17 Hausbetreuungsdienste zwischen Bonn und Borken beteiligt
NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer: "Bundesweit einzigartiges Modellprojekt
verbessert ambulante Versorgung sterbender Menschen"
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hat gemeinsam mit den
Kranken- und Pflegekassen sowie ambulanten Hospizdiensten ein Modellprojekt zur besseren
ambulanten Versorgung von schwerkranken sterbenden Menschen gestartet. Die Ministerin
sagte am 12. September 2000: "Mit dem Projekt soll eine umfassende pflegerische und
psychosoziale Betreuung durch ambulante Hospizdienste erprobt werden, damit schwerkranke
Menschen ihre letzte Lebensphase in der vertrauten häuslichen Umgebung verbringen
können."
Dieses bundesweit einzigartige Projekt - so Ministerin Birgit Fischer weiter - sei
gemeinsam mit den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen und den Hospizeinrichtungen
entwickelt worden. Es bietet insbesondere Menschen, die an einer fortgeschrittenen
Krebserkrankung oder an AIDS im Endstadium leiden, eine umfassende ambulante
palliativ-pflegerische Versorgung: psychosoziale Begleitung von Patienten und Angehörigen
sowie Massnahmen zur Linderung von Schmerzen und krankheitsbedingten Beschwerden.
An dem Projekt nehmen zwischen Bonn und Borken insgesamt 17 besonders qualifizierte
Hausbetreuungsdienste teil, die bereits Erfahrungen in diesem Bereich haben. Sie verfügen
über mindestens zwei vollzeit- und zwei teilzeitbeschäftigte Krankenschwestern oder
Krankenpfleger mit nachgewiesenen Kenntnissen in der Schmerzbehandlung sowie über
mindestens zehn besonders geschulte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur
Unterstützung der psychosozialen Betreuung von Sterbenden und ihren Angehörigen. Das
Modellprojekt ist auf zwei Jahre angelegt, die Gesamtkoordination liegt beim
nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium.
Die Kranken- und Pflegekassen tragen die Kosten der durch die Hausbetreuungsdienste
erbrachten speziellen palliativen Pflegeleistungen mit einem Pauschalbetrag von bis zu 170
DM pro Patient und Tag.
Das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt die Kosten der wissenschaftlichen Begleitforschung
durch das Institut für Pflegewissenschaften an der Universität Bielefeld in Höhe von
rund 450.000 DM. Hierbei werden die von den Hausbetreuungsdiensten erbrachten
palliativ-pflegerischen und psychosozialen Versorgungsleistungen erhoben und ausgewertet.
Auf dieser Grundlage sollen die Voraussetzungen für tragfähige Finanzierungskonzepte
geklärt und Kriterien für künftige Standards der ambulanten Hospizversorgung entwickelt
werden. Darüber hinaus fördert das Land im Rahmen des Modellprojektes die
Weiterqualifizierung der Beschäftigten dieser Dienste mit rund 100.000 DM.
Das Projekt - so Ministerin Birgit Fischer weiter - sei ein weiterer Baustein beim Aufbau
einer bedarfsgerechten Versorgungsinfrastruktur für schwerkranke sterbende Menschen und
ergänze die langjährige Landesförderung verschiedenster Massnahmen im Hospizbereich,
beispielsweise die ambulante psychosoziale Sterbebegleitung, um einen weiteren Eckstein.
Nordrhein-Westfalen verfügt über etwa 230 Hospizinitiativen, rund 30 stationäre Hospize
und 14 Palliativstationen.
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Frauen,
Jugend, Familie und Gesundheit, Tel.: 0211/855-3107 oder 3108.
Quelle: Pressemitteilung vom 12.09.2000
Werner Schell (16.9.2000)
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