Misshandlungen in Pflegeheimen & die Konsequenzen
Moderator: WernerSchell
Misshandlungen in Pflegeheimen & die Konsequenzen
Deutsche Hospiz Stiftung:
Misshandlungen in Pflegeheimen - Verbraucherschutzministerin Aigner muss die Konsequenzen ziehen
Berlin. "Einmal mehr wird augenfällig, wie dringend die Politik gefordert ist, grundsätzliche Strukturen zu ändern", kommentiert der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, anlässlich der jetzt ans Licht gekommenen Vorfälle in einem Dinkelsbühler Altenheim. In dem Heim waren offenbar grobe Behandlung von Pflegebedürftigen, gewalttätige Übergriffe und Beschimpfungen über Jahre hinweg an der Tagesordnung. Die Liste der Vorwürfe, mit der sich nun die Staatsanwaltschaft beschäftigt, reicht bis hin zur fahrlässigen Tötung. Einer Bewohnerin wurde beispielsweise die nötige medizinische Hilfe mit der Erklärung "Da wird kein Doktor geholt, die stirbt eh gleich" verweigert. "So furchtbar solche Meldungen sind, so regelmäßig wiederholen sie sich leider", erklärt dazu Brysch. "Das lässt nur eine Erkenntnis zu: Wir brauchen einen modernen Patientenschutz, der sich am Standard des Verbraucherschutzes orientiert. Nur so kann eine grundsätzliche Wende herbeigeführt werden."
Kultur des Hinschauens etablieren - Dienstleistungshaftungsgesetz einführen
Brysch fordert Bundesverbraucherschutzministerin Aigner auf, endlich die Konsequenzen zu ziehen und ein Dienstleistungshaftungsgesetz auf den Weg zu bringen. "Es reicht nicht, wenn allein die Täter zur Verantwortung gezogen werden. Auch die Träger müssen im Interesse des Opfer- und Verbraucherschutzes für folgenschwere Dienstleistungen haftbar gemacht werden können. Denn was haben die Pflegeheime und Krankenhäuser derzeit schon zu befürchten? Um es drastisch auszudrücken: nicht mehr als einen Imageschaden, der nach dem Urteilsspruch bald wieder vergessen ist", gibt Brysch zu bedenken. "Nur wenn wie bei der Unternehmerverantwortung im Verbraucherschutz auch in Krankenhäusern und Pflegeheimen Haftungsfragen im Sinne des Patientenschutzes festgelegt sind, kann die derzeitige Kultur des Wegschauens überwunden und stattdessen eine Kultur des Hinschauens etabliert werden."
Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern.
Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 2 84 44 84 2 hartmann@hospize.de
Quelle: Pressemitteilung vom 19.05.2009
Misshandlungen in Pflegeheimen - Verbraucherschutzministerin Aigner muss die Konsequenzen ziehen
Berlin. "Einmal mehr wird augenfällig, wie dringend die Politik gefordert ist, grundsätzliche Strukturen zu ändern", kommentiert der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, anlässlich der jetzt ans Licht gekommenen Vorfälle in einem Dinkelsbühler Altenheim. In dem Heim waren offenbar grobe Behandlung von Pflegebedürftigen, gewalttätige Übergriffe und Beschimpfungen über Jahre hinweg an der Tagesordnung. Die Liste der Vorwürfe, mit der sich nun die Staatsanwaltschaft beschäftigt, reicht bis hin zur fahrlässigen Tötung. Einer Bewohnerin wurde beispielsweise die nötige medizinische Hilfe mit der Erklärung "Da wird kein Doktor geholt, die stirbt eh gleich" verweigert. "So furchtbar solche Meldungen sind, so regelmäßig wiederholen sie sich leider", erklärt dazu Brysch. "Das lässt nur eine Erkenntnis zu: Wir brauchen einen modernen Patientenschutz, der sich am Standard des Verbraucherschutzes orientiert. Nur so kann eine grundsätzliche Wende herbeigeführt werden."
Kultur des Hinschauens etablieren - Dienstleistungshaftungsgesetz einführen
Brysch fordert Bundesverbraucherschutzministerin Aigner auf, endlich die Konsequenzen zu ziehen und ein Dienstleistungshaftungsgesetz auf den Weg zu bringen. "Es reicht nicht, wenn allein die Täter zur Verantwortung gezogen werden. Auch die Träger müssen im Interesse des Opfer- und Verbraucherschutzes für folgenschwere Dienstleistungen haftbar gemacht werden können. Denn was haben die Pflegeheime und Krankenhäuser derzeit schon zu befürchten? Um es drastisch auszudrücken: nicht mehr als einen Imageschaden, der nach dem Urteilsspruch bald wieder vergessen ist", gibt Brysch zu bedenken. "Nur wenn wie bei der Unternehmerverantwortung im Verbraucherschutz auch in Krankenhäusern und Pflegeheimen Haftungsfragen im Sinne des Patientenschutzes festgelegt sind, kann die derzeitige Kultur des Wegschauens überwunden und stattdessen eine Kultur des Hinschauens etabliert werden."
Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern.
Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 2 84 44 84 2 hartmann@hospize.de
Quelle: Pressemitteilung vom 19.05.2009
Liest man die Meldungen um den Pflegeskandal in Dinkelsbühl, darf wieder einmal gefragt werden, wo sich in diesem Land der kritische Journalismus verkrochen hat.
Nehmen wir den zentralen Vorwurf:
„In einem der drei Fälle habe die Stationsleiterin einer Bewohnerin Essen eingegeben, obwohl die alte Frau über Unwohlsein klagte - und das offenbar mit fatalen Folgen: "Diese verschluckte sich aufgrund ihres schlechten Zustands, die Bewohnerin verfärbte sich blau und rang nach Luft. Die Stationsleitung untersagte der zuständigen Mitarbeiterin mehrmals, einen Arzt zu informieren. Die Bewohnerin erstickte", heißt es im Bericht der beiden.“ (SZ)
Welcher Arzt hat den bei dieser Bewohnerin den Tod festgestellt? Und was war seiner Ansicht nach die Todesursache?
Warum haben die Kolleginnen nicht sofort reagiert? Fanden Reanimationsversuche statt?
Was passierte, nachdem die Bewohnerin erstickt war?
Wie wurde der Vorfall dokumentiert?
Wie reagierte Heim- und Pflegedienstleitung? Wer trägt in einem Heim die Verantwortung?
Die Stationsleitung gab zwar das Essen ein, aber dann gibt es eine zuständige Mitarbeiterin, die dann im Falle des Erstickens den Arzt zu rufen hat? Muß man das verstehen?
Und wie lange braucht man eigentlich, um zu ersticken? Kann man da mehrmals untersagen, einen Arzt zu informieren?
Es ist diese in sich unlogische, unkritische und skandalisierende Berichterstattung, die eine Beurteilung der Sachlage so schwierig macht.
Die Verführung ist natürlich gross: auf der einen Seite die mutige, junge Pflegehelferin, die sich gegen die Missstände auflehnt, auf der anderen Seite die böse Schwiegermutter bzw. Stationsleitung.
Die Mitarbeiter der Einrichtung haben sich von den Vorwürfen distanziert. Auch ein schönes Bild. Da gerade in diesem Forum so vehement gegen eine Verunglimpfung der Pflegekräfte gewettert ist, sollte die Schuldfrage ja damit geklärt sein.
Nehmen wir den zentralen Vorwurf:
„In einem der drei Fälle habe die Stationsleiterin einer Bewohnerin Essen eingegeben, obwohl die alte Frau über Unwohlsein klagte - und das offenbar mit fatalen Folgen: "Diese verschluckte sich aufgrund ihres schlechten Zustands, die Bewohnerin verfärbte sich blau und rang nach Luft. Die Stationsleitung untersagte der zuständigen Mitarbeiterin mehrmals, einen Arzt zu informieren. Die Bewohnerin erstickte", heißt es im Bericht der beiden.“ (SZ)
Welcher Arzt hat den bei dieser Bewohnerin den Tod festgestellt? Und was war seiner Ansicht nach die Todesursache?
Warum haben die Kolleginnen nicht sofort reagiert? Fanden Reanimationsversuche statt?
Was passierte, nachdem die Bewohnerin erstickt war?
Wie wurde der Vorfall dokumentiert?
Wie reagierte Heim- und Pflegedienstleitung? Wer trägt in einem Heim die Verantwortung?
Die Stationsleitung gab zwar das Essen ein, aber dann gibt es eine zuständige Mitarbeiterin, die dann im Falle des Erstickens den Arzt zu rufen hat? Muß man das verstehen?
Und wie lange braucht man eigentlich, um zu ersticken? Kann man da mehrmals untersagen, einen Arzt zu informieren?
Es ist diese in sich unlogische, unkritische und skandalisierende Berichterstattung, die eine Beurteilung der Sachlage so schwierig macht.
Die Verführung ist natürlich gross: auf der einen Seite die mutige, junge Pflegehelferin, die sich gegen die Missstände auflehnt, auf der anderen Seite die böse Schwiegermutter bzw. Stationsleitung.
Die Mitarbeiter der Einrichtung haben sich von den Vorwürfen distanziert. Auch ein schönes Bild. Da gerade in diesem Forum so vehement gegen eine Verunglimpfung der Pflegekräfte gewettert ist, sollte die Schuldfrage ja damit geklärt sein.
DBfK beklagt Personalmangel in der Pflege
DBfK beklagt Personalmangel in der Pflege
Anlässlich der Vorgänge in einem Dinkelsbühler Pflegeheim hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in Bayern die knappe Personallage in der Pflege beklagt. Bundesweit seien etwa 70.000 Stellen in den Krankenhäusern nicht besetzt oder fehlten, in der ambulanten Pflege herrsche seit Jahren eine chronische Unterbesetzung. Die Folge seien Stress und Hektik. „Zeit für Gespräche und Zuwendung bleibt da häufig nicht“, sagte die Geschäftsführerin des DBfK, Marlies Biederbeck, gestern der Nürnberger Zeitung.
Im Stephanus-Heim im bayerischen Dinkelsbühl sollen Mitarbeiter den Heimbewohnern ärztliche Hilfe vorenthalten und sie misshandelt haben. Die Vorwürfe hatten ehemalige Beschäftigte erhoben. Der Umgangston in dem Heim sei „unfreundlich und ziemlich barsch“ gewesen, sagte eine ehemalige Pflegehelferin dem Bayerischen Rundfunk (BR). Die Pfleger hätten unter ständigem Zeitdruck gestanden.
Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft. In drei Fällen geht es laut dem BR um die Frage, ob in bedrohlichen Situationen rechtzeitig ein Arzt gerufen wurde, bei fünf Bewohnern stehe eine grobe Behandlung im Raum. Zwei Pflegerinnen seien vom Träger der Einrichtung, dem Diakonieverband Dinkelsbühl-Wassertrüdingen, entlassen worden, weitere Kündigungen oder Beurlaubungen seien nicht ausgeschlossen. Der Verband hatte selbst Anfang April die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Der Präsident der Diakonie Bayern, Ludwig Markert, sagte dem BR, dass Beschwerdemanagement des Heimes müsste verbessert werden. Die Vorgänge seien „skandalös“ und erregten zu Recht großes öffentliches Interesse.
Quelle: Mitteilung vom 22.05.2009
Bibliomed - Medizinische Verlagsgesellschaft mbH
Stadtwaldpark 10
D-34212 Melsungen
Website: http://www.bibliomed.de
E-Mail: info@bibliomed.de
Anlässlich der Vorgänge in einem Dinkelsbühler Pflegeheim hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in Bayern die knappe Personallage in der Pflege beklagt. Bundesweit seien etwa 70.000 Stellen in den Krankenhäusern nicht besetzt oder fehlten, in der ambulanten Pflege herrsche seit Jahren eine chronische Unterbesetzung. Die Folge seien Stress und Hektik. „Zeit für Gespräche und Zuwendung bleibt da häufig nicht“, sagte die Geschäftsführerin des DBfK, Marlies Biederbeck, gestern der Nürnberger Zeitung.
Im Stephanus-Heim im bayerischen Dinkelsbühl sollen Mitarbeiter den Heimbewohnern ärztliche Hilfe vorenthalten und sie misshandelt haben. Die Vorwürfe hatten ehemalige Beschäftigte erhoben. Der Umgangston in dem Heim sei „unfreundlich und ziemlich barsch“ gewesen, sagte eine ehemalige Pflegehelferin dem Bayerischen Rundfunk (BR). Die Pfleger hätten unter ständigem Zeitdruck gestanden.
Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft. In drei Fällen geht es laut dem BR um die Frage, ob in bedrohlichen Situationen rechtzeitig ein Arzt gerufen wurde, bei fünf Bewohnern stehe eine grobe Behandlung im Raum. Zwei Pflegerinnen seien vom Träger der Einrichtung, dem Diakonieverband Dinkelsbühl-Wassertrüdingen, entlassen worden, weitere Kündigungen oder Beurlaubungen seien nicht ausgeschlossen. Der Verband hatte selbst Anfang April die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Der Präsident der Diakonie Bayern, Ludwig Markert, sagte dem BR, dass Beschwerdemanagement des Heimes müsste verbessert werden. Die Vorgänge seien „skandalös“ und erregten zu Recht großes öffentliches Interesse.
Quelle: Mitteilung vom 22.05.2009
Bibliomed - Medizinische Verlagsgesellschaft mbH
Stadtwaldpark 10
D-34212 Melsungen
Website: http://www.bibliomed.de
E-Mail: info@bibliomed.de
Staatsanwalt ermittelt gegen Diakonie-Pflegeheim
„Gravierende Defizite“
Staatsanwalt ermittelt gegen Diakonie-Pflegeheim
Dinkelsbühl (epd). Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) hat „gravierende pflegerische Defizite“ in einem Heim der Diakonie im fränkischen Dinkelsbühl festgestellt. Eine sofortige Schließung des Stephanusheimes sei allerdings auch mit Blick auf die Bewohner nicht angebracht, sagte die Chefärztin des MDK Bayern, Ottilie Randzio, am 18. Mai dem epd. Die Staatswanwaltschaft ermittelt. Die Diakonie erklärte, die Vorwürfe müssten umgehend aufgeklärt werden.
... (mehr)
http://www.epd.de/sozial/sozial_index_65153.html
Staatsanwalt ermittelt gegen Diakonie-Pflegeheim
Dinkelsbühl (epd). Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) hat „gravierende pflegerische Defizite“ in einem Heim der Diakonie im fränkischen Dinkelsbühl festgestellt. Eine sofortige Schließung des Stephanusheimes sei allerdings auch mit Blick auf die Bewohner nicht angebracht, sagte die Chefärztin des MDK Bayern, Ottilie Randzio, am 18. Mai dem epd. Die Staatswanwaltschaft ermittelt. Die Diakonie erklärte, die Vorwürfe müssten umgehend aufgeklärt werden.
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http://www.epd.de/sozial/sozial_index_65153.html
Bayern rühmt sich dafür, dass die meisten Heime jährlich vom MDK kontrolliert wreden. Es ist also davon auszugehen, dass auch dieses Haus in den letzten acht Jahren mehrmals kontrolliert wurde. Gab es da auch gravierende Mängel, oder stellt der MDK solche nur fest, wenn bereits die Medien involviert sind?
Neue Vorwürfe gegen Pflegeheim Dinkelsbühl
Aus der Presse:
Dinkelsbühl
Pflegeheim-Affäre weitet sich aus
In der Affäre um das Stephanus-Pflegeheim der Diakonie Dinkelsbühl melden sich immer mehr Pfleger zu Wort: Ein ehemaliger Mitarbeiter bestätigte dem Bayerischen Rundfunk einen Fall, in dem eine verwirrte Seniorin mit Schlafmitteln "ruhiggestellt" worden sei.
...(mehr)
http://www.br-online.de/studio-franken/ ... 723050.xml
Neue Vorwürfe gegen Pflegeheim Dinkelsbühl
Schlafmittel für die Senioren?
DINKELSBÜHL - Die Affäre um das Stephanus-Pflegeheim der Diakonie in Dinkelsbühl weitet sich möglicherweise aus: Jetzt hat eine frühere Beschäftigte angegeben, verwirrte Senioren seien mit Schlafmitteln «ruhiggestellt« worden.
... (mehr)
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1021156&kat=27
Hausverbot für die Heimkritiker
Diakonie Dinkelsbühl sperrt frühere Mitarbeiterinnen aus
München - Nach dem Pflegeskandal im Dinkelsbühler Alten- und Pflegeheim Stephanus hat das Diakonische Werk Dinkelsbühl-Wassertrüdingen jetzt jenen Pflegekräften Hausverbot erteilt, die mit ihrem Bericht auf die Missstände im Heim aufmerksam gemacht haben. Mindestens zwei der Beschwerdeführerinnen - sie haben ihr Arbeitsverhältnis im Heim längst aus eigenen Stücken gekündigt - wurden von einer Anwaltskanzlei aufgefordert, sich ihrem früheren Arbeitsplatz künftig fernzuhalten. Auch sollten sie die Kontaktaufnahme zu ihrem früheren Arbeitgeber unterlassen.
... (mehr)
http://www.sueddeutsche.de/K5W383/29017 ... tiker.html
Dinkelsbühl
Pflegeheim-Affäre weitet sich aus
In der Affäre um das Stephanus-Pflegeheim der Diakonie Dinkelsbühl melden sich immer mehr Pfleger zu Wort: Ein ehemaliger Mitarbeiter bestätigte dem Bayerischen Rundfunk einen Fall, in dem eine verwirrte Seniorin mit Schlafmitteln "ruhiggestellt" worden sei.
...(mehr)
http://www.br-online.de/studio-franken/ ... 723050.xml
Neue Vorwürfe gegen Pflegeheim Dinkelsbühl
Schlafmittel für die Senioren?
DINKELSBÜHL - Die Affäre um das Stephanus-Pflegeheim der Diakonie in Dinkelsbühl weitet sich möglicherweise aus: Jetzt hat eine frühere Beschäftigte angegeben, verwirrte Senioren seien mit Schlafmitteln «ruhiggestellt« worden.
... (mehr)
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1021156&kat=27
Hausverbot für die Heimkritiker
Diakonie Dinkelsbühl sperrt frühere Mitarbeiterinnen aus
München - Nach dem Pflegeskandal im Dinkelsbühler Alten- und Pflegeheim Stephanus hat das Diakonische Werk Dinkelsbühl-Wassertrüdingen jetzt jenen Pflegekräften Hausverbot erteilt, die mit ihrem Bericht auf die Missstände im Heim aufmerksam gemacht haben. Mindestens zwei der Beschwerdeführerinnen - sie haben ihr Arbeitsverhältnis im Heim längst aus eigenen Stücken gekündigt - wurden von einer Anwaltskanzlei aufgefordert, sich ihrem früheren Arbeitsplatz künftig fernzuhalten. Auch sollten sie die Kontaktaufnahme zu ihrem früheren Arbeitgeber unterlassen.
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Pflegeheime müssen abrechnen
Pflegeheime müssen abrechnen
„Wo bleiben Politiker, Heimaufsicht und Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK), die der Pflegekraft Frau Stephanie Flähmig beiseitestehen und offen diese Missstände in diesem Heim zugeben?
Leserzuschriften nachlesbar unter
http://www.merkur-online.de/leserbriefe ... 14680.html
„Wo bleiben Politiker, Heimaufsicht und Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK), die der Pflegekraft Frau Stephanie Flähmig beiseitestehen und offen diese Missstände in diesem Heim zugeben?
Leserzuschriften nachlesbar unter
http://www.merkur-online.de/leserbriefe ... 14680.html
Skandalberichte allein helfen niemandem
Skandalberichte allein helfen niemandem
Brief vom 28.05.2009 an die Redaktion von BR, Kontrovers, Fernsehen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie berichteten am 27.5.2009 über
Hausverbot für Kritiker : Pflegeheim bestraft Zivilcourage
Sie haben Mut bewiesen - und Missstände in einem bayerischen Altenheim öffentlich gemacht. Lob erfahren die Pflegerinnen nicht, stattdessen werden sie als Nestbeschmutzer beschimpft, haben jetzt sogar Hausverbot. Abgestraft für Zivilcourage.
.... http://www.br-online.de/bayerisches-fer ... /index.xml
Der dem Bericht zugrunde liegende Fall wird auch in meinem Forum behandelt:
Misshandlungen in Pflegeheimen & die Konsequenzen
viewtopic.php?t=11945
Zum BR-Bericht eine Meinungsäußerung:
Probleme im Pflegesystem zu beschreiben, ist wohl grundsätzlich als richtig zu erachten. Allerdings beschränken sich die Berichte meist damit, einen Skandal anschaulich darzustellen. Siehe dazu die Kritik im Forum unter
Pflege in den Medien ´Völlig unstrukturierte Diskussion`
viewtopic.php?t=11227&highlight=medien
Konstruktive Vorschläge, wie Änderungen herbei geführt werden könnten, kommen nur unvollkommen vor. So auch gestern. Es wird immer wieder derselbe Pflegekritiker eingeblendet und das große Engagement und die Zivilcourage von einzelnen Pflegekräften beschrieben. Argumentative Vorschläge zur systemischen Veränderung fehlen.
Mit einem Aufruf zur Zivilcourage allein ist nichts gewonnen. Denn Pflegekräfte, die solchen Aufmunderungen folgen, finden sich schnell in der Arbeitslosigkeit wieder. Dazu gibt es genügend Belege. Frau Heinisch aus Berlin ist ein gutes Beispiel.
Es müssen daher systemische Veränderungen her. So wird von hier beim Deutschen Bundestag eine Änderung des § 612a BBG gefordert bzw. nachdrücklich unterstützt, dass ArbeitnehmerInnen, generell, nachteilsfrei über Missstände im Betrieb informieren können, und zwar so, dass Nachteile per Gesetzesgarantie ausgeschlossen sind. Solche und ähnliche Botschaften müssen in den einschlägigen Berichten auch rüber kommen. Leider wurde insoweit gestern wieder einmal eine Chance vertan.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Brief vom 28.05.2009 an die Redaktion von BR, Kontrovers, Fernsehen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie berichteten am 27.5.2009 über
Hausverbot für Kritiker : Pflegeheim bestraft Zivilcourage
Sie haben Mut bewiesen - und Missstände in einem bayerischen Altenheim öffentlich gemacht. Lob erfahren die Pflegerinnen nicht, stattdessen werden sie als Nestbeschmutzer beschimpft, haben jetzt sogar Hausverbot. Abgestraft für Zivilcourage.
.... http://www.br-online.de/bayerisches-fer ... /index.xml
Der dem Bericht zugrunde liegende Fall wird auch in meinem Forum behandelt:
Misshandlungen in Pflegeheimen & die Konsequenzen
viewtopic.php?t=11945
Zum BR-Bericht eine Meinungsäußerung:
Probleme im Pflegesystem zu beschreiben, ist wohl grundsätzlich als richtig zu erachten. Allerdings beschränken sich die Berichte meist damit, einen Skandal anschaulich darzustellen. Siehe dazu die Kritik im Forum unter
Pflege in den Medien ´Völlig unstrukturierte Diskussion`
viewtopic.php?t=11227&highlight=medien
Konstruktive Vorschläge, wie Änderungen herbei geführt werden könnten, kommen nur unvollkommen vor. So auch gestern. Es wird immer wieder derselbe Pflegekritiker eingeblendet und das große Engagement und die Zivilcourage von einzelnen Pflegekräften beschrieben. Argumentative Vorschläge zur systemischen Veränderung fehlen.
Mit einem Aufruf zur Zivilcourage allein ist nichts gewonnen. Denn Pflegekräfte, die solchen Aufmunderungen folgen, finden sich schnell in der Arbeitslosigkeit wieder. Dazu gibt es genügend Belege. Frau Heinisch aus Berlin ist ein gutes Beispiel.
Es müssen daher systemische Veränderungen her. So wird von hier beim Deutschen Bundestag eine Änderung des § 612a BBG gefordert bzw. nachdrücklich unterstützt, dass ArbeitnehmerInnen, generell, nachteilsfrei über Missstände im Betrieb informieren können, und zwar so, dass Nachteile per Gesetzesgarantie ausgeschlossen sind. Solche und ähnliche Botschaften müssen in den einschlägigen Berichten auch rüber kommen. Leider wurde insoweit gestern wieder einmal eine Chance vertan.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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- Beiträge: 25258
- Registriert: 18.05.2003, 23:13
Würdevolle Pflege wird angemahnt !
Pflegemängel – Mitglieder des Forums Pflege aktuell (München) mahnen immer wieder würdevolle Pflege an!
Siehe hier
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... aengel.php
Siehe hier
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... aengel.php