Wählen gehen - trotz Unmut !
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Hallo Horst aus Hessen,HorstHessen hat geschrieben:.... Meine Bitte an die Leserinnen und Leser hier:
Üben Sie Solidarität gegen amtlich Willkür. Wählen Sie diese "Volksvertreter", besser Selbstvertreter, nicht. ....
ich lese Ihre Beiträge immer mit großem Interesse und kann grundsätzlich Ihren Unmut verstehen. Daher begrüße ich auch sehr, dass hier im Forum in sachlicher Form Klartext geredet wird. Es wird nichts beschönigt, die Reformnotwendigkeiten werden deutlich angesprochen.
In einer komplexen rechtsstaatlichen Ordnung ist es aber gleichwohl nicht einfach, bestimmte Gesetzeskorrekturen durchzusetzen, vielfältige Interessen spielen eine Rolle. Die Durchsetzungsmöglichkeiten der "einfachen" BürgerInnen sind eher bescheiden.
Wir sind zwingend auf Parteien angewiesen (vgl. auch den Artikel 21 Grundgesetz). Parteien müssen motiviert werden, die Forderungen der BürgerInnen aufzugreifen. Insoweit macht sich auch Pro Pflege ... stark und versucht, engagiert auf die Entscheidungsträger einzuwirken.
Den Aufruf, an der Wahl am 27.09.2009 nicht teilzunehmen, kann ich nicht für richtig erachten. Er gibt ein falsches Signal und stärkt nur diejenigen, die das Land eher ins Abseits führen. Jede Stimme, die den "seriösen" Parteien verweigert wird, hilft den Parteien am Rande, macht diese stark. Und das können wir eigentlich nicht wollen. Daher wähle ich das "kleinere Übel"; obwohl dieser Ausdruck eigentlich nicht benutzt werden soll. Parteien sind nämlich verfassungsrechtlich kein "Übel", sondern notwendig, um die Willensbildung des Volkes zu gewährleisten.
Cicero