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Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. (Hrsg.): 2,1 Millionen Menschen sind gegenwärtig in Deutschland pflegebedürftig. Eine große Gruppe innerhalb der Pflegebedürftigen sind die nach Schätzungen rund 1,2 Millionen demenzkranke Menschen. Die überwiegende Mehrzahl dieser Pflegebedürftigen, 72 Prozent, bei denen es sich hauptsächlich um alte Menschen handelt, werden zu Hause von Angehörigen gepflegt. Die Lebenssituation der pflegenden Angehörigen von psychisch kranken alten Menschen zu erkunden, das war das Ziel einer empirischen Untersuchung, die der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln in Zusammenarbeit mit der Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Dortmund, durchgeführt hat. Dazu wurden insgesamt 60 pflegende Angehörige in persönlichen Interviews über ihre Pflegetätigkeit und ihre Lebenssituation befragt. Das besondere Augenmerk galt den damit verbundenen psychischen, ökonomischen und gesundheitlichen Belastungen. Auch der persönliche Hilfebedarf wurde erfragt. Obwohl in der Hauptsache pflegende Angehörige interviewt wurden, die sich in vergleichsweise gesicherten ökonomischen Verhältnissen und
stabilen sozialen Beziehungsfeldern befanden, weisen die Untersuchungsergebnisse auf einen gesamtgesellschaftlichen Misstand hin: Die gesetzlichen Leistungen
werden den erhöhten Anforderungen der Pflege, insbesondere denen, die bei demenzkranken Menschen notwendig werden, nicht gerecht. Konkrete
Unterstützungangebote, die die Angehörigen entlasten, sind wenig verbreitet. Demenzerkrankungen machen immer noch Angst und gelten als gesellschaftliches Tabu. Pflegende Angehörige sind eine gesellschaftlich weitgehend vernachlässigte Gruppe. Es gilt, so die Autoren, gerade angesichts der
demografischen Entwicklung bei politisch Verantwortlichen, Leistungsträgern und Institutionen Alarm zu schlagen, damit pflegende Angehörige die notwendige
Unterstützung und Solidarität erhalten. Quelle: Lit Verlag |