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Deutsche wollen weniger Kinder – Studie vorgelegt
Schily: BiB-Studie zeigt - Junge Menschen wollen immer weniger Kinder
Die Deutschen wollen weniger Kinder. Während der
Durchschnittswert für den Kinderwunsch früher bei 2,0 je Familie lag, ist er
jetzt auf 1,7 gefallen. Vor allem die Zahl junger Menschen, die keine Kinder
wollen, steigt deutlich. Zu diesem beunruhigenden Ergebnis kommt das
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, das im Auftrag des
Bundesinnenministeriums die Ursachen und Auswirkungen der
Bevölkerungsentwicklung erforscht, in seiner neuesten Untersuchung.
Bundesinnenminister Schily erklärte dazu: "Kinder sind keine Belastung,
sondern eine tiefe Bereicherung für die Eltern und auch für die gesamte
Gesellschaft. Eine Absage an Kinder ist eine Absage an das Leben. Wir müssen in
Deutschland den Wert von Kindern, von Familien, vom menschlichen Miteinander der
Generationen im öffentlichen Bewusstsein stärken. Ohne eine solche offensive
Wertedebatte laufen wir Gefahr, dass sich lebensfeindliche, zukunftsverneinende
und egoistische Tendenzen in unserer Gesellschaft verstärken."
Nach den Ergebnissen der Studie des Bundesinstituts liegt der Durchschnittswert
für die Zahl der gewünschten Kinder bei den Frauen zwischen 20 und 39 Jahren
– das ist die international übliche Vergleichsgruppe für den Kinderwunsch -
mit 1,74 nur noch wenig über der tatsächlichen Kinderzahl bei den Frauen
(Durchschnittswert: 1,4). Bei den Männern liegt dieser Durchschnittswert mit
1,57 sogar noch tiefer. Die Bevölkerung würde somit auch dann deutlich
schrumpfen, wenn alle Frauen und Männer ihren Kinderwunsch vollständig
verwirklichen könnten.
Auffällig ist auch die wachsende Zahl junger Menschen, die überhaupt keine
Kinder mehr wollen: Während sich nach einer Befragung im Jahre 1992 nur 9,9 %
der Frauen und 11,8 % der Männer keine Kinder wünschten, sind es inzwischen
bei den Frauen 14,6 % und bei den Männern sogar 26,3 %.
Der zurückgehende Kinderwunsch steht im deutlichen Widerspruch zu der
Bedeutung, die den nachwachsenden Generationen von Eltern und Großeltern
zugemessen wird. Ältere Menschen wollen bei Hilfebedürftigkeit so lange wie
möglich zu Hause bleiben und von Pflegediensten oder von den Kindern betreut
werden: So sagen 84,4 % der Befragten, dass die Gesellschaft durch angemessene
Institutionen und Dienste für die Pflege sorgen soll. 73,5 % sind der
Auffassung, dass sich die Kinder um die Älteren kümmern sollen.
Diese und weitere Forschungsergebnisse sind heute vom Bundesinstitut für
Bevölkerungsforschung veröffentlicht worden. Die Ergebnisse stammen aus der
"Population and Policy Acceptance Study", einer international
vergleichenden Untersuchung, bei der insgesamt 4.000 Männer und Frauen in
Deutschland über ihre Kenntnissen, Meinungen und Einstellungen zu einer Reihe
von demographischen Themen befragt worden sind.
Wie die Studie auch zeigt, sprechen sich mehr als zwei Drittel der Bevölkerung
für eine Regelung der Zuwanderung unter Berücksichtigung der
Arbeitsmarktsituation aus, 59,4 % sind für ein Förderung der Integration der
Ausländer. Illegale Zuwanderung wird nicht akzeptiert. "Damit bestätigt
die Studie das Konzept des Zuwanderungsgesetzes und die Politik der
Bundesregierung", so Schily.
Wenngleich eine kleine Minderheit eine stark ablehnende Haltung gegenüber
Ausländern einnimmt, sind die Deutschen nach der Untersuchung des
Bundesinstituts insgesamt nicht ausländerfeindlich.
Die Einstellung gegenüber Ausländern und Einwanderung hängt sehr stark vom
Wohnumfeld, vom Bildungsstand und vom Beruf der Befragten ab:
So will in ländlichen Gebieten fast die Hälfte der Befragten (42,5 %), dass
Deutschland keine neuen Einwanderer zulässt, während nur 26,8 % der
Großstädter dieser Meinung sind. Damit ist die Zurückhaltung gegenüber
Ausländern dort besonders groß, wo es relativ wenige Ausländer gibt.
Während 62,2 % der Befragten ohne Schulabschluss gegen neue Einwanderer sind,
sind es bei den Befragten mit Abitur nur 15,2 %.
Am Reserviertesten gegenüber neuen Einwanderern ist die Berufsgruppe der
Landwirte (68,8 %), am wenigsten Bedenken gegen neue Einwanderer haben die
Beamten (19,6 %).
Die Zahl der Ausländer in Deutschland wurde von den Befragten mit 10 Mio.
gegenüber tatsächlich rund 7 Mio. deutlich überschätzt.
Weitere Einzelheiten zu der Studie:
BiB – Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung beim
Statistischen Bundesamt
Quelle: Pressemitteilung vom 2.5.2005 http://www.bmi.bund.de
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