Tenthoff, Christian
Die Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen im Lichte des Autonomieprinzips.
255 Seiten, Preis: EUR 68
Erscheinungsjahr 2008
ISBN 978-3-428-12717-7
Verlag Duncker-Humblot
|

|
Einleitung: Die Problematik der Tötung auf
Verlangen - 1. Verfassungsrechtliche Betrachtung der Tötung auf Verlangen:
Strafrecht im Lichte der Grundrechte - § 216 StGB als Grundrechtseingriff -
Rechtfertigung der Grundrechtseingriffe - 2. Mögliche Beschränkungen des
Strafgesetzgebers: Gemeinwohlinteressen als Gesetzeszwecke - Rechtsgüterschutz
als Zweck des Strafrechts - Strafrechtliche Rechtsgutstheorien - Strafrechtliche
Rechtsgutsheorien als Ausfluss des Verhältnismäßigkeitsprinzips - Absolute
Schranken des Strafrechts aus der Verfassung - Erkenntisse des "Harm
Principle" - Zusammenfassung: Differenzierungskriterien für
strafrechtliche Gesetzeszwecke - 3. Gründe für die Strafbarkeit der Tötung
auf Verlangen: Überpositive Gründe für die Strafbarkeit - Pragmatische Gründe
für die Strafbarkeit - Fazit: Grundsätzlich zulässige Gründe für die
Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen - 4. Verhältnismäßigkeit im engeren
Sinne: Abwägung unter empirischen Gesichtspunkten - Abwägungskriterien bei
abstrakten Gefährdungsdelikten - Einschätzungsprärogative des Gesetzgebers
und Abwägungsgrenzen - Nachbesserungspflichten des Gesetzgebers - Die Gefahren
der Freigabe der Tötung auf Verlangen - Abwägungsergebnis in Hinblick auf eine
Abwägungskontrolle des Gesetzgebers - 5. Kriminalpolitische Erwägungen: Zum
Erfordernis der Systemkonformität im Strafrecht - Das Selbstbestimmungsrecht in
der Rechtsordnung - Gründe für die moralische Unterscheidung zwischen Töten
und Sterbenlassen - Unterscheidung zwischen indirekter Sterbehilfe und direkter
Sterbehilfe - Gründe für die unterschiedliche Behandlung von Suizid und Tötung
auf Verlangen - Wertungswidersprüche bei der "Einwilligung" in fahrlässige
Tötung? - Gefahren der Fehlentwicklung nach geltendem Recht - Widersprüche mit
der bestehenden Rechtsordnung - Fazit - Literatur- und Stichwortverzeichnis
Zum Buch
Christian Tenthoff setzt sich mit dem scheinbaren Wertungswiderspruch zwischen der das Grundgesetz
prägenden Autonomie des Einzelnen und der Strafbarkeit der Tötung auf
Verlangen auseinander. Durch die strafrechtlich vorausgesetzte Unbeachtlichkeit
der Einwilligung in die eigene Tötung wird ein Spannungsverhältnis zwischen
persönlicher Autonomie und Strafrechtsordnung erzeugt, welches es aufzulösen
gilt.
Der Autor untersucht vor dem Hintergrund
rechtsphilosophischer Erwägungen unter Verwendung der rechtswissenschaftlichen
Systeme des Straf- und Verfassungsrechts die Vorschrift des § 216 StGB. Er
weist nach, dass der bestehende Wertungswiderspruch sich allein durch die
Identifizierung des Straftatbestandes der Tötung auf Verlangen als abstraktes
Gefährdungsdelikt auflösen lässt. Nur so kann im Lichte des Autonomieprinzips
die Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen gerechtfertigt werden und vor diesem
Hintergrund muss die kriminalpolitische Frage einer möglichen Reform des § 216
StGB diskutiert werden.
|