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Pressebericht:
»Pflegetreff in Neuss-Erfttal befasste sich mit Pflegenotstand und Pflegereform«

Bei der pflegerischen Versorgung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gibt es vielfältige Probleme, die im Wesentlichen strukturell bedingt sind. Es gibt beträchtlichen Reformbedarf, der vor allem zu einer verbesserten Personalausstattung beitragen muss. - So kann man das Fazit des Pflegetreffs am 29. Januar 2008 in Neuss-Erfttal zusammen fassen.

Der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. (Pflege-SHV), vertreten durch den 2. Vorsitzenden Werner Schell, hatte zum 5. Pflegetreff in Neuss-Erfttal eingeladen. Über 160 Gäste waren der Einladung gefolgt.

Frau Gertrud Stöcker informierte als Vertreterin des Bundesvorstandes des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) zunächst über die unzureichende Personalausstattung mit Pflegepersonal in Krankenhäusern und Heimen. Dabei verwies die Referentin u.a. auf eine im Sommer 2007 vorgelegte Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip) in Köln. Diese Studie beschreibt einen dramatischen Pflegekräfte-Stellenabbau in den Krankenhäusern mit der Folge, dass die Patientenversorgung ernstlich gefährdet ist. Nach der dip-Studie kann z.B. die grundpflegerische Versorgung und eine regelmäßige Lagerung der Patienten nur noch von einem Drittel der Einrichtungen vollständig gewährleistet werden. Das Resümee der Studie (Professor Weidner): „Die Rationierung der Pflege in deutschen Krankenhäusern ist in vollem Gange und die Folgen werden spürbar.“

Danach ging es in die erste Diskussionsrunde, bei der Werner Schell u.a. ergänzend darauf hinwies, dass in den letzten 10 Jahren in den Krankenhäusern rd. 50.000 Personalstellen für Pflegekräfte abgebaut worden seien. Die Situation in den Pflegeeinrichtungen sei nicht günstiger. Aufgrund der gegebenen Rahmenbedingungen fehlten dort etwa 20 % Personal. Frau Adelheid von Stösser, 1. Vorsitzende des Pflege-SHV machte auf die sog. Webfehler in der Pflegeversicherung aufmerksam, die zwangsläufig zu den unzulänglichen Pflegebedingungen beigetragen hätten. Dies müsse geändert werden.

Frau Gertrud Stöcker machte noch auf die vom DBfK und ver.di in Gang gebrachten Unterschriftenaktion „Uns reicht`s“ aufmerksam. Wer sich gegen den Abbau von Personalstellen in der Pflege aussprechen wollte, konnte sich an der Unterschriftenaktion beteiligen.

Im zweiten Teil des Pflegetreff referierte Willi Zylajew, MdB und pflegepolitischer Sprecher der Union im Bundestag. Er spannte in seinem Vortrag einen Bogen von der Entstehung der Pflegeversicherung bis hin zu den heutigen Strukturen. Er kam dann auf die in Vorbereitung befindliche Pflegereform zu sprechen und stellte einige zentrale Änderungen des Reformvorhabens vor. Dazu gehören neben einer geringen Anhebung der Geld- und Sachleistungen auch Anreize, die zu rehabilitativem Pflegen animieren sollen.

Es kam nach diesem Vortrag zu einer sehr lebhaften Diskussion, bei der vielfältige kontroverse Pflegeaspekte angesprochen wurden. Demnächst sollen auch Einzelpflegekräfte eine pflegerische Versorgung übernehmen können. Sehr kritisch wurden die geplanten Pflegestützpunkte beleuchtet. Willi Zylajew machte klar, dass er von diesen Stützpunkten nichts halte. Frau Adelheid von Stösser machte deutlich, dass der Pflege-SHV die geplanten Änderungen als „Reförmchen“ klassifizieren müsse und die vorgesehenen Stützpunkte ablehne. Werner Schell: „Die Pflegestützpunkte würden nur neue Verwaltungsmonster sein, die brauchen wir nicht. Das insoweit eingeplante Geld müsse zu 100% bei den pflegebedürftigen Menschen ankommen“. Innerhalb der Diskussion wurde auch die Rolle der Pflegenden angesprochen: Sie müssten sich stärker für einen „Aufbruch Pflege“ engagieren und ihre Bedürfnisse – auch pflegewissenschaftlich begründet – deutlich formulieren.

Heinz Sahnen, MdL aus Erfttal, machte schließlich noch auf die demografische Entwicklung und die vielfältigen darauf basierenden Bedürfnisse aufmerksam.

Die von allen Beteiligten mit großem Engagement geführte Diskussion musste gegen 21.00 Uhr beendet werden. Werner Schell konnte den Pflegetreff mit der Gewissheit schließen, eine sehr gelungene Info-Veranstaltung angeboten zu haben. Zahlreiche Gäste sparten folglich nicht mit Lob und Anerkennung.

Werner Schell

Bilder von der Veranstaltung, Fotos von Harald Spies und Norbert Küllchen

W. Zylajew / G. Stöcker /
A. von Stösser / W. Schell
 Pflege

RA Makiol / Gäste
Pflege

Gertrud Stöcker/Werner Schell
Pflege

Werner Schell / Gäste
Pflege

Willi Zylajew
Pflege

Werner Schell
Pflege

Willi Zylajew / Gertrud Stöcker / Adelheid von Stösser
Pflege

Getrud Stöcker
Pflege

Willi Zylajew/Werner Schell
Pflege

Werner Schell
Pflege

Willi Zylajew/Gertrud Stöcker
Pflege

Willi Zylajew
Pflege

Gertrud Stöcker/Werner Schell

Pflege



Ankündigungen:

- Stadt-Kurier am 02.01.2008
- Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 08.01.2008
- Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 25.01.2008
- Stadt-Kurier vom 26.01.2008