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Nutzen, Kosten, Präferenzen - Wissen, was der Bürger will! - 4. Janssen-Cilag Delphi-Studie zur Zukunft des Gesundheitswesens auf dem Hauptstadtkongress vorgestellt

Neuss, 17. Juni 2005 - Um was sollte sich die Gesundheitspolitik vor allem kümmern? Dieser und anderen aktuellen gesundheits-politischen Fragen ist die neue Delphi-Studie "Nutzen, Kosten, Präferenzen - Wissen was der Bürger will!" nachgegangen. Erste Ergebnisse wurden am 15. Juni 2005 im Rahmen des Hauptstadt-Kongresses Medizin und Gesundheit in Berlin vorgestellt. Zehn Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Janssen-Cilag-Studie zur Zukunft des Gesundheitswesens bringt das forschende Arzneimittelunternehmen damit erneut Einstellungen und Erwartungen derjenigen in die gesundheitspolitische Diskussion ein, die unmittelbar betroffen sind. Von März bis April 2005 wurden von TNS Emnid über 1.000 wahlberechtigte gesetzlich krankenversicherte Deutsche befragt. Konzipiert hat die Studie das Berliner IGES Institut für Gesundheits- und Sozialforschung mit wissenschaftlicher Unterstützung von Professor Dr. Jürgen Wasem, Gesundheitsökonom an der Universität Duisburg-Essen. Der Fragebogen wurde entwickelt mit fachlicher Beratung durch die BAG Selbsthilfe e.V.

Um was sollte sich die Gesundheitspolitik vor allem kümmern?
77 Prozent der Befragten waren der Meinung, ihre Situation im Gesundheitswesen habe sich in den letzten Jahre verschlechtert. Die Gesundheitspolitik solle sich vor allem darum kümmern, die finanzielle Belastung der Patienten und der Beitragszahler zu senken. Eine Senkung der Krankenkassenbeiträge erwarten allerdings nur 10,4 Prozent der Befragten. Einen Spitzenplatz in der Prioritätenliste nimmt auch die Qualität der medizinischen Versorgung ein.

Welche Leistungen sind den Versicherten wichtig?
In einem in dieser Form erstmals in Deutschland eingesetzten Marktexperiment (discret choice experiment) wurde untersucht, wie ausgewählte Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bewertet werden. Dabei wurde abgefragt, welche Beitragssenkung erforderlich ist, damit Versicherte auf bestimmte Leistungen verzichten. Besonders hohen Stellenwert hat die freie Arztwahl, die sich die Befragten für keinen realistischen Betrag "abkaufen" ließen. Ebenso sollte nach dem Willen der Mehrheit auch zukünftig sichergestellt sein, dass die Krankenkasse die Kosten für neuartige Behandlungen übernimmt, sobald deren Wirksamkeit und Sicherheit anerkannt ist. Für einen schnelleren Zugang zu Innovationen ist bei einem Teil der Bevölkerung sogar die Bereitschaft vorhanden, höhere Krankenkassenbeiträge in Kauf zu nehmen. Je nach soziodemographischen Untergruppen gibt es zum Teil deutliche Präferenzunterschiede bezogen auf mögliche Einschränkungen oder Erweiterungen des Leitungskatalogs. Es ist zu prüfen, inwieweit das Angebot unterschiedlicher Versicherungspakete innerhalb der GKV den Vorstellungen der Versicherten besser gerecht wird.

Wie wird der Nutzen von therapeutischen Verbesserungen bewertet?
Die Bewertung therapeutischer Verbesserungen und die Frage, wer die Kosten dafür übernehmen soll, ist einer der umstrittensten Punkte der aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion, der ebenfalls in der vierten Delphi-Studie aufgegriffen wurde. Die Befragten hatten in vier konkreten Beispielen zu entscheiden, ob die Mehrkosten einer Verbesserung - in diesem Fall geringere Nebenwirkungen - über die GKV oder aus eigener Tasche bezahlt werden. Auch weniger große Fortschritte sollen nach Ansicht der Mehrheit durch die GKV abgedeckt werden. Nur bei Verbesserungen, die auf den ersten Blick nicht mit Beeinträchtigungen der Gesundheit zu tun haben, spricht sich eine knappe Mehrheit für eine Übernahme der Mehrkosten durch die Betroffenen selbst aus. Fazit aus Sicht von Dr. Marcel Mangen, Geschäftsführer von Janssen-Cilag: "Die Studie zeigt uns unter anderem, dass die Patienten eine klare Vorstellung vom medizinischen Nutzen haben und bei allen Evidenz-Diskussionen nicht außen vor bleiben dürfen."

Die Ergebnisse der vierten Janssen-Cilag Delphi-Studie sind im Internet unter http://www.janssen-cilag.de veröffentlicht. Eine entsprechende Publikation ist in Vorbereitung und kann ebenfalls über das Internet angefordert werden.

Quelle: Janssen-Cilag GmbH