Pflege zuhause und im vertrauten Wohnquartier stärken
Moderator: WernerSchell
Pflege zuhause und im vertrauten Wohnquartier stärken
Ministerin Steffens: Pflege zuhause und im vertrauten Wohnquartier stärken - Bau zusätzlicher Pflegeheime überflüssig machen
Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:
Neue Wohnformen im Alter als Alternative zu Heimen erleichtern, Angebote zur Verhinderung von Pflegebedürftigkeit verstärken und Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit im vertrauten Wohnquartier fördern: Mit einer grundlegenden Reform des Wohn- und Teilhabegesetzes (WTG) und des Landespflegerechts will die Landesregierung hierfür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. „Wir müssen die Strukturen den Bedürfnissen der Menschen anpassen - nicht umgekehrt“, erklärte Ministerin Steffens in Düsseldorf. „Die überwiegende Mehrheit der älteren und behinderten Menschen möchte so lange wie möglich zuhause, in der Familie oder wenigstens in ihrem vertrauten Wohnquartier leben. Deshalb benötigen wir eine deutliche Stärkung von ambulanten Hilfeangeboten anstelle von zusätzlichen neuen Pflegeheimen“, so Steffens.
Wesentliche Änderungen im Wohn- und Teilhabegesetz (WTG) sollen dazu sein:
• Einführung des Pflegemodells der „Ambulant betreuten Wohngemeinschaft“ mit eigenen Mindeststandards. Damit sollen bisherige Hemmnisse zur Errichtung solcher Wohnformen für professionelle Anbieter beseitigt werden. Derzeit gelten für „Ambulant betreute Wohngemeinschaften“ dieselben Mindestanforderungen wie für Heime, z. B. maximal ein Bad für zwei Personen. Ein Duschbad mit WC für je vier Personen könnte aber ausreichen. Auch die ständige Anwesenheit einer Pflegefachkraft muss - je nach Bewohnerinnen und Bewohner - in einer solchen WG Gegensatz zum Heim nicht grundsätzlich erforderlich sein. Für autonome, völlig selbstorganisierte „Alten-WG“ soll die Einhaltung bestehender allgemeiner Gesetze (z. B. Baurecht) ausreichen.
Im Landespflegerecht sollen dazu folgende Änderungen vorgenommen werden:
• Kommunen werden verpflichtet, entsprechend ihrer individuellen örtlichen Strukturen Angebote zur Verhinderung von Pflegebedürftigkeit sowie zur Entlastung pflegender Angehöriger (wie z. B. Beratung, hauswirtschaftliche Hilfen, Tages- und Kurzzeitpflegeplätze) vor Ort zu planen. Dies soll insbesondere finanzschwache Kommunen mit hohen Kosten zur Finanzierung von Pflege ermöglichen, trotz Haushaltssicherungskonzept in angemessenem Umfang in Prävention zu investieren. Dass sich Prävention auch finanziell auszahlt, zeigt eine Berechnung zu den Kosten der Pflegeversicherung: Würde es in Nordrhein-Westfalen gelingen, den Beginn der Pflegebedürftigkeit um durchschnittlich einen Monat zu verzögern, könnten dadurch jährlich rund 50 Millionen Euro an Kostenübernahme durch die Pflegeversicherung gespart werden.
• Zur Unterstützung der kommunalen Pflegeplanung, zu der auch die Förderung der Entwicklung altersgerechter Wohnquartiere mit Unterstützungsangeboten für einen möglichst langen Verbleib in der vertrauten Umgebung gehören, sollen vom Land Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 8,7 Millionen Euro in einem "Landesförderplan Alter und Pflege" gebündelt werden. Hieraus sollen Kreise und kreisfreie Städte auch einen Personalkostenzuschuss (bis zu 50 Prozent) für die Einstellung einer Quartiersmanagerin bzw. eines Quartiersmanagers erhalten können, die/der die Entwicklung von altengerechten Wohnquartieren mit verlässlichen und passgenauen Versorgungsstrukturen für ihre Bewohnerinnen und Bewohner moderiert und managt.
• Das Land baut eine landesweite Datenbank mit relevanten Informationen über Pflegeeinrichtungen, ambulanten Diensten und sonstigen Unterstützungsangeboten aus, aus der die Kommunen für ihre örtliche Pflegeplanung für sie relevante Daten abrufen können.
• Um Trägern von Alten- und Pflegeheimen die Modernisierung ihrer Einrichtungen zu erleichtern, soll die Möglichkeit zur Refinanzierung über die Pflegesätze beschleunigt werden: Künftig können Träger dann vier statt bisher zwei Prozent der Investitionskosten auf Pflegesätze umlegen. Das gilt auch für einen Ersatzneubau, wenn die Modernisierung der vorhandenen Einrichtung nicht mehr wirtschaftlich ist. Den Bau zusätzlicher neuer stationärer Pflegeheime will die Landesregierung nicht unterstützen. Ministerin Steffens: „Das entspricht einfach nicht den Wünschen der Menschen. Wir brauchen mehr ambulante Unterstützung, mehr Pflege-Wohngemeinschaften und ein Nullwachstum bei stationären Pflegeheimen. Die Zukunft der Pflege liegt im vertrauten Wohnquartier.“
Die Reform von WTG und Landespflegerecht wurde durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter gemeinsam mit vielen Expertinnen und Experten, Verbänden, Selbsthilfegruppen und Betroffenen erarbeitet. Derzeit läuft die Verbändeanhörung, die betroffenen Organisationen und Institutionen noch bis zum 5. April 2013 Gelegenheit zur Stellungnahme ermöglicht. Der abschließende Entwurf für die Reform der beiden Gesetze wird dann anschließend dem Landtag zur weiteren Beratung und Abstimmung übermittelt.
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.
Dieser Pressetext ist auch über das Internet verfügbar unter der Internet-Adresse der Landesregierung http://www.nrw.de
Quelle: Pressemitteilung des Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW vom 07.03.2013
Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:
Neue Wohnformen im Alter als Alternative zu Heimen erleichtern, Angebote zur Verhinderung von Pflegebedürftigkeit verstärken und Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit im vertrauten Wohnquartier fördern: Mit einer grundlegenden Reform des Wohn- und Teilhabegesetzes (WTG) und des Landespflegerechts will die Landesregierung hierfür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. „Wir müssen die Strukturen den Bedürfnissen der Menschen anpassen - nicht umgekehrt“, erklärte Ministerin Steffens in Düsseldorf. „Die überwiegende Mehrheit der älteren und behinderten Menschen möchte so lange wie möglich zuhause, in der Familie oder wenigstens in ihrem vertrauten Wohnquartier leben. Deshalb benötigen wir eine deutliche Stärkung von ambulanten Hilfeangeboten anstelle von zusätzlichen neuen Pflegeheimen“, so Steffens.
Wesentliche Änderungen im Wohn- und Teilhabegesetz (WTG) sollen dazu sein:
• Einführung des Pflegemodells der „Ambulant betreuten Wohngemeinschaft“ mit eigenen Mindeststandards. Damit sollen bisherige Hemmnisse zur Errichtung solcher Wohnformen für professionelle Anbieter beseitigt werden. Derzeit gelten für „Ambulant betreute Wohngemeinschaften“ dieselben Mindestanforderungen wie für Heime, z. B. maximal ein Bad für zwei Personen. Ein Duschbad mit WC für je vier Personen könnte aber ausreichen. Auch die ständige Anwesenheit einer Pflegefachkraft muss - je nach Bewohnerinnen und Bewohner - in einer solchen WG Gegensatz zum Heim nicht grundsätzlich erforderlich sein. Für autonome, völlig selbstorganisierte „Alten-WG“ soll die Einhaltung bestehender allgemeiner Gesetze (z. B. Baurecht) ausreichen.
Im Landespflegerecht sollen dazu folgende Änderungen vorgenommen werden:
• Kommunen werden verpflichtet, entsprechend ihrer individuellen örtlichen Strukturen Angebote zur Verhinderung von Pflegebedürftigkeit sowie zur Entlastung pflegender Angehöriger (wie z. B. Beratung, hauswirtschaftliche Hilfen, Tages- und Kurzzeitpflegeplätze) vor Ort zu planen. Dies soll insbesondere finanzschwache Kommunen mit hohen Kosten zur Finanzierung von Pflege ermöglichen, trotz Haushaltssicherungskonzept in angemessenem Umfang in Prävention zu investieren. Dass sich Prävention auch finanziell auszahlt, zeigt eine Berechnung zu den Kosten der Pflegeversicherung: Würde es in Nordrhein-Westfalen gelingen, den Beginn der Pflegebedürftigkeit um durchschnittlich einen Monat zu verzögern, könnten dadurch jährlich rund 50 Millionen Euro an Kostenübernahme durch die Pflegeversicherung gespart werden.
• Zur Unterstützung der kommunalen Pflegeplanung, zu der auch die Förderung der Entwicklung altersgerechter Wohnquartiere mit Unterstützungsangeboten für einen möglichst langen Verbleib in der vertrauten Umgebung gehören, sollen vom Land Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 8,7 Millionen Euro in einem "Landesförderplan Alter und Pflege" gebündelt werden. Hieraus sollen Kreise und kreisfreie Städte auch einen Personalkostenzuschuss (bis zu 50 Prozent) für die Einstellung einer Quartiersmanagerin bzw. eines Quartiersmanagers erhalten können, die/der die Entwicklung von altengerechten Wohnquartieren mit verlässlichen und passgenauen Versorgungsstrukturen für ihre Bewohnerinnen und Bewohner moderiert und managt.
• Das Land baut eine landesweite Datenbank mit relevanten Informationen über Pflegeeinrichtungen, ambulanten Diensten und sonstigen Unterstützungsangeboten aus, aus der die Kommunen für ihre örtliche Pflegeplanung für sie relevante Daten abrufen können.
• Um Trägern von Alten- und Pflegeheimen die Modernisierung ihrer Einrichtungen zu erleichtern, soll die Möglichkeit zur Refinanzierung über die Pflegesätze beschleunigt werden: Künftig können Träger dann vier statt bisher zwei Prozent der Investitionskosten auf Pflegesätze umlegen. Das gilt auch für einen Ersatzneubau, wenn die Modernisierung der vorhandenen Einrichtung nicht mehr wirtschaftlich ist. Den Bau zusätzlicher neuer stationärer Pflegeheime will die Landesregierung nicht unterstützen. Ministerin Steffens: „Das entspricht einfach nicht den Wünschen der Menschen. Wir brauchen mehr ambulante Unterstützung, mehr Pflege-Wohngemeinschaften und ein Nullwachstum bei stationären Pflegeheimen. Die Zukunft der Pflege liegt im vertrauten Wohnquartier.“
Die Reform von WTG und Landespflegerecht wurde durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter gemeinsam mit vielen Expertinnen und Experten, Verbänden, Selbsthilfegruppen und Betroffenen erarbeitet. Derzeit läuft die Verbändeanhörung, die betroffenen Organisationen und Institutionen noch bis zum 5. April 2013 Gelegenheit zur Stellungnahme ermöglicht. Der abschließende Entwurf für die Reform der beiden Gesetze wird dann anschließend dem Landtag zur weiteren Beratung und Abstimmung übermittelt.
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.
Dieser Pressetext ist auch über das Internet verfügbar unter der Internet-Adresse der Landesregierung http://www.nrw.de
Quelle: Pressemitteilung des Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW vom 07.03.2013
Städte bei Pflege in der Pflicht
Pläne zum altersgerechten Wohnen: Ministerin Steffens und ihr Traum von der Alters-WG
Von Sven Gantzkow
Leben im Alter? Der Trend geht zur Wohngemeinschaft - zumindest nach den Plänen von NRW-Gesundheitsministerin Steffens, die sie am Donnerstag (07.03.2013) in Düsseldorf vorstellte. Ein neues Pflegemodell soll her, die Kommunen sollen mehr für die Prävention tun. Die prüfen nun, ob auf sie Mehrkosten zukommen.
... > http://www1.wdr.de/themen/politik/wohnenimalter106.html
Düsseldorf
"Städte bei Pflege in der Pflicht"
VON DETLEV HÜWEL - zuletzt aktualisiert: 08.03.2013
Düsseldorf (RP). Gesundheitsministerin Barbara Steffens fordert Hilfestellung für Angehörige.
Das Land will neue Wohnformen im Alter als Alternative zu einer Heimbetreuung erleichtern und dafür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Dies kündigte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens an. Die überwiegende Mehrheit der älteren und behinderten Menschen wolle ohnehin so lange wie möglich zu Hause oder in ihrem Wohnumfeld bleiben, sagte die Grünen-Politikerin. Sie denke dabei auch an Wohngemeinschaften; die dort erbrachten Pflegeleistungen müssten aber regelmäßig kontrolliert werden.
.... (weiter lesen) ... http://nachrichten.rp-online.de/regiona ... -1.3243088
Von Sven Gantzkow
Leben im Alter? Der Trend geht zur Wohngemeinschaft - zumindest nach den Plänen von NRW-Gesundheitsministerin Steffens, die sie am Donnerstag (07.03.2013) in Düsseldorf vorstellte. Ein neues Pflegemodell soll her, die Kommunen sollen mehr für die Prävention tun. Die prüfen nun, ob auf sie Mehrkosten zukommen.
... > http://www1.wdr.de/themen/politik/wohnenimalter106.html
Düsseldorf
"Städte bei Pflege in der Pflicht"
VON DETLEV HÜWEL - zuletzt aktualisiert: 08.03.2013
Düsseldorf (RP). Gesundheitsministerin Barbara Steffens fordert Hilfestellung für Angehörige.
Das Land will neue Wohnformen im Alter als Alternative zu einer Heimbetreuung erleichtern und dafür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Dies kündigte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens an. Die überwiegende Mehrheit der älteren und behinderten Menschen wolle ohnehin so lange wie möglich zu Hause oder in ihrem Wohnumfeld bleiben, sagte die Grünen-Politikerin. Sie denke dabei auch an Wohngemeinschaften; die dort erbrachten Pflegeleistungen müssten aber regelmäßig kontrolliert werden.
.... (weiter lesen) ... http://nachrichten.rp-online.de/regiona ... -1.3243088
Zuletzt geändert von Presse am 09.03.2013, 08:09, insgesamt 1-mal geändert.
Stationäre Pflege - Nullwachstum bedeutet Rückschritt
bpa-Vorsitzender Beckmann: "Ministerin Steffens versucht stationäre Pflegeangebote gegen neue ambulante Wohnformen auszuspielen und verkennt die Entwicklungen in der Pflege."
Düsseldorf (ots) - Nullwachstum bedeutet Rückschritt
Die stationäre Pflege ist auch in Zukunft ein unverzichtbarer Bestandteil der umfassenden Versorgungslandschaft in NRW und muss für die kommenden Herausforderungen ausgebaut und vor allem mit Unterstützung der politisch Verantwortlichen in unserem Bundesland weiterentwickelt werden. Diese Notwendigkeit betont der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Nordrhein-Westfalen angesichts der jüngsten Äußerungen von Ministerin Barbara Steffens.
Die Pflegeministerin hatte sich bei der Vorstellung der neuen landesrechtlichen Vorschriften zur Pflege wiederholt für ein "Nullwachstum" bei stationären Einrichtungen ausgesprochen.
"Ministerin Steffens verkennt dabei, dass ein Nullwachstum einen deutlichen Rückschritt für die Versorgungslandschaft in NRW bedeuten würde", warnt der bpa-Landesvorsitzende Christof Beckmann. In den nächsten Jahren werden allein durch erforderliche Umbauten von Zwei- auf Einbettzimmer viele Tausend stationäre Pflegeplätze verschwinden, die angemessen ersetzt werden müssen.
"Ministerin Steffens hebt zu Recht die Chancen von neuen ambulanten Versorgungsformen hervor und der bpa unterstützt ausdrücklich die Zielsetzung der Ministerin, die Pflege zu Hause und im Wohnquartier zu stärken", so Beckmann.
"NRW braucht große Anstrengungen, um alleine die heute bestehenden Plätze auch künftig zur Verfügung stellen zu können, da durch die neuen gesetzlichen Anforderungen viele dieser bestehenden Plätze nicht mehr genutzt werden dürfen und teure Ersatzbauten notwendig machen. Gleichzeitig wächst die Zahl der Pflegebedürftigen bekanntlich sehr schnell, so dass zur Vermeidung von Unterversorgung schnell neue und zusätzliche Heimplätze geschaffen werden müssen."
Die stationäre Pflege sei zudem gut etabliert, verlässlicher Garant einer nachhaltigen und qualitätsgesicherten pflegerischen Versorgung und biete den Bewohnerinnen und Bewohnern eine sehr hohe Sicherheit. "Allein in NRW werden fast 160.000 Pflegebedürftige gut bis sehr gut in Pflegeheimen gepflegt - dies belegen die jährlichen Prüfungsergebnisse der Medizinischen Dienste in NRW. Über Versorgungverträge zwischen Pflegeheimen und Pflegekassen werden den Bewohnern dabei verlässliche leistungs- sowie vertragsrechtliche Rahmenbedingungen geboten, die die älteren Menschen in ihren Rechten stärken und nachhaltig absichern", hebt der bpa-Landesvorsitzende hervor.
Vergleichbare Rahmenbedingungen existierten für die neuen ambulant betreuten Wohn- und Betreuungsformen noch nicht einmal in Ansätzen.
"Ohne verlässliche Finanzierungsbedingungen und Regelungen zu notwendigen Voraussetzungen und Anforderungen an qualitätsgesicherte neue Wohn- bzw. Betreuungsformen werden neue Leistungsangebote sich nur unzureichend entwickeln und weiterhin ein Nischendasein fristen", so Norbert Grote, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle NRW.
"Stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegestrukturen müssen gleichberechtigt gefördert, ausgebaut und weiterentwickelt werden. Wahlfreiheit der pflegebedürftigen Menschen bedeutet, dass sie tatsächlich auswählen können und nicht gezwungen sind, das zu nehmen, was übrig geblieben ist", so der bpa-Landesvorsitzende Beckmann. Ein "Ausspielen" stationärer Pflege gegen neue ambulante Versorgungsformen sei hierfür ganz sicher nicht förderlich. Die Landesregierung konzentriere sich auf den Quartiersgedanken, wobei die Suche nach Unterstützung bei der Pflege seit jeher regional erfolgt. "Auch stationäre Einrichtungen sind wichtige Bestandteile von Wohnquartieren und leisten ihren Beitrag bereits heute."
bpa: Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
(bpa) bildet mit mehr als 7.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon über 1.000 in Nordrhein-Westfalen, die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 230.000 Arbeitsplätze und ca. 17.700 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 18,2 Milliarden Euro.
Quelle: Pressemitteilung vom 08.03.2013 bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Pressekontakt: Norbert Grote, Leiter der Landesgeschäftsstelle Nordrhein-Westfalen
0211-3113930
Düsseldorf (ots) - Nullwachstum bedeutet Rückschritt
Die stationäre Pflege ist auch in Zukunft ein unverzichtbarer Bestandteil der umfassenden Versorgungslandschaft in NRW und muss für die kommenden Herausforderungen ausgebaut und vor allem mit Unterstützung der politisch Verantwortlichen in unserem Bundesland weiterentwickelt werden. Diese Notwendigkeit betont der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Nordrhein-Westfalen angesichts der jüngsten Äußerungen von Ministerin Barbara Steffens.
Die Pflegeministerin hatte sich bei der Vorstellung der neuen landesrechtlichen Vorschriften zur Pflege wiederholt für ein "Nullwachstum" bei stationären Einrichtungen ausgesprochen.
"Ministerin Steffens verkennt dabei, dass ein Nullwachstum einen deutlichen Rückschritt für die Versorgungslandschaft in NRW bedeuten würde", warnt der bpa-Landesvorsitzende Christof Beckmann. In den nächsten Jahren werden allein durch erforderliche Umbauten von Zwei- auf Einbettzimmer viele Tausend stationäre Pflegeplätze verschwinden, die angemessen ersetzt werden müssen.
"Ministerin Steffens hebt zu Recht die Chancen von neuen ambulanten Versorgungsformen hervor und der bpa unterstützt ausdrücklich die Zielsetzung der Ministerin, die Pflege zu Hause und im Wohnquartier zu stärken", so Beckmann.
"NRW braucht große Anstrengungen, um alleine die heute bestehenden Plätze auch künftig zur Verfügung stellen zu können, da durch die neuen gesetzlichen Anforderungen viele dieser bestehenden Plätze nicht mehr genutzt werden dürfen und teure Ersatzbauten notwendig machen. Gleichzeitig wächst die Zahl der Pflegebedürftigen bekanntlich sehr schnell, so dass zur Vermeidung von Unterversorgung schnell neue und zusätzliche Heimplätze geschaffen werden müssen."
Die stationäre Pflege sei zudem gut etabliert, verlässlicher Garant einer nachhaltigen und qualitätsgesicherten pflegerischen Versorgung und biete den Bewohnerinnen und Bewohnern eine sehr hohe Sicherheit. "Allein in NRW werden fast 160.000 Pflegebedürftige gut bis sehr gut in Pflegeheimen gepflegt - dies belegen die jährlichen Prüfungsergebnisse der Medizinischen Dienste in NRW. Über Versorgungverträge zwischen Pflegeheimen und Pflegekassen werden den Bewohnern dabei verlässliche leistungs- sowie vertragsrechtliche Rahmenbedingungen geboten, die die älteren Menschen in ihren Rechten stärken und nachhaltig absichern", hebt der bpa-Landesvorsitzende hervor.
Vergleichbare Rahmenbedingungen existierten für die neuen ambulant betreuten Wohn- und Betreuungsformen noch nicht einmal in Ansätzen.
"Ohne verlässliche Finanzierungsbedingungen und Regelungen zu notwendigen Voraussetzungen und Anforderungen an qualitätsgesicherte neue Wohn- bzw. Betreuungsformen werden neue Leistungsangebote sich nur unzureichend entwickeln und weiterhin ein Nischendasein fristen", so Norbert Grote, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle NRW.
"Stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegestrukturen müssen gleichberechtigt gefördert, ausgebaut und weiterentwickelt werden. Wahlfreiheit der pflegebedürftigen Menschen bedeutet, dass sie tatsächlich auswählen können und nicht gezwungen sind, das zu nehmen, was übrig geblieben ist", so der bpa-Landesvorsitzende Beckmann. Ein "Ausspielen" stationärer Pflege gegen neue ambulante Versorgungsformen sei hierfür ganz sicher nicht förderlich. Die Landesregierung konzentriere sich auf den Quartiersgedanken, wobei die Suche nach Unterstützung bei der Pflege seit jeher regional erfolgt. "Auch stationäre Einrichtungen sind wichtige Bestandteile von Wohnquartieren und leisten ihren Beitrag bereits heute."
bpa: Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
(bpa) bildet mit mehr als 7.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon über 1.000 in Nordrhein-Westfalen, die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 230.000 Arbeitsplätze und ca. 17.700 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 18,2 Milliarden Euro.
Quelle: Pressemitteilung vom 08.03.2013 bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Pressekontakt: Norbert Grote, Leiter der Landesgeschäftsstelle Nordrhein-Westfalen
0211-3113930
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Wohngemeinschaften eher keine gute Hilfe
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Neuss, den 11.03.2013
An das
Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen
z.Hd. Frau Ministerin Barbara Steffens
40190 Düsseldorf
E-Mail:
info@mgepa.nrw.de; barbara.steffens@mgepa.nrw.de;
presse@mgepa.nrw.de;
christoph.meinerz@mgepa.nrw.de; petra.reisdorf@mgepa.nrw.de;
„Pflege zuhause und im vertrauten Wohnquartier stärken - Bau zusätzlicher Pflegeheime überflüssig machen“
Sehr geehrte Frau Ministerin,
sehr geehrte Damen und Herren,
zu Ihrer Pressemitteilung vom 07.03.2013 -
http://www.mgepa.nrw.de/ministerium/pre ... /index.php -
nehme ich wie folgt Stellung:
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat sich am 07.01.2013 mit einem Brief an den Rhein-Kreis Neuss und die Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss gewandt und zum Thema „Quartierskonzepte im Rhein-Kreis Neuss – demografische Entwicklung und die Handlungserfordernisse“ Ausführungen gemacht. Es wurde u.a. angeregt, dass sich die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss dieser Thematik möglichst bald und intensiv zuwenden und die notwendigen Strukturen mit gestalten helfen. Es wurden konkrete Vorschläge unterbreitet. Der Text dieser Zuschrift ist als pdf-Datei abrufbar unter folgender Adresse: ->
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... ef2013.pdf
Dazu gibt es passend einen ca. 11-minütigen TV-Bericht vom 05.01.2013 (mit Live-Interviews Werner Schell), Lokalzeit Düsseldorf, WDR-Fernsehen – anschaubar unter >
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... iathek.mp4
Das Thema „Pflege - Daheim oder ins Heim?“ wurde auch am 01.03.2013 beim „Nachtcafé“, SWR-Talk-Klassiker, erörtert. Der Beitrag, rd. 88 Minuten, ist (voraussichtlich für ein Jahr) in der Mediathek des SWR verfügbar und damit anschaubar sein. Adresse:
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=200198 ... index.html
Statement lt. SWR-Text u.a.:
„Wohngemeinschaften für Senioren sieht Werner Schell sehr problematisch. „So eine Wohnform funktioniert bei Studenten, aber alte Leute mit ihren Schrullen und Krankheiten zusammen auf engem Raum – das kann nicht gut gehen “, sagt der Dozent für Pflegerecht. Er sieht die Politik in der Verantwortung und fordert deutlich mehr Personal in Altenheimen, damit die Bewohner künftig auch mit Zuwendung und nicht nur im Minutentakt versorgt werden können.“
Die aktuellen Vorstellungen des Ministeriums in der Pressemitteilung vom 07.03.2013 betreffend „Pflege zuhause und im vertrauten Wohnquartier stärken …“ sind unter folgender Adresse nachlesbar -> viewtopic.php?t=18653 .
Den ministeriellen Vorstellungen kann grundsätzlich zugestimmt werden. Allerdings gibt es bezüglich der Förderung von Wohngemeinschaften, soweit sie auf Gemeinschaften von (schwerst) pflegebedürftigen Menschen abzielen, erhebliche Bedenken.
In dem Buch von Sven Kuntze „Altern wie ein Gentlemen – Zwischen Müßiggang und Engagement“, C. Bertelmann, 2011, sind zum Thema Wohngemeinschaften einige Ausführungen nachlesbar, die die hiesigen Einschätzungen stützen und bekräftigen. Dort hießt es auszugsweise (Seiten 176/177):
„… Wohngemeinschaften sind überaus komplizierte und störanfällige soziale Einheiten. Geschmack, Klatsch, Sauberkeit, Sympathien, Sozialverhalten, tägliche Gewohnheiten und vieles andere mehr müssen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Das klappte schon in der Ausbildungszeit selten auf längere Sicht – was damals wenig Schaden anrichtete. Wer in seiner Wohngemeinschaft nicht zurechtkam, packte seine Habseligkeiten zusammen und zog zwei Straßen weiter. Wer im Alter Geld und Hoffnungen investiert und das Wagnis einer Wohngemeinschaft eingehen möchte, muss wissen, dass die Suche nach einem gemeinsamen Nenner als Grundlage dauerhafter Stabilität sehr viel schwieriger geworden ist. … Diese Eigenheiten, die jeder für sich in das Projekt einbringt, entwickeln mit der Zeit häufig eine unkontrollierbare Sprengkraft. Eine Wohngemeinschaft alter Menschen birgt mithin beträchtliches Risiko, denn keine Anfangseuphorie ersetzt die Dauer. … Die vorherrschende Gesellungsform meiner Generation wird deshalb in Zukunft betreutes Wohnen in geräumiger Umgebung mit einem reichhaltigen Angebot an sportlichen Aktivitäten sein. ….“
Quelle: „Pflege - Wohngemeinschaften in der Kritik – Betreutes Wohnen eher empfehlenswert“ – Beiträge unter -> viewtopic.php?t=17041&highlight=wohngemeinschaft
Der vdek hat bereits früh vor Wildwuchs bei den Wohngemeinschaften (WG) gewarnt! - Die Qualität der Versorgung und die Qualifikation der MitarbeiterInnen müssten, so der vdek, den Standards in traditionellen Pflegeformen entsprechen. Zu fordern sei daher, die Transparenzkriterien für die Qualitätsprüfungen so weiter zu entwickeln, dass auch in den WGs gute von schlechter Pflege unterschieden werden könne. Siehe dazu den Bericht in der Ärzte-Zeitung vom 07.11.2012 unter ->
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... ege%2fReha
Wohngemeinschaftsprojekte für hilfe- und pflegebedürftige Menschen werden aus vielerlei Gründen flächendeckend eher nicht funktionieren. Daher erscheinen auch die insoweit im Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) vorgesehenen finanziellen Zuwendungen als Fehlinvestitionen. Dieses Geld fehlt letztlich an anderer Stelle.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk sieht bezüglich der Stärkung der häuslichen Pflege und Stärkung der Wohnquartiere eher andere geeignetere Schwerpunkte! Dabei dürfen die stationären Pflegeeinrichtungen nicht als Denkfehler eingestuft werden. Solche Einrichtungen müssen dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ folgend in die Quartierskonzepte einbezogen werden.
Siehe dazu unter ->
viewtopic.php?t=17515&highlight=denkfehler
Das Thema Quartierskonzepte wird im Übrigen beim Neusser Pflegetreffam 28.05.2013 aufgegriffen. Alle interessierten BürgerInnen und Politiker, die die Gesundheits- und Pflegepolitik aktiv mitgestalten wollen, sind bereits jetzt herzlich eingeladen! - >
viewtopic.php?t=18156
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk …
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Neuss, den 11.03.2013
An das
Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen
z.Hd. Frau Ministerin Barbara Steffens
40190 Düsseldorf
E-Mail:
info@mgepa.nrw.de; barbara.steffens@mgepa.nrw.de;
presse@mgepa.nrw.de;
christoph.meinerz@mgepa.nrw.de; petra.reisdorf@mgepa.nrw.de;
„Pflege zuhause und im vertrauten Wohnquartier stärken - Bau zusätzlicher Pflegeheime überflüssig machen“
Sehr geehrte Frau Ministerin,
sehr geehrte Damen und Herren,
zu Ihrer Pressemitteilung vom 07.03.2013 -
http://www.mgepa.nrw.de/ministerium/pre ... /index.php -
nehme ich wie folgt Stellung:
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat sich am 07.01.2013 mit einem Brief an den Rhein-Kreis Neuss und die Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss gewandt und zum Thema „Quartierskonzepte im Rhein-Kreis Neuss – demografische Entwicklung und die Handlungserfordernisse“ Ausführungen gemacht. Es wurde u.a. angeregt, dass sich die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss dieser Thematik möglichst bald und intensiv zuwenden und die notwendigen Strukturen mit gestalten helfen. Es wurden konkrete Vorschläge unterbreitet. Der Text dieser Zuschrift ist als pdf-Datei abrufbar unter folgender Adresse: ->
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... ef2013.pdf
Dazu gibt es passend einen ca. 11-minütigen TV-Bericht vom 05.01.2013 (mit Live-Interviews Werner Schell), Lokalzeit Düsseldorf, WDR-Fernsehen – anschaubar unter >
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... iathek.mp4
Das Thema „Pflege - Daheim oder ins Heim?“ wurde auch am 01.03.2013 beim „Nachtcafé“, SWR-Talk-Klassiker, erörtert. Der Beitrag, rd. 88 Minuten, ist (voraussichtlich für ein Jahr) in der Mediathek des SWR verfügbar und damit anschaubar sein. Adresse:
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=200198 ... index.html
Statement lt. SWR-Text u.a.:
„Wohngemeinschaften für Senioren sieht Werner Schell sehr problematisch. „So eine Wohnform funktioniert bei Studenten, aber alte Leute mit ihren Schrullen und Krankheiten zusammen auf engem Raum – das kann nicht gut gehen “, sagt der Dozent für Pflegerecht. Er sieht die Politik in der Verantwortung und fordert deutlich mehr Personal in Altenheimen, damit die Bewohner künftig auch mit Zuwendung und nicht nur im Minutentakt versorgt werden können.“
Die aktuellen Vorstellungen des Ministeriums in der Pressemitteilung vom 07.03.2013 betreffend „Pflege zuhause und im vertrauten Wohnquartier stärken …“ sind unter folgender Adresse nachlesbar -> viewtopic.php?t=18653 .
Den ministeriellen Vorstellungen kann grundsätzlich zugestimmt werden. Allerdings gibt es bezüglich der Förderung von Wohngemeinschaften, soweit sie auf Gemeinschaften von (schwerst) pflegebedürftigen Menschen abzielen, erhebliche Bedenken.
In dem Buch von Sven Kuntze „Altern wie ein Gentlemen – Zwischen Müßiggang und Engagement“, C. Bertelmann, 2011, sind zum Thema Wohngemeinschaften einige Ausführungen nachlesbar, die die hiesigen Einschätzungen stützen und bekräftigen. Dort hießt es auszugsweise (Seiten 176/177):
„… Wohngemeinschaften sind überaus komplizierte und störanfällige soziale Einheiten. Geschmack, Klatsch, Sauberkeit, Sympathien, Sozialverhalten, tägliche Gewohnheiten und vieles andere mehr müssen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Das klappte schon in der Ausbildungszeit selten auf längere Sicht – was damals wenig Schaden anrichtete. Wer in seiner Wohngemeinschaft nicht zurechtkam, packte seine Habseligkeiten zusammen und zog zwei Straßen weiter. Wer im Alter Geld und Hoffnungen investiert und das Wagnis einer Wohngemeinschaft eingehen möchte, muss wissen, dass die Suche nach einem gemeinsamen Nenner als Grundlage dauerhafter Stabilität sehr viel schwieriger geworden ist. … Diese Eigenheiten, die jeder für sich in das Projekt einbringt, entwickeln mit der Zeit häufig eine unkontrollierbare Sprengkraft. Eine Wohngemeinschaft alter Menschen birgt mithin beträchtliches Risiko, denn keine Anfangseuphorie ersetzt die Dauer. … Die vorherrschende Gesellungsform meiner Generation wird deshalb in Zukunft betreutes Wohnen in geräumiger Umgebung mit einem reichhaltigen Angebot an sportlichen Aktivitäten sein. ….“
Quelle: „Pflege - Wohngemeinschaften in der Kritik – Betreutes Wohnen eher empfehlenswert“ – Beiträge unter -> viewtopic.php?t=17041&highlight=wohngemeinschaft
Der vdek hat bereits früh vor Wildwuchs bei den Wohngemeinschaften (WG) gewarnt! - Die Qualität der Versorgung und die Qualifikation der MitarbeiterInnen müssten, so der vdek, den Standards in traditionellen Pflegeformen entsprechen. Zu fordern sei daher, die Transparenzkriterien für die Qualitätsprüfungen so weiter zu entwickeln, dass auch in den WGs gute von schlechter Pflege unterschieden werden könne. Siehe dazu den Bericht in der Ärzte-Zeitung vom 07.11.2012 unter ->
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... ege%2fReha
Wohngemeinschaftsprojekte für hilfe- und pflegebedürftige Menschen werden aus vielerlei Gründen flächendeckend eher nicht funktionieren. Daher erscheinen auch die insoweit im Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) vorgesehenen finanziellen Zuwendungen als Fehlinvestitionen. Dieses Geld fehlt letztlich an anderer Stelle.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk sieht bezüglich der Stärkung der häuslichen Pflege und Stärkung der Wohnquartiere eher andere geeignetere Schwerpunkte! Dabei dürfen die stationären Pflegeeinrichtungen nicht als Denkfehler eingestuft werden. Solche Einrichtungen müssen dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ folgend in die Quartierskonzepte einbezogen werden.
Siehe dazu unter ->
viewtopic.php?t=17515&highlight=denkfehler
Das Thema Quartierskonzepte wird im Übrigen beim Neusser Pflegetreffam 28.05.2013 aufgegriffen. Alle interessierten BürgerInnen und Politiker, die die Gesundheits- und Pflegepolitik aktiv mitgestalten wollen, sind bereits jetzt herzlich eingeladen! - >
viewtopic.php?t=18156
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk …
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
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Quartierskonzepte im Rhein-Kreis Neuss ...
Aus Forum:
viewtopic.php?t=18314
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
12.03.2013
An den
Rhein -Kreis Neuss und die
Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss
Quartierskonzepte im Rhein-Kreis Neuss ... Vorschläge und dringliche Handlungserfordernisse
Sehr geehrte Damen und Herren,
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hatte sich am 07.01.2013 mit einem Brief an den Rhein -Kreis Neuss und die Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss gewandt und zum Thema „Quartierskonzepte im Rhein-Kreis Neuss – demografische Entwicklung und die Handlungserfordernisse“ Ausführungen gemacht.
Dieses Thema wurde, nachdem auch das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium in einer Pressemitteilung vom 07.03.2013 die kommunalen Handlungserfordernisse herausgestellt hat, mit einer weiteren Zuschrift vom 12.03.2013 aufgegriffen und um entsprechende Folgerungen gebeten. Diese Zuschrift (auf dem Postweg verschickt) wird Ihnen hiermit auch als pdf-Datei übermittelt. Sie wird (spätestens ab 13.03.2013) auch zusätzlich unter folgender Adresse abrufbar sein: http://www.wernerschell.de/aktuelles.php >>>> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032013.pdf
Die ebenfalls zum Ausdruck gebrachte Einladung zum Pflegetreff am 28.05.2013 finden Sie im Netz unter folgender Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 280513.pdf und im Forum unter: viewtopic.php?t=18156 (ständige Aktualisierung).
Ich würde eine Rückmeldung Ihrerseits sehr begrüßen
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
viewtopic.php?t=18314
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
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Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
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12.03.2013
An den
Rhein -Kreis Neuss und die
Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss
Quartierskonzepte im Rhein-Kreis Neuss ... Vorschläge und dringliche Handlungserfordernisse
Sehr geehrte Damen und Herren,
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hatte sich am 07.01.2013 mit einem Brief an den Rhein -Kreis Neuss und die Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss gewandt und zum Thema „Quartierskonzepte im Rhein-Kreis Neuss – demografische Entwicklung und die Handlungserfordernisse“ Ausführungen gemacht.
Dieses Thema wurde, nachdem auch das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium in einer Pressemitteilung vom 07.03.2013 die kommunalen Handlungserfordernisse herausgestellt hat, mit einer weiteren Zuschrift vom 12.03.2013 aufgegriffen und um entsprechende Folgerungen gebeten. Diese Zuschrift (auf dem Postweg verschickt) wird Ihnen hiermit auch als pdf-Datei übermittelt. Sie wird (spätestens ab 13.03.2013) auch zusätzlich unter folgender Adresse abrufbar sein: http://www.wernerschell.de/aktuelles.php >>>> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032013.pdf
Die ebenfalls zum Ausdruck gebrachte Einladung zum Pflegetreff am 28.05.2013 finden Sie im Netz unter folgender Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 280513.pdf und im Forum unter: viewtopic.php?t=18156 (ständige Aktualisierung).
Ich würde eine Rückmeldung Ihrerseits sehr begrüßen
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Reform geplant - NRW will mehr Pflege-WGs
Ärzte Zeitung, 16.04.2013
Reform geplant - NRW will mehr Pflege-WGs
Neue Pflegeheime sollen in Nordrhein-Westfalen möglichst überflüssig werden: Gesundheitsministerin Steffens setzt für die Zukunft auf Pflege-Wohngemeinschaften.
Von Ilse Schlingensiepen
DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalen will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass künftig möglichst viele Menschen bei einer Pflegebedürftigkeit in ihrer häuslichen Umgebung oder zumindest im vertrauten Quartier bleiben können.
Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) setzt dabei auf den Ausbau ambulanter Unterstützungs- und Betreuungsangebote.
…. (weiter lesen unter) …. http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 6-_-Pflege
Reform geplant - NRW will mehr Pflege-WGs
Neue Pflegeheime sollen in Nordrhein-Westfalen möglichst überflüssig werden: Gesundheitsministerin Steffens setzt für die Zukunft auf Pflege-Wohngemeinschaften.
Von Ilse Schlingensiepen
DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalen will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass künftig möglichst viele Menschen bei einer Pflegebedürftigkeit in ihrer häuslichen Umgebung oder zumindest im vertrauten Quartier bleiben können.
Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) setzt dabei auf den Ausbau ambulanter Unterstützungs- und Betreuungsangebote.
…. (weiter lesen unter) …. http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 6-_-Pflege
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Reform geplant - NRW will mehr Pflege-WGs
Statement bei Facebook am 18.04.2013:
„Pflege zuhause und im vertrauten Wohnquartier stärken - Bau zusätzlicher Pflegeheime überflüssig machen“
Das ist die Meinung des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen. Diesen ministeriellen Vorstellungen kann grundsätzlich zugestimmt werden.
Die Förderung von Quartierskonzepten ist dringend geboten -> viewtopic.php?t=18314
Allerdings gibt es bezüglich der Förderung von Wohngemeinschaften, soweit sie auf Gemeinschaften von (schwerst) pflegebedürftigen Menschen abzielen, erhebliche Bedenken.
Dazu gibt es ein Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk - nachlesbar -> viewtopic.php?t=18653
„Pflege zuhause und im vertrauten Wohnquartier stärken - Bau zusätzlicher Pflegeheime überflüssig machen“
Das ist die Meinung des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen. Diesen ministeriellen Vorstellungen kann grundsätzlich zugestimmt werden.
Die Förderung von Quartierskonzepten ist dringend geboten -> viewtopic.php?t=18314
Allerdings gibt es bezüglich der Förderung von Wohngemeinschaften, soweit sie auf Gemeinschaften von (schwerst) pflegebedürftigen Menschen abzielen, erhebliche Bedenken.
Dazu gibt es ein Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk - nachlesbar -> viewtopic.php?t=18653
Öffnung des Wohnquartiers für das Alter
Öffnung des Wohnquartiers für das Alter. Stadt Köln plant Transfer in weitere Stadtteile
Ältere Menschen, die zurückgezogen leben, wenig in soziale Netzwerke eingebunden sind und von den Angeboten der Altenhilfeträger nicht erreicht werden, sind nicht nur von Informationsflüssen abgeschnitten, sondern können auch schnell unerkannt in Notsituationen geraten. Eine neu entwickelte „kommunikative Informationsinfrastruktur“ des Forschungsschwerpunkts „Sozial • Raum • Management“ der Fachhochschule Köln soll die Lücke zwischen diesen Menschen und den Institutionen der sozialen Infrastruktur schließen. Davon profitieren sowohl die Seniorinnen und Senioren, als auch das Gemeinwesen, wie eine Erprobung im Kölner Stadtteil Ehrenfeld gezeigt hat. Die Stadt Köln ist davon so überzeugt, dass sie dieses Konzept und die Erfahrungen aus Ehrenfeld auf andere Kölner Stadtteile übertragen möchte. Das Forscherteam hat zum Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, Anfang 2014 das Buch „Öffnung des Wohnquartiers für das Alter“ veröffentlicht.
„Öffnung des Wohnquartiers für das Alter. Entwicklung einer kommunikativen Informationsinfrastruktur zur Überbrückung struktureller Löcher im Sozialraum“
Herbert Schubert, Sigrid Leitner, Katja Veil und Marina Vukoman, Verlag Sozial • Raum • Management, Köln, 2014, 243 Seiten, 20 Euro
Um ihre zurückgezogen lebende Zielgruppe zu erreichen, identifizierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunächst Orte in Ehrenfeld, an denen Kommunikation mit älteren Menschen stattfindet. Neun zentrale Anlaufstellen wie Arztpraxen, Apotheken, Friseure, Einzelhändler und Bäckereien unterstützten das Projekt. Wenn die zuvor geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gespräch mit älteren Menschen einen Beratungsbedarf erkannten, überreichten sie ihnen eine Informationskarte mit den Ansprechpartnern der Seniorenberatung. Auf diese Weise erreicht die kommunale Seniorenarbeit nun einen Personenkreis, der ihr vorher völlig verschlossen blieb.
Die Forscherinnen und Forscher errechneten während der dreijährigen Projektlaufzeit eine sogenannte Sozialrendite und ermittelten so die Wirkung ihrer Maßnahme. Dazu prüften sie, wie viele ältere Menschen aufgrund der Informationen und der Unterstützung durch die Seniorenberatung länger in ihrem häuslichen Umfeld bleiben konnten und nicht in ein Pflegeheim ziehen mussten. Das Ergebnis: Für jeden Euro, der in die Informationen investiert wurde, konnten durch die Vermeidung einer ambulanten Pflege Kosten in Höhe von 3,30 Euro eingespart werden. Die Kommune ist dabei zugleich am stärksten belastet (da sie die Kosten der Informationsangebote trägt), als auch am stärksten entlastet (da sie in erheblichem Umfang an den Kosten der Heimunterbringung beteiligt ist).
Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Mehr als 22 800 Studierende werden von rund 420 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des Instituts für Tropentechnologie umfasst mehr als 80 Studiengänge aus den Ingenieur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften und den Angewandten Naturwissenschaften. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), sie gehört dem Fachhochschulverband UAS 7 und der Innovationsallianz der nordrhein-westfälischen Hochschulen an. Die Hochschule ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte umweltorientierte Einrichtung und als familiengerechte Hochschule zertifiziert.
Kontakt für die Medien
Fachhochschule Köln
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Christian Sander
02 21 / 82 75 - 35 82
christian.sander1@fh-koeln.de
Quelle: Pressemitteilung vom 20.03.2014
Petra Schmidt-Bentum Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Köln
Ältere Menschen, die zurückgezogen leben, wenig in soziale Netzwerke eingebunden sind und von den Angeboten der Altenhilfeträger nicht erreicht werden, sind nicht nur von Informationsflüssen abgeschnitten, sondern können auch schnell unerkannt in Notsituationen geraten. Eine neu entwickelte „kommunikative Informationsinfrastruktur“ des Forschungsschwerpunkts „Sozial • Raum • Management“ der Fachhochschule Köln soll die Lücke zwischen diesen Menschen und den Institutionen der sozialen Infrastruktur schließen. Davon profitieren sowohl die Seniorinnen und Senioren, als auch das Gemeinwesen, wie eine Erprobung im Kölner Stadtteil Ehrenfeld gezeigt hat. Die Stadt Köln ist davon so überzeugt, dass sie dieses Konzept und die Erfahrungen aus Ehrenfeld auf andere Kölner Stadtteile übertragen möchte. Das Forscherteam hat zum Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, Anfang 2014 das Buch „Öffnung des Wohnquartiers für das Alter“ veröffentlicht.
„Öffnung des Wohnquartiers für das Alter. Entwicklung einer kommunikativen Informationsinfrastruktur zur Überbrückung struktureller Löcher im Sozialraum“
Herbert Schubert, Sigrid Leitner, Katja Veil und Marina Vukoman, Verlag Sozial • Raum • Management, Köln, 2014, 243 Seiten, 20 Euro
Um ihre zurückgezogen lebende Zielgruppe zu erreichen, identifizierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunächst Orte in Ehrenfeld, an denen Kommunikation mit älteren Menschen stattfindet. Neun zentrale Anlaufstellen wie Arztpraxen, Apotheken, Friseure, Einzelhändler und Bäckereien unterstützten das Projekt. Wenn die zuvor geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gespräch mit älteren Menschen einen Beratungsbedarf erkannten, überreichten sie ihnen eine Informationskarte mit den Ansprechpartnern der Seniorenberatung. Auf diese Weise erreicht die kommunale Seniorenarbeit nun einen Personenkreis, der ihr vorher völlig verschlossen blieb.
Die Forscherinnen und Forscher errechneten während der dreijährigen Projektlaufzeit eine sogenannte Sozialrendite und ermittelten so die Wirkung ihrer Maßnahme. Dazu prüften sie, wie viele ältere Menschen aufgrund der Informationen und der Unterstützung durch die Seniorenberatung länger in ihrem häuslichen Umfeld bleiben konnten und nicht in ein Pflegeheim ziehen mussten. Das Ergebnis: Für jeden Euro, der in die Informationen investiert wurde, konnten durch die Vermeidung einer ambulanten Pflege Kosten in Höhe von 3,30 Euro eingespart werden. Die Kommune ist dabei zugleich am stärksten belastet (da sie die Kosten der Informationsangebote trägt), als auch am stärksten entlastet (da sie in erheblichem Umfang an den Kosten der Heimunterbringung beteiligt ist).
Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Mehr als 22 800 Studierende werden von rund 420 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des Instituts für Tropentechnologie umfasst mehr als 80 Studiengänge aus den Ingenieur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften und den Angewandten Naturwissenschaften. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), sie gehört dem Fachhochschulverband UAS 7 und der Innovationsallianz der nordrhein-westfälischen Hochschulen an. Die Hochschule ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte umweltorientierte Einrichtung und als familiengerechte Hochschule zertifiziert.
Kontakt für die Medien
Fachhochschule Köln
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Christian Sander
02 21 / 82 75 - 35 82
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Petra Schmidt-Bentum Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Pflege - Daheim oder ins Heim? - Statement
"Daheim oder ins Heim?" Thema beim "Nachtcafé" - u.a. Werner Schell als Talkgast! - Das "Nachtcafé", SWR-Fernsehen, hatte am 12.12.2014 mit einer letzten Sendung unter Leitung von Wieland Backes geöffnet. Es war bislang DIE Talkshow in der deutschen Fernsehlandschaft. Ich wünsche Herrn Wieland Backes, der das "Nachtcafé" über viele Jahre erfolgreich moderiert hat, alles Gute! - Michael Steinbrecher wird ab 2015 neuer Moderator der SWR-Talkshow "Nachtcafé" sein.
Ich hatte Gelegenheit, am 01.03.2013 als Gast an einer Diskussion im "Nachtcafé" zum Thema "Daheim oder ins Heim?" teilnehmen zu dürfen und konnte dabei deutlich machen, dass dringend Verbesserungen der Pflege-Rahmenbedingungen erforderlich sind. Im Zentrum der Reformmaßnahmen müsste, so habe ich erklärt, die Auflösung des Pflegenotstandes stehen ("Mehr Pflegepersonal = bessere Pflege"). Diese Forderung ist weiterhin aktuell mit der Folge, dass die Neusser Pflegetreffs in 2015 die Reformerfordernisse erneut aufgreifen werden. - Werner Schell
Hinweise im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk > viewtopic.php?f=7&t=18545&hilit=Nachtcaf%C3%A9
Ich hatte Gelegenheit, am 01.03.2013 als Gast an einer Diskussion im "Nachtcafé" zum Thema "Daheim oder ins Heim?" teilnehmen zu dürfen und konnte dabei deutlich machen, dass dringend Verbesserungen der Pflege-Rahmenbedingungen erforderlich sind. Im Zentrum der Reformmaßnahmen müsste, so habe ich erklärt, die Auflösung des Pflegenotstandes stehen ("Mehr Pflegepersonal = bessere Pflege"). Diese Forderung ist weiterhin aktuell mit der Folge, dass die Neusser Pflegetreffs in 2015 die Reformerfordernisse erneut aufgreifen werden. - Werner Schell
Hinweise im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk > viewtopic.php?f=7&t=18545&hilit=Nachtcaf%C3%A9