Prof. Karl F. Klippel zur Kostenerstattung: Wehrt Euch, Patienten
"Medizin ist biologische Medizin oder sie ist keine". Diesen
provokanten Satz stellte der "Schulmediziner" Prof. Karl Friedrich Klippel an
den Anfang seines Vortrags über die Entwicklung der biologischen Medizin in den letzten
Jahrzehnten. Der Präsident der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr eröffnete
zusammen mit Prof. Josef Beuth, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für
Onkologie, ein Arzt-Patienten-Seminar über biologische Krebstherapie anläßlich des
zehnjährigen Bestehens der BioMed-Klinik in Bad Bergzabern.
Biologie, so führte Prof. Klippel aus, ist die Lehre vom Leben, über das Leben,
für das Leben. Biologisch hat die Medizin bei unseren Vorfahren begonnen, und jetzt
erfährt sie eine stetige Renaissance, beschleunigt durch die neuen Erkenntnisse der
modernen Immunologie, der Genforschung und nicht zuletzt der Einflüsse psychischer und
sozialer Faktoren auf Krankheit und Gesundung.
Zahlreiche medikamentöse, orthomolekulare, biologische und psychoonkologische Verfahren
wurden in der biologischen Medizin geboren und in die konventionelle Medizin
transportiert. Als Beispiele für die Krebsbehandlung nannte Prof. Klippel die
Misteltherapie, die Vitaminbehandlung, die Enzymtherapie, die Behandlung mit Peptiden
(Thymus u.a.), die Wärmebehandlung, Therapiekonzepte zur Verhütung von Metastasen, die
Psychoonkologie, die Ernährungstherapie und zahlreiche naturheilkundliche Heilverfahren
zur Verbesserung des Befindens und der Lebensqualität.
Trotz der stetigen Übernahme von Therapieoptionen aus der biologischen Medizin tut sich
die konventionelle Schulmedizin immer noch schwer, biologische Verfahren anzuerkennen. Das
liegt nach Prof. Klippel unter anderem daran, daß konventionelle Therapien "eine Verabreichungsmedizin"
sind, während die naturheilkundlich orientierte Behandlung vorwiegend eine "Zuwendungsmedizin"
darstellt.
Die konventionelle Medizin mißt den Wirkerfolg ihrer Verabreichungen vornehmlich
an Statistiken und in Prozentsätzen. Ihr Dilemma ist jedoch, daß darüber die
individuelle Zuwendung zum Patienten vernachlässigt wird.
Maßgeblichen Anteil am wachsenden Einfluß biologisch-komplementärer Heilverfahren hatte
die Gründung von zwei Gesellschaften - der Deutschen Gesellschaft für Onkologie, einem
Zusammenschluß von Ärzten und Wissenschaftlern, sowie der Gesellschaft für Biologische
Krebsabwehr, die mit rund 12.000 Mitgliedern und Förderern zur größten
Selbsthilfeorganisation von Ärzten und Betroffenen geworden ist.
"Warum brauchen wir biologisch-komplementäre Therapien?" führte Prof. Josef
Beuth die Überlegungen fort. Seine Antwort: Die Chirurgie kann die besten Erfolge
vorweisen, die Strahlentherapie ist in vielen Fällen wirksam, die Chemotherapie aber kann
bei fortgeschrittenen Tumorleiden nur wenig bewirken. Mit diesen konventionellen Methoden
konnte die Sterblichkeit bei Krebs im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte nur bei wenigen
Krebsarten vermindert werden.
Deshalb, so Prof. Beuth, bedarf die konventionelle Onkologie der Unterstützung und
Ergänzung.
Zu den Basismitteln einer komplementären Behandlung gehören Enzyme, Selen, bestimmte
Vitamine und - je nach Stadium und Tumorart Mistellektine, Thymuspeptide, Zytokine,
Antikörper, Hyperthermie oder eine Tumorimpfung.
Prof. Klippel kritisierte die neuen Gesetze und Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen.
Nach allen Umfragen sehen die meisten Deutschen die Gesundheit als das höchste Gut an.
"Diese Erkenntnis hat sich aber leider im Gesundheitsministerium noch nicht recht
herumgesprochen".
In der Medizin werden die Ausgaben gedeckelt und damit rationiert. Zum Kontrolleur dieser
Sparmaßnahmen mache man aber ausgerechnet die Krankenkassen, deren Verwaltungskosten von
niemandem überprüft würden.
Allein der Medizinische Dienst der Krankenkassen verursacht an Personalkosten 1,5
Milliarden Mark pro Jahr. Das aber sind oft die Ärzte, die - manchmal ohne viel
Sachkenntnis - bei Krebspatienten die Kostenerstattung von biologischen Mitteln ablehnen,
die einige hundert oder tausend Mark kosten.
An die Patienten appellierte Prof. Klippel, wenn er sagte: "Sie haben haben jahrelang
in unser Versicherungssystem eingezahlt und sollen jetzt dafür bestraft werden. Wehren
Sie sich. Es hat sich gezeigt, daß oftmals ablehnenden Kostenbescheiden nach
Einsprüchen und Widersprüchen doch stattgegeben wurde. Da finden alle Betroffenen die
volle Hilfe und Unterstützung durch die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr".
Mitglieder erhalten eine kostenlose Rechtsberatung.
Beispiel: Der Klage einer Patientin auf Kostenerstattung einer Tumorimpfung (ASI) wurde
vom Landessozialgericht Celle stasttgegeben. Die Kasse muss zahlen.
Quelle: Mitteilungen "Biologische Krebsabwehr", 11/1999 (mit freundlicher
Genehmigung der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. Heidelberg).
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