Stellenausstattung im Krankenhaus & der Pflegenotstand
Moderator: WernerSchell
Stellenausstattung im Krankenhaus & der Pflegenotstand
Überwachungszimmer, wieviel Personal, vor allem Nachts ?
Hallo
Ich arbeite auf einer internen Station, mit 32 Betten. Wir haben ein Überwachungszimmer mit 4 Betten, dort kann elektronisch EKG, Bluitdruck und Sättigung überwacht werden. Im Stationszimmer steht ein Monitor, der Alarm geht auf die allgemeine Rufanlange mit einem gesonderten Ton.
Von einer einfachen hochdruck Krise, über einen frischen Herzkatheter bis zum frischen Appoplex wird bei uns alles Überwacht. Häufig sind auch Patienten bei uns die eigentlich auf die Zwischenintensiv gehörten,wenn dort voll ist. Keine von uns Schwestern hat eine zusatzausbildung. Wir wurden lediglich in die Bedienung der Geräte eingewiesen. Am Tag betreut eine Schwester das Überwachungszimmer neben ihrem normalen Bereich von ca 10-15 Patienten. Nachts ist eine Schwester für die ganze Station einschließlich des Überwachungszimmers alleine. Wir wollen und können diese Verantwortung so nicht mehr tragen und schreiben schon seit längerem Überlastungsanzeigen und diverse Briefe. Vor allem wollen wir Nachts noch eine 2. Schwester. Ich habe mich bereits durch Gesetzestexte und Urteile gewühlt, jedoch nichts handfestes gefunden, daß unseren Brötchengeber dazu verpflichten könnte uns wenigstens für die Nacht noch eine Schwester zu stellen. Hat jemand von Euch hilfreiche Tips, Links etc.
Vielen Dank
gitona
Hallo
Ich arbeite auf einer internen Station, mit 32 Betten. Wir haben ein Überwachungszimmer mit 4 Betten, dort kann elektronisch EKG, Bluitdruck und Sättigung überwacht werden. Im Stationszimmer steht ein Monitor, der Alarm geht auf die allgemeine Rufanlange mit einem gesonderten Ton.
Von einer einfachen hochdruck Krise, über einen frischen Herzkatheter bis zum frischen Appoplex wird bei uns alles Überwacht. Häufig sind auch Patienten bei uns die eigentlich auf die Zwischenintensiv gehörten,wenn dort voll ist. Keine von uns Schwestern hat eine zusatzausbildung. Wir wurden lediglich in die Bedienung der Geräte eingewiesen. Am Tag betreut eine Schwester das Überwachungszimmer neben ihrem normalen Bereich von ca 10-15 Patienten. Nachts ist eine Schwester für die ganze Station einschließlich des Überwachungszimmers alleine. Wir wollen und können diese Verantwortung so nicht mehr tragen und schreiben schon seit längerem Überlastungsanzeigen und diverse Briefe. Vor allem wollen wir Nachts noch eine 2. Schwester. Ich habe mich bereits durch Gesetzestexte und Urteile gewühlt, jedoch nichts handfestes gefunden, daß unseren Brötchengeber dazu verpflichten könnte uns wenigstens für die Nacht noch eine Schwester zu stellen. Hat jemand von Euch hilfreiche Tips, Links etc.
Vielen Dank
gitona
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Stellenausstattung in den Krankenhäusern
Sehr geehrte Fragestellerin Gitona,
die Stellenausstattung in den Krankenhäusern ist nicht verbindlich geregelt (psychiatrische Häuser einmal ausgenommen). Siehe dazu u.a. zahlreiche Beiträge im Forum, z.B. unter
viewtopic.php?t=3807&highlight=stellenberechnung
viewtopic.php?t=5307&highlight=stellenberechnung
Da, wo Unterbesetzungen mit Rücksicht auf das Sorgfaltsgebot nicht hinnehmbar erscheinen, sind zwingend Überlastungsanzeigen geboten. Siehe dazu im Forum unter
viewtopic.php?t=13302&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=13825&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=10388&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=225&highlight=%DCberlastungsanzeige
Mit solchen Überlastungsanzeigen werden aber die grundlegenden Probleme nicht gelöst. Daher bin ich der Meinung, dass der Pflegenotstand, den es in vielerlei Ausprägung gibt, pflegepolitisch bzw. berufspolitisch angegangen werden muss .- aber wesentlich aggressiver als bisher.
Die Notstandsberichte häufen sich:
viewtopic.php?t=9807&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=14181&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=6888&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=10925&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=14169&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=13965&highlight=pflegenotstand
Von hier gibt es bereits zahlreiche Initiativen, die Verbände, die Gewerkschaften und die Politiker wachzurütteln und entsprechende Reformen einzufordern:
viewtopic.php?t=14194&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=14055&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=14029&highlight=pflegenotstand
Weiter unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... lungen.php
Solche Aktivitäten können nur erfolgreich sein, wenn es genügend Unterstützer gibt. Daher sollten Sie (und andere) prüfen, ob Sie die Aktivitäten von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk durch eine Mitgliedschaft (usw.) verstärken können. Nähere Informationen zum Projekt unter
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tzwerk.php
Es ist bislang leider so, dass die professionell Pflegenden zu wenig tun, um in kollektiven Verbünden für Verbesserungen der Pflegesysteme einzutreten. Die Ärzteschaft ist insoweit besser aufgestellt und „räumt ab“ (siehe aktueller Streik in den kommunalen Krankenhäusern). Solche Aktionen gehen regelmäßig zu Lasten der Pflege.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell – http://www.wernerschell.de
die Stellenausstattung in den Krankenhäusern ist nicht verbindlich geregelt (psychiatrische Häuser einmal ausgenommen). Siehe dazu u.a. zahlreiche Beiträge im Forum, z.B. unter
viewtopic.php?t=3807&highlight=stellenberechnung
viewtopic.php?t=5307&highlight=stellenberechnung
Da, wo Unterbesetzungen mit Rücksicht auf das Sorgfaltsgebot nicht hinnehmbar erscheinen, sind zwingend Überlastungsanzeigen geboten. Siehe dazu im Forum unter
viewtopic.php?t=13302&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=13825&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=10388&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=225&highlight=%DCberlastungsanzeige
Mit solchen Überlastungsanzeigen werden aber die grundlegenden Probleme nicht gelöst. Daher bin ich der Meinung, dass der Pflegenotstand, den es in vielerlei Ausprägung gibt, pflegepolitisch bzw. berufspolitisch angegangen werden muss .- aber wesentlich aggressiver als bisher.
Die Notstandsberichte häufen sich:
viewtopic.php?t=9807&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=14181&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=6888&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=10925&highlight=%DCberlastungsanzeige
viewtopic.php?t=14169&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=13965&highlight=pflegenotstand
Von hier gibt es bereits zahlreiche Initiativen, die Verbände, die Gewerkschaften und die Politiker wachzurütteln und entsprechende Reformen einzufordern:
viewtopic.php?t=14194&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=14055&highlight=pflegenotstand
viewtopic.php?t=14029&highlight=pflegenotstand
Weiter unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... lungen.php
Solche Aktivitäten können nur erfolgreich sein, wenn es genügend Unterstützer gibt. Daher sollten Sie (und andere) prüfen, ob Sie die Aktivitäten von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk durch eine Mitgliedschaft (usw.) verstärken können. Nähere Informationen zum Projekt unter
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tzwerk.php
Es ist bislang leider so, dass die professionell Pflegenden zu wenig tun, um in kollektiven Verbünden für Verbesserungen der Pflegesysteme einzutreten. Die Ärzteschaft ist insoweit besser aufgestellt und „räumt ab“ (siehe aktueller Streik in den kommunalen Krankenhäusern). Solche Aktionen gehen regelmäßig zu Lasten der Pflege.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell – http://www.wernerschell.de
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Pflegenotstand - Pflegekräfte müssen sich outen
Hallo Herr Schell,WernerSchell hat geschrieben: ....
Solche Aktivitäten können nur erfolgreich sein, wenn es genügend Unterstützer gibt. Daher sollten Sie (und andere) prüfen, ob Sie die Aktivitäten von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk durch eine Mitgliedschaft (usw.) verstärken können. Nähere Informationen zum Projekt unter
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Es ist bislang leider so, dass die professionell Pflegenden zu wenig tun, um in kollektiven Verbünden für Verbesserungen der Pflegesysteme einzutreten. Die Ärzteschaft ist insoweit besser aufgestellt und „räumt ab“ (siehe aktueller Streik in den kommunalen Krankenhäusern). Solche Aktionen gehen regelmäßig zu Lasten der Pflege. ...
ich danke für Ihre erneute Klarstellung. Auch nach meinen Erfahrungen müssen die Pflegekräfte endlich "aufwachen" und ihre Interessen deutlich in die politischen Diskussionen einbringen. Das bloße Schreiben von Überlastungsanzeigen, sicherlich notwendig, reicht aber nicht!
Ich finde es großartig, wie Sie sich um diese Themen bemühen. Hoffentlich wird Ihr Unterstützungsaufruf gehört!
MfG Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
Pflegenotstand und schlechte Arbeitsbedingungen
SPD bestätigt Pflegenotstand und schlechte Arbeitsbedingungen
Die SPD hat in einer Kleinen Anfrage zum Thema Pflegenotstand an die Bundesregierung gewandt. In dem 26 Fragen umfassenden Papier verlangt die Fraktion um Frank-Walter Steinmeier unter anderem Auskunft über die Pläne der Koalition zur Abwendung des drohenden Fachkräftemangels, der zu erwartenden Reform der Pflegeausbildung und deren Finanzierung sowie zur Steigerung der Attraktivität des Berufsbildes. Die SPD-Fraktion stellt in der Anfrage fest, dass Pflegende in der Altenpflege hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt seien und schlechter bezahlt würden als Menschen mit vergleichbaren Berufen. Zudem seien die Aufstiegschancen begrenzt und es gebe einen hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten. Angesichts des sich bereits abzeichnenden Fachkräftemangels in der Pflege sei es notwendig, „den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten, um eine ausreichende Zahl an qualifizierten Fachkräften dauerhaft sicherzustellen und mehr Nachwuchs für die Pflegeberufe zu gewinnen“. Ein weiterer Diskussionspunkt ist laut SPD die Finanzierung der neuen zusammengefassten Pflegeausbildung.
Die Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im vollen Wortlaut steht auf den Internetseiten des Deutschen Bundestages zur Verfügung:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/020/1702051.pdf
Quelle: Mitteilung vom 23.06.2010
Bibliomed - Medizinische Verlagsgesellschaft mbH
Stadtwaldpark 10
D-34212 Melsungen
Website: http://www.bibliomed.de
E-Mail: info@bibliomed.de
23.06.2010
Die SPD hat in einer Kleinen Anfrage zum Thema Pflegenotstand an die Bundesregierung gewandt. In dem 26 Fragen umfassenden Papier verlangt die Fraktion um Frank-Walter Steinmeier unter anderem Auskunft über die Pläne der Koalition zur Abwendung des drohenden Fachkräftemangels, der zu erwartenden Reform der Pflegeausbildung und deren Finanzierung sowie zur Steigerung der Attraktivität des Berufsbildes. Die SPD-Fraktion stellt in der Anfrage fest, dass Pflegende in der Altenpflege hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt seien und schlechter bezahlt würden als Menschen mit vergleichbaren Berufen. Zudem seien die Aufstiegschancen begrenzt und es gebe einen hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten. Angesichts des sich bereits abzeichnenden Fachkräftemangels in der Pflege sei es notwendig, „den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten, um eine ausreichende Zahl an qualifizierten Fachkräften dauerhaft sicherzustellen und mehr Nachwuchs für die Pflegeberufe zu gewinnen“. Ein weiterer Diskussionspunkt ist laut SPD die Finanzierung der neuen zusammengefassten Pflegeausbildung.
Die Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im vollen Wortlaut steht auf den Internetseiten des Deutschen Bundestages zur Verfügung:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/020/1702051.pdf
Quelle: Mitteilung vom 23.06.2010
Bibliomed - Medizinische Verlagsgesellschaft mbH
Stadtwaldpark 10
D-34212 Melsungen
Website: http://www.bibliomed.de
E-Mail: info@bibliomed.de
23.06.2010
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- phpBB God
- Beiträge: 733
- Registriert: 23.09.2007, 09:47
Re: Pflegenotstand und schlechte Arbeitsbedingungen
Die Anfrage der SPD sollte sich eher an diejenigen richten, die vor Ort jeden Tag Pflegearbeit erleben. Dann gibt es eine realistische Antwort. Natürlich ist die Pflege nicht attraktiv genug. Deutlich höhere Vergütungen sind angemessen. Die zur Zeit üblichen Teilzeitangebote und Befristungen sind ein Übelstand, der sofort abgestellt gehört. Die Verantwortlichen in Parlamenten und Ministerien müssen sich sofort einsetzen für eine Ausbildungsoffensive in der Pflege. Dann müssen auch entsprechend mehr Stellen in Krankenhäusern und Pflegeheimen eingerichtet werden. - Aber die Bundesregierung wird wahrscheinlich alles wieder schön reden und davon sprechen, dass es eine Reform der Berufsgesetze geben wird. Dies mag nett gedacht sein. Aber die Veränderungen der Berufsgesetze beseitigen den Pflegenotstand nicht. Man könnte auch sagen, solche Änderungen sind eher entbehrlich, sie lenken nur von den eigentlichen Problemen ab.Presse hat geschrieben: ..... Die SPD-Fraktion stellt in der Anfrage fest, dass Pflegende in der Altenpflege hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt seien und schlechter bezahlt würden als Menschen mit vergleichbaren Berufen. Zudem seien die Aufstiegschancen begrenzt und es gebe einen hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten. Angesichts des sich bereits abzeichnenden Fachkräftemangels in der Pflege sei es notwendig, „den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten, um eine ausreichende Zahl an qualifizierten Fachkräften dauerhaft sicherzustellen und mehr Nachwuchs für die Pflegeberufe zu gewinnen“. Ein weiterer Diskussionspunkt ist laut SPD die Finanzierung der neuen zusammengefassten Pflegeausbildung. .....
Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
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Pflege - Ausbildungs- und Einstellungsoffensive
Hallo,
offensichtlich lässt die Antwort der Bundesregierung auf die SPD-Anfrage auf sich warten. Man darf gespannt sein, welche Erkenntnisse vermittelt werden.
Klar dürfte aber schon jetzt sein: Eine Ausbildungs- und Einstellungsoffensive ist bitter nötig. Auch die bessere Vergütung in der Pflege scheint dringlich. Dies alles muss wohl Bestandteil einer umfangreichen Pflegereform werden.
MfG Rob
offensichtlich lässt die Antwort der Bundesregierung auf die SPD-Anfrage auf sich warten. Man darf gespannt sein, welche Erkenntnisse vermittelt werden.
Klar dürfte aber schon jetzt sein: Eine Ausbildungs- und Einstellungsoffensive ist bitter nötig. Auch die bessere Vergütung in der Pflege scheint dringlich. Dies alles muss wohl Bestandteil einer umfangreichen Pflegereform werden.
MfG Rob
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!
Pflegenotstand - Pflegekräfte müssen sich outen
Hallo - ich würde begrüßen, wenn möglichst viele Pflegekräfte demnächst nach Neuss kommen könnten. Ich denke, der Aufruf zu einem "Aktionsbündnis menschenwürdige Pflege jetzt" ist eine gute Chance, auch die Sichtweise der Pflegenden erneut öffentlich zur Geltung zu bringen. Siehe dazu:PflegeCologne hat geschrieben: .... Auch nach meinen Erfahrungen müssen die Pflegekräfte endlich "aufwachen" und ihre Interessen deutlich in die politischen Diskussionen einbringen. Das bloße Schreiben von Überlastungsanzeigen, sicherlich notwendig, reicht aber nicht!
Ich finde es großartig, wie Sie sich um diese Themen bemühen. Hoffentlich wird Ihr Unterstützungsaufruf gehört! ...
viewtopic.php?t=14795
MfG KPH Neuss
Für eine uneingeschränkt gute Pflege müssen wir alle eintreten - die Verfassung enthält die entscheidenden Wertegrundsätze: Die Menschenwürde ist unantastbar!
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- Beiträge: 112
- Registriert: 14.11.2005, 09:10
Stellenausstattungen in der Pflege miserabel
Hallo,WernerSchell hat geschrieben:Es ist bislang leider so, dass die professionell Pflegenden zu wenig tun, um in kollektiven Verbünden für Verbesserungen der Pflegesysteme einzutreten. Die Ärzteschaft ist insoweit besser aufgestellt und „räumt ab“ (siehe aktueller Streik in den kommunalen Krankenhäusern). Solche Aktionen gehen regelmäßig zu Lasten der Pflege. ...
der o.a. Hinweis entspricht leider der realen Lage. Es wäre daher notwendig, dass die Pflegekräfte endlich begreifen, dass sie in einer schwierigen Lage sind und auch selbst etwas tun müssen, um da heraus zu kommen. "Augen zu und durch" hilft da wenig.
MfG Karl Büser
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de
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- Beiträge: 168
- Registriert: 14.11.2005, 08:17
Re: Pflegenotstand - Pflegekräfte müssen sich outen
Ja, die Pflege muss endlich deutlich formulieren, was in den Einrichtungen, Krankenhäuser und Heime, abgeht. Die personellen Unterbesetzungen sind teilweise gravierend und viele MitarbeiterInnen ertragen das - leidend, aber ruhig. Am Ende dieser Leidenszeit steht dann nicht selten die Krankheit oder der Ausstieg aus dem Beruf.PflegeCologne hat geschrieben: .... Auch nach meinen Erfahrungen müssen die Pflegekräfte endlich "aufwachen" und ihre Interessen deutlich in die politischen Diskussionen einbringen. Das bloße Schreiben von Überlastungsanzeigen, sicherlich notwendig, reicht aber nicht!
Ich finde es großartig, wie Sie sich um diese Themen bemühen. Hoffentlich wird Ihr Unterstützungsaufruf gehört! .....
Hilde
Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege!
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- phpBB God
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- Registriert: 15.11.2005, 15:04
Pflege-Rahmbedingungen - Verbesserungen einfordern
Hallo Forum,WernerSchell hat geschrieben: .... Es ist bislang leider so, dass die professionell Pflegenden zu wenig tun, um in kollektiven Verbünden für Verbesserungen der Pflegesysteme einzutreten. Die Ärzteschaft ist insoweit besser aufgestellt und „räumt ab“ (siehe aktueller Streik in den kommunalen Krankenhäusern). Solche Aktionen gehen regelmäßig zu Lasten der Pflege. ...
ja, das ist wohl ein entscheidender Punkt. Die Pflegekräfte müssten sich endlich aufraffen, in großer Zahl auf die gegebenen schlechten Pflegebedingungen aufmerksam zu machen. Und nicht nur das: Sie müssten auch lautstark für die nötigen Veränderungen eintreten. Allerdings wird man auch erkennen müssen: gute Pflege wird teurer!
Ich finde es daher durchaus sinnvoll, ein "Aktionsbündnis menschenwürdige Pflege jetzt" auf den Weg zu bringen. Die Pflege könnte sich dort einfach einklinken! Man darf gespannt sein.
MfG Rauel
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!
Minutenpflege - auch im Krankenhaus abschaffen
Herr Rösler will die Minutenpflege abschaffen. Siehe:
viewtopic.php?t=14991
Wenn er das wirklich will, muss er natürlich auch im Krankenhaus für mehr Personal sorgen. Ähnlich wie in der Heimpflege wird dort dringend ein Personalbemessungssystem benötigt.
Cicero
viewtopic.php?t=14991
Wenn er das wirklich will, muss er natürlich auch im Krankenhaus für mehr Personal sorgen. Ähnlich wie in der Heimpflege wird dort dringend ein Personalbemessungssystem benötigt.
Cicero
Politisch interessierter Pflegefan!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!
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- phpBB God
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Dann sollte man/frau das ändern...
wenn die "Ärzteschaft besser aufgestellt ist und abräumt" und zwar zu "Lasten der beruflich Pflegenden"!
Auch wenn ich mit dieser Anmerkung einige Forenteilnehmer wieder auf den Plan rufe, verbleibt es dabei:
Ein Jeder ist seines Glückes Schmied und sofern die Ärzteschaft sich gelegentlich auch durch eine Streikfreudigkeit auszeichnet, kann dies doch nicht ernsthaft zum "Vorwurf" erhoben werden. Den beruflich Pflegenden bleibt es unbenommen, ihre soziale Mächtigkeit unter Beweis zu stellen, zumal Art. 9 Grundgesetz einen solchen Weg ausdrücklich gewährleistet.
Pointiert würde ich gar anmerken wollen: Die Zeit des Lamentierens dürfte doch vorbei sein, wenn und soweit wir den Einschätzungen der Pflegenden Glauben schenken wollen.
Organisiert Euch!
Auch wenn ich mit dieser Anmerkung einige Forenteilnehmer wieder auf den Plan rufe, verbleibt es dabei:
Ein Jeder ist seines Glückes Schmied und sofern die Ärzteschaft sich gelegentlich auch durch eine Streikfreudigkeit auszeichnet, kann dies doch nicht ernsthaft zum "Vorwurf" erhoben werden. Den beruflich Pflegenden bleibt es unbenommen, ihre soziale Mächtigkeit unter Beweis zu stellen, zumal Art. 9 Grundgesetz einen solchen Weg ausdrücklich gewährleistet.
Pointiert würde ich gar anmerken wollen: Die Zeit des Lamentierens dürfte doch vorbei sein, wenn und soweit wir den Einschätzungen der Pflegenden Glauben schenken wollen.
Organisiert Euch!
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!
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Pflegereform an "Haupt und Gliedern" notwendig
Siehe u.a. im Forum unter:
viewtopic.php?t=14538
Wir müssen alle ein Interesse daran haben, dass die pflegerischen Rahmenbedingungen stimmen und wir endlich weg kommen von der Minutenpflege (oder wie das auch sonst nennen mag). Natürlich sehe ich die Berufsverbände der Pflege in der Pflicht. Aber solange dort unzureichend agiert wird, müssen eben andere für eine "Mobilmachung" in Richtung Pflegereform an "Haupt und Gliedern" eintreten. Ich würde mir insoweit mehr MitstreiterInnen wünschen!
Werner Schell
viewtopic.php?t=14538
Wir müssen alle ein Interesse daran haben, dass die pflegerischen Rahmenbedingungen stimmen und wir endlich weg kommen von der Minutenpflege (oder wie das auch sonst nennen mag). Natürlich sehe ich die Berufsverbände der Pflege in der Pflicht. Aber solange dort unzureichend agiert wird, müssen eben andere für eine "Mobilmachung" in Richtung Pflegereform an "Haupt und Gliedern" eintreten. Ich würde mir insoweit mehr MitstreiterInnen wünschen!
Werner Schell
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"Mobilmachung"
Verehrter Herr Schell.
In der Tat haben Sie recht mit Ihrer Annahme, dass im Zweifel Andere dazu berufen sind, um der Sache willen sich zu organisieren und so entsprechenden Druck aufbauen zu können. Bedauerlicherweise scheint hierbei das Engagement der Berufsverbände eher stiefmütterlich zu sein und da muss sich zwangsläufig die Frage nach Alternativen stellen.
Entscheidend allerdings dürfte sein, dass eine "Mobilmachung" auch dergestalt rechtlich abgesichert ist, dass ein wirksamer Druck auf die "sozialen Gegenspieler" überhaupt erst ermöglicht wird. Ein Appell an die Zivilcourage mag sinnvoll sein, wenngleich dies nicht zureichend sein dürfte, um die Bedingungen einer lege artis Pflege "erstreiten" zu können. So gesehen ist m.E. eine strategischer Ansatz erforderlich, über den soziale Marktmacht entfaltet werden kann und da rücken primär zunächst die Arbeitsbedingungen in der Pflege in den Fokus. Unter Berücksichtigung der "Friedenspflicht" bleibt m.E. in erster Linie eine konzertierte Aktion dergestalt eine echte Option, in dem die Macht der Arbeitnehmerschaft eindrucksvoll zur Geltung gebracht werden kann. So gesehen ist die Vorgehensweise der Ärzteschaft durchaus lobenswert: Über ihre Gewerkschaften entfalten diese über den Streik entsprechenden Druck auf den sozialen Gegenspieler (vielfach auch die Kommunen), während demgegenüber dem Vertragsarzt und den Landesärztekammern die Hände gebunden sind, da diese den öffentlich-rechtlich Versorgungsauftrag nicht gefährden dürfen.
Ihr Hinweis darauf, dass die Berufsverbände der Pflege eigentlich in der Pflicht sind, gleichwohl aber unzureichend agieren, ist völlig richtig und genau hier ist dann die Spreu vom Weizen zu trennen: Die Berufsverbände - wer auch immer dort - beschreiten mit ihrer Verkammerung einen völlig falschen Weg; vielmehr würde es Sinn machen, sich zu einer konkreten und nachhaltigen Mitarbeit bei den Gewerkschaften zu bekennen oder - was freilich eine interessante Perspektive wäre - die Gründung einer Gewerkschaft zu favorisieren, wenn und soweit Gründe dagegen sprechen, mit einer geballten Macht von 1,2 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen sich in einer bereits etablierten Gewerkschaft einzubringen.
Hier im Forum wird im Kern das Problem in den Beiträgen erkannt, aber letztlich nicht die Konsequenzen gezogen und da scheint mir dann manchmal auch "Hopfen und Malz" verloren gegangen zu sein, wenn in einzelnen Beiträgen mehr oder weniger pseudoakademische Fragen und Forderungen aufgeworfen und ewig diskutiert werden, ohne die gebotene Schlüsse zu ziehen.
Die Frage muss vielmehr lauten: Wo sind sie denn, die 1,2 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen, die da immer mal wieder verkünden, "helfen zu wollen"?
Meine Analyse dazu ist dazu eigentlich klar: Den beruflich Pflegenden geht es auch um erträgliche Arbeitsbedingungen und irgendwie scheint dieses Anliegen - von wem auch immer - schlicht nicht gehört zu werden. Appellieren wir an die ehrwürdigen bürgerlichen Tugenden, dann dürfte in der Tat an keinem Tag die Barmherzigkeit ruhen und zwar ungeachtet der konkreten Arbeitsbedingungen in der Pflege. Die beruflich Pflegenden können viel mehr bewegen, wenn sie ihre eigenen Anliegen in den Fokus ihrer Aktivitäten richten, anstatt sich in der Öffentlichkeit überwiegend als die "Engel der zu Pflegenden" zu generieren, mal ganz davon abgesehen, dass ein "Streik" um sozialpolitische Ziele kaum denkbar, weil rechtswidrig, ist.
Mit freundlichen Grüßen
Lutz Barth
In der Tat haben Sie recht mit Ihrer Annahme, dass im Zweifel Andere dazu berufen sind, um der Sache willen sich zu organisieren und so entsprechenden Druck aufbauen zu können. Bedauerlicherweise scheint hierbei das Engagement der Berufsverbände eher stiefmütterlich zu sein und da muss sich zwangsläufig die Frage nach Alternativen stellen.
Entscheidend allerdings dürfte sein, dass eine "Mobilmachung" auch dergestalt rechtlich abgesichert ist, dass ein wirksamer Druck auf die "sozialen Gegenspieler" überhaupt erst ermöglicht wird. Ein Appell an die Zivilcourage mag sinnvoll sein, wenngleich dies nicht zureichend sein dürfte, um die Bedingungen einer lege artis Pflege "erstreiten" zu können. So gesehen ist m.E. eine strategischer Ansatz erforderlich, über den soziale Marktmacht entfaltet werden kann und da rücken primär zunächst die Arbeitsbedingungen in der Pflege in den Fokus. Unter Berücksichtigung der "Friedenspflicht" bleibt m.E. in erster Linie eine konzertierte Aktion dergestalt eine echte Option, in dem die Macht der Arbeitnehmerschaft eindrucksvoll zur Geltung gebracht werden kann. So gesehen ist die Vorgehensweise der Ärzteschaft durchaus lobenswert: Über ihre Gewerkschaften entfalten diese über den Streik entsprechenden Druck auf den sozialen Gegenspieler (vielfach auch die Kommunen), während demgegenüber dem Vertragsarzt und den Landesärztekammern die Hände gebunden sind, da diese den öffentlich-rechtlich Versorgungsauftrag nicht gefährden dürfen.
Ihr Hinweis darauf, dass die Berufsverbände der Pflege eigentlich in der Pflicht sind, gleichwohl aber unzureichend agieren, ist völlig richtig und genau hier ist dann die Spreu vom Weizen zu trennen: Die Berufsverbände - wer auch immer dort - beschreiten mit ihrer Verkammerung einen völlig falschen Weg; vielmehr würde es Sinn machen, sich zu einer konkreten und nachhaltigen Mitarbeit bei den Gewerkschaften zu bekennen oder - was freilich eine interessante Perspektive wäre - die Gründung einer Gewerkschaft zu favorisieren, wenn und soweit Gründe dagegen sprechen, mit einer geballten Macht von 1,2 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen sich in einer bereits etablierten Gewerkschaft einzubringen.
Hier im Forum wird im Kern das Problem in den Beiträgen erkannt, aber letztlich nicht die Konsequenzen gezogen und da scheint mir dann manchmal auch "Hopfen und Malz" verloren gegangen zu sein, wenn in einzelnen Beiträgen mehr oder weniger pseudoakademische Fragen und Forderungen aufgeworfen und ewig diskutiert werden, ohne die gebotene Schlüsse zu ziehen.
Die Frage muss vielmehr lauten: Wo sind sie denn, die 1,2 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen, die da immer mal wieder verkünden, "helfen zu wollen"?
Meine Analyse dazu ist dazu eigentlich klar: Den beruflich Pflegenden geht es auch um erträgliche Arbeitsbedingungen und irgendwie scheint dieses Anliegen - von wem auch immer - schlicht nicht gehört zu werden. Appellieren wir an die ehrwürdigen bürgerlichen Tugenden, dann dürfte in der Tat an keinem Tag die Barmherzigkeit ruhen und zwar ungeachtet der konkreten Arbeitsbedingungen in der Pflege. Die beruflich Pflegenden können viel mehr bewegen, wenn sie ihre eigenen Anliegen in den Fokus ihrer Aktivitäten richten, anstatt sich in der Öffentlichkeit überwiegend als die "Engel der zu Pflegenden" zu generieren, mal ganz davon abgesehen, dass ein "Streik" um sozialpolitische Ziele kaum denkbar, weil rechtswidrig, ist.
Mit freundlichen Grüßen
Lutz Barth
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!
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Pflegebedingungen verbessern - Druck erhöhen
Hi,
Pflegende wollen gute Pflege machen, werden aber durch die konkreten Verhältnisse, ambulant wie stationär, daran gehindert. Pflegende versuchen es immer wieder, bestmöglich zu arbeiten, strengen sich an. Irgendwann resignieren sie und sehen, dass sich die Gesellschaft nicht wirklich interessiert. Oder es wird nur über mangelhafte Pflege lamentiert, aber nichts wird bewegt. Das alles ist ein Dilemma, aus dem wir raus müssen.
In der Tat: Wir alle sind gefordert, Pflegekräfte, Leitungskräfte, BürgerInnen. Der Druck auf die Gestalter, Entscheider in der Politik muss erhöht werden.
Grüße Marlene
Pflegende wollen gute Pflege machen, werden aber durch die konkreten Verhältnisse, ambulant wie stationär, daran gehindert. Pflegende versuchen es immer wieder, bestmöglich zu arbeiten, strengen sich an. Irgendwann resignieren sie und sehen, dass sich die Gesellschaft nicht wirklich interessiert. Oder es wird nur über mangelhafte Pflege lamentiert, aber nichts wird bewegt. Das alles ist ein Dilemma, aus dem wir raus müssen.
In der Tat: Wir alle sind gefordert, Pflegekräfte, Leitungskräfte, BürgerInnen. Der Druck auf die Gestalter, Entscheider in der Politik muss erhöht werden.
Grüße Marlene
Pflege braucht Zuwendungszeit!