Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung zum Weltsuizidpräventionstag: Angst vor Pflege darf nicht zum Suizid führen/ Besonders alte Menschen sind suizidgefährdet
Berlin. "Die Situation spitzt sich von Jahr zu Jahr zu. Die Fakten liegen auf dem Tisch, doch unternommen wird nichts. Unter den rund 10.000 Menschen, die sich in Deutschland jedes Jahr selbst töten, sind überproportional viele Senioren. Das fordert politisches Handeln. Wir wissen, dass ein Suizid fast immer ein verzweifelter Ruf nach Hilfe ist. Es ist allerhöchste Zeit, die Sorgen und Nöte der alten Menschen ernst zu nehmen", fordert der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch anlässlich des morgigen Weltsuizidpräventionstages. In diesem Zusammenhang weist die Stiftung darauf hin, dass 20 Prozent der Menschen, die in Deutschland leben, 65 Jahre und älter sind. Seit Jahren ist bekannt, dass sie besonders suizidgefährdet sind. Von den Menschen, die sich im Jahr 2000 selbst töteten, waren 30 Prozent über 65 Jahre alt. Seither ist ihr Anteil noch gestiegen - auf zuletzt 36 Prozent. "Viele fürchten sich vor Einsamkeit, Abhängigkeit und einer Pflege, die auf ihre individuellen Bedürfnisse nicht eingehen kann", erläutert Brysch. "Ein die Würde wahrendes Pflegesystem wäre die richtige Antwort auf diese Ängste. Die Politik ist aufgefordert, hieran endlich mit Entschlossenheit zu arbeiten und nicht einer Kosten-Nutzen-Diskussion Raum zu geben."
Gleichzeitig fordert Brysch, die organisierte Suizidbeihilfe schleunigst zu verbieten. "Wir müssen der Geschäftemacherei mit der Angst ein für allemal einen Riegel vorschieben", fordert Brysch. "Es ist eine Schande, dass das noch nicht geschehen ist." Er erinnert daran, dass im Juli des vergangenen Jahres der Bundesrat zwar mit großer Mehrheit den Entschluss gefasst hatte, gesetzgeberisch tätig zu werden, dass das Thema aber seither nicht mehr auf der Tagesordnung stand. "So leichtfertig seine Pflichten zu missachten, ist unverantwortlich den Menschen gegenüber."
Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern.
Quelle: Pressemitteilung vom 9.9.2009
Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 2 84 44 84 2 hartmann@hospize.de http://www.hospize.de
Angst vor Pflege darf nicht zum Suizid führen
Moderator: WernerSchell
Besonders alte Menschen sind suizidgefährdet
Besonders alte Menschen sind suizidgefährdet
Mehr als 9000 Menschen nehmen sich in Deutschland jedes Jahr das Leben - und darunter überproportional viele Senioren. "Die Situation spitzt sich von Jahr zu Jahr zu", mahnte die Deutsche Hospiz Stiftung zum Weltsuizidpräventionstag (10.9.) am Mittwoch in Berlin....
Lesen Sie weiter unter:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/kra ... sid=565262
Mehr als 9000 Menschen nehmen sich in Deutschland jedes Jahr das Leben - und darunter überproportional viele Senioren. "Die Situation spitzt sich von Jahr zu Jahr zu", mahnte die Deutsche Hospiz Stiftung zum Weltsuizidpräventionstag (10.9.) am Mittwoch in Berlin....
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http://www.aerztezeitung.de/medizin/kra ... sid=565262
Selbstmord: Vermeidung braucht Öffentlichkeit
Selbstmord: Vermeidung braucht Öffentlichkeit
Tag der Suizidprävention nimmt Medien und Gesetzgeber in Pflicht
Genf/Hamburg (pte/10.09.2009/15:30) - Selbstmord kann durch geeignete Maßnahmen verhindert werden, wobei Gesetze, Medien und Beratung eine wichtige Rolle spielen. Das berichtet die Weltgesundheitsorganisation WHO am heutigen 10. September, an dem zugleich der internationaler Tag der Selbstmord-Prävention http://www.welttag-suizidpraevention.de stattfindet. So wenig das Thema auch öffentlich präsent ist, hat es doch weltweit gewichtige Bedeutung. Rund eine Mio. Menschen nehmen sich jedes Jahr das Leben, was einen Selbstmord alle zwei Minuten bedeutet. "In Mitteleuropa ist die Suizidzahl höher als die Summe der Todesopfer, die auf Straßenverkehr, Aids, illegale Drogen oder Gewaltverbrechen zurückgehen. Allerdings wird das Thema noch immer weitgehend tabuisiert", berichtet Georg Fiedler von der Deutschen Gesellschaft für Suizidprophylaxe http://www.suizidprophylaxe.de im pressetext-Interview.
Seien die Ursachen für Selbstmordversuche auch zahlreich, gebe es mehrere Formen der Prävention. Eine Möglichkeit dabei ist, die Form des Selbstmordes durch Gesetze zu reduzieren. "In der Schweiz oder in den USA wäre das etwa ein eingeschränkter Zugang zu Schusswaffen. In Deutschland und Österreich könnte man verschreibungspflichtige Medikamente in kleineren Packungsgrößen abgeben", so der Hamburger Psychologe. Verbote wie etwa jene von Schusswaffen oder Haushaltsgas haben in mehreren Ländern einen tatsächlichen Rückgang von Suizidfällen bewirkt. In Asien, wo 60 Prozent aller weltweiten Selbstmorde geschehen, ist hingegen das Schlucken der leicht zugänglichen Pestizide die häufigste Form des Suizid, besonders bei Frauen in ländlichen Gebieten. Auch hier könne die Einschränkung des Zugangs oder Verkaufs der Chemikalien deutliche Verbesserungen bringen. Negativ wirkt sich hingegen die Strafbarkeit des Selbstmordversuches aus, die in manchen Ländern wie etwa Libanon und Pakistan noch immer besteht. Hinterbliebene Angehörige werden dadurch stigmatisiert, Selbstmordgefährdete können keine Hilfe suchen und Präventionsprogramme werden vereitelt.
Als zweiten Schritt zur Prävention des Selbstmordes sieht Fiedler die Besserung des Umgangs der Medien mit dem Thema. "Zeitungen, Fernsehen und Internet leisten oft einen negativen Beitrag, indem sie in der Schilderung der Vorfälle konkrete Orte angeben, die zur Nachahmung einladen." Ungünstig ist auch die verkürzte Darstellung der Ereignisse, besonders wenn die Grundhaltung gegenüber dem Selbstmordopfer von unreflektierter Sympathie oder Verständnis geprägt ist. "Oft werden zum Beispiel Schulden und Selbstmord wie Ursache und logische Folge geschildert. Es bringt sich jedoch niemand um, nur weil er Schulden hat, sondern es ist immer eine tiefe Identitätskrise oder eine mögliche psychische Erkrankung im Spiel", so der Suizidexperte. Auch Darstellung des per Internet-Tagebuch angekündigten Selbstmord eines Schülers als "sauber durchgeführte" Aktion habe nichts mit der Realität zu tun. "Viele überleben solche Versuche schwer verletzt", gibt Fiedler zu bedenken.
Statt die Identifikation des Lesers mit dem Opfer herbeizuführen, sollten Medien lieber Möglichkeiten der Reflektion bieten. "Man spricht heute noch nicht gerne über Selbstmord. Allerdings sind die über 50 bundesweiten Veranstaltungen zum Thema am heutigen Tag ein Zeichen dafür, dass wir am Anfang eines Bewusstseinswandels stehen. Vor zehn Jahren wäre das nicht denkbar gewesen, da man zu viel Angst vor dem Thema hatte." Als Ziel für die Zukunft sieht der Suizid-Experte, dass die Selbstmordprävention in Nachrichtensendungen oder auf Titelblättern denselben Stellenwert bekommt wie dies der HIV/Aids-Problematik bereits gelungen ist. "Mehr Aufmerksamkeit und eine Enttabuisierung des Themas wären wünschenswert", so Fiedler.
Als wichtigen dritten Schritt, um Selbstmorde vorzubeugen, erwähnt Fiedler schließlich die Hilfestellungen für Suizidgefährdete. "Wichtig sind Bedingungen einer niederschwelligen Beratung, bei der Hilfesuchende keine Angst haben brauchen, etwa in der psychiatrischen Behandlung alle Autonomie zu verlieren. Das ist in der Regel nicht der Fall." Entsprechende Angebote wie Beratungsstellen und Ambulanzen gibt es bereits in vielen Großstädten. Angehörigen von Gefährdeten rät der Psychologe, sich Zeit zum Zuhören zu nehmen und Probleme nicht zu bagatellisieren. "Allein das Sprechen mit einer Vertrauensperson entlastet oft, und sie kann dabei behilflich sein, professionelle Hilfe aufzusuchen, die man in manchen Situationen braucht." Auch die WHO betont, dass es das Selbstmordrisiko wesentlich verringern kann, wenn Menschen in Gefahr genug Unterstützung ihres Umfeldes bekommen.
Quelle: Pressetext Deutschland, 10.09.2009
Tag der Suizidprävention nimmt Medien und Gesetzgeber in Pflicht
Genf/Hamburg (pte/10.09.2009/15:30) - Selbstmord kann durch geeignete Maßnahmen verhindert werden, wobei Gesetze, Medien und Beratung eine wichtige Rolle spielen. Das berichtet die Weltgesundheitsorganisation WHO am heutigen 10. September, an dem zugleich der internationaler Tag der Selbstmord-Prävention http://www.welttag-suizidpraevention.de stattfindet. So wenig das Thema auch öffentlich präsent ist, hat es doch weltweit gewichtige Bedeutung. Rund eine Mio. Menschen nehmen sich jedes Jahr das Leben, was einen Selbstmord alle zwei Minuten bedeutet. "In Mitteleuropa ist die Suizidzahl höher als die Summe der Todesopfer, die auf Straßenverkehr, Aids, illegale Drogen oder Gewaltverbrechen zurückgehen. Allerdings wird das Thema noch immer weitgehend tabuisiert", berichtet Georg Fiedler von der Deutschen Gesellschaft für Suizidprophylaxe http://www.suizidprophylaxe.de im pressetext-Interview.
Seien die Ursachen für Selbstmordversuche auch zahlreich, gebe es mehrere Formen der Prävention. Eine Möglichkeit dabei ist, die Form des Selbstmordes durch Gesetze zu reduzieren. "In der Schweiz oder in den USA wäre das etwa ein eingeschränkter Zugang zu Schusswaffen. In Deutschland und Österreich könnte man verschreibungspflichtige Medikamente in kleineren Packungsgrößen abgeben", so der Hamburger Psychologe. Verbote wie etwa jene von Schusswaffen oder Haushaltsgas haben in mehreren Ländern einen tatsächlichen Rückgang von Suizidfällen bewirkt. In Asien, wo 60 Prozent aller weltweiten Selbstmorde geschehen, ist hingegen das Schlucken der leicht zugänglichen Pestizide die häufigste Form des Suizid, besonders bei Frauen in ländlichen Gebieten. Auch hier könne die Einschränkung des Zugangs oder Verkaufs der Chemikalien deutliche Verbesserungen bringen. Negativ wirkt sich hingegen die Strafbarkeit des Selbstmordversuches aus, die in manchen Ländern wie etwa Libanon und Pakistan noch immer besteht. Hinterbliebene Angehörige werden dadurch stigmatisiert, Selbstmordgefährdete können keine Hilfe suchen und Präventionsprogramme werden vereitelt.
Als zweiten Schritt zur Prävention des Selbstmordes sieht Fiedler die Besserung des Umgangs der Medien mit dem Thema. "Zeitungen, Fernsehen und Internet leisten oft einen negativen Beitrag, indem sie in der Schilderung der Vorfälle konkrete Orte angeben, die zur Nachahmung einladen." Ungünstig ist auch die verkürzte Darstellung der Ereignisse, besonders wenn die Grundhaltung gegenüber dem Selbstmordopfer von unreflektierter Sympathie oder Verständnis geprägt ist. "Oft werden zum Beispiel Schulden und Selbstmord wie Ursache und logische Folge geschildert. Es bringt sich jedoch niemand um, nur weil er Schulden hat, sondern es ist immer eine tiefe Identitätskrise oder eine mögliche psychische Erkrankung im Spiel", so der Suizidexperte. Auch Darstellung des per Internet-Tagebuch angekündigten Selbstmord eines Schülers als "sauber durchgeführte" Aktion habe nichts mit der Realität zu tun. "Viele überleben solche Versuche schwer verletzt", gibt Fiedler zu bedenken.
Statt die Identifikation des Lesers mit dem Opfer herbeizuführen, sollten Medien lieber Möglichkeiten der Reflektion bieten. "Man spricht heute noch nicht gerne über Selbstmord. Allerdings sind die über 50 bundesweiten Veranstaltungen zum Thema am heutigen Tag ein Zeichen dafür, dass wir am Anfang eines Bewusstseinswandels stehen. Vor zehn Jahren wäre das nicht denkbar gewesen, da man zu viel Angst vor dem Thema hatte." Als Ziel für die Zukunft sieht der Suizid-Experte, dass die Selbstmordprävention in Nachrichtensendungen oder auf Titelblättern denselben Stellenwert bekommt wie dies der HIV/Aids-Problematik bereits gelungen ist. "Mehr Aufmerksamkeit und eine Enttabuisierung des Themas wären wünschenswert", so Fiedler.
Als wichtigen dritten Schritt, um Selbstmorde vorzubeugen, erwähnt Fiedler schließlich die Hilfestellungen für Suizidgefährdete. "Wichtig sind Bedingungen einer niederschwelligen Beratung, bei der Hilfesuchende keine Angst haben brauchen, etwa in der psychiatrischen Behandlung alle Autonomie zu verlieren. Das ist in der Regel nicht der Fall." Entsprechende Angebote wie Beratungsstellen und Ambulanzen gibt es bereits in vielen Großstädten. Angehörigen von Gefährdeten rät der Psychologe, sich Zeit zum Zuhören zu nehmen und Probleme nicht zu bagatellisieren. "Allein das Sprechen mit einer Vertrauensperson entlastet oft, und sie kann dabei behilflich sein, professionelle Hilfe aufzusuchen, die man in manchen Situationen braucht." Auch die WHO betont, dass es das Selbstmordrisiko wesentlich verringern kann, wenn Menschen in Gefahr genug Unterstützung ihres Umfeldes bekommen.
Quelle: Pressetext Deutschland, 10.09.2009
Welt-Suizid-Praeventionstag 2009
Weltsuizidpraeventionstag am 10. September: Angst vor Pflege darf nicht zum Suizid fuehren
Berlin (ALfA). Anlaesslich des Weltsuizidpraeventionstages am 10. September hat die Deutsche Hospiz Stiftung dazu aufgefordert, endlich auf politischer Ebene Massnahmen gegen die steigende Zahl von Selbsttoetungen unter alten Menschen zu ergreifen. "Die Situation spitzt sich von Jahr zu Jahr zu. Die Fakten liegen auf dem Tisch, doch unternommen wird nichts", erklaerte der Geschaeftsfuehrer der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, in einer Pressemitteilung vom 9. September. Unter den rund 10.000 Menschen, die sich in Deutschland jedes Jahr selbst toeten, seien ueberproportional viele Senioren. Das fordere politisches Handeln. "Wir wissen, dass ein Suizid fast immer ein verzweifelter Ruf nach Hilfe ist. Es ist allerhoechste Zeit, die Sorgen und Noete der alten Menschen ernst zu nehmen", so Brysch.
In diesem Zusammenhang weist die Stiftung darauf hin, dass 20 Prozent der Menschen, die in Deutschland leben, 65 Jahre und aelter sind. Seit Jahren sei bekannt, dass sie besonders suizidgefaehrdet sind. Von den Menschen, die sich im Jahr 2000 selbst toeteten, waren laut der Stiftung 30 Prozent ueber 65 Jahre alt. Seither ist ihr Anteil noch gestiegen - auf zuletzt 36 Prozent. "Viele fuerchten sich vor Einsamkeit, Abhaengigkeit und einer Pflege, die auf ihre individuellen Beduerfnisse nicht eingehen kann. Ein die Wuerde wahrendes Pflegesystem waere die richtige Antwort auf diese Aengste", erklaerte Brysch. Er appellierte an die Politik, hieran endlich mit Entschlossenheit zu arbeiten und nicht einer Kosten-Nutzen-Diskussion Raum zu geben.
Gleichzeitig fordert Brysch, die organisierte Suizidbeihilfe schleunigst zu verbieten und "der Geschaeftemacherei mit der Angst" ein fuer allemal einen Riegel vorzuschieben. Es sei eine Schande, dass dies bislang noch nicht geschehen ist. Er erinnerte daran, dass im Juli vergangenen Jahres der Bundesrat zwar mit grosser Mehrheit den Entschluss gefasst hatte, gesetzgeberisch taetig zu werden, dass das Thema aber seither nicht mehr auf der Tagesordnung stand. "So leichtfertig seine Pflichten zu missachten, ist unverantwortlich den Menschen gegenueber", kritisierte Brysch.
Mit dem Weltsuizidpraeventionstag am 10. September soll weltweit das Engagement und die Aktivitaeten in der Suizidpraevention gefoerdert werden. Nach Angaben der Internationalen Assoziation fuer Suizidpraevention (IASP), nehmen sich durchschnittlich taeglich nahezu 3000 Menschen das Leben. Auf jeden vollzogenen Suizid kommen mindestens 20 Suizidversuche. Die IASP, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und weitere Fuersprecher treten fuer eine Suizidpraevention ein, welche eine adaequate Behandlung und eine Nachsorge fuer Menschen beruecksichtigt, die eine suizidale Krise erlebt haben, sowie fuer eine verantwortungsbewusste Darstellung des Themas Suizid in den Medien. In einer Erklaerung der IASP fuer diesen Tag fordern die Organisationen, auf globaler Ebene notwendig bewusst zu machen, dass der Suizid als eine der haeufigsten Ursachen des unnatuerlichen Tod gilt, fuer die Praevention moeglich ist. "Auf politischer Ebene ist es notwendig Rahmenbedingungen fuer nationale Suizidpraeventionsstrategien zu entwickeln. Auf der lokalen Ebene muessen Grundsatzprogramme und Forschungsergebnisse in Praeventionsprogramme und lokale Aktivitaeten umgesetzt werden", heisst es in der Erklaerung.
Weitere Informationen:
Welt-Suizid-Praeventionstag 2009
http://www.welttag-suizidpraevention.de ... _2009.html
Quelle: Pressemitteilung vom 13.9.2009
Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V.
Geschaeftsstelle Augsburg:
Ottmarsgaesschen 8
D-86152 Augsburg
Telefon: 08 21 / 51 20 31
Telefax: 08 21 - 15 64 07
E-Mail: bgs@alfa-ev.de
Internet: http://www.alfa-ev.de
Berlin (ALfA). Anlaesslich des Weltsuizidpraeventionstages am 10. September hat die Deutsche Hospiz Stiftung dazu aufgefordert, endlich auf politischer Ebene Massnahmen gegen die steigende Zahl von Selbsttoetungen unter alten Menschen zu ergreifen. "Die Situation spitzt sich von Jahr zu Jahr zu. Die Fakten liegen auf dem Tisch, doch unternommen wird nichts", erklaerte der Geschaeftsfuehrer der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, in einer Pressemitteilung vom 9. September. Unter den rund 10.000 Menschen, die sich in Deutschland jedes Jahr selbst toeten, seien ueberproportional viele Senioren. Das fordere politisches Handeln. "Wir wissen, dass ein Suizid fast immer ein verzweifelter Ruf nach Hilfe ist. Es ist allerhoechste Zeit, die Sorgen und Noete der alten Menschen ernst zu nehmen", so Brysch.
In diesem Zusammenhang weist die Stiftung darauf hin, dass 20 Prozent der Menschen, die in Deutschland leben, 65 Jahre und aelter sind. Seit Jahren sei bekannt, dass sie besonders suizidgefaehrdet sind. Von den Menschen, die sich im Jahr 2000 selbst toeteten, waren laut der Stiftung 30 Prozent ueber 65 Jahre alt. Seither ist ihr Anteil noch gestiegen - auf zuletzt 36 Prozent. "Viele fuerchten sich vor Einsamkeit, Abhaengigkeit und einer Pflege, die auf ihre individuellen Beduerfnisse nicht eingehen kann. Ein die Wuerde wahrendes Pflegesystem waere die richtige Antwort auf diese Aengste", erklaerte Brysch. Er appellierte an die Politik, hieran endlich mit Entschlossenheit zu arbeiten und nicht einer Kosten-Nutzen-Diskussion Raum zu geben.
Gleichzeitig fordert Brysch, die organisierte Suizidbeihilfe schleunigst zu verbieten und "der Geschaeftemacherei mit der Angst" ein fuer allemal einen Riegel vorzuschieben. Es sei eine Schande, dass dies bislang noch nicht geschehen ist. Er erinnerte daran, dass im Juli vergangenen Jahres der Bundesrat zwar mit grosser Mehrheit den Entschluss gefasst hatte, gesetzgeberisch taetig zu werden, dass das Thema aber seither nicht mehr auf der Tagesordnung stand. "So leichtfertig seine Pflichten zu missachten, ist unverantwortlich den Menschen gegenueber", kritisierte Brysch.
Mit dem Weltsuizidpraeventionstag am 10. September soll weltweit das Engagement und die Aktivitaeten in der Suizidpraevention gefoerdert werden. Nach Angaben der Internationalen Assoziation fuer Suizidpraevention (IASP), nehmen sich durchschnittlich taeglich nahezu 3000 Menschen das Leben. Auf jeden vollzogenen Suizid kommen mindestens 20 Suizidversuche. Die IASP, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und weitere Fuersprecher treten fuer eine Suizidpraevention ein, welche eine adaequate Behandlung und eine Nachsorge fuer Menschen beruecksichtigt, die eine suizidale Krise erlebt haben, sowie fuer eine verantwortungsbewusste Darstellung des Themas Suizid in den Medien. In einer Erklaerung der IASP fuer diesen Tag fordern die Organisationen, auf globaler Ebene notwendig bewusst zu machen, dass der Suizid als eine der haeufigsten Ursachen des unnatuerlichen Tod gilt, fuer die Praevention moeglich ist. "Auf politischer Ebene ist es notwendig Rahmenbedingungen fuer nationale Suizidpraeventionsstrategien zu entwickeln. Auf der lokalen Ebene muessen Grundsatzprogramme und Forschungsergebnisse in Praeventionsprogramme und lokale Aktivitaeten umgesetzt werden", heisst es in der Erklaerung.
Weitere Informationen:
Welt-Suizid-Praeventionstag 2009
http://www.welttag-suizidpraevention.de ... _2009.html
Quelle: Pressemitteilung vom 13.9.2009
Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V.
Geschaeftsstelle Augsburg:
Ottmarsgaesschen 8
D-86152 Augsburg
Telefon: 08 21 / 51 20 31
Telefax: 08 21 - 15 64 07
E-Mail: bgs@alfa-ev.de
Internet: http://www.alfa-ev.de
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- phpBB God
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- Registriert: 13.11.2005, 13:58
Zu
viewtopic.php?p=46919#46919
Wir brauchen auch keine aktive Sterbehilfe! Strukturen müssen zuwendungsgerecht verändert / verbessert werden.
MfG Gaby
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Wir brauchen auch keine aktive Sterbehilfe! Strukturen müssen zuwendungsgerecht verändert / verbessert werden.
MfG Gaby
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!
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- phpBB God
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Pro aktive Sterbehilfe
Der Unterzeichnende tritt für aktive Sterbehilfe ein und zwar ungeachtet der Notwendigkeit, irgendwelche Strukturen zu ändern.
Es ist einer der größten Irrtümer zu glauben, die Palliativmedizin oder der Hospizgedanke stehen in einem Widerspruch zur Sterbehilfe. Dem ist mitnichten so.
Einige unserer europäischen Nachbarländer rücken daher völlig zu recht das Selbstbestimmungsrecht der Patienten in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen, während wir hierzulande den "ethischen (Glaubens-)Botschaften" mancher Oberethiker aufzusitzen scheinen. Nicht vor der Legalisierung der Sterbehilfe, sondern vielmehr vor einem enthemmten ethischen Paternalismus müsse wir Furcht und Angst haben, wie sich im Übrigen aus einigen Fachbeiträgen unschwer ablesen lässt.
Vgl. dazu eine Zitatesammlung v. Lutz Barth, die jederzeit ergänzbar ist:
>>> http://www.iqb-info.de/Furcht_und_Schre ... h_2009.pdf<<<
Es ist einer der größten Irrtümer zu glauben, die Palliativmedizin oder der Hospizgedanke stehen in einem Widerspruch zur Sterbehilfe. Dem ist mitnichten so.
Einige unserer europäischen Nachbarländer rücken daher völlig zu recht das Selbstbestimmungsrecht der Patienten in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen, während wir hierzulande den "ethischen (Glaubens-)Botschaften" mancher Oberethiker aufzusitzen scheinen. Nicht vor der Legalisierung der Sterbehilfe, sondern vielmehr vor einem enthemmten ethischen Paternalismus müsse wir Furcht und Angst haben, wie sich im Übrigen aus einigen Fachbeiträgen unschwer ablesen lässt.
Vgl. dazu eine Zitatesammlung v. Lutz Barth, die jederzeit ergänzbar ist:
>>> http://www.iqb-info.de/Furcht_und_Schre ... h_2009.pdf<<<
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!
Denkraum Suizid - Praevention ...
Denkraum Suizid - Praevention – mehr Selbsttoetungen durch Krise?
Vor einer Woche, am 10.9. war der Welttag der Suizidprävention.
Ausstellung in Berliner Charite
Die Ausstellung "Sterben wollen - Denkraum Suizid" wurde an diesem Tag auf dem Charite-Gelände in Berlin eröffnet. Sie will das Phänomen Selbsttötung wissenschaftlich-künstlerisch aufarbeiten und ist bis 9. Oktober zu sehen:
http://www.sterbenwollen.de
„Die Ausstellung Sterben wollen - Denkraum Suizid lädt zum Nachdenken ein. Auf einer alten Tür gibt es den Abschiedsbrief eines 19-Jährigen aus dem Jahr 1930 zu lesen. „Ich sehe vollkommen ein, dass ich ein schlechter Mensch war“, schreibt er. „Ich habe eben nicht die Kraft mich zu bessern. Am meisten hasse ich mich selbst.“
Der Mann brachte sich um, weil er sich als Homosexueller nicht akzeptiert fühlte. Seine Tat verstehen Ethnologen und Künstler als Beispiel für den Leidensdruck, den jedes Gefühl von Ausgegrenztsein bis heute erzeugen kann. Die Türen der Ausstellung können Besucher aber auch als Eingang zurück ins Leben verstehen, als Einladung, über scheinbar ausweglose Situationen und Selbstmordgedanken zu sprechen oder anderen besser zuzuhören.“
Quelle:
http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4293.html
Kommentar zur Ausstellung aus Tagespost "Selbstmord ist Sünde":
http://www.die-tagespost.de/2008/index. ... 6&Itemid=1
Zusammenfassung von Medien-Beiträgen
anlässlich des Welttages der Suizidprävention:
Bessere Suizidprävention gefordert
http://www.prcenter.de/Bessere-Suizidpr ... 74188.html
Suizid ist kein Randphänomen: 9000 Fälle im Jahr
http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2256985
Suizide lassen sich verhindern
http://www.br-online.de/ratgeber/gesund ... 234477.xml
Todesursachen in Deutschland 2008
http://www.berlinerumschau.com/index.ph ... aMuennich1
Die Kraft der Worte - wie hilft man Lebensmüden?
http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/ ... id,17.html
Umstritten: Mehr Suizide durch Wirtschaftskrise?
http://www.stern.de/gesundheit/welttag- ... 08257.html
http://www.news.de/wirtschaft/855025150 ... weifelt/1/
http://www.handelsblatt.com/journal/nac ... he;2453833
Kongress
„Die ärztliche Assistenz bei einem frei verantwortlichen Suizid?“
am 16. Oktober 2009 in Koblenz: http://www.nursing-health-events.de
Quelle: Mitteilung vom 18.09.2009
http://www.patientenverfuegung.de
Vor einer Woche, am 10.9. war der Welttag der Suizidprävention.
Ausstellung in Berliner Charite
Die Ausstellung "Sterben wollen - Denkraum Suizid" wurde an diesem Tag auf dem Charite-Gelände in Berlin eröffnet. Sie will das Phänomen Selbsttötung wissenschaftlich-künstlerisch aufarbeiten und ist bis 9. Oktober zu sehen:
http://www.sterbenwollen.de
„Die Ausstellung Sterben wollen - Denkraum Suizid lädt zum Nachdenken ein. Auf einer alten Tür gibt es den Abschiedsbrief eines 19-Jährigen aus dem Jahr 1930 zu lesen. „Ich sehe vollkommen ein, dass ich ein schlechter Mensch war“, schreibt er. „Ich habe eben nicht die Kraft mich zu bessern. Am meisten hasse ich mich selbst.“
Der Mann brachte sich um, weil er sich als Homosexueller nicht akzeptiert fühlte. Seine Tat verstehen Ethnologen und Künstler als Beispiel für den Leidensdruck, den jedes Gefühl von Ausgegrenztsein bis heute erzeugen kann. Die Türen der Ausstellung können Besucher aber auch als Eingang zurück ins Leben verstehen, als Einladung, über scheinbar ausweglose Situationen und Selbstmordgedanken zu sprechen oder anderen besser zuzuhören.“
Quelle:
http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4293.html
Kommentar zur Ausstellung aus Tagespost "Selbstmord ist Sünde":
http://www.die-tagespost.de/2008/index. ... 6&Itemid=1
Zusammenfassung von Medien-Beiträgen
anlässlich des Welttages der Suizidprävention:
Bessere Suizidprävention gefordert
http://www.prcenter.de/Bessere-Suizidpr ... 74188.html
Suizid ist kein Randphänomen: 9000 Fälle im Jahr
http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2256985
Suizide lassen sich verhindern
http://www.br-online.de/ratgeber/gesund ... 234477.xml
Todesursachen in Deutschland 2008
http://www.berlinerumschau.com/index.ph ... aMuennich1
Die Kraft der Worte - wie hilft man Lebensmüden?
http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/ ... id,17.html
Umstritten: Mehr Suizide durch Wirtschaftskrise?
http://www.stern.de/gesundheit/welttag- ... 08257.html
http://www.news.de/wirtschaft/855025150 ... weifelt/1/
http://www.handelsblatt.com/journal/nac ... he;2453833
Kongress
„Die ärztliche Assistenz bei einem frei verantwortlichen Suizid?“
am 16. Oktober 2009 in Koblenz: http://www.nursing-health-events.de
Quelle: Mitteilung vom 18.09.2009
http://www.patientenverfuegung.de
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- Beiträge: 410
- Registriert: 05.12.2005, 08:38
Suizid-Prävention
Streng rechtlich geurteilt, kann man die aktive Sterbehilfe für Ausnahmesituationen zulassen. Das wäre verfassungsrechtlich tragbar. Die Frage ist nur, ob wir diesen Schritt gehen sollen.Presse hat geschrieben: .... "Wir wissen, dass ein Suizid fast immer ein verzweifelter Ruf nach Hilfe ist. Es ist allerhoechste Zeit, die Sorgen und Noete der alten Menschen ernst zu nehmen", .... "Viele fuerchten sich vor Einsamkeit, Abhaengigkeit und einer Pflege, die auf ihre individuellen Beduerfnisse nicht eingehen kann. Ein die Wuerde wahrendes Pflegesystem waere die richtige Antwort auf diese Aengste", erklaerte Brysch. Er appellierte an die Politik, hieran endlich mit Entschlossenheit zu arbeiten und nicht einer Kosten-Nutzen-Diskussion Raum zu geben. ...
Ich plädiere mit vielen anderen dafür, die jetzige Rechtslage nicht zu verändern und stattdessen auf mehr Hilfe zu setzen. Insoweit müssen schnellstmöglich die richtigen Konsequenezen gezogen werden: Palliativersorgung, Hospizarbeit, mehr Pflegekräfte usw. - Die bisherigen Maßnahmen sind noch nicht ausreichend!
Anja Jansen
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!