Pflege - Patientenrecht & Gesundheitswesen
www.wernerschell.de
Aktuelles
Forum (Beiträge ab 2021)
Archiviertes Forum
Rechtsalmanach
Pflege
Patientenrecht
Sozialmedizin - Telemedizin
Publikationen
Links
Datenschutz
Impressum
Pro Pflege-Selbsthilfenetzwerk
>> Aktivitäten im Überblick! <<
|
Nutzen, Kosten, Präferenzen - Wissen, was der
Bürger will! - 4. Janssen-Cilag Delphi-Studie zur Zukunft des Gesundheitswesens
auf dem Hauptstadtkongress vorgestellt
Neuss, 17. Juni 2005 - Um was sollte sich die
Gesundheitspolitik vor allem kümmern? Dieser und anderen aktuellen
gesundheits-politischen Fragen ist die neue Delphi-Studie "Nutzen, Kosten,
Präferenzen - Wissen was der Bürger will!" nachgegangen. Erste Ergebnisse
wurden am 15. Juni 2005 im Rahmen des Hauptstadt-Kongresses Medizin und
Gesundheit in Berlin vorgestellt. Zehn Jahre nach der Veröffentlichung der
ersten Janssen-Cilag-Studie zur Zukunft des Gesundheitswesens bringt das
forschende Arzneimittelunternehmen damit erneut Einstellungen und Erwartungen
derjenigen in die gesundheitspolitische Diskussion ein, die unmittelbar
betroffen sind. Von März bis April 2005 wurden von TNS Emnid über 1.000
wahlberechtigte gesetzlich krankenversicherte Deutsche befragt. Konzipiert hat
die Studie das Berliner IGES Institut für Gesundheits- und Sozialforschung mit
wissenschaftlicher Unterstützung von Professor Dr. Jürgen Wasem,
Gesundheitsökonom an der Universität Duisburg-Essen. Der Fragebogen wurde
entwickelt mit fachlicher Beratung durch die BAG Selbsthilfe e.V.
Um was sollte sich die Gesundheitspolitik vor
allem kümmern?
77 Prozent der Befragten waren der Meinung, ihre Situation im Gesundheitswesen
habe sich in den letzten Jahre verschlechtert. Die Gesundheitspolitik solle sich
vor allem darum kümmern, die finanzielle Belastung der Patienten und der
Beitragszahler zu senken. Eine Senkung der Krankenkassenbeiträge erwarten
allerdings nur 10,4 Prozent der Befragten. Einen Spitzenplatz in der
Prioritätenliste nimmt auch die Qualität der medizinischen Versorgung ein.
Welche Leistungen sind den Versicherten
wichtig?
In einem in dieser Form erstmals in Deutschland eingesetzten Marktexperiment (discret
choice experiment) wurde untersucht, wie ausgewählte Leistungen der
Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bewertet werden. Dabei wurde abgefragt,
welche Beitragssenkung erforderlich ist, damit Versicherte auf bestimmte
Leistungen verzichten. Besonders hohen Stellenwert hat die freie Arztwahl, die
sich die Befragten für keinen realistischen Betrag "abkaufen"
ließen. Ebenso sollte nach dem Willen der Mehrheit auch zukünftig
sichergestellt sein, dass die Krankenkasse die Kosten für neuartige
Behandlungen übernimmt, sobald deren Wirksamkeit und Sicherheit anerkannt ist.
Für einen schnelleren Zugang zu Innovationen ist bei einem Teil der
Bevölkerung sogar die Bereitschaft vorhanden, höhere Krankenkassenbeiträge in
Kauf zu nehmen. Je nach soziodemographischen Untergruppen gibt es zum Teil
deutliche Präferenzunterschiede bezogen auf mögliche Einschränkungen oder
Erweiterungen des Leitungskatalogs. Es ist zu prüfen, inwieweit das Angebot
unterschiedlicher Versicherungspakete innerhalb der GKV den Vorstellungen der
Versicherten besser gerecht wird.
Wie wird der Nutzen von therapeutischen
Verbesserungen bewertet?
Die Bewertung therapeutischer Verbesserungen und die Frage, wer die Kosten
dafür übernehmen soll, ist einer der umstrittensten Punkte der aktuellen
gesundheitspolitischen Diskussion, der ebenfalls in der vierten Delphi-Studie
aufgegriffen wurde. Die Befragten hatten in vier konkreten Beispielen zu
entscheiden, ob die Mehrkosten einer Verbesserung - in diesem Fall geringere
Nebenwirkungen - über die GKV oder aus eigener Tasche bezahlt werden. Auch
weniger große Fortschritte sollen nach Ansicht der Mehrheit durch die GKV
abgedeckt werden. Nur bei Verbesserungen, die auf den ersten Blick nicht mit
Beeinträchtigungen der Gesundheit zu tun haben, spricht sich eine knappe
Mehrheit für eine Übernahme der Mehrkosten durch die Betroffenen selbst aus.
Fazit aus Sicht von Dr. Marcel Mangen, Geschäftsführer von Janssen-Cilag:
"Die Studie zeigt uns unter anderem, dass die Patienten eine klare
Vorstellung vom medizinischen Nutzen haben und bei allen Evidenz-Diskussionen
nicht außen vor bleiben dürfen."
Die Ergebnisse der vierten Janssen-Cilag Delphi-Studie sind im
Internet unter http://www.janssen-cilag.de veröffentlicht. Eine entsprechende
Publikation ist in Vorbereitung und kann ebenfalls über das Internet
angefordert werden.
Quelle: Janssen-Cilag GmbH
|