Pflegeversicherung - Reform in Richtung Privatisierung ?

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

Bajuware
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Pflegenotstand - wer löst ihn auf?

Beitrag von Bajuware » 13.03.2012, 07:50

Pflegenotstand und zukünftiger Fachkräftemangel

Gestern, 12.03.2012, berichtete das Bayerische Fernsehen, Ratgeber Geld und Leben, über den Pflegenotstand und den zukünftigen Fachkräftemangel. Es wurde eindrucksvoll herausgestellt, dass die vorhandenen Pflegekräfte, auch wenn die Stellen alle besetzt sind, etwa nur 3/4 der pflegerischen Verrichtungen bei den pflegebedürftigen Menschen ausführen können. Für den Rest ist keine Zeit vorhanden - mit vatalen Folgen = Pflegenotstand, Minutenpflege .... usw.
Wer macht sich im politischen Bereich endlich auf, diesen personellen Missstand zu beenden?

Bajuware
Die Rahmenbedingungen des Pflegesystems stimmen nicht (mehr)! Dies gilt es zu beklagen. Pflegebedürftige und Pflegepersonal leiden unter dem System. - Verantwortungsträger sind gefordert!

Presse
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Familienversicherung, zum Bedarf privater Pflege-Vorsorge

Beitrag von Presse » 29.05.2012, 17:03

"Die Politik verschleiert die tatsächliche Situation in der gesetzlichen Pflegeversicherung!" / Dr. Stefan M. Knoll, Vorstand der Deutschen Familienversicherung, zum Bedarf privater Pflege-Vorsorge

Frankfurt/M. (ots) - Das Thema Pflege wird in der Öffentlichkeit zunehmend stärker wahrgenommen. Dennoch ist die Vorsorgequote noch immer sehr niedrig. Gleichzeitig ist die Angst vor einer Pflegebedürftigkeit und ihrer Konsequenzen groß. Zu diesen zählt, dass die gesetzliche Pflegeversicherung als Teilkasko-Modell nur einen Teil der Pflege- und Betreuungskosten trägt. Die Betroffenen müssen die hierdurch entstehenden Mehrkosten aus eigener Tasche zahlen. Das so genannte Jahr der Pflege, bereits für 2011 ausgerufen und die Neuordnung der Pflege, die mit dem Entwurf zum Pflegeneuausrichtungsgesetz im März 2012 auf der Tagesordnung des Bundeskabinetts stand, sollten dem Reformbedarf der gesetzlichen Pflegeversicherung Rechnung tragen.

Pflege ist ein unausweichliches Thema, das alle früher oder später betreffen wird. Die Statistiken belegen dies nachdrücklich.
Anlässlich des Engagements der DFV Deutsche Familienversicherung AG beim Deutschen Pflegekongress 2012, für Dr. Stefan M. Knoll, Vorstand der DFV, ein Grund, auf die nach wie vor erforderliche private Vorsorge hinzuweisen: "Mit ihren Reformversuchen verschleiert die Politik die tatsächliche Situation in der gesetzlichen Pflegeversicherung." Sie solle sich im Sinne der Menschen deutlicher dazu bekennen, dass die gesetzliche Pflegeversicherung nicht ausreiche und die demografische Entwicklung, verbunden mit dem Kinderrückgang in Deutschland, zu einer erheblichen Belastung der Babyboomer-Generation führe. Die Bürger müssten sensibilisiert werden, selbst Vorsorge zu betreiben und nicht auf staatliche Lösungen zu warten. Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass Frauen die vorrangig Betroffenen seien. "Denn mit Blick auf die Demografie und die Zunahme von Demenz-Erkrankungen werden viele Frauen in Zukunft nicht wissen, wo sie sind und es besucht sie auch niemand, weil sie keine Kinder haben und ihre Männer schon tot sind" ergänzt Knoll.

Deutsche Familienversicherung erstmals Partner des Deutschen Pflegekongresses

"Mit unserem Engagement beim Pflegekongress wollen wir daher einen Beitrag zur stärkeren öffentlichen Wahrnehmung der Pflege leisten und gleichzeitig den Dialog mit pflegenden Berufen suchen. Unserem Verständnis nach kommt uns als Versicherer nämlich über die klassische Beratungsfunktion hinaus eine entsprechende Verantwortung zu. Wer nicht vorsorgt, riskiert, zum Sozialfall zu werden" begründet Knoll die Partnerschaft der DFV mit dem Deutschen Pflegekongress, der vom 13. bis 15. Juni 2012 im ICC Berlin stattfinden wird.

Im Rahmen der Podiumsdiskussion "Die Zukunft der Pflegeversicherung - und wer kümmert sich um die pflegenden Berufe?"
am Mittwoch, den 13. Juni, von 16.00 bis 17.30 Uhr, werden Dr. Stefan Knoll, Stephan Stracke, MdB, Mitglied des Ausschusses für Gesundheit der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, die Leiterin des Pflegekongresses, Marie-Luise Müller und Peter Bechtel, Vorsitzender des Bundesverbandes Pflegemanagement e.V., hierfür relevante Themenfelder beleuchten.

Die DFV wird sich außerdem mit einem Informationsstand im Seitenfoyer-West präsentieren. Als einer von drei Teilkongressen des bereits zum 15. Mal stattfindenden Hauptstadtkongresses widmet sich der Deutsche Pflegekongress den elementaren Herausforderungen der Branche und richtet sich an alle Gruppen in der Pflege und Pflegewirtschaft. Insgesamt werden rund 200 Aussteller und über 8.000 Kongressteilnehmer erwartet.

Über die DFV Deutsche Familienversicherung AG

Der in Frankfurt am Main ansässige Versicherer steht für ein umfassendes Angebot an Personen-, Sach- und Krankenzusatzversicherungen für Privatkunden. Ziel ist es, mit einzigartigen, einfachen und preiswerten Produkten neue Maßstäbe in der Branche zu setzen. Besondere Kompetenz beweist das Unternehmen im Angebot einer Pflegetagegeld-Versicherung, die von unabhängigen Analysehäusern als derzeit bestes Vorsorge-Produkt ausgezeichnet wurde. Um dem Pflege-Vorsorgebedarf von Frauen besonders Rechnung zu tragen, bietet das Unternehmen als erster Versicherer bereits seit Anfang 2012 einen Unisex-Tarif an. Eine vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) zertifizierte Lösung zum Thema Familienpflegezeit rundet das Angebot ab. Weitere Informationen unter http://www.dfv-hauptstadtkongress.de oder http://www.dfv.ag.

Quelle: Pressemitteilung vom 29.05.2012 DFV Deutsche Familienversicherung AG
Pressekontakt: Evelyn Paulus
Unternehmenskommunikation

DFV Deutsche Familienversicherung AG
Beethovenstraße 71
60325 Frankfurt am Main
Telefon:(069) 74 30 46-308
E-Mail: presse@dfv.ag

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So funktioniert die Riester-Pflege

Beitrag von Presse » 05.06.2012, 09:28

So funktioniert die Riester-Pflege

Millionen Deutsche nutzen die Rister-Rente, jetzt überträgt die Regierung das Modell auf die Pflegeversicherung: Wer im Alter eine bessere Betreuung genießen will, soll dafür bald privat vorsorgen. Wie funktioniert das?
.... http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 36928.html

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Pflege-Zusatzversicherung auf privater Basis - ein Irrweg!

Beitrag von WernerSchell » 05.06.2012, 17:57

Pflege-Zusatzversicherung auf privater Basis - ein Irrweg!
Siehe dazu weitere Beiträge unter folgender Adresse:
viewtopic.php?t=17429
Dort erfolgen die weiteren Texteinstellungen zum Thema!

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Sabrina Merck
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Pflege-Zusatzversicherung auf privater Basis - ein Irrweg!

Beitrag von Sabrina Merck » 06.06.2012, 06:50

WernerSchell hat geschrieben:Pflege-Zusatzversicherung auf privater Basis - ein Irrweg!
Die Versorgung der pflegebedürftigen Menschen ist unterfinanziert. Eine wirklich gute Pflege ist unter den gegebenen Pflege-Rahmenbedingung nicht möglich. Die zur Zeit im Bundestag diskutierte Neuausrichtung der Pflegeversicherung ist ein Flop und löst kein einziges Problem.
Gegen eine private Vorsorge ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber die jetzt geplanten neuen Regelungen sind nicht hilfreich - sie sind nicht solidarisch ausgerichtet und haben Placebocharakter.
Hallo Forum,
ich schließe mich der breiten Kritik zur Schaffung einer Pflege-Zusatzversicherung gerne an. Es ist in der Tat ein Irrweg, eine solche Versicherung unter Verwendung von Steuermitteln anzuschieben. Vorrangig muss es doch darum gehen, die Pflege, Betreuung und sonstige Versorgung der pflegebedürftigen Menschen gut zu organisieren und dieserhalb die Pflegeversicherung umfassend zu reformieren. Dann wäre es das Gebot, die Pflege für alle nach gleichen Maßstäben solidarisch zu finanzieren. Eine Zusatzversicherung können sich nicht alle leisten. Es wird unerfreuliche Priviligierungen geben.
MfG Sabrina Merck
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Fabrio
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Beitrag von Fabrio » 04.04.2013, 08:31

Für Beamte stellt sich die Frage in den meisetn Fällen eigentlich gar nicht, ob es eine private Krankenversicherung sein soll oder nicht. Denn der Dienstherr zahlt eine Beihilfe in Höhe von 50 Prozent. Somit sind sie auch automatisch privat pflegeversichert.
http://www.pflegeversicherungbeamte.de/

Fabrio
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Beitrag von Fabrio » 04.04.2013, 08:35

Angesichts der demographischen Entwicklung scheinen die Kassen für zu teure Pflege zu leer zu sein. Da helfen aber auch die Zulagen in Höhe von 5 Euro im Monat nicht sehr viel weiter.

Anja Jansen
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Pflege muss refomiert werden - Pflege wird teurer

Beitrag von Anja Jansen » 04.04.2013, 12:27

Fabrio hat geschrieben:Angesichts der demographischen Entwicklung scheinen die Kassen für zu teure Pflege zu leer zu sein. Da helfen aber auch die Zulagen in Höhe von 5 Euro im Monat nicht sehr viel weiter.
Zum Thema Pflege-Zusatzversicherungen gibt es hier interessante Beiträge mit dem Tenor - ein kompletter Irrweg - siehe unter viewtopic.php?t=17429
Die Pflege muss reformiert werden und über die Beiträge muss das nötige Geld herein geholt werden. Das ist alles machbar und die BürgerInnen haben auch wohl mehrheitlich nichts dagegen. Nur, die Pflege muss besser werden. Diesem Thema widmet sich auch der Pflegetreff am 28.05.2013 in Neuss - siehe dazu unter viewtopic.php?t=18156
Meinen kleinen Zusatzversicherungen kann man die Probleme nicht lösen. Diese Eigenvorsorge ist auch in der jetzigen Ausgestaltung nur für diejenigen interessant, die die steuerlichen Vorteile einheimsen wollen.

Anja
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

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