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Entbürokratisierung und Weiterentwicklung der
Pflegequalität: Neue Arbeitshilfe des MDS zu „Pflegeprozess und
Dokumentation"
Als unterstützenden Beitrag zur Professionalisierung und
Entbürokratisierung in der Pflege legt der Medizinische Dienst der
Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) jetzt die „Grundsatzstellungnahme
Pflegeprozess und Dokumentation" vor. Eine Projektgruppe aus erfahrenen
Pflegefachkräften der Medizinischen Dienste hat diese auf Initiative der
Spitzenverbände der Pflegekassen erarbeitet.
Einrichtungen brauchen Unterstützung
Anlass dafür waren und sind die Ergebnisse der Medizinischen Dienste (MDK) aus
Qualitätsprüfungen. Diese legen –sowohl im ambulanten wie im stationären
Bereich –zum Teil erheblichen Handlungsbedarf hinsichtlich
der Anwendung und Umsetzung des Pflegeprozesses nahe. Die
Ergebnisse der Qualitätsprüfungen belegen, dass viele Einrichtungen bei der
Etablierung und Umsetzung des Pflegeprozesses Unterstützung und Begleitung
brauchen. Ziel dieser Grundsatzstellungnahme ist es, Pflegefachkräften in den
Einrichtungen, Trägern von Pflegeeinrichtungen und MDK-Mitarbeitern eine
praxisverbessernde Arbeitshilfe anzubieten.
Pflegeprozess führt zu Qualitätsverbesserung
In zahlreichen Pflegeeinrichtungen wurden bereits Bemühungen zur Etablierung
des Pflegeprozesses unternommen, damit Pflege als Beziehungsprozess systematisch
geplant und evaluiert wird und gleichermaßen handlungsleitend wie transparent
für die Beteiligten erfolgt. Einrichtungen, die schon erfolgreich mit dem
Instrument des Pflegeprozesses arbeiten, berichten vor allem von einer
Qualitätsverbesserung der Beziehungsgestaltung zum Pflegebedürftigen wie der
Pflegeleistungen und von einer Steigerung der Arbeitszufriedenheit ihrer
Mitarbeiter. Diskussionen über die „Entbürokratisierung" in der Pflege
im Zusammenhang mit der Pflegedokumentation sind dort obsolet geworden. Die
aktuell im Zusammenhang mit Entbürokratisierungspotenzialen in
Pflegeeinrichtungen geführte Diskussion um Planung und Dokumentation von Pflege
ist kein neues Thema. In einigen Bundesländern sind zwischenzeitlich
Initiativen zur Neugestaltung der Dokumentationssysteme in Gang gekommen. Die
Grundsatzstellungnahme des legt den Fokus vor allem auf die inhaltliche
Ausgestaltung des Pflegeprozesses und seiner Dokumentation. Somit flankiert das
Papier die in einigen Bundesländern existierenden Initiativen zur
Pflegedokumentation. Bereits seit Jahren beschäftigen sich
Pflegewissenschaftler sowie Pflegepraktiker mit der Systematisierung der Pflege
und bieten Schulungen zu den Themenkomplexen Pflegeprozess und
Pflegedokumentation an. Die gelungene Umsetzung des Pflegeprozesses an der Basis
blieb jedoch –trotz aller Bemühungen –hinter den Erwartungen zurück und
führte oft zu einer unübersehbaren Formularvielfalt, an der nicht zuletzt die
Kritik an der überbordenden Dokumentation aufgehängt wird.
Nutzen durch Anwendung des Pflegeprozesses
Die Grundsatzstellungnahme des MDS analysiert die Gründe, die es bisher
verhindert haben, dass erfolgreich und flächendeckend mit der Arbeitsmethode
des Pflegeprozesses gearbeitet wird. Sie legt für die Pflegenden sowie für die
Einrichtungsträger die vielfältigen Vorteile und Nutzen dar, die sich in
Anwendung des Pflegeprozess für alle Beteiligten ergeben. Für die Pflegepraxis
fasst die Grundsatzstellungnahme die einzelnen Schritte des Pflegeprozesses
zusammen und zeigt auf, wie mit der Etablierung dieses Arbeitsstils begonnen
werden kann. Die Grundsatzstellungnahme verzichtet bewusst auf die Darstellung
einer Musterdokumentation. Sie formuliert jedoch Eckpunkte, die bei der
Dokumentation zu beachten sind. Ziel ist es, möglichst kurzfristig und
praxisorientiert konkrete Verbesserungen der Pflege- und Dokumentationsqualität
und des Umfangs der notwendigen Dokumentation zu erreichen, um eine
vollständige, systematische und übersichtliche Verlaufsdokumentation der
Pflege zu ermöglichen.
Quelle: http://www.mds-ev.org
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