Siebter NGZ-Gesundheitstag
„Aktiv gegen Diabetes“
VON RUTH WIEDNER
Rhein-Kreis Neuss - Weit über sieben Millionen Menschen leiden bereits an einem Typ-2-Diabetes. Pro Jahr erkranken rund 350 000 Menschen bundesweit an einem so genannten Altersdiabetes. Der Begriff selbst schönt die Lage, denn die Betroffenen werden immer jünger: Mit 30 oder 40 Jahren ein Altersdiabetiker zu sein - das ist längst keine Seltenheit mehr.
Da dieses Thema eine immense Bedeutung für die Allgemeinheit - aber auch für jeden Einzelnen - hat, war es den Organisatoren des NGZ-Gesundheitstages wichtig, bei dieser Volkskrankheit genau hinzuschauen. Und so bitten die Kooperationspartner - die Neuß-Grevenbroicher Zeitung und die medicoreha Welsink - gemeinsam zum mittlerweile siebten Gesundheitstag.
Am 1. April steht dann in Neuss von 16 bis 20.15 Uhr der Diabetes im Blickpunkt. Für Dieter Welsink, Geschäftsführender Gesellschafter der medicoreha-Gruppe, sind Informationen das A und O: „Nur durch Aufklärung werden Patienten zu mündigen Patienten und können Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Aus diesem Grund freue ich mich, für den NGZ-Gesundheitstag wieder Gastgeber sein zu dürfen.“
Besorgt blickt auch Dr. Rainer Betzholz auf den drastischen Anstieg der Zivilisationskrankheit, die durch krankhaftes Übergewicht (Adipositas) und daraus resultierende Stoffwechselstörungen verursacht wird. Die Fakten sind für den Neusser Diabetologen erdrückend: „Zwischen dem 20. und dem 50. Lebensjahr nimmt jeder Deutsche im Durchschnitt 15 Kilogramm an Gewicht zu. Mindestens jeder Dritte weist ein Körpergewicht auf, bei dem er mit Gesundheitsstörungen rechnen muss.“
Allein die Häufigkeit des Erwachsenen-Diabetes ist seit 1998 um 43 Prozent angestiegen. Für Betzholz ist es eindeutig: „Wir sitzen in der Wohlstandsfalle, weil wir uns immer weniger bewegen bei einem mehr als reichlichen Kalorienangebot.“ Abnehmen mit Verstand geht aus Sicht des Experten „bei einer drastischen Kalorieneinschränkung nur mit mehr Bewegung“. Für Betzholz sind 30 Minuten strammes Gehen in Kombination mit Muskeltraining schon optimal: „Eine starke Muskulatur ist der Garant für eine gute Zuckerverbrennung.“
Und auch der Orthopäde und Sportmediziner Dr. Wolfgang Lemken weiß: „Es gibt keinen besseren Weg, Fettdepots zu beseitigen, als sie aktiv zu verbrennen.“ Für ihn steht fest: „Körperliche Aktivität kann dazu beitragen, die Lebensqualität auch im Alter zu erhalten und noch um ein Vielfaches zu verbessern.“
Wie das in der Praxis aussehen kann - außer Treppen zu steigen und den kleinen Einkauf zu Fuß zu erledigen - wird die Diplom-Sportlehrerin Birgit Scheib den Besuchern des Gesundheitstages vorstellen. Mit den Ernährungsfragen wird sich am 1. April die Oecotrophologin Stefanie Wylegala befassen, die wertvolle Tipps für den Einkauf und den Speiseplan parat hält. Abgerundet wird das Vortragsprogramm von einer Fragerunde mit allen Referenten. Bereits ab 16 Uhr öffnet die Verbraucherausstellung mit Serviceangeboten wie der Blutdruckmessung, der Blutzuckerbestimmung und Hinweisen zur Fußpflege.
Info
Zeitplan
(-wi) Der NGZ-Gesundheitstag ist für Mittwoch (1. April) terminiert. Von 16 bis 20.15 Uhr gibt’s für die Besucher in der medicoreha, Preußenstraße 84 a, aktuelle Infos zum Thema „Aktiv gegen Diabetes“. Die Vorträge beginnen um 17 Uhr. Für 19.30 Uhr ist eine Fragerunde mit den vier Referenten angesetzt. Mit von der Partie sind Dr. Rainer Betzholz (17 Uhr: Aktiv gegen Diabetes), Birgit Scheib (17.30 Uhr: Bewegung bei Diabetes mellitus), Stefanie Wylegala (18.30 Uhr: Ernährung bei Diabetes) und Dr. Wolfgang Lemken (19 Uhr: Mit Sport und Belastung gegen Diabetes). Alle Referate werden zudem per Bildschirm in ein beheiztes Zelt übertragen. Bereits ab 16 Uhr öffnet eine Verbraucherausstellung in der Halle. Neben Praxisdemonstrationen gibt es Cholesterin- und Blutzuckerbestimmung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Bericht der Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 27.3.2009
http://www.ngz-online.de/public/article ... betes.html
Aktiv gegen Diabetes - Siebter NGZ-Gesundheitstag
Moderator: WernerSchell
NGZ-Gesundheitstag in Neuss
Rhein-Kreis Neuss
„Mensch, beweg’ Dich!“
VON THILO ZIMMERMANN
Der siebte NGZ-Gesundheitstag in Neuss stand am Mittwoch ganz im Zeichen des Diabetes. Über 300 Patienten informierten sich bei ausgewiesenen Fachleuten aus der Region über Mittel und Wege, wie die Stoffwechselkrankheit zu lindern ist. Ergebnis: Sport, Obst und Gemüse sind Trumpf.
Rhein-Kreis Neuss Treppe statt Lift, Fußweg statt Autofahrt, Sport statt Sofa, Gemüse statt Süßes - es gibt eine Menge Chancen, Front gegen den Diabetes zu machen. Wie das geht, das vermittelte am Mittwoch der siebte NGZ-Gesundheitstag in der „medicoreha“ in Neuss.
Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Aktiv gegen Diabetes“ und stieß auf große Resonanz. Über 300 Besucher kamen trotz des schönen Wetters. Tipps erhielten sie vom Diabetologen Dr. Rainer Betzholz, von der Diplom-Sportlehrerin Birgit Scheib, der Ernährungswissenschaftlerin Stefanie Wylegala und dem Orthopäden und Sportmediziner Dr. Wolfgang Lemken.
„Mensch, beweg’ Dich!“ - auf diesen einprägsamen Nenner bringt Birgit Scheib ihre Devise. „Durch regelmäßigen Sport kann man die Medikamenten-Dosis reduzieren“, begründet die Fachfrau ihr Leitwort.
Sie empfiehlt den Patienten Laufen, Walken, Schwimmen, Wandern oder Fahrradfahren. „Egal ob krank oder übergewichtig, ob alt oder klein - körperliche Aktivitäten kann jeder ausüben“, so Scheib.
In die gleiche Kerbe schlägt Dr. Rainer Betzholz. „Bewegung begünstigt die Gewichtsabnahme und fördert den Muskelaufbau und führt so zu einer besseren Verarbeitung der Krankheit“, so der Mediziner. Er skizziert gern eine Pyramide.
Ihre Basis: „Im Alltag keine Chance zur Bewegung auslassen und schon einmal eine Bus-Haltestelle früher aussteigen.“ Ihre Mitte: „Ausdauerbewegung wie Jogging oder Wassergymnastik - da muss jeder das Bewegungsmuster finden, das zu ihm passt.“
Und die Spitze: „Mäßiger Leistungssport.“ Stefanie Wylegala setzt auf die richtige Ernährung: „Keine Angst vor Kohlenhydraten, Vollkornprodukte bevorzugen, reichlich Obst und Gemüse essen - dazu weniger Fleisch und mehr Fisch“, sagt die Expertin.
Nicht nur Diabetikern gilt ihr Rat, ausreichend zu trinken: „Am besten zwei Liter am Tag, ob Wasser, Tee oder Schorle, ist egal.“ Dr. Wolfgang Lemkens Appell ist ebenso für Kranke wie Gesunde bestimmt: „Die Lebensqualität erhalten durch körperliche Aktivität bis ins hohe Alter!“
Trainieren könne man auch noch im 90. Lebensjahr. „Dazu muss man aber den nötigen Spaß an der Bewegung entwickeln und erhalten“, betont der Arzt. Oder wie „medicoreha“-Chef Dieter Welsink sagt: „Erst eine sportliche Gesellschaft ist eine gesunde Gesellschaft. Auch Menschen mit Einschränkungen können etwas für die Gesundheit tun.“
Abgerundet wurden die per Großbildschirm in ein großes Zelt übertragenen Referate der Experten mit einer von NGZ-Redakteurin Ruth Wiedner moderierten Fragerunde.
Eine Verbraucherschau mit einer Bandbreite von der Blutdruck-Messung über die Blutzucker-Bestimmung bis zur Fußpflege schloss den Kreis. Zur Reihe der Aussteller gehörte der Apotheker genauso wie der Medizintechniker, die Krankenkasse genauso wie die Selbsthilfegruppe.
Mittendrin: Renate Gähl vom Kreisgesundheitsamt mit einem Korb voller Gemüse. „Gemüse hat alles“, so die Ärztin. Besonders wichtig für die Diabetiker: „Es sorgt für anrechnungsfreie Broteinheiten, liefert Balaststoffe und viel sekundäre Pflanzenstoffe dazu.“
Info
Selbsthilfegruppe
Die Neusser Diabetiker-Selbsthilfegruppe warb am Mittwoch beim NGZ-Gesundheitstag für ihr Programm. Es reicht von Vorträgen im Johanna-Etienne-Krankenhaus bis zu Gruppentreffen und Bewegungsangeboten in Kaarst oder Korschenbroich. Näheres im Internet: http://www.neusserdiabetiker.de.
Quelle: Bericht der NGZ vom 1.4.2009
http://www.ngz-online.de/public/article ... -Dich.html
„Mensch, beweg’ Dich!“
VON THILO ZIMMERMANN
Der siebte NGZ-Gesundheitstag in Neuss stand am Mittwoch ganz im Zeichen des Diabetes. Über 300 Patienten informierten sich bei ausgewiesenen Fachleuten aus der Region über Mittel und Wege, wie die Stoffwechselkrankheit zu lindern ist. Ergebnis: Sport, Obst und Gemüse sind Trumpf.
Rhein-Kreis Neuss Treppe statt Lift, Fußweg statt Autofahrt, Sport statt Sofa, Gemüse statt Süßes - es gibt eine Menge Chancen, Front gegen den Diabetes zu machen. Wie das geht, das vermittelte am Mittwoch der siebte NGZ-Gesundheitstag in der „medicoreha“ in Neuss.
Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Aktiv gegen Diabetes“ und stieß auf große Resonanz. Über 300 Besucher kamen trotz des schönen Wetters. Tipps erhielten sie vom Diabetologen Dr. Rainer Betzholz, von der Diplom-Sportlehrerin Birgit Scheib, der Ernährungswissenschaftlerin Stefanie Wylegala und dem Orthopäden und Sportmediziner Dr. Wolfgang Lemken.
„Mensch, beweg’ Dich!“ - auf diesen einprägsamen Nenner bringt Birgit Scheib ihre Devise. „Durch regelmäßigen Sport kann man die Medikamenten-Dosis reduzieren“, begründet die Fachfrau ihr Leitwort.
Sie empfiehlt den Patienten Laufen, Walken, Schwimmen, Wandern oder Fahrradfahren. „Egal ob krank oder übergewichtig, ob alt oder klein - körperliche Aktivitäten kann jeder ausüben“, so Scheib.
In die gleiche Kerbe schlägt Dr. Rainer Betzholz. „Bewegung begünstigt die Gewichtsabnahme und fördert den Muskelaufbau und führt so zu einer besseren Verarbeitung der Krankheit“, so der Mediziner. Er skizziert gern eine Pyramide.
Ihre Basis: „Im Alltag keine Chance zur Bewegung auslassen und schon einmal eine Bus-Haltestelle früher aussteigen.“ Ihre Mitte: „Ausdauerbewegung wie Jogging oder Wassergymnastik - da muss jeder das Bewegungsmuster finden, das zu ihm passt.“
Und die Spitze: „Mäßiger Leistungssport.“ Stefanie Wylegala setzt auf die richtige Ernährung: „Keine Angst vor Kohlenhydraten, Vollkornprodukte bevorzugen, reichlich Obst und Gemüse essen - dazu weniger Fleisch und mehr Fisch“, sagt die Expertin.
Nicht nur Diabetikern gilt ihr Rat, ausreichend zu trinken: „Am besten zwei Liter am Tag, ob Wasser, Tee oder Schorle, ist egal.“ Dr. Wolfgang Lemkens Appell ist ebenso für Kranke wie Gesunde bestimmt: „Die Lebensqualität erhalten durch körperliche Aktivität bis ins hohe Alter!“
Trainieren könne man auch noch im 90. Lebensjahr. „Dazu muss man aber den nötigen Spaß an der Bewegung entwickeln und erhalten“, betont der Arzt. Oder wie „medicoreha“-Chef Dieter Welsink sagt: „Erst eine sportliche Gesellschaft ist eine gesunde Gesellschaft. Auch Menschen mit Einschränkungen können etwas für die Gesundheit tun.“
Abgerundet wurden die per Großbildschirm in ein großes Zelt übertragenen Referate der Experten mit einer von NGZ-Redakteurin Ruth Wiedner moderierten Fragerunde.
Eine Verbraucherschau mit einer Bandbreite von der Blutdruck-Messung über die Blutzucker-Bestimmung bis zur Fußpflege schloss den Kreis. Zur Reihe der Aussteller gehörte der Apotheker genauso wie der Medizintechniker, die Krankenkasse genauso wie die Selbsthilfegruppe.
Mittendrin: Renate Gähl vom Kreisgesundheitsamt mit einem Korb voller Gemüse. „Gemüse hat alles“, so die Ärztin. Besonders wichtig für die Diabetiker: „Es sorgt für anrechnungsfreie Broteinheiten, liefert Balaststoffe und viel sekundäre Pflanzenstoffe dazu.“
Info
Selbsthilfegruppe
Die Neusser Diabetiker-Selbsthilfegruppe warb am Mittwoch beim NGZ-Gesundheitstag für ihr Programm. Es reicht von Vorträgen im Johanna-Etienne-Krankenhaus bis zu Gruppentreffen und Bewegungsangeboten in Kaarst oder Korschenbroich. Näheres im Internet: http://www.neusserdiabetiker.de.
Quelle: Bericht der NGZ vom 1.4.2009
http://www.ngz-online.de/public/article ... -Dich.html