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Sicherheit in Krankenhäusern: „99,9 Prozent reichen nicht aus"

Centrum für Krankenhausmanagement empfiehlt konsequentes Risiko-Management

Gütersloh/Münster, 18. Juni 2002. Durchschnittlich sechs Prozent aller Krankenhauspatienten erleben während ihres Klinikaufenthaltes ein "Schadensereignis". In 70 Prozent dieser Fälle behält der Betroffene keine oder nur sehr geringe Schäden zurück, bei sechzehn Prozent sind jedoch dauerhafte Beeinträchtigungen des Patienten die Folge. Vierzehn Prozent der "Schadensereignisse" führen zum Tod des Patienten. Diese Kennzahlen entstammen einem internationalen Risiko-Management-Vergleich von Krankenhäusern, der beim International Hospital Benchmarking Forum (IHBF) der Bertelsmann Stiftung in Berlin vorgestellt wurde.

In Deutschland erheben jährlich etwa 40.000 Patienten Vorwürfe wegen Schadensereignissen: Davon werden rund 15.000 Fälle juristisch als Behandlungsfehler anerkannt. Die Spannbreite der möglichen Vorfälle ist groß: "Das kann von einem Medikamentenirrtum bis hin zu Stürzen von Patienten reichen, von vermeidbarem Wundliegen bis hin zu mangelnder Kontrolle der Flüssigkeitsaufnahme", sagt Prof. Wilfried von Eiff, der Leiter des von der Bertelsmann Stiftung gegründeten Centrums für Krankenhausmanagement (CKM) an der Universität Münster.

"Selbst eine Sicherheitsstufe von 99,9 Prozent Fehlersicherheit führt noch zu inakzeptablen Risiken", betont von Eiff. So zeigten Erhebungen aus den USA, dass dort auch bei dieser hohen Sicherheitsstufe pro Tag beispielsweise zwölf Babys den falschen Eltern übergeben und 291 Herzschrittmacher falsch eingesetzt würden. Von Eiff rät daher, die Qualität des Risiko-Managements in deutschen Kliniken durch bewährte Verfahren aus der Luft- und Raumfahrt sowie der Autoindustrie zu steigern.

Das International Hospital Benchmarking Forum wurde 1998 von der Bertelsmann Stiftung initiiert und bietet Krankenhäusern eine internationale Plattform zum Austausch von beispielhaften Problemlösungen im Krankenhaus-Management und medizinischen Handlungsleitlinien. Verantwortlich für die fachliche Leitung dieser internationalen Dialogplattform ist das Centrum für Krankenhausmanagement. An der Berliner Veranstaltung nahmen 65 Vertreter aus 18 Ländern teil.

Rückfragen an: Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff, Telefon: 0 251 / 83-3 14 40
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.krankenhaus-management.de

Quelle: Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 18.06.2002

Hierzu folgender Bericht im Deutschen Ärzteblatt:

Sechs von hundert Patienten erleiden im Krankenhaus Schäden

GÜTERSLOH. Sechs von hundert Patienten in Krankenhäusern verletzten sich bei Stürzen, liegen sich wund oder erleiden einen Behandlungsfehler. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Untersuchung von „Schadensereignissen" in Kliniken, wie die Bertelsmann Stiftung am 18. Juni in Gütersloh mitteilte.
70 Prozent der betroffenen Patienten behielten keine oder nur sehr geringe Schäden zurück, 16 Prozent seien jedoch dauerhaft beeinträchtigt. 14 Prozent der „Schadensereignisse" führten zum Tod. In Deutschland erheben den Angaben zufolge jährlich insgesamt 40 000 Patienten Vorwürfe wegen solcher Zwischenfälle, von denen rund 15 000 juristisch als Behandlungsfehler anerkannt würden.
Selbst eine Sicherheitsstufe von 99,9 Prozent Fehlersicherheit führe noch zu „inakzeptablen Risiken", erklärte der Leiter des von der Stiftung gegründeten Centrums für Krankenhausmanagement (CKM) an der Universität Münster, Wilfried von Eiff. So zeigten Erhebungen aus den USA, dass dort auch bei dieser hohen Sicherheitsstufe pro Tag zwölf Babys den falschen Eltern übergeben und 291 Herzschrittmacher falsch eingesetzt würden.
Die Qualität des Risiko-Managements müsse in deutschen Kliniken durch bewährte Verfahren aus der Luft- und Raumfahrttechnik sowie der Autoindustrie gesteigert werden, forderte er. /afp

Quelle: http://www.aerzteblatt.de