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Bericht der WHO zum Weltbehindertentag

Aus Anlass des Weltbehindertentages am 03. Dezember 2000 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Bericht zur Lage behinderter Menschen veröffentlicht (Report on the Implementation of Four Standard Rules Linked with Health, WHO, December 2000). Er dient dem Zweck, die unterschiedlichen Bemühungen der Politik auszuweisen, den Bedürfnissen behinderter Menschen nachzukommen und ihnen Chancengleichheit zu gewährleisten (Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation - BAR-Info 5/2000).

500 Millionen behinderte Menschen
Die WHO schätzt, dass zwischen 7% und 10% der Weltbevölkerung, d.h., rund 500 Mio. Menschen, mit Behinderungen leben, wobei unter „Behinderungen" eine große Zahl körperlicher, geistiger oder seelischer Einschränkungen verstanden wird. Die Mehrheit dieser Menschen, rund 80%, leben in Entwicklungsländern, wo lediglich 1% bis 2% Zugang zu den notwendigen Rehabilitationsleistungen haben.
Nach Auffassung von Dr. Gro Harlem Brundtland, Generaldirektorin der WHO, sollten in Gesundheitsfragen alle Menschen gleich behandelt werden. Die Geschichte zeige, dass Menschen mit Behinderungen stets diskriminiert worden seien; ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft sei eingeschränkt worden. Dies müsse geändert werden.

Leitlinien für die Gleichbehandlung behinderter Menschen
Im Jahr 1993 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen 22 Leitlinien für die Gleichbehandlung behinderter Menschen verabschiedet. Einige dieser Leitlinien bildeten die Basis, aufgrund derer die WHO im Mai 2000 eine Umfrage unter ihren Mitgliedern und zahlreichen Behindertenorganisationen durchgeführt hat. Der Bericht basiert auf den Antworten von 104 der 191 WHO-Mitgliedstaaten sowie 115 Behindertenorganisationen.
Der Bericht führt u.a. aus, dass 95% der 104 antwortenden Länder angeben, Gesundheitsleistungen für behinderte Menschen anzubieten, rund 30% verfügen allerdings über keinerlei Rehabilitationsangebote. Ein Drittel der Länder unterhält keinerlei Angebote zur Schulung von Personal, das mit behinderten Menschen arbeitet. Hinsichtlich der gesundheitlichen Versorgung gibt es gravierende Unterschiede zwischen Industrie- und Entwicklungsländern sowie innerhalb einzelner Länder, zwischen den Städten und ländlichen Regionen. Die Organisationen behinderter Menschen werden nur sehr eingeschränkt in die Planung und Entwicklung der Gesundheitsleistungen einbezogen, ist eine der weiteren Feststellungen des Berichts.

Integration ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Die WHO plädiert dafür, behinderte Menschen mit ihren Problemen nicht alleine zu lassen; die weitestmögliche Integration behinderter Menschen sei vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dementsprechend macht sich der Bericht dafür stark, dass die einzelnen Länder ihre Bemühungen verstärken, um sicherzustellen, dass Kinder und Erwachsene mit Behinderungen Zugang zu besseren Gesundheitsleistungen erhalten und damit Hilfe zur Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.

Werner Schell (02.04.2001)