Vertrag zur Palliativ-Versorgung für Bereich KV Nordrhein

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Vertrag zur Palliativ-Versorgung für Bereich KV Nordrhein

Beitrag von Presse » 10.06.2009, 18:06

Bundesweit erster Vertrag zur Palliativ-Versorgung für schwerstkranke und sterbende Menschen

Düsseldorf, 10.6.2009 – Zwei Drittel der Bevölkerung haben den Wunsch, zuhause zu sterben, doch in der Realität erleben zwei von drei Menschen ihren letzten Tag im Krankenhaus oder Altenheim. Jetzt schließen die gesetzlichen Krankenkassen in Nordrhein und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein mit der spezialisierten ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV) die Lücke in der qualifizierten häuslichen Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen. Damit wird die bisher angebotene allgemeine ambulante Palliativ-Versorgung zu einer umfassenden medizinischen und pflegerischen Betreuung, bei Bedarf rund um die Uhr, ausgeweitet.

Dr. Leonhard Hansen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, und Cornelia Prüfer-Storcks, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland / Hamburg, betonten bei der Vorstellung des Vertrages: „Damit ist die bestehende ambulante Palliativ-Versorgung auf hohem Niveau weiter entwickelt worden. Mit der hochwertigen spezialisierten ambulanten Palliativ-Versorgung, zu der Patienten einen schnellen und unbürokratischen Zugang bekommen, wird dem Wunsch des schwerstkranken Menschen entsprochen, in Würde im engen Kontakt zu seinen Angehörigen und im vertrauten häuslichen Umfeld zu sterben.“
Der Anspruch der Versicherten auf eine spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung wurde mit der letzten Gesundheitsreform geschaffen. Heute ist der Bereich Nordrhein bundesweit die erste Region mit einem gemeinsamen Vertrag aller gesetzlichen Krankenkassen und zeigt sich damit als Pionier. Das Angebot ist nach Überzeugung der beteiligten gesetzlichen Krankenkassen kein Wettbewerbsfeld. Hansen und Prüfer-Storcks: „Hier zählt nur die bestmögliche Versorgung.“

Etwa zehn Prozent aller Sterbenden benötigen eine besonders aufwändige, spezialisierte Versorgung. Um diese Versorgung in häuslicher Umgebung zu ermöglichen, setzt die SAPV auf je ein Palliative-Care-Team in den 33 Regionen in Nordrhein, in denen bereits Palliativ-Netzwerke arbeiten. Die Palliative-Care-Teams bestehen aus mindestens drei qualifizierten Palliativ-Medizinern und mindestens vier Palliativ-Pflegekräften. Voraussetzung für die Teilnahme an der Versorgung ist neben der Qualifikationsanforderung die Sicherstellung einer 24-Stunden-Bereitschaft an sieben Tagen in der Woche. Dazu kommen Kooperationen mit ambulanten Hospizen und Apotheken.
Hat der Patient vom Haus-, Fach- oder Krankenhaus-Arzt eine Verordnung bekommen, dann besucht das Palliative-Care-Team den Kranken zu Hause und plant die optimale häusliche Versorgung unter Einbeziehung des Haus- oder Facharztes. Die Betreuung kann sich ebenso auf bestimmte Phasen erstrecken oder nur auf einen Teilbereich der Versorgung. Der erste Vertrag mit einem Palliative-Care-Team steht in Dormagen vor dem Abschluss.

Vortrag von Dr. Leonhard Hansen (169 KB)
http://www.kvno.de/importiert/vortrag_h ... 062009.pdf
Vortrag von Cornelia Prüfer-Storcks (70 KB)
http://www.kvno.de/importiert/vortrag_p ... liativ.pdf
Mehr Infos für Ärzte
http://www.kvno.de/mitglieder/kvnoaktu/ ... druck.html
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Gemeinsame Pressemitteilung vom 10.6.2009
http://www.kvno.de/presse/meld2009/start_sapv.htm

Pressekontakt
Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
Ruth Bahners
Telefon: (02 11) 59 70-80 77

AOK Rheinland / Hamburg
André Maßmann M.A.
Telefon: (0211) 8791 1262

BKK Landesverband NRW
Karin Hendrysiak
Telefon: (02 01) 17 91-511

vdek – Die Ersatzkassen
Dirk Ruiss
Telefon: (02 11) 38410-15

Knappschaft
Susanne Heinrich
Telefon: (02 34) 3048-2100

IKK Nordrhein
Michael Lobscheid
Telefon: (0 18 80) 4551-560

Landwirtschaftliche Krankenkasse NRW
Heinz Schmid
Telefon: (02 11) 3387-366

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Palliativversorgung auf gutem Weg ?

Beitrag von Herbert Kunst » 11.06.2009, 07:33

Palliativversorgung auf gutem Weg ?

Die KV Nordrhein hat offensichtlich eine vertragliche Regelung gefunden, die die Palliativversorgung in ihrem Zuständigkeitsbereich einigermaßen befriedigend gestalten hilft:
viewtopic.php?t=12121
Es bleibt nun abzuwarten, ob die vom Gesetzgeber gewünschten Unterstützungsleistungen tatsächlich bei den schwerstkranken bzw. sterbenden Menschen uneingeschränkt ankommen.

Gruß
Herbert Kunst

Siehe auch:
viewtopic.php?t=12028
viewtopic.php?t=12053
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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33 Palliativ Care Teams in Nordrhein

Beitrag von Presse » 11.06.2009, 16:27

33 Palliativ Care Teams in Nordrhein

Düsseldorf – Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) und die AOK Rheinland/Hamburg haben am Mittwoch den Vertrag zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) vorgestellt.

„Damit ist die bestehende ambulante Palliativ-Versorgung auf hohem Niveau weiter entwickelt worden“, betonten KVNO-Chef Leonhard Hansen und Cornelia Prüfer-Storcks, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... drhein.htm

Deutsches Ärzteblatt print
Spezialisierte ambulante Palliativversorgung: Endlich gibt es Verträge – aber nicht unbedingt die richtigenhttp://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=65013

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Palliativpflegedienste - Liste aktualisiert

Beitrag von Presse » 26.02.2010, 13:28

Die Liste der anerkannten vertraglich eingebundenen qualifizierten
Palliativpflegedienste wurde aktualisiert.
http://www.kvno.de/mitglieder/vertraeg/ ... index.html

Quelle: Pressemitteilung der KV NORDRHEIN vom 26.02.2010

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Ambulante Palliativversorgung kommt nicht voran

Beitrag von Presse » 25.05.2010, 14:49

Ambulante Palliativversorgung kommt nicht voran
Experten: Flächendeckende Palliative Care Teams in weiter Ferne


Berlin (epd). Die "Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)", auf die Todkranke seit April 2007 einen gesetzlichen Anspruch haben, ist noch längst nicht flächendeckend umgesetzt. Deshalb sterben in Deutschland jährlich über 80.000 unheilbar Kranke, ohne die ihnen zustehende professionelle Fürsorge eines Palliative Care Teams. Diese Zwischenbilanz zogen Fachleute und Politiker jüngst beim Hauptstadtkongress in Berlin. .... (weiter lesen)
http://www.epd.de/sozial/sozial_index_76020.html

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