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Oliver Tolmein:
Keiner stirbt für sich allein
Sterbehilfe, Pflegenotstand und das
Recht auf Selbstbestimmung
1. Auflage (März)
2006, Paperback, 256 Seiten, 12,5 x 20,5cm, ISBN-10:
3-570-00897-5, ISBN-13: 978-3-570-00897-3, € 14,95
C. Bertelsmann, München
Lebenshilfe
ist Sterbehilfe. Nur wer in Würde lebt, kann in Würde sterben.
Die hochemotionale Diskussion um Sterbehilfe
ist viel zu oft nur ein Plädoyer für den schnellen Tod. Mit dieser provokanten
These weist Oliver Tolmein der Debatte um ein selbstbestimmtes Sterben eine neue
Richtung: Ein würdevoller Tod ist nur möglich, wenn die Verhältnisse im Leben
würdevoll sind – das gilt besonders für die letzten Monate und Wochen, die
einem Schwerkranken bleiben. Tolmein erläutert den Zusammenhang zwischen
mangelhafter Schmerztherapie, der Versorgungslage in Alten- und Pflegeheimen und
würdevollem Sterben. Die Debatte darf nicht vorrangig um den Abbruch
künstlicher Ernährung kreisen oder um die Legalisierung von Eingriffen oder
Unterlasssungen, die den Tod beschleunigen. Pflegenotstand, Kostendämpfung und
der technokratisch-kalte Umgang mit dem Tod sind die eigentlichen Hindernisse
für ein selbstbestimmtes Lebensende. Statt des Rechts auf „Hilfe zum
Sterben" muss das Menschenrecht auf gute Pflege und intensive
Schmerzbehandlung unheilbar Kranker stehen. Tolmein hat Zeit mit Sterbenden in
palliativ-medizinischen Abteilungen und Hospizen verbracht, mit Psychologen,
Ärzten und Angehörigen gesprochen, für die Sterben Alltag und permanente
Herausforderung ist. Er analysiert Möglichkeiten und Gefahren von
Patientenverfügungen, beschreibt Realität und Rechtslage der Sterbehilfe in
Europa und Amerika. Mit einer schweren Krankheit zu leben bedeutet nicht
notwendig zu leiden, Voraussetzung für ein gutes Lebensende ist die Annahme des
Todes. Wenn das Sterben wieder Platz im Leben haben darf, eröffnen sich
Perspektiven für ein würdiges Lebensende.
Sterbehilfe bedeutet nicht die letzte Spritze,
die abgebrochene künstliche Ernährung, den kostengünstigen, emotionsfreien,
schnellen Tod. Oliver Tolmein plädiert für die Wertschätzung des Lebens auch
bei schwerer Krankheit und im Sterben, für einen schmerzfreien, menschlich
intensiven begleiteten letzten Weg. Ein Buch, das in der aktuellen Diskussion
einen neuen Wertmaßstab setzt.
Der Autor:
Oliver Tolmein, Jahrgang 1961, ist Journalist,
Buchautor, Filmemacher sowie Rechtsanwalt für Behinderten- und Medizinrecht.
Für seine Rundfunk-Reportagen erhielt er 2002 den Preis "Medizin und
Gewissen" der Ärzte für soziale Verantwortung/IPPNW.
Weitere Informationen:
http://www.randomhouse.de
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