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Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen

Koordination und Integration – Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens
Sondergutachten 2009


Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen

Gesundheitsversorgung


Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sein aktuelles Gutachten mit dem Titel „Koordination und Integration – Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens“ übergeben.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Eine der wichtigsten Herausforderungen der Zukunft ist der Wandel zu einer Gesellschaft des längeren Lebens. Wir müssen Lösungen finden, damit auch die steigende Zahl älterer Menschen medizinisch gut versorgt werden kann. Viele sind chronisch und mehrfach erkrankt. Die Versorgung muss so ausgerichtet sein, dass sie möglichstlange selbständig bleiben und Lebensqualität behalten. Auch jungen Menschen müssen gute gesundheitliche Entwicklungschancen eröffnet und erhalten werden.

Ich bin froh, dass der Sachverständigenrat in seinem aktuellen Gutachten die Versorgungs- und Betreuungsangebote mit Blick auf die spezifischen Versorgungsbedarfe der unterschiedlichen Altersstufen im Lebenszyklus eines Menschen untersucht hat. Die Analysen und Empfehlungen des Rates werden uns helfen, das Gesundheitssystem besser auf die Bedürfnisse aller Generationen auszurichten.“

Eine zentrale, über die einzelnen Handlungsfelder hinausgehende Aufgabe sieht der Rat darin, Chancengleichheit bei Kindern herzustellen und Entwicklungschancen zu verbessern. Der Rat mahnt eine stärkere Zielgruppenorientierung und Qualitätssicherung der zahlreichen Programme zur Primärprävention und Gesundheitsförderung an. Ausführlich beschäftigt sich der Rat mit Fragen der psychischen Gesundheit, insbesondere mit ADHS, mit Gewaltprävention, mit der Arzneimittelversorgung von Kindern sowie mit Impfungen und Früherkennung in Kindheit und Schwangerschaft.

In einem gesonderten Kapitel beschäftigt sich der Rat mit dem Übergang chronisch kranker Jugendlicher in die Erwachsenenversorgung. Damit nimmt er sich eines bislang wenig beachteten Themas an und empfiehlt die Behebung von Koordinationsdefiziten, die zu ernsthaften Beeinträchtigungen des Gesundheitszustandes der jungen Erwachsenen führen können.

Die Versorgung alter Menschen, die häufig chronisch und mehrfach erkrankt oder pflegebedürftig sind, wird vom Rat ausführlich debattiert. Einebessere Koordination der Versorgung und Betreuung, eine höhere Arzneimittelsicherheit sowie Leitlinien, die Mehrfacherkrankungen berücksichtigen, seien erforderlich.

Der Sachverständigenrat plädiert für eine Weiterentwicklung der hausärztlichen Versorgung und eine Neuausrichtung der spezialisierten fachärztlichen Versorgung, die den ineffizienten Wettbewerb zwischen ambulantem und stationärem Sektor korrigiert. In der Langzeitpflege hält der Rat Kapazitätsausweitungen und Qualitätsverbesserungen für notwendig. Verschiedene internationale Ansätze, wie z.B. Konzepte zur primärärztlichen Versorgung oder Elemente des Managed Care, sollten geprüft und auf ihre Eignung für das deutsche Gesundheitssystem überprüft werden.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit
Pressemitteilung vom 30.06.2009 hier (PDF-Datei)