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Verbraucherverbände weisen Vorwürfe von Ärztevertretern zurück - AgV: Fachärzteverband arbeitet mit unseriösen Unterstellungen
Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) hat Vorwürfe, die
von der Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände gestern unter der Schlagzeile
"Schutz der Patienten vor Verbraucherschützern" erhoben wurden, als verdummende
Unterstellung zurückgewiesen. Die Behauptungen zu angeblich kommerziellen Interessen der
Verbraucherverbände an der Patientenberatung, die der Präsident dieser ärztlichen
Standesorganisation gestern vor Journalisten in Berlin aufgestellt hat, entbehren jeder
realen Grundlage, unterstreicht die AgV.
Die Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände (GFB) arbeitet unseriös, wenn sie der
AgV unterstellt, sie setze sich aus kommerziellen Eigeninteressen für eine unabhängige
Patientenberatung ein. Die Verbraucherverbände sind gemeinnützige Einrichtungen, die
Verbraucher und Patienten neutral und unabhängig von Anbieterinteressen beraten. Diese
Neutralität unterscheidet die Verbraucherverbände von Standesorganisationen der
Ärzteschaft wie die GFB.
Warum haben diese Ärztevertreter Angst vor einer unabhängigen Patientenunterstützung,
fragt sich die AgV. Ernstzunehmende Standesorganisationen sollten Angebote zur
Zusammenarbeit auf diesem wichtigen Gebiet nicht ohne weiteres ausschlagen und sich
zumindest vorher über das Konzept informieren, über das sie öffentlich herziehen.
Die AgV hat als Dachverband deutscher Verbraucherorganisationen bereits vor rund einem
Jahr ein Konzept zum Aufbau einer bundesweiten unabhängigen Patientenberatung
voröffentlicht und u.a. auf einer Tagung im Dezember 1999 in Berlin zur Diskussion
gestellt.
Das Konzept baut auf den langjährigen Erfahrungen einiger Verbraucher-Zentralen auf, die
teilweise bereits seit zehn Jahren erfolgreich Patientenberatung betreiben. Aus dem
Konzept geht klar hervor, dass die Verbraucherverbände keineswegs den Ärzten die
medizinische Beratung abnehmen wollen, wie dies die GFB unterstellt. Angestrebt ist
vielmehr ein bundesweites Netzwerk unabhängiger Patientenberatungsstellen, das Patienten
hilft, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden. Ein wichtiger Punkt ist dabei allerdings
auch die unabhängige Unterstützung von Patienten bei Behandlungsfehlern - vor allem in
rechtlicher Hinsicht. Das hier in der Vergangenheit häufig angewendete klammheimliche
Prinzip: "Eine Krähe hackt der andern kein Auge aus" darf es in Zukunft nicht
mehr geben, betont die AgV. Dafür setzen sich die Verbraucherverbände ein und werden es
weiterhin tun - auch wenn einzelne Standesvertreter dieses Engagement mit unlauteren
Methoden zu bekämpfen versuchen.
Das AgV-Konzept zum Aufbau einer unabhängigen Patientenberatung ist auch im Internet
unter www. agv.de abrufbar.
Quelle: Pressemitteilung Nr. 24/2000 vom 4. Mai 2000
Werner Schell (7.5.2000)
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