Pflege - Patientenrecht & Gesundheitswesen
www.wernerschell.de
Aktuelles
Forum (Beiträge ab 2021)
Archiviertes Forum
Rechtsalmanach
Pflege
Patientenrecht
Sozialmedizin - Telemedizin
Publikationen
Links
Datenschutz
Impressum
Pro Pflege-Selbsthilfenetzwerk
>> Aktivitäten im Überblick! <<
|
Dieter Deiseroth, Annegret Falter (Hrsg.)
»Whistleblower in Altenpflege und Infektionsforschung«
Preisverleihung 2007: Brigitte Heinisch, Liv Bode
ISBN 978-3-8305-1455-8, 2007, 80 S., kart., 9,80 €
BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG
„Whistleblowing ist ein ebenso wichtiger wie rechtlich zulässiger Beitrag zur
öffentlichen Diskussion in einer Gesellschaft, die sich in der öffentlichen Debatte
ihrer Probleme manifestiert und bewährt.“ Spiros Simitis
Mit Sachkenntnis, Beharrlichkeit und internationaler Resonanz hat Dr. Liv Bode über Jahre hinweg im Bereich der Infektionsforschung am Robert Koch-Institut
versucht, den Verdacht der Kontamination von Blutplasmaspenden mit infektiösen Bestandteilen von Bornavirus zu klären. Ihrem wissenschaftlichen Engagement,
ihrem berufsethischen Verantwortungsbewusstsein und ihrer Ausdauer ist es zu verdanken, dass das Interesse der Öffentlichkeit an dieser brisanten
wissenschafts- und gesundheitspolitischen Frage geweckt worden ist. Ihr „Fall“ ist zugleich ein Lehrbeispiel dafür, wie wichtig gerade auch in der staatlichen
Ressortforschung Insider sind, die die gesellschaftlichen Folgen ihrer Tätigkeit forschungsbegleitend refl ektieren. Es darf nicht länger ein berufl iches Risiko
darstellen, solche Erwägungen in die gesellschaftliche Debatte einzubringen. Die Transparenz wissenschaftlicher und forschungspolitischer Entscheidungen liegt
im öffentlichen Interesse.
Brigitte Heinisch war viele Jahre Altenpflegerin in einer Berliner Pflegeeinrichtung mit zirka 160 Pflegeplätzen. Sie konnte sich mit den dortigen Zuständen
bei der Pflege und Betreuung alter und hilfebedürftiger Menschen nicht abfinden – zu Recht, wie sich aus dem zwischenzeitlich vorliegenden Bericht des Medizinischen
Dienstes der Krankenkassen (MDK) ergibt. Sie entschloss sich, nicht länger zu schweigen. Sie wollte sich nicht zur Komplizin degradieren lassen,
die an Missständen in ihrem Arbeits- und Wirkungsbereich durch Wegsehen und Wegducken mitschuldig geworden wäre. Ihr wurde mehrfach gekündigt. Bis
heute klagt sie dagegen vor Arbeitsgerichten und dem Bundesverfassungsgericht.
- Dr. Dieter Deiseroth ist Richter am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig
- Annegret Falter ist Politologin und arbeitet an einem Förderprojekt der Berghof- Stiftung in Berlin zum Thema Whistleblowing
- Brigitte Heinisch arbeitet als Altenpflegerin in Berlin
- Prof. Dr. Spiros Simitis ist emeritierter Professor für Arbeitsrecht und Rechtsinformatik der JWG-Universität Frankfurt; er war bis 2005 Vorsitzender des Nationalen
Ethikrates in Berlin
|