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Catharina Damen
(1787-1858)

Catharina Damen

Catharina Damen, die am Beginn ihres Ordenslebens den Namen Schwester Magdalena annahm, gründete 1835 die Kongregation der Schwestern von der Buße und der christlichen Liebe vom Regulierten Dritten Orden des heiligen Franziskus.

Am 19. November 1787 wurde den Eheleuten Cornelis und Geertruida Damen, geb. van Bree, eine Tochter geboren. Sie empfing am gleichen Tag die Taufe und erhielt dabei den Namen Maria Catharina. Der Geburtsort der späteren Ordensgründerin ist Ohè en Laak in Südlimburg, Niederlande. Die Eltern waren Landarbeiter, einfache, schlichte Leute, verständig und nüchtern, tiefgläubig, von zähem Fleiß.

Trotz mißlicher politischer und kirchenpolitischer Umstände gelang es den Eltern, Catharina in den Elementarfächern unterrichten zu lassen. Sie besaß einen unkomplizierten Geist, einen klaren Verstand und einen starken, gradlinigen Willen. Von frühester Jugend an lernte sie, Verantwortung für ihr Leben, auch für ihr religiöses Leben zu übernehmen. Das Wort ‘Gott wird sorgen!’, das sie oftmals zu Hause vernahm, wurde ihr Leitwort.

Im Alter von fünfzehn oder sechzehn Jahren verließ Catharina ihr Elternhaus, um in einem Bürgerhaus in Maaseick eine Stelle anzunehmen. Von 1810 an diente sie im Pfarrhaus. Einer Gemeinschaft von Tertiarinnen des Weltlichen Dritten Ordens des hl. Franziskus schloß sie sich 1817 an. In franziskanische Spiritualität führten sie die Kapuziner zu Maaseick ein. Gemeinsam mit den anderen Tertiarinnen lehrte sie Kinder den Katechismus, gab Handarbeitsunterricht und pflegte Kranke in den Familien.

Pastor Peter van der Zandt von Heythuysen kannte von seiner Kaplanszeit her die Tertiarinnen von Maaseick. Er bat um zwei von ihnen, damit sie die Sorge für die Kinder seiner Gemeinde übernähmen. Allein Catharina ist es, die nach Heythuysen geht, in der Gewißheit, daß Gott das so für sie wollte. Der Pastor war enttäuscht und empfing sie wenig freundlich. Auf sein Geheiß hin tat sie zunächst die gewohnte Arbeit, sie wusch und flickte die Kirchenwäsche. Bei ihren Gängen durch das Dorf liefen ihr die Kinder zu. Deshalb vertraute der Pastor ihr nach Wochen seine kleine Schule an. Zwei Jahre tat sie ihre Arbeit allein, dann schlossen sich ihr drei Gefährtinnen an. Weil der vorhandene Wohnraum zu eng wurde, kaufte Catharina ein kleines baufälliges Haus, brach es ab und baute es gemeinsam mit ihren Gefährtinnen auf. Als weitere Frauen um Aufnahme baten, entschloß sie sich 1834, den Bischof von Lüttich um die Erlaubnis zu einer Klostergründung zu fragen. Der Bischof meinte, ihre Bitte abschlagen zu müssen. Catharina antwortete ihm: „Monseigneur, es ist Sein Werk, nicht das meine!" und „Gott wird sorgen!" Aus innerem Antrieb konnte sie nicht darauf verzichten, noch einmal beim Bischof in Lüttich vorstellig zu werden. Der Bischof gab seine Zustimmung mit der Bemerkung: „Ich konnte nicht anders."

Am 10. Mai 1835 zog die kleine Gemeinschaft in ein größeres Haus vor dem Dorf Heythuysen ein. Im Februar 1836 erhielten die ersten fünf Schwestern das franziskanische Ordenskleid. Catharina als Oberin der kleinen Gemeinschaft nahm den Namen Mutter Magdalena an. Fünf Jahre sorgte die Stifterin umsichtig für ihre Kongregation. Als in St. Elisabeth, Heythuysen, Schule und Pensionat gegründet wurden, gab sie ihr Amt an eine jüngere Mitschwester ab.

Mit großer Freude konnte sie erleben, daß ihre Kongregation 1852 das Decretum laudis, die päpstliche Anerkennung erhielt. Am 07. August 1858 starb Mutter Magdalena. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts gab es in den Niederlanden zahlreiche Stifter von Frauenkongregationen. Catharina Damen, Mutter Magdalena, war unter ihnen die einzige Frau, die Stifterin.

Die ersten Krankenhausgründungen in Deutschland erfolgten 1854 in Mönchengladbach und Linz a. Rh. Zahlreiche weitere Gründungen mit den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern folgten. Heute leben in der Kongregation etwa 2050 Franziskanerinnen in Europa, Asien, Afrika, Nord- und Südamerika.

Das II. Vatikanische Konzil hat die Kirche aufgerufen, sich tatkräftig einzusetzen für weltweite Probleme. Die Franziskanerinnen von der Buße und der christlichen Liebe folgen diesem Aufruf, indem sie in der Krankenpflege, in der Erziehung, in sozialen Diensten und überall dort Aufgaben übernehmen, wo sie im Geist des heiligen Franziskus von Assisi und Mutter Magdalenas den Menschen dienen können. (Vgl. Generalkonstitutionen Nr. 7)

Quellen und Literatur
Cools, Angelita und van de Wijnpersse, Hildegard, Sein Werk - nicht das meine, Aachen/Kevelaer, 1991.
Ostermann, Ursula, Gott wird sorgen., Aachen, 1995.
Ackermans, Gian, Ostermann, Ursula, Serbacki, Mary, Berufen durch Gottes Güte, Aachen, 2001.
Bildquelle: Bild der Stifterin, Heythuysen 1852, Öl auf Leinwand, 72 x 69 cm, von H. F. Jansen, Alkmaar.

Autor: Ulrich Füsser
Regina-Protmann-Schule
am Sankt Katharinen-Krankenhaus
Seckbacher Landstr. 65
60389 Frankfurt
Homepage: www.regina-protmann-schule.de.vu/