Neuerscheinung
Deutscher Kinderhospizverein e. V. (Hrsg.)
>> Begleiten – Abschiednehmen - Trauern <<
Kinder mit lebensverkürzender Erkrankung
ISBN: 978-3-910095-73-1, 174 Seiten
14,90 €, Bestell-Nr.: 73
Deutscher
Kinderhospizverein e. V. |

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Das Buch stellt erstmals die
Situation lebensverkürzend erkrankter Kinder und Jugendlicher unter dem Aspekt
der Förderschule in den Mittelpunkt. Es richtet sich an Lehrende dieser
Schulform, an pädagogisch Tätige sowie an Menschen im Kontext der
Kinderhospizarbeit.
Wie gehen Lehrende und Mitarbeitende im Schulbereich, Schüler und Eltern mit
den Themen Krankheit, Sterben, Tod und Trauer um? Erfahrungen und die wenigen
existierenden wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, dassdie Thematik häufig
selbst in Förderschulen verdrängt wird, obwohl gerade sie mit Krankheit und
Sterben häufiger in Berührung kommen als andere Schulformen. Über den Tod
eines Schülers wird selten gesprochen. Dies fördert Ängste und führt zu
Unsicherheiten im Umgang zwischen Lehrenden, kranken oder sterbenden Kindern und
deren Familien.
Das Buch zeigt Wege auf, wie Schulen sich dem Thema öffnen können und welche
Möglichkeiten der Unterstützung und Begleitung es konkret gibt. Reflektierte
Erfahrungen aus dem Unterricht und aus der pädagogischen Forschung vermitteln,
wie Sterben, Tod und Trauer in das schulische Leben integriert werdenkönnen.
Praktische Vorschläge zur Gestaltung von Unterrichtsreihen und zur Entwicklung
von Ritualen in der Sterbe- und Trauerbegleitung bieten Anregungen, um Abschied
und Gedenken in der Schule Raum zu geben und eine Kulturder Offenheit und des
informierten Umgangs mit einem Tabuthema zu etablieren.
Eltern beschreiben ihre Erwartungen und Wünsche an die Menschen, die ihre
Kinder begleiten. Geschwister lebensverkürzend erkrankter Kinder kommen selbst
zu Wort.
Anliegen des Buches ist es, die Erfahrungen von Wissenschaftlern, Praktikern und
selbst Betroffenen darzustellenmit dem Ziel, das Wissen zum Themenkomplex, so
wie er sich in der Arbeit des Deutschen Kinderhospizvereins bündelt, zum
Ausgangspunkt praktischer Anregungen und Überlegungen zu nehmen, um Erwachsene,
Kinder und Jugendliche als Gestalter ihres Lebens und Handelns zu stärken. Die
Mitwirkung von Wissenschaftlern aus dem Bereich der (Sonder)pädagogik wie Dr.
Volker Daut, Prof. Ursula Haupt, Dr. Thomas Holzbeck, Prof. Sven Jennessen,
Prof. Christoph Leyendecker sowie von Praktikern aus dem Schulbereich und der
Kinderhospizarbeit ist getragen von dem Gesamtanliegen, das Thema Begleiten,
Abschiednehmen und Trauer zunehmend im pädagogischen Bereich zu etablieren.
Barbara Sommer
Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen
Die Lektüre des Sammelbandes des
Deutschen Kinderhospizvereins „Begleiten – Abschiednehmen – Trauern.
Kinder mit lebensverkürzender Erkrankung“ hat mich tief beeindruckt, sie hat
mir neue Sichtweisen ermöglicht, mein Mitgefühl herausgefordert und mich
gleichzeitig ermutigt.
Wissenschaftler und Praktiker, Eltern und Jugendliche, Lehrkräfte und
Mitarbeiter in der Kinderhospizarbeit sprechen von Themen, die oft noch
tabuisiert werden, über die nachzudenken aber für viele in den Schulen wichtig
ist. Denn nicht nur die erkrankten Kinder selbst, auch die Mitschülerinnen und
Mitschüler erleben gemeinsam eine Zeit, die vom frühen Tod bedroht ist.
Erleben Kinder und Jugendliche diese Zeit „angesichts des Todes“ vielleicht
anders und weniger bedrohlich als Erwachsene? Wie kann aus dem Wissen um das
Sterben Kraft für das Leben gewonnen werden? Und was muss in der Schule
geschehen, damit Erkrankungen und Tod von Mitschülern nicht als übermäßig
belastend erlebt werden? Wie kann man in solchen Situationen angemessen mit den
Schülerinnen und Schülern sprechen? In dem Band werden Möglichkeiten
aufgezeigt, sich mit diesen Themen an Förderschulen auseinander zu setzen;
beispielsweise werden Rituale der Sterbeund Trauerbegleitung für Jugendliche
und Kinder mit geistiger Behinderung empfohlen. Zwar müssen die Familien
erkrankter Kinder die Lebensbedrohung aufgreifen, ich unterstütze aber auch die
Anregung, dass Lehrkräfte der verschiedenen Schulformen und das weitere
Personal in Schulen Handlungssicherheit gewinnen sollten, um den Betroffenen und
auch den Mitschülerinnen und Mitschülern fördernd, tröstend und begleitend
zur Seite treten zu können.
Orientierung zu geben, zugewandt zu sein und Vertrauen zu vermitteln sind
wesentliche Kompetenzen aller Lehrerinnen und Lehrer. Ebenso gehört der
verständnis- und respektvolle Umgang mit den Schülerinnen und Schülern zum
Schulalltag. Dies gilt vor allem für Kinder in Notlagen oder besonderen
Lebenssituationen. Ihr Verein bietet Seminare für Interessierte aus dem
Schulbereich an, und auch der jetzt veröffentlichte Sammelband regt das
Nachdenken über grundlegende Fragen des Lebens an. Dafür ist den Autorinnen
und Autoren und dem Herausgeber zu danken.
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