»Im Jahr 1999 in Deutschland 130 471 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet«
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Jahr 1999 in
Deutschland 130.471 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet und damit 1.324 (- 1%)
weniger als 1998. Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist bei ledigen Frauen gegenüber
1998 um 1.248 (+ 2%) gestiegen, bei verheirateten Frauen um 2.356 (- 3%) gefallen. Ein
deutlicher Rückgang, nämlich um 1.909 (- 6%) Schwangerschaftsabbrüche, ist bei den
Frauen zwischen 25 und 30 Jahren zu verzeichnen. Bei Minderjährigen hingegen ist die Zahl
der Abbrüche um 176 (+ 3%) gestiegen.
97% der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung
vorgenommen. Indikationen waren in rund 3% der Fälle die Begründung für den
Schwangerschaftsabbruch.
Die Hälfte der Frauen (50%) waren zum Zeitpunkt des Eingriffs verheiratet, rund 4% waren
minderjährig.
Die Eingriffe wurden vorwiegend ambulant vorgenommen (89%), davon 39% ambulant in
Krankenhäusern und 61% in gynäkologischen Praxen. In 86% der Fälle wurde die Methode
der Vakuumaspiration angewandt. 38% der Frauen hatten vor dem Eingriff noch keine
Lebendgeburt.
Im vierten Quartal 1999 wurden in Deutschland 31.283 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet.
1.137 (- 4%) weniger als im dritten Quartal 1999 und 150 weniger als im vierten Quartal
1998.
Die vorläufige Schwangerschaftsabbruchquote je 1.000 Lebend- und Totgeborene lag
für das vierte Quartal 1999 mit 170,5 über der Quote des dritten Quartals 1999 (156,1)
und ebenfalls über der Quote des vierten Quartals 1998 (165,6). Die vorläufige Quote des
Jahres
1999 (169,5) liegt über der endgültigen Quote des Vorjahres (167,2). Dieser Anstieg
erklärt sich aus dem Rückgang der vorläufigen Zahl der Lebend- und Totgeborenen in 1999
gegenüber 1998.
Bedingt durch die sich nur geringfügig geänderte Anzahl der Frauen im Alter von 15 bis
unter 45 Jahren lag die Quote der Schwangerschaftsabbrüche je 10.000 Frauen im Alter von
15 bis unter 45 Jahren 1999 mit 7,7 leicht unter der des Jahres 1998 (7,8).
Die endgültigen Quoten für das Berichtsjahr können erst nach Vorlage der endgültigen
Geburten- und Bevölkerungszahlen für das Jahr 1999 (etwa Mitte 2000) berechnet werden.
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten:
- In der Schwangerschaftsabbruchstatistik sind die im Ausland vorgenommenen Abbrüche
deutscher Frauen nicht enthalten.
- Es muß davon ausgegangen werden, daß nicht alle Schwangerschaftsabbrüche in
Deutschland zur Bundesstatistik gemeldet werden.
Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 12.04.2000 Nr. 141/00.
Werner Schell (15.4.2000)
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