Qualtitätsprüfung für Pflegeheime - Massive Kritik

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Haderthauer übt herbe Kritik am Pflege-TÜV

Beitrag von Presse » 08.02.2010, 18:18

Haderthauer übt herbe Kritik am Pflege-TÜV

München. Die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer hat eine vernichtende Zwischenbilanz des Pflege-TÜVs gezogen. In der Sendung Funkstreifzug im Bayerischen Rundfunk sagte die CSU-Politikerin: "Der Pflege-TÜV ist eine Totgeburt gewesen." Statt zu mehr Transparenz hätten die Prüfungen nur zu mehr Bürokratie geführt. Haderthauer fordert Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf, gründlich nachzubessern.

Quelle: Pressemitteilung vom 8.2.2010
Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Lebens- und Ergebnisqualität in den Mittelpunkt !

Beitrag von WernerSchell » 12.02.2010, 08:06

Bewertungskriterien müssen uneingeschränkt auf die Lebens- und Ergebnisqualität abstellen

„Die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer hat eine vernichtende Zwischenbilanz des Pflege-TÜVs gezogen. In der Sendung Funkstreifzug im Bayerischen Rundfunk sagte die CSU-Politikerin: "Der Pflege-TÜV ist eine Totgeburt gewesen." Statt zu mehr Transparenz hätten die Prüfungen nur zu mehr Bürokratie geführt. Haderthauer fordert Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf, gründlich nachzubessern.“ - So lautet ein Statement aus "Altenheim-Online"

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kann der Ministerin nur zustimmen. Die Kriterien für die Vergabe von Schulnoten verdienen selbst die Note "ungenüngend" und müssen grundlegend überarbeitet werden. Die Bewertungskriterien müssen uneingeschränkt auf die Lebens- und Ergebnisqualität abstellen. Nur so werden sie für die heimplatzsuchenden Menschen eine wirkliche Hilfe sein können. Im Übrigen ist es geboten, die Betroffenenseite einzubinden, so also auch Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk. Das SGB XI hat nämlich auch vorgegeben, dass die Selbsthilfe zu beteiligen ist. Dies ist beim GKV - Spitzenverband Bund und beim BMG angemahnt worden.

Werner Schell, Vorstand Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflegenoten - Anpassung dringlich

Beitrag von WernerSchell » 11.07.2012, 07:36

Pressemitteilung GKV-Spitzenverband vom 06.07.2012
Quelle: http://www.gkv-spitzenverband.de/presse ... g_6081.jsp

Anpassung der Pflegenoten dringend nötig - Kassen setzen auf schnellen Erfolg durch die Schiedsstelle.GKV-Spitzenverband
Weiter lesen unter
viewtopic.php?t=17554
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Überarbeitung der Pflege-Transparenzvereinbarung

Beitrag von Presse » 12.07.2012, 14:51

Gemeinsame Pressemitteilung vom 12.07.2012:
http://www.bagfw.de/no_cache/spezialsei ... c4f7c028ff

Selbstverwaltung in der Pflegeversicherung blockiert durch GKV-Spitzenverband

Berlin, 12.07.2012: Anlässlich der vierten Verhandlungsrunde zur Überarbeitung der Pflege-Transparenzvereinbarung für die stationäre Pflege (PTVS) zu den Themen Bewertungssystematik und Stichprobe zeigen sich Bundesverbände der Träger der Pflegeeinrichtungen überrascht von der wenige Tage zuvor vom GKV-Spitzenverband (GKV-SV) herausgegebenen Pressemitteilung. Einseitig wird darin das Scheitern der Verhandlungen festgestellt und die Anrufung der Schiedsstelle Qualitätssicherung nach § 113b SGB XI mitgeteilt. Der GKV-SV erweist sich mit der Anrufung der Schiedsstelle über die Presse zum wiederholten Male als unberechenbarer Vertragspartner. Wer zuerst die Presse informiert statt seine Verhandlungspartner, signalisiert mit diesem Vorgehen seine Verhandlungsunwilligkeit. Damit zeigt der GKV-SV erneut, dass er die ihm übertragene Aufgabe entweder nicht ernst nimmt oder nicht fähig bzw. willens ist, diese Aufgaben zu erfüllen.

Die Bundesverbände der Leistungserbringer werden nun den Antrag des GKV-SV mit der Begründung der Anrufung der Schiedsstelle genau prüfen. Denn festzustellen ist, dass bisher so gut wie keine Verhandlungsergebnisse vorliegen, die der Schiedsstelle zur Entscheidung vorgelegt werden könnten.

Die Bundesverbände der Leistungserbringer stehen weiter zu ihrer Verantwortung im Rahmen der Selbstverwaltung und fordern den GKV-SV auf, das Machtpoker einzustellen und seiner Rolle als Selbstverwaltungs- und Vereinbarungspartner im SGB XI gerecht zu werden. Dazu gehört es, in ernsthafte Verhandlungen zur Weiterentwicklung der Qualitätsberichterstattung in der Pflege einzutreten und als Konsequenz darauf den Schiedsstellenantrag zurückzuziehen und ggf. neu einzureichen, wenn die Verhandlungen tatsächlich abgeschlossen sind.

Die Bundesverbände der Leistungserbringer sind weiterhin zum Wohl der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen an einer sachlichen, fachlichen und vor allem verbraucherorientierten Debatte zur Weiterentwicklung der PTVS interessiert. Sie haben sich diesbezüglich bis heute intensiv und mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln sowie fachlichem Know-how in die Weiterentwicklung der PTVS eingebracht. Der Fokus der Leistungserbringerverbände richtet sich hier insbesondere auf eine ergebnisorientierte Qualitätsberichterstattung, welche die Anforderungen nach Verständlichkeit, Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit gemäß § 115 Abs. 1a SGB XI erfüllt.

Weitere Information zum Hintergrund finden Sie im Download

Herausgeber der Pressemitteilung:
Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bundesverband e. V., Arbeitgeber- und BerufsVerband Privater Pflege e. V. (ABVP), Arbeitsgemeinschaft Privater Heime und Ambulanter Dienste Bundesverband e. V. (APH), Bundesarbeitsgemeinschaft Hauskrankenpflege e. V. (BAH), Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e. V. (BAD), Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen e. V. (BKSB), Bundesverband privater Anbieter Sozialer Dienste e. V. (BPA), Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V., Deutscher Caritasverband e. V. (DCV), Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e. V., Deutsches Rotes Kreuz e. V. (DRK), Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e. V. (DW der EKD), Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V. (VDAB), Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V. (ZWST)

Kontakt: Claus Bölicke, AWO Bundesverband e. V., Telefon: 030/ 26 309-161
-------------------------------------------------------------------------------

Downloads

Hintergrund und Übersicht zur Entwicklung der Qualitätsberichterstattung nach § 115 Abs. 1a SGB XI
Datei: 122 kB
http://www.bagfw.de/uploads/media/Zum_H ... Final3.pdf
--------------------------------------------------------------------------------
Gemeinsame Pressemeldung
Datei: 118 kB
http://www.bagfw.de/uploads/media/Gem_P ... Final3.pdf

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Pflege-TÜV - Grundlegende Reform erforderlich

Beitrag von Presse » 20.09.2012, 06:40

Pflegenoten: vdek will nachbessern
An den Pflegenoten entzündet sich der Zorn der Heime und Einrichtungen: Sie kritisieren vor allem die Gewichtung der Kriterien -
und klagen dagegen. Jetzt haben die Ersatzkassen einen Anlauf genommen,
dass System zu überarbeiten. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=821 ... ege&n=2213

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen - Vortrag 01.10.2012

Beitrag von WernerSchell » 29.09.2012, 06:48

Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen
Vortrag (mit Diskussion) am 01.10.2012, 18.00 Uhr, in der Volkshochschule Neuss. Referent Werner Schell.
Näheres unter viewtopic.php?t=17420
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Kritik an der MDK-Prüfung und den Pflegenoten

Beitrag von WernerSchell » 06.02.2013, 09:07

Aus Forum:
viewtopic.php?t=18485

Pressemitteilung vom 05.02.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,
von 40 Heimleiterinnen und Heimleitern, die im Netzwerk Frankfurter Forum für Altenpflege zusammenarbeiten, nahmen 31 an der Umfrage über Nutzen, Sinn und Wirkung der Pflegenoten teil. Sie gaben zwischen dem 16. und 25. Januar 2013 Antwort auf zwei Fragen:
- Werben Sie noch mit Pflegenoten?
- Plädieren sie persönlich für den Fortbestand der Pflegenoten?

Was die Befragten konkret über die Wirkung der Pflegenoten auf Verbraucher und auf die Menschen, die in Pflegeheimen leben und arbeiten, sagten, können Sie der FFA Pressemitteilung mit dem Titel: „Wir werben in unserer Homepage mit Kritik an der MDK-Prüfung und den Pflegenoten" entnehmen, deren Inhalte für die Medien freigegeben sind.
Mit freundlichen Grüßen
verbleibt
Beate Glinski-Krause
Leiterin des Netzwerkbüros
FRANKFURTER FORUM FÜR ALTENPFLEGE

+++

Ergebnis
FFA-Umfrage Pflegenoten in Heimen
(vom 16. – 25.01.2013)
Resonanz auf die FFA-FACHTAGUNG im Herbst 2012


„Wir werben für uns, indem wir Kritik an der MDK-Prüfung und den Pflegenoten üben"

Mit Kritik an den Pflegenoten werbe er auf seiner Homepage, teilte ein Heimleiter auf dem Umfragebogen des Frankfurter Forums für Altenpflege (FFA) mit, das mit einer Erhebung die Resonanz für Pflegenoten in den Frankfurter Heimen ermittelte. Die Befragung, an der sich 31 von 40 Frankfurter Heimleiterinnen und -leiter (77,5%) beteiligten, fand zwischen dem 16. und 25. Januar 2013 statt. Auf die 1. Frage, ob noch mit Pflegenoten geworben werde, antworteten 20 Leitende mit Nein und 11 mit Ja. Die 2. Frage, ob die verantwortlich Leitenden noch persönlich für den Fortbestand des Pflegenotensystems plädierten, wurde 29-mal verneint. Ein weiteres Resultat der Umfrage ist die Erfahrung, dass Menschen, die einen Heimplatz suchten, so gut wie nie nach Pflegenoten fragten. Sie orientierten sich daran, ob das Personal freundlich sei und schauten, wie ihnen das Haus gefällt.

Die Umfrage ergab sich aus der Fachtagung "Qualität in Altenpflegeheimen - geprüft, benotet, transparent?“, die das FFA-Netzwerk der Heimleitenden am 20.09.2012 im Römer veranstaltete. Damals sagte Referentin Natalie Albert (Caritas Münster): "Pflegenoten bewerten nicht die Pflegequalität und das Wohlbefinden der Bewohner." Daher habe man sich in Münster für ein Qualitätsmodell entschieden, das neben guter Beziehungspflege (nicht zählbar) auch die Pflegemitarbeiter in die Qualitätsentwicklung einbeziehe. Heimleitende des FFA ergänzten. „Der Aufwand für die Qualitätsprüfungen und die Ermittlung der Pflegenoten steht in keinem Verhältnis zum Ertrag für die auf Pflege angewiesenen Menschen.“ Das belaste auch das knapp bemessene Pflegepersonal.

Thomas Klie, Sozialgesetzexperte, sagte, dass allein der Bürokratie- und Kontrollaufwand in bundesdeutschen Pflegeheimen einen Batzen von 2,7 Mrd. Euro pro Jahr verschlinge.
Link zu FFA-Fachtagung Pressemappe vom Dezember 2012
http://www.ffa-frankfurt.de/pm-aktuelle ... 12-17.html

Werben Sie noch mit Pflegenoten?
In Flyern, im Internet oder anderen Medien haben laut der FFA-Umfrage schon viele Heimleitende und Träger die Werbung mit Pflegenoten ganz eingestellt. „Wir haben noch nie mit diesem Unfug geworben“, schrieb ein Heimleiter lapidar. Weniger direkt, aber ins Detail gehend äußert sich sein Kollege: „Das System ist völlig unzulänglich. Weniger wichtige Kriterien gleichen ganz wichtige Kriterien aus.“ Gemeint ist damit, dass eine gute Bewertung für das Layout einer Speisekarte eine schlechte Bewertung in der Pflege wettmachen kann. Also werbe man nicht mit Pflegenoten. Die elf Leitenden, die noch mit Pflegenoten werben, äußerten, dass die Heimträger dies wünschten.
Sieben Leitende lehnten das Werben mit den Noten ab, weil die Pflegenoten nicht die eigentliche Qualität der Pflege abbildeten und die gute Note 1,9 nach der aktuellen Bewertungsskala bereits eine schlechte Note sei. Dass nach den Pflegenoten gar nicht oder nur sehr selten gefragt werde, äußerten sechs Personen. Eine meinte, dass die beste Werbung die Mund-zu-Mund-Propaganda sei und eine andere: „Entscheidend ist der erste Eindruck, den Menschen von einer Einrichtung gewinnen.“

Plädieren Sie persönlich für den Fortbestand der Pflegenoten?
Auf diese Frage antworteten 29 von den 31 Leitenden mit einem Nein. Zwei entschieden sich weder für ein Ja noch ein Nein, sondern äußerten, dass das bestehende Pflegenoten-System seitens der Politik qualitativ verändert werden müsse. Der mit Abstand am häufigsten genannte Grund gegen Pflegenoten war der, dass der Pflege-TÜV nicht die eigentliche Qualität der Pflege abbilde. Die Pflegenoten seien irreführend, sie spiegelten nicht das wider, „was wirklich an Leistung am Menschen mit Pflegebedarf erbracht wird“. Und noch detaillierter: "Kontrollen im Pflegeheim, die nur das Verschriftlichte berücksichtigen, sich ausschließlich auf Dokumentation stützen, sind nicht zweckdienlich. Die Ergebnisqualität - also der aktuelle Zustand der Bewohner - wird nicht erhoben.“
Zehn Personen begründeten ihr Nein mit dem Aufwand für die Noten, der in keinem Verhältnis zum Nutzen stehe. „Das System ist zu teuer im Verhältnis zum Nutzen.“ Drei Leitende lehnen die Pflegenoten auch deswegen ab, weil sie von den Heimplatzsuchenden nicht nachgefragt werden.
Frankfurter Pflegeheimleitende wünschen sich eine konzertierte Aktion gegen Pflegenoten und werben mit dieser Pressemitteilung gegen den Pflege-TÜV und für ihre Häuser.

Text: Beate Glinski-Krause

Siehe auch unter
viewtopic.php?t=15708&highlight=memorandum
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflege-TÜV - Gute Noten & schlechte Pflege?

Beitrag von WernerSchell » 10.04.2013, 07:35

Aus Forum:
viewtopic.php?t=18654
Facebook-> https://www.facebook.com/werner.schell.7?ref=tn_tnmn

Pflege-TÜV - Gute Noten & schlechte Pflege?
Report München berichtete am 09.04.2013 zum Thema!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit Jahren darauf aufmerksam, dass der Pflege-TÜV mit seinen Schulnoten für Pflegeheime, nichts taugt. Die jetzigen Regelungen stellen im Wesentlichen auf die Dokumentation ab und gehören grundlegend reformiert. In den Mittelpunkt der Prüfung gehört die Ergebnisqualität!
In einer Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 06.09.2010 hieß es bereits:
"Schulnoten für Pflegeeinrichtungen - Umsetzung der Transparenzvereinbarungen und Bewertungskriterien mangelhaft!"
Text dieser Mitteilung nachlesbar unter http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tungen.php
Das SG Münster bezeichnet in einer Entscheidung den Pflege-TÜV ist verbraucherfeindlich und rechtswidrig. Deutlicher geht es kaum!
Informativ zu diesem Thema auch das "Moratorium Pflegenoten" - siehe dazu auch unter
viewtopic.php?t=15708&highlight=moratorium

Werner Schell - http://www.wernerschell.de
Siehe auch Blog - Report München -> http://blog.br.de/report-muenchen/2013/ ... tnote.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflege-TÜV bleibt in der Kritik - BSG-Urteil wenig hilfreich

Beitrag von WernerSchell » 19.05.2013, 18:27

Aus Forum:
viewtopic.php?t=19057

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).


Pressemitteilung vom 18.05.2013

Der sog. Pflege-TÜV wurde keiner materiell-rechtlichen Prüfung unterzogen - Das BSG weist Revision mangels Rechtsschutzbe-dürfnis als unzulässig zurück

Es hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Klagen gegeben, mit denen die Rechtmäßigkeit des sog. Pflege-TÜV bestritten wurde. Es kam zu unterschiedli-chen Entscheidungen. Gleichwohl waren sich die meisten Pflege-Experten darin einig, dass die Pflegetransvereinbarungen (PTV) als Grundlage der Qualitätssicherung in den Pflegeeinrichtungen ungeeignet sind. Dem gesetzlichen Auftrag wird damit nicht entsprochen.

Im Gefolge der vielfältigen Streitverfahren hat die CBT-Caritas- Betriebsfüh-rungs- und Trägergesellschaft mbH, Köln (Klägerin) vor dem Bundessozialgericht (BSG) eine höchstrichterliche Entscheidung angestrebt. In seinem Urteil des BSG vom 16.05.2013 - B 3 P 5/12 R - war es aber leider nicht möglich, die gewünschte Klärung durchzusetzen.

Insoweit ist aber wichtig zu wissen: Das BSG hat „lediglich“ die eingereichte Revision mangels eines Rechtsschutzbedürfnisses zurückgewiesen. Laut Pressemitteilung des BSG habe „die Klägerin keinen Anspruch darauf, die Rechtswidrigkeit der Erstellung und Veröffentlichung von Transparenzberichten feststellen zu lassen“. Die erhoffte materiell-rechtliche Prüfung des Schulnotensystems gab es daher seitens des BSG nicht. Gleichwohl hat das BSG viele Probleme in der Umsetzung des gesetzlichen Auftrages gesehen, Transparenz über die Qualität in der Pflege herzustellen. Es konnte sich aber aus rechtlichen Erwägungen insoweit nicht zu einem Eingreifen entschließen. Nun liegt die "Spielball" erneut im politischen Feld.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bedauert die getroffene Entscheidung des BSG zum Pflege-TÜV (Schulnoten für Pflegeeinrichtungen) und sieht eine Chance vertan, wirkungsvoll einzufordern, das Bewertungssystem für Pflegeeinrichtungen einer grundlegenden Reform zu unterziehen. Damit bleibt der Pflege-TÜV in seiner jetzigen Ausgestaltung (vorerst) in verbraucherfeindlicher und rechtswidriger Weise bestehen.

Vgl. dazu auch die Beiträge unter: viewtopic.php?t=18666 Dort ist u.a. auch eine Pressemitteilung der Klägerin zum Prozessausgang nachlesbar. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Anwaltskanzlei Hopfenzitz http://www.hopfenzitz.info/aktuelles/ und beim Moratorium Pflegenoten http://www.moratorium-pflegenoten.de/

Wie schon vor Jahren erklärt, gehört der Pflege-TÜV aufgelöst. Die dadurch eingesparten Finanzmittel (man schätzt insgesamt ca. 3 Milliarden Euro) sollten ergänzend für eine umfassende Pflegereform genutzt werden, die diesen Namen verdient (z.B. Verbesserung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes zu Gunsten der Demenzkranken und Schwerstpflegebedürftigen, deutliche Anhebung der Stellenschlüssel in den Pflegeeinrichtungen, verbunden mit weiteren Maßnahmen zur Auflösung der Arbeitsverdichtungen im Pflegesystem).

Wir brauchen mehr Pflegekräfte an den Pflegebetten, und zwar zu verbesserten Konditionen, und nicht ständig hohen Druck durch vielfältige Prüfinstanzen, die dann auch noch zu allem Übel nicht Ergebnis- und Lebensqualität, sondern letztlich die Dokumentationen bewerten. Das muss beendet werden!

Manfred Borutta, Pflegewissenschaftler, schrieb in der Zeitschrift „Dr.med.Mabuse“, Juli/August 2009 u.a.: „Man bleibt orientierungslos, wenn man sich anhand von Noten ein Bild von der Qualität der Pflegeleistungen machen will. Pflege ist so nicht messbar. Wir müssen in dieser Gesellschaft endlich diskutieren, was uns Pflege bedeutet.“ - Dem kann man auch heute noch uneingeschränkt zustimmen!

Der Neusser Pflegetreff am 28.05.2013 wird über wichtige Aspekte einer not-wendigen Pflegereform informieren und diskutieren (vgl. dazu die Hinweise unter viewtopic.php?t=18156 ). Danach wird Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk den Druck auf die politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen erhöhen.

In einem Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 06.09.2010 wurde bereits ausgeführt:
Wichtiger als Schulnoten wäre eine wirkliche Reform der Pflegesysteme an „Haupt und Gliedern“. Ein erweiterter Pflegebedürftigkeitsbegriff und deutliche Leistungsausweitungen, die eine zuwendungsorientierte Pflege ermöglichen, sind dringend erforderlich. Zu einer Reform gehört zwingend, dass erheblich mehr Pflegefachpersonal in den Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommt. Menschen werden nur durch Menschen gepflegt und Abschied von der sog. Minutenpflege geht nur über Personalverstärkungen. Für die bundesweit einheitliche Personalberechnung in den Pflegeeinrichtungen, aber auch in den Krankenhäusern, bedarf es der Schaffung von Personalbemessungssystemen. Zur Zeit erfolgt der Pflege-Personaleinsatz mehr oder weniger nach Kassenlage. – Ein untragbarer Zustand!

Werner Schell – Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Wie Pflegeheime beurteilen? - Gegenvorschlag zu Pflegenoten

Beitrag von Presse » 16.07.2013, 07:44

Ärzte Zeitung, 16.07.2013
Wie Pflegeheime beurteilen? - Gegenvorschlag zu Pflegenoten
Die MDK-Pflegenoten sind in die Kritik geraten - zu sehr stehe die Dokumentation im Fokus, nicht die tatsächliche Versorgung. Jetzt wird ein alternatives Messverfahren erprobt.
Von Ilse Schlingensiepen
"Pflegenote 5" - die bisherige Bewertung von Pflegeheimen fokussiert zu wenig auf die tatsächliche Versorgungsqualität, kritisieren Experten.
KÖLN. Um die Pflegequalität in Altenheimen zu ermitteln, gibt es bessere Methoden als die Verteilung von Pflegenoten.
.... (mehr) .... http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 6-_-Pflege

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

CDU-Experte nennt Pflege-TÜV "Desaster"

Beitrag von WernerSchell » 04.02.2015, 10:21

Jens Spahn: CDU-Experte nennt Pflege-TÜV "Desaster"
Das Noten-System für Pflegeheime hat laut CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn "gar nichts gebracht". Er fordert die Abschaffung.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/j ... -1.2333985
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Antworten