aufzunehmen. Insoweit gibt es zurzeit heftige Proteste und entsprechende Medienberichte. Auch im Forum Werner Schell wurde das Thema aufgegriffen und Hinweise auf die Medienberichte eingestellt:
viewtopic.php?t=17281

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk veranstaltet am 15.05.2012 in Neuss-Erfttal einen Pflegetreff mit bundesweiter Ausrichtung und wird vornehmlich das Thema „Neuausrichtung in der Pflegeversicherung“ und „Entbürokratisierung in der Pflege“ behandeln. Siehe insoweit die näheren Hinweise unter folgenden Adressen:
viewtopic.php?t=16058
viewtopic.php?t=17142

Angesichts der aktuellen Entwicklung hinsichtlich der Palliativversorgung in der hiesigen Region hat Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk vorgesehen, den mutmaßlichen Wegfall von Palliativbetten und den Neuaufbau an anderer Stelle beim Pflegetreff am 15.05.2012 anzusprechen und eine Unterschriftenliste Pro Palliativversorgung auszulegen. Nach dem Pflegetreff wird Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk in Ergänzung der bereits in Gang gekommenen Proteste an das Gesundheits- und Pflegeministerium NRW und den Landtag NRW herantreten und für eine angemessene Palliativversorgung werben und u.a. einfordern, die angesprochenen Palliativstationen in Neuss und Dormagen uneingeschränkt bestehen zu lassen und die beiden anderen Krankenhäuser zusätzlich in die Palliativversorgung einzubinden. Gedacht werden sollte auch an die Einforderung eines flächendeckenenden „Aktionsplanes Pro Palliativversorgung NRW“. In diesem Zusammenhang müsste auch sichergestellt werden, dass in den stationären Pflegeeinrichtungen Palliativpflege in ausreichendem Maße angeboten werden kann.

Angesichts der drängenden Versorgungssituationen bei schwerstkranken und sterbenden Menschen macht es keinen Sinn, den seit vielen Jahren geforderten Ausbau der entsprechenden Betreuungs- und Hilfesysteme einzuschränken, sondern weitere Angebote erscheinen zwingend geboten. Dafür soll am 15.05.2012 geworben werden. Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk sieht allerdings die Notwendigkeit, im Rahmen weiterer Aktivitäten auf die Gesamtsituation im Rhein-Kreis Neuss abzustellen.

Im Übrigen wird gegenüber dem Land NRW anzuregen sein, die Palliativversorgung auch überregional auf den Prüfstand zu stellen und überfällige weitere Verbesserungen ins Auge zu fassen. Es gibt zurzeit zahlreiche staatliche Hilfeaktivitäten in Form von kostspieligen „Rettungsschirmen“, nur die Hilfe für die schwerstpflegebedürfigen, schwerstkranken und sterbenden Menschen tendiert weiterhin in Richtung Unterversorgung!

„Deutschland ist hinsichtlich Palliativmedizin Entwicklungsland.“ Diese Aussage der Ex-Bischöfin Käßmann(2007) ist anscheinend weiterhin gültig. Von hier wurde bereits am 16.11.2002 ausgeführt: Auf jeden Fall muss sichergestellt werden, dass der im Landeskrankenhausrecht zum Ausdruck gebrachte Anspruch, dass im Krankenhaus ein menschenwürdiges Sterben ermöglicht werden muss, gewährleistet ist.
Quelle: http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... ehilfe.php

Alle, die das Vorhaben von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, regionale und landesweite Verbesserungen für die Palliativversorgung einzufordern, für richtig und sinnvoll erachten, können gerne am 15.05.2012 durch Zeichnung der ausliegenden Unterschriftenliste Unterstützung bekunden.

Werner Schell - Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei

Text ist auch abrufbar unter folgender Adresse:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... orgung.php

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Die Medien berichten u.a. wie folgt zum Thema:
http://www.presseanzeiger.de/infothek/g ... 588574.php
http://www.openpr.de/news/628954/Schwer ... Hilfe.html
http://www.openbroadcast.de/article/198 ... hilfe.html
http://www.pflegen-online.de/nachrichte ... b6d87f3eed
http://www.mg-heute.de/2012/05/schwerst ... ehr-hilfe/
http://www.heide-bote.de/index.php?name ... &sid=21896
.... (weitere Hinweise folgen)

Letzte Aktualisierung am 05.05.2012

Palliativversorgung und -betreuung - Konzeption gefordert

Verfasst: 19.05.2012, 07:01
von WernerSchell
Siehe auch die Beiträge im Forum unter:

Palliativversorgung und -betreuung - Konzeption gefordert
viewtopic.php?t=17310
Palliativstationen - Erhalt und weiterer Ausbau gefordert
viewtopic.php?t=17281
Palliativversorgung in Deutschland weiter ausbauen
viewtopic.php?t=17301
Schwerstkranke & sterbende Menschen ... mehr Hilfe
viewtopic.php?t=17294

Palliativversorgung in den Pflegeheimen verbessern

Verfasst: 29.08.2012, 07:56
von WernerSchell
Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
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Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
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Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".


Pressemitteilung vom 29.08.2012

Sterben: Begleitet, betreut, ohne Schmerzen und möglichst zu Hause

Was die meisten schon geahnt haben, ist Gewissheit: Die Deutschen wollen lieber daheim sterben als im Krankenhaus. Und zwar so: begleitet, betreut und schmerzfrei - am besten organisiert vom Hausarzt. Das bestätigt u.a. eine aktuelle Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV).

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat in jüngster Zeit wiederholt den Ausbau der Palliativversorgung und Hospizarbeit gefordert und dabei darauf aufmerksam gemacht, dass auch die stationären Pflegeeinrichtungen umfassend in die Planungen einbezogen werden müssen. Denn dort gibt es zum Teil noch gravierende Defizite, u.a. auch im Zusammenhang mit unzureichenden Stellenschlüsseln (= Pflegenotstand) mit dem Ergebnis, dass zu oft am Lebensende Verlegungen vom Pflegeheim (dort ist das zu Hause der BewohnerInnen!) in andere Institutionen erfolgen.

Daher müssen die Pflegeeinrichtungen personell "aufgerüstet" werden, damit HeimbewohnerInnen und Pflegende den letzten Weg gemeinsam gehen können, ohne dass schwerstkranke bzw. sterbende Bewohner einen Ortswechsel vornehmen müssen. Die ambulante Palliativ- und Hospizversorgung sollte insoweit auf den Prüfstand gestellt und ausgebaut werden.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat dazu wiederholt nähere Ausführungen gemacht. Weiterführende Informationen sind u.a. wie folgt im Internet (Forum Werner Schell) abrufbar:

Deutsche wollen zuhause sterben
viewtopic.php?t=17725&highlight=palliativversorgung
Palliativversorgung & Hospizarbeit ausweiten
viewtopic.php?t=17534&highlight=palliativversorgung
Palliativversorgung und -betreuung - Konzeption gefordert
viewtopic.php?t=17310&highlight=palliativversorgung
Palliativstationen - Erhalt und weiterer Ausbau gefordert
viewtopic.php?t=17281&highlight=palliativversorgung

Nach einem Bericht der „Ärztezeitung“ vom 28.08.2012 haben inzwischen die Verbände der Palliativmedizin Alarm geschlagen. Das Fazit: „Obwohl immer mehr Menschen in stationären Einrichtungen sterben, ist es mit der palliativmedizinischen Versorgung nicht weit her.“

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
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Zum vorstehenden Pressetext gibt es weitere Informationen unter folgender Adresse:
viewtopic.php?t=17757

Sterbebegleitung ja - aktive Sterbehilfe nein

Verfasst: 16.01.2014, 18:18
von WernerSchell
Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
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Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).


16.01.2014

An die
Abgeordneten des Landtages von Nordrhein-Westfalen



Palliativversorgung und Hospizarbeit ausweiten - Vorschriften für das Land Nordrhein-Westfalen präzisieren bzw. erweitern !


Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihnen liegt u.a. ein Gesetzentwurf vor, durch den das Wohn- und Teilhabegesetz NRW neu gefasst werden soll (Drucksache 16/3388). Darin wird in § 4 auch eine "angemessene Palliativversorgung" angesprochen. Die vorliegende Fassung ist m.E. unzureichend und sollte erweitert bzw. präziser gefasst werden. Es sollte verdeutlicht werden, dass die stationären Pflegeeinrichtungen gewährleisten müssen, jeder Pflegefachkraft eine Fortbildung in der Palliativpflege zu ermöglichen. Zwingend vorgeschrieben werden sollte, dass für 10 BewohnerInnen mindestens eine besonders weitergebildete Palliativpflegekraft in jeder Einrichtung zur Verfügung steht.

Mit solchen ergänzenden Vorgaben kann dann auch sichergestellt werden, dass die "Rahmenempfehlung für die Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen für das Land Nordrhein-Westfalen" - Stand: 24.09.2013 - zielgerichtet umgesetzt wird.

Unabhängig von den o.a. Vorschriften sollten die landesrechtlichen Vorgaben für die allgemeine Palliativversorgung und Hospizarbeit der demografischen Entwicklung angepasst werden. Die Zahl der Palliativ- und Hospizbetten sollte für das Land NRW auf 80 - 100 pro 1 Million Einwohner erhöht werden. Zur Zeit liegen die Planzahlen weit darunter, so dass immer wieder behauptet werden kann, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Palliativ- und Hospizbetten auskömmlich sei. Dies entspricht aber leider nicht der realen Nachfrage. Dass Verbesserungen im Bereich der Palliativversorgung und Hospizarbeit geboten sind, ergibt sich auch aus den Vereinbarungen der großen Koalition in Berlin. Dort heißt es z.B. im Koalitionsvertrag, Abschnitt Pflege: "Zu einer humanen Gesellschaft gehört das Sterben in Würde. Wir wollen die Hospize weiter unterstützen und die Versorgung mit Palliativmedizin ausbauen." Insoweit sind Bund und Länder gemeinsam in der Pflicht.

Es erscheint geboten, die hier angesprochenen Themen alsbald umfassend aufzugreifen. Denn eine aktuelle Umfrage der DAK-Gesundheit macht deutlich, dass eine Mehrheit der Deutschen für aktive Sterbehilfe eintritt. Diese Befragungsergebnis ist möglicherweise damit zu erklären, dass die in großer Zahl älter werdenden Menschen Besorgnisse haben, bei schwerer Krankheit und vor allem im Sterbeprozess nicht angemessen / schmerzfrei versorgt zu werden. Es sind daher schnellstmöglich politische Konsequenzen angesagt. Mit dem angefügten Brieftext habe ich heute auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages angeschrieben.

Für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell


>>>>>>>>> Brief an die Abgeordneten im Deutschen Bundestag vom 16.01.2014


Sehr geehrte Damen und Herren,

die Mehrheit der Deutschen tritt angeblich für aktive Sterbehilfe ein - so eine Umfrage der DAK-Gesundheit. Es wird von einer breiten Zustimmung für eine gesetzliche Regelung durch den Deutschen Bundestag gesprochen.

Dazu ergibt sich von hier in Kürze folgendes Statement:

"Sterbebegleitung ja - aktive Sterbehilfe nein"

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk spricht sich seit Jahren mit Entschiedenheit gegen eine aktive Sterbehilfe aus und wird auch weiterhin für diese Position eintreten. Vorstellungen, die in eine andere Richtung führen, wollen wir erneut eine Absage erteilen. Anlass für diese Klarstellung ist eine Umfrage der DAK-Gesundheit. Danach ist die Mehrheit der Deutschen für aktive Sterbehilfe.
Quelle: viewtopic.php?f=2&t=20138&p=78013#p78013

Es gilt weiterhin die hiesige Aussage: "Sterbebegleitung ja - aktive Sterbehilfe nein". Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt seit Jahren für eine Verbesserung der Palliativversorgung und Hospizarbeit ein. In diesem Sinne wurde z.B. auch der Neusser Pflegetreff am 19.11.2013 durchgeführt:
viewtopic.php?f=7&t=18242

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk steht für weitere Informationen und Stellungnahmen zur Verfügung. Am 30.01.2014 gibt es in der Neusser Volkshochschule eine Vortragsveranstaltung: "Palliativerversorgung und Hospizarbeit". Diese Versorgungsstrukturen gilt es deutlich zu stärken!
Näheres dazu unter -> viewtopic.php?f=7&t=19762

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell

Schmerz und Tod gehören zum Leben

Verfasst: 21.03.2014, 14:21
von WernerSchell
Aus Forum:
viewtopic.php?f=7&t=20243


25. Deutscher interdisziplinärer Schmerz- und Palliativtag / "Schmerz und Tod gehören zum Leben" - Käßmann plädiert für einen menschlichen Umgang mit der Endlichkeit

Frankfurt (ots) - "Schmerz und Tod in Luthers Weltbild und was wir daraus lernen können" war das Thema der Special Lecture von Prof.
Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann, der Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017, im Rahmen des 25. Deutschen Schmerz- und Palliativtages in Frankfurt am Main.

"Schmerzen", so die Theologin, "spielen in Luthers reformatorischer Sicht nicht mehr die Rolle einer 'Strafe Gottes', sie zu ertragen ist kein Zeichen der Gottesfurcht." Und so beschreibe der Reformator in zahlreichen Briefen eigene Schmerzen und suche mit allen Möglichkeiten Linderung. Damit, schreibt Käßmann Patienten und Ärzten ins Stammbuch, entziehen sich Schmerzen jeder theologischen und moralischen Interpretation, auch wenn sie untrennbar zu menschlicher Existenz gehören.

Völlig anders als heute war zu Luthers Zeiten der Tod im täglichen Leben präsent, nicht nur in der die ganze Lebensführung bestimmenden vorreformatorischen Angst vor dem drohenden Fegefeuer, sondern vor allem durch das unmittelbare Erleben von Sterben und Tod in Familie und Nachbarschaft.

Heute hätten zwar schon 14jährige Jugendliche in Computerspielen und Fernsehen durchschnittlich bereits mehr als 10.000 Tote gesehen, das wirkliche Sterben und der Tod seien allerdings aus unserer Wahrnehmung verschwunden und damit auch die Möglichkeit, bewusst mit dem Lebensende umzugehen. "Holt Sterben und Tod wieder als Teil des Lebens in unsere Gesellschaft" appellierte Käßmann an die Zuhörer "damit Menschen Lebenszeit wieder als wertvoll erfahren".

Bei jährlich 860.000 Todesfällen in der Bundesrepublik Deutschland kommt das Sterben für die meisten Menschen völlig überraschend.
Sterben lasse sich aber nicht in einen straffen Terminplan eintakten, es erfordere Zeit und Raum zur Begleitung und Trauer wie auch Rituale, die uns einen verlässlichen Rahmen zum Verabschieden geben.
"Reden Sie als Ärzte mit ihren Patienten - unabhängig vom Alter - über den Tod, nicht nur um es den Hinterbliebenen einfacher zu machen, sondern auch um die Lebenszeit bis zum Ende bewusst und wertvoll zu gestalten."

Ein Gespräch über die Patientenverfügung könne hierfür ein guter Einstieg sein. "Hier können wir von Luthers unverkrampftem Umgang mit dem Sterben und Tod auch für unsere heutige Zeit viel lernen," so Käßmann.

Der Deutsche Schmerz- und Palliativtag dauert noch bis zum 22.
März. Mitveranstalter sind die Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga, die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Palliativversorgung und das Institut für Qualitätssicherung in Schmerztherapie und Palliativmedizin.

Weitere Informationen unter www.schmerz-und-palliativtag.de

Quelle: Pressemitteilung vom 21.03.2014 Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
Pressekontakt: Geschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
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Tel. 06171-2860-0 • Fax 06171-2860-69
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