und berichtete am 27. Dezember 2016 in zwei Beiträgen über das Thema Pflege:
In einem Newsletter vom 27.12.2016, der auf die Veröffentlichungen aufmerksam machte, wurde ausgeführt:
Hermann Gröhe ist der Chef eines der wichtigsten und einflussreichsten Ressorts der Bundesregierung: des Gesundheitsministeriums. Herrscher über ein 200-Milliarden-Euro-System. Seine Bilanz ist durchaus gut. Der Neusser hat eine wichtige Pflegereform umgesetzt, mehr Leistungen für Demenzkranke erkämpft, er treibt die Kliniken zu mehr Effizienz und setzt mit den Termin-Servicestellen für Ärzte vielleicht nicht auf das beste Instrument, aber aufs richtige Thema. Seine Reaktion auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs, ausländischen Versandapotheken ihre Rabattsysteme zu erlauben, ist indes kritisch zu beurteilen: Der CDU-Mann aus Neuss will den Versandhandel verbieten und damit das verkrustete Apothekensystem erhalten. Wettbewerb und digitaler Fortschritt scheinen nicht sein Ding zu sein.
Vorstoß von Hermann Gröhe
Flüchtlinge sollen Pfleger werden

Hermann Gröhe sieht in der Pflegebranche Jobchancen für Flüchtlinge. FOTO: dpa, car axs gfh tba
Exklusiv | Berlin. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sieht gute Chancen für Flüchtlinge in Pflegeberufen. Die Voraussetzung: Sie müssen qualifiziert sein und die deutsche Sprache beherrschen.
Von Michael Bröcker und Martin Kessler
Für den eklatanten Personalmangel in Pflegeberufen hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) einen Ausweg parat. Flüchtlinge mit qualifizierter Ausbildung könnten helfen, die Lücke zu schließen. "Hier ergeben sich Chancen für anerkannte Flüchtlinge. Wichtig ist, dass sie die Sprache ausreichend beherrschen und keine Abstriche bei der Qualifikation gemacht werden", sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion. Schon jetzt betrage der Anteil der Migranten in den Pflegeberufen rund 20 Prozent. Zugleich wächst die Branche stark, weil die Bevölkerung immer älter wird und die Pflegefälle zunehmen.
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.6488341
Hermann Gröhe im Interview
"Der Pflegebeitrag bleibt bis 2022 stabil"
Düsseldorf . Der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) spricht im Interview mit unserer Redaktion über den Arznei-Versandhandel, die Bürgerversicherung und die letzte Phase der Pflegereform.…
Sie sind CDU-Politiker und Anhänger der Marktwirtschaft. Warum wollen Sie mit dem Verbot des Versandhandels von rezeptpflichtigen Medikamenten Wettbewerb und günstigere Preise für Patienten ausschalten?
Gröhe Arzneimittelversorgung ist weit mehr als Arzneimittelverkauf! Es geht auch um Beratung - gut erreichbar, rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Unsere bewährte Apothekenversorgung wäre gefährdet, wenn es in Folge der EuGH-Entscheidung zu einem massiven Anstieg des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln käme. In 21 Staaten in der EU gibt es im Übrigen ein solches Verbot - unbeanstandet vom EuGH.
…
Am 1. Januar startet die letzte Phase der Pflegereform. Haben wir dann Ruhe vor weiteren Veränderungen?
Gröhe Zum 1. Januar erhalten Demenzkranke endlich einen gleichberechtigten Zugang zu allen Leistungen der Pflegeversicherung. Und wir stärken mit umfangreichen Leistungsverbesserungen Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und unsere Pflegekräfte. Das Thema Pflege bleibt aber auf der Tagesordnung - etwa mit der Reform der Berufsausbildung, Verbesserungen in der betrieblichen Gesundheitsförderung für Pflegekräfte oder durch die Aufgabe, durch mehr Rehabilitation Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu verzögern.
…
Michael Bröcker und Martin Kessler führten das Gespräch.
Quelle: RP > http://rdir.inxmail.com/rponline/d/d.64 ... tnlvlyi112
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat in jüngster Zeit mehrfach zur Pflegereform Stellung genommen und u.a. in Kürze folgende Hinweise gegeben:

Die von der GroKo verabschiedeten drei Pflegestärkungsgesetze haben eine Reihe von Leistungsverbesserungen gebracht. Manches ist gut gelungen, anderes unzureichend geblieben. Der am 01.01.2017 in Kraft tretende neue Pflegebedürftigkeitsbegriff wird die Menschen mit Demenz in den Kreis der Leistungsempfänger aufnehmen. Die neuen Regelungen für die Erlangung der Pflegegrade sind aber kompliziert und verschlechtern die Einstufungskriterien für die Menschen mit ausschließlich körperlichen Defiziten. Auch wenn zunächst niemand schlechter gestellt wird, sind zukünftige Veränderungen zu bedenken. Das neue Begutachtungsverfahren stellt nicht mehr auf minutenweise zu prüfende Defizite ab. Dafür gibt es andere Einschätzungen, die ebenfalls anhand von subjektiven Bewertungen vorzunehmen sind. Wenn behauptet wird, die "Minutenpflege" würde abgeschafft, muss dem heftig widersprochen werden. Denn die unzureichenden Stellenschlüssel für die Pflegeeinrichtungen bleiben im Wesentlichen unverändert. Daher wird die Zuwendungszeit durch das Pflegepersonal nicht ausgeweitet.
Zwingend notwendig erscheint die Schaffung eines bundeseinheitlichen Personalbemessungssystems, das die pflegerischen Zuwendungszeiten deutlich ausweiten hilft. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Pflege in den Heimen nach pflegewissenschaftlichen Standards zu erfolgen hat (§ 11 SGB XI). Dies lassen die derzeitigen Pflege-Rahmenbedingungen trotz Reformgesetze nicht zu. Daher wird es bei der vielfach beklagten mangelhaften Zuwendungszeit durch das Pflegepersonal verbleiben. Der § 113c SGB XI, der für das Jahr 2020 oder später Lösungsmöglichkeiten andeutet, ist höchst umstritten und bietet für JETZT und die nächsten Jahre zunächst einmal keine Auflösung des Pflegenotstandes.
Um dem Grundsatz "ambulant vor stationär" endlich mehr Geltung zu verschaffen, sind altengerechte Quartiershilfen in den Kommunen dringend geboten. Diese Quartiershilfen würden bestens dazu beitragen können, die pflegenden Angehörigen in jeder Hinsicht zu unterstützen. Diesbezüglich ist bekannt, was zu tun wäre. Modellvorhaben und Projekte sind völlig unnötig und reine Ablenkungsmanöver.
Quelle: viewtopic.php?f=4&t=21892 bzw. viewtopic.php?f=4&t=21903

Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk
Pflegereform - "Trotz aller Verbesserungen muss man sich aber im Klaren darüber sein,
dass die Pflege durch die Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs nicht automatisch besser wird.
Auch der Pflegefachkräftemangel - gerade in vollstationären Pflegeeinrichtungen - wird dadurch noch nicht behoben."
Zitat Dr. Renate Richter, Leiterin der Abteilung Sozialmedizin bei MEDICPROOF, dem medzinischen Dienst der PKV, in Magazin "PKVbublik", September 2016.
Flüchtlinge für die Pflege? - Dazu hat es bereits vielfach Stellungnahmen gegeben
(siehe u.a. > viewtopic.php?f=3&t=21161&hilit=Fl%C3%BCchtlinge ).
Für die Pflege scheint eigentlich jeder geeignet. Seit Jahren wird darüber spekuliert, Lanzeitarbeitslose, Schleckerfrauen usw. für die Pflege "freizugeben". Jetzt sind es plötzlich die Flüchtlinge. … So löst man aber keine Probleme im Pflegesystem. Der tatsächlich gegebene Pflegenotstand hat im Wesentlichen seine Ursache darin, dass die Pflege-Rahmenbedingungen unzureichend sind und dringend verbessert werden müssen. Wir brauchen u.a. bundeseinheitlich geltende Personalbemessungssysteme und höhere Vergütungen für die Pflegekräfte. Zu einer guten Pflege gehört auch eine entsprechende Sprachkompetenz.
Siehe dazu u.a. die Beiträge in diesem Forum unter:
Gute Pflege durch Reformen gestalten ... viewtopic.php?f=3&t=21090
Wertschätzung und Anerkennung für die Pflegekräfte leben … viewtopic.php?f=3&t=21085
Mehr Pflegepersonal im Krankenhaus! - Alternativlos! …. viewtopic.php?f=3&t=21118
Betreuungskräfte - lösen keine Pflegemängel auf ! … viewtopic.php?f=3&t=21079
Betreuungskräfte - Amateure im Altenheim … viewtopic.php?f=3&t=21010
Pflege für die Pflegeberufe! - Rahmenbedingungen verbessern! … viewtopic.php?f=3&t=21067
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Siehe auch unter:
Pia Wieteck und Sebastian Kraus
Personalbedarf Pflege
Sektorenübergreifende Analyse der Pflegepersonalsituation und ihrer
Bemessungsgrundlagen mit Handlungsempfehlungen
>>>> viewtopic.php?f=3&t=21847