www.wernerschell.de
Pflege - Patientenrecht
& Gesundheitswesen

www.wernerschell.de

Aktuelles

Forum (Beiträge ab 2021)
Archiviertes Forum

Rechtsalmanach

Pflege

Patientenrecht
Sozialmedizin - Telemedizin
Publikationen
Links
Datenschutz
Impressum

Pro Pflege-Selbsthilfenetzwerk

>> Aktivitäten im Überblick! <<

Besuchen Sie uns auf Facebook

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.

>> Allein leben mit Demenz <<
Herausforderung für Kommunen

DVD mit Schulungsmaterialien

1. Auflage 2010, 10,00 Euro


Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.

Allein leben mit Demenz

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat mit dem Projekt „Allein lebende Demenzkranke – Schulung in der Kommune" die Unterstützung allein lebender Demenzkranker zu einem ihrer Schwerpunkte gemacht. Hintergrund ist, dass die Zahl der allein lebenden Demenzkranken künftig stark ansteigen wird. Die Fachtagung zum Abschluss des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekts fand am 15. April 2010 in der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin statt. Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im BMFSFJ, begrüßte, dass das Projekt dazu beiträgt, das Thema Demenz über den Kreis der Fachleute hinaus in die Gesellschaft zu tragen.

Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, erläuterte, dass es bei Menschen in der frühen Phase einer Demenzerkrankung, die allein im eigenen Haushalt leben, nicht in erster Linie um Pflege und medizinische Versorgung geht. Diese Menschen kaufen ein, holen Geld von der Bank, sind in Vereinen aktiv. Oft klappt das noch gut, doch wenn jemand drei mal täglich ein Kilo Bananen kauft, mehrfach in der Woche hohe Geldbeträge abholt oder durch die Straßen irrt, stimmt offenbar etwas nicht. Was aber können Bankangestellte, Verkäufer, Polizisten oder Nachbarn in dieser Situation tun? Erstmal ist es wichtig, zu erkennen, dass hier eventuell eine Demenzerkrankung vorliegt, und zu wissen, was Demenzkranke wollen und wie sie unterstützt werden können.

Die im Rahmen des Projekts interviewten Menschen mit Demenz stimmten darin überein, dass sie so lange wie möglich ein selbstständiges Leben im eigenen Haushalt führen möchten. Die eigene Wohnung vermittelt ihnen Sicherheit und Identität: „Hier bleib’ ich meine Person", brachte es eine demenzkranke Frau auf den Punkt. Ein sicheres selbstständiges Leben ist Demenzkranken möglich, wenn sie in ihrem Wohnumfeld entsprechend unterstützt werden. Menschen mit Demenz, so Prof. Andreas Kruse (Heidelberg), brauchen ein „geschütztes und begleitetes Alleinleben", das von einer „caring community" getragen wird, in der die Bürger sensibel und aufmerksam sind und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Gemeinden, Städte und Landkreise spielen eine wichtige Rolle. „Die Kommunen sehen sich der Herausforderung gegenüber, sich auf die steigende Zahl allein lebender Menschen einzustellen", sagte Dr. Irene Vorholz vom Deutschen Landkreistag. Sie können einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Bürger über Demenzerkrankungen, zur Schulung wichtiger Berufsgruppen und zur Vernetzung von Diensten leisten.

Die Ergebnisse des Projekts werden allen Interessierten in Form des Handbuchs „Allein leben mit Demenz" zur Verfügung gestellt. Die DVD enthält neben Interviews, in denen allein lebende Demenzkranke über ihre Bedürfnisse, Wünsche und Befürchtungen sprechen, Schulungsmaterialien für Polizisten, Feuerwehrleute, Bankangestellte, Beschäftigte im Einzelhandel und die Nachbarschaft. Diese bestehen pro Zielgruppe aus einer Powerpoint-Präsentation, einem Begleittext sowie einem Kurzfilm. Ferner werden beispielhafte Projekte und Initiativen vorgestellt sowie die Rolle und Handlungsmöglichkeiten von Kommunen erörtert.