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Mehr als 2400 Gesundheitsangebote für sozial Benachteiligte in Datenbank recherchierbar
Ab sofort steht die Internet-Datenbank zur
Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Menschen in Deutschland mit
über 2400 Angeboten und Projekten unter http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/
online. Die einzelnen Projekte können unter Angabe von Titel und Anbietername,
aber auch nach Themenschwerpunkten (z.B. Sucht oder Aidsprävention),
Angebotsarten (z.B. Aktionstage), nach Zielgruppen (z.B. Alleinerziehende,
Wohnungslose), nach Alter und Geschlecht sowie nach Bundesland und Postleitzahl
recherchiert werden. Zu jedem Angebot existiert eine Kurzbeschreibung, weitere
Informationen sind über die verlinkten Websites der Anbieter verfügbar.
Im Herbst letzten Jahres hatte die Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung die Landesarbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung, Gesundheit
Berlin e.V., mit der Erstellung dieser Datenbank beauftragt. Hintergrund sind
die Ergebnisse zahlreicher wissenschaftlicher Studien, die belegen, dass
Menschen mit niedrigem Einkommen, niedriger Schulausbildung oder niedriger
Stellung im Beruf ungünstigere Gesundheitschancen haben. Zum Beispiel haben
Männer in der untersten Einkommensgruppe eine um 10 Jahre kürzere
Lebenserwartung als Männer in der obersten Einkommensgruppe.
Zwar gibt es eine Anzahl von Einzelmaßnahmen zur Verbesserung dieser
Situationen, aber es fehlt oft an geeigneten Zugangswegen und einer integrierten
systematischen Förderung. Bislang einzigartig ist deshalb die Erstellung der
nun vorliegenden umfangreichen Datenbank. Mit ihr können jetzt Adressen und
Informationen zu den Angeboten und Projekten recherchiert und so die Vernetzung
und der Informationsaustausch gefördert werden. Dadurch wird eine schnellere
Information ermöglicht, die Vernetzung der Akteure im Bereich „Gesundheitsförderung
bei sozial Benachteiligten" unterstützt und ein Transfer erfolgreicher
Projekte erleichtert.
Nutzerinnen und Nutzer dieser Datenbank sind beispielsweise Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter aus der Kinder und Jugendhilfe, der Sozialarbeit und aus sozialen
Brennpunkten, Verbände der freien Wohlfahrtspflege und weitere Berufsgruppen,
die sich anschaulich über die Projektarbeit mit ähnlichen Schwerpunkten
informieren und Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen knüpfen können. Auf einen
„Klick" stehen Informationen wie Arbeitsschwerpunkte, Laufzeit,
Zielgruppen, Adressen und Ansprechpartner entsprechend der Suchkriterien bereit.
So richten sich die Angebote vor allem an Menschen mit „sehr niedrigem
Einkommen" (ca. 33 Prozent), an Arbeitslose und Alleinerziehende (jeweils
rund 28 Prozent) und an Migranten (25 Prozent).
Beispielsweise richtet sich das Projekt „Schutzengel e.V." an junge
Familien in sozialen Brennpunkten in der Flensburger Neustadt. Dabei werden
bestimmte Ansprechpartnerinnen und -partner benannt, die sozial benachteiligte
Familien bei konkreten Alltagsproblemen unterstützen. Ein anderes Beispiel ist
das Projekt „Kietzdetektive" in Berlin-Marzahn. Hierbei werden Kinder
aufgefordert, in ihrem Wohnumfeld Probleme aufzuspüren und selbständige
Lösungsvorschläge zu entwickeln. Zusammen mit ihrem örtlichen Bezirksamt wird
gemeinsam festgelegt, in welchem Umfang die Lösungsvorschläge umgesetzt werden
können.
Die Datenbank ist sowohl für die in der Gesundheitsförderung von sozial
Benachteiligten Tätigen ein praktisches Nachschlagewerk als auch für
politische Entscheidungsträger von großem Nutzen, da sie einen guten
Überblick über das gesamte Arbeitsfeld bietet.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der
Landesarbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung, Gesundheit Berlin e.V. vom 15.08.2003
Vorstellung durch Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
http://www.bzga.de
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