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Virus Hepatitis - ein Thema für alle ?!
BZgA präsentiert neue Broschüre für die Allgemeinbevölkerung zur Prävention der häufigsten (Virus-)Hepatitis-Formen
Hepatitis A, B, C sind die Bezeichnungen für die drei
wichtigsten Formen von Leberentzündungen, die durch eine Infektion mit
Hepatitis-Viren (HAV, HBV, HCV) ausgelöst werden. Der Verlauf dieser
Leberentzündungen kann sehr unterschiedlich sein, von der spontanen Ausheilung
bis zum chronischen Verlauf mit evtl. dauerhaftem Leberschaden oder sogar
Leberkrebs - abhängig vom Erreger. Die neue Basisbroschüre „hepatitis"
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert darüber,
wie man sich und andere vor den verschiedenen Hepatitisinfektionen schützen
kann.
„Es gibt mehr Situationen mit Ansteckungsrisiken als viele denken, aber mit
den richtigen Maßnahmen kann man sich gut schützen", erklärt Dr.
Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
„Mit der neuen Broschüre wollen wir dazu beitragen, dass jeder sein eigenes
Infektionsrisiko im Alltag einschätzen und angemessene Schutzmaßnahmen treffen
kann. Ganz besonders wollen wir auch die beratenden Ärzte in den
Gesundheitsämtern mit diesem neuen Medium unterstützen. Ich bin davon
überzeugt, dass die Broschüre die komplexen Präventionsbotschaften einfach
und klar zu vermitteln hilft."
Insgesamt gibt es fünf verschiedene Hepatitis-Formen (Hepatiden), die
zugeordnet nach ihren Buchstaben Hepatitis A, B, C, D und Hepatitis E genannt
werden. Beispielsweise ist von diesen Hepatitis B eine der häufigsten
Infektionskrankheiten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben
etwa 2 Milliarden Menschen eine Hepatitis B-Virusinfektion durchgemacht, ca. 350
Millionen sind chronisch mit HBV infiziert und somit für andere Menschen
infektiös. In Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts rund 6
Prozent der Bevölkerung eine Hepatitis B-Infektion durchgemacht. Das Hepatitis
B-Virus findet sich in unterschiedlicher Konzentration im Blut, Sperma,
Vaginalsekret und im Speichel und wird häufig bei sexuellen Kontakten
übertragen. Kondombenutzung vermindert zwar das Infektionsrisiko, schließt
aber nicht alle Übertragungsmöglichkeiten aus. Nur eine Impfung schützt
wirksam.
Auch gegen Hepatitis A - häufig als Reisehepatitis bezeichnet - kann man sich
mit einer Impfung schützen. Verschmutztes Trinkwasser bzw. Nahrungsmittel sind
die Hauptinfektionsquellen. Ungefähr die Hälfte aller Hepatitis
A-Virusinfektionen in Deutschland treten bei Menschen auf, die sich während
einer Reise in Länder angesteckt haben, in welchen diese Infektionen weit
verbreitet sind.
An chronischer Hepatitis C leiden in Deutschland rund 350.000 Menschen, weltweit
sind es 170 Millionen, Tendenz steigend. Hauptübertragungsweg ist das Blut.
Deswegen sind vor allem die Menschen gefährdet, die vor 1991 Blut und
Blutprodukte erhalten haben. Seit 1991 werden Blutspenden auf Hepatitis
C-Antikörper getestet und seit 1999 kann man Hepatitis-Viren direkt nachweisen.
Information und Aufklärung über Virushepatiden sind angesichts der wachsenden
Mobilität in der Bevölkerung und der steigenden Globalisierung immer
wichtiger. Das Wissen über typische Ansteckungssituationen und das dafür
erforderliche Schutzverhalten müssen verbessert werden. Aufgrund der steigenden
Reiseaktivitäten gilt dies besonders für Hepatitis A und B. So können
termingerechte Impfungen vor Reiseantritt bzw. Hygienemaß nahmen am Urlaubsort
Infektionen verhindern. Gegen Hepatitis A und B gibt es auch
Kombinationsimpfstoffe. Gegen Hepatitis C steht auf absehbare Zeit kein
Impfstoff zur Verfügung.
Da das Thema Hepatitis sehr unterschiedliche Bevölkerungsgruppen anspricht, die
alle gleichermaßen informiert werden sollen, hat die Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung eine Basisbroschüre entwickelt, die sich an alle
Zielgruppen richtet. Dabei stehen nicht bestimmte Risikogruppen im Mittelpunkt,
vielmehr erfolgt eine Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema Hepatitis
anhand einer alltagsnahen Darstellung von Situationen mit erhöhtem
Infektionsrisiko. So liegen die Themenschwerpunkte im Bereich Hepatitis und:
Reisen, Sex, Beruf, Kinder, Schwangerschaft, Drogen. In jedem Kapitel werden die
relevanten Virushepatiden mit ihren Präventionsmöglichkeiten beschrieben und
häufig geäußerte Ängste und Befürchtungen anhand von Fallbeispielen
erläutert.
Quelle: Pressemitteilung vom 24.9.2003
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung http://www.bzga.de
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