Pflegenotstand in Berliner Heimen - Mehr Personal nötig!

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Hildegard Kaiser
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Anmerkungen Frau Dr. med. Lucke - Transparenz!

Beitrag von Hildegard Kaiser » 28.02.2007, 08:03

Service hat geschrieben: .... Ich wünsche mir im Sinne des Verbraucherschutzes mehr Transparenz über die Ergebnisse der Prüfungen in den Einrichtungen. ...
Habe die Zuschrift mit großem Interesse gelesen - grundsätzliche Zustimmung.
Zu der gewünschten Transparenz wird sich der nächste Pflegetreff in Neuss äußern. Das Thema:
Transparenz schafft Vertrauen!
Siehe in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=6093
Es muss in der Tat darum gehen, dass sich die Heime in jeder Hinsicht öffnen und "duchsichtiger" werden.

MfG
Hilde

Gaby Modig
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Personalmangel eklatant - 30%!

Beitrag von Gaby Modig » 02.03.2007, 16:44

Ich kann auch gerne bestätigen, dass die Personaldecke in den Heimen arg dünn ist - und nicht nur in Berlin. Ich schätze die fehlenden Dienstkräfte nicht nur auf 20, sondern sogar auf 30%. Wenn ich mir vorstelle, was alles für die pflegebedürftigen Menschen zu tun wäre, dann tun sich gewaltige Lücken auf. Die Pflegekräfte sind folglich "schnell verbraucht". Kein Wunder, dass sie durchschnittlich nur 5 Jahre im Beruf bleiben.

G.M.

Forum Sozialstation

Abrechnungsbetrug: Verdachtsfälle nehmen zu

Beitrag von Forum Sozialstation » 13.03.2007, 08:08

Abrechnungsbetrug: Verdachtsfälle nehmen zu

In der Pflege wird zunehmend mit harten Bandagen gekämpft: Gegen das Pflegeheim des Berliner Lazaruswerkes laufen derzeit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung und des Betrugs. Einer Bewohnerin soll kurz vor der Begutachtung durch den MDK ein Neuroleptikum verabreicht worden sein, um die Einstufung in Pflegestufe III zu erreichen. Aber auch im ambulanten Bereich wird Missbrauch betrieben: "Wir hatten im vergangenen halben Jahr 125 Verdachtsfälle auf Abrechnungsbetrug, überwiegend in der häuslichen Krankenpflege", so Michael Redel, Leiter der Ersatzkassen-Ermittlungsstelle Berlin-Brandenburg.
April-Ausgabe bestellen:
http://www.forumsozialstation.de/indice ... s_nach.htm

Quelle: Mitteilung vom 12.3.2007

Claer

Jeder vierte Berliner über 75 ist pflegebedürftig

Beitrag von Claer » 20.03.2007, 07:46

Jeder vierte Berliner über 75 ist pflegebedürftig

Mit diesem Titel berichtet die Ärzte Zeitung am 20.3.2007 über die Beroner Pflegesituation:
Dem Bericht zufolge ist mehr als jeder vierte Berliner über 75 Jahren pflegebedürftig. Nirgendwo sonst in Deutschland bezögen so viele alte Menschen Leistungen aus einer Pflegeversicherung, sagte ein Sprecher der Techniker Krankenkasse (TK) am 19.3.2007 und bezog sich damit nach eigenen Angaben auf die jüngste Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes. Im Bundesvergleich sei, so die Ärzte Zeitung weiter, nur etwa jeder fünfte Deutsche über 75 Jahren auf Hilfe angewiesen. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse würden in der Bundeshauptstadt zudem drei von vier Menschen aus dieser Altersgruppe zu Hause gepflegt. Die Betreuung der Pflegebedürftigen geschehe sowohl durch Angehörige und Freunde als auch durch ambulante Dienste.
Die Situation in der Pflege älterer Menschen ist bedrohlich und erfordert endlich konkrete Reformmaßnahmen. Die Pflegeversicherung in der heutigen Form kann die Probleme nicht mehr lösen!

Claer

Presse
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Transparenzkonzept für Pflegeheime

Beitrag von Presse » 13.07.2007, 11:59

"Runder Tisch Pflegequalität" beschließt Transparenzkonzept für Pflegeheime

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:

Der "Runde Tisch Pflegequalität", den Sozialsenatorin Dr. Heidi Knake-Werner Ende März 2007 initiiert hatte, hat heute auf seiner zweiten Sitzung das Muster eines "Freiwilligen Transparenz- und Qualitätsberichts (FTQB)" in Form einer qualifizierten Verbraucherinformation über Pflegeangebote in Heimen beschlossen. Dem Runden Tisch gehören rund 60 Vertreterinnen und Vertreter von Leistungsanbietern, Pflegekassen, von Einrichtungen des Verbraucherschutzes und von Initiativen der Betroffenen an.
Die rund 300 Berliner Pflegeheime können dieses Muster, das von Fachleuten erarbeitet und vom Landespflegeausschuss einstimmig gebilligt wurde, freiwillig für ihre öffentliche Selbstdarstellung nutzen. Damit sollen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in der Entscheidungsphase vor dem Umzug in ein Heim wesentliche Merkmale der Heime vergleichen und die Angebote besser gegeneinander abwägen können als bisher. Die Freiwilligen Transparenz- und Qualitätsberichte sollen in einer "Online-Datenbank" veröffentlicht werden.

Die Transparenz- und Qualitätsberichte werden allgemeine Informationen über die Einrichtung und ihre konkreten Pflege- und Betreuungsangebote enthalten, über das Personal und seine Qualifikation, die Preisstruktur des Heims, das Verpflegungsangebot sowie über Maßnahmen der Qualitätssicherung. Über Spezialleistungen wird informiert, etwa für Personen mit Demenz oder Wachkoma-Patienten, und wie die medizinische Versorgung organisiert ist. Neben der reinen Beschreibung der Einrichtung und ihres Leistungsspektrums vermittelt der Bericht zudem, inwieweit auf die individuellen Wünsche und Gewohnheiten der Heimbewohner eingegangen wird, was für das Wohlbefinden in dem neuen Zuhause von zentraler Bedeutung ist. Ist das Heim flexibel bei den Weck- und Essenszeiten? Gibt es Wahlmöglichen bei den Speisen, kann auch auf dem Zimmer gegessen werden? Können eigenen Möbel oder sogar Haustiere mitgebracht werden?

Die eigentliche Herausforderung für die Heimbetreiber ist jedoch die Frage nach ihrer Bereitschaft, auch über die Ergebnisse von Prüfungen durch Heimaufsicht und Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) oder andere Zertifikate umfassend zu unterrichten. Ferner ermöglicht der Bericht die Offenlegung von Feststellungen des MDK zum sachgerechten Umgang mit Medikamenten oder mit Situationen, in denen Defizite in der selbständigen Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr auszugleichen sind oder die Gefahr von Druckgeschwüren (Dekubitusgefahr) besteht.
...

"Insbesondere mit diesen drei für Verbraucherinnen und Verbraucher besonders wichtigen Aussagen aus den MDK-Berichten haben wir in kurzer Zeit einen großen Schritt hin zu mehr Transparenz auf dem Pflegemarkt geschafft, der die vorhandenen Leistungsbeschreibungen um echte Qualitätsaspekte ergänzt", stellt Sozialsenatorin Dr. Knake-Werner fest. "Zwar ist es den Heimen freigestellt, ob sie das Berichtsmuster verwenden oder nicht, doch können und sollten potentielle Kunden stets danach fragen und damit einen Anreiz für die Pflegeheimbetreiber schaffen, an dieser Transparenz- und damit Qualitätsoffensive teilzunehmen", ermutigt Senatorin Dr. Knake-Werner.

Träger von Einrichtungen, die an dieser Transparenzoffensive teilnehmen, verpflichten sich, die Vollständigkeit und Richtigkeit der Verbraucherinformationen zu gewährleisten. Bei Zuwiderhandlungen kann der Ausschluss aus der Datenbank erfolgen. Ein solcher Ausschluss wird dann auch publiziert.

"Wir beschreiten mit dieser Initiative Neuland und stellen an die Teilnehmer hohe Anforderungen" konstatiert Dr. Knake-Werner "schließlich gibt es noch keine bundesgesetzliche Offenlegungspflicht für die Prüfberichte des MDK. Dafür will ich mich bei der bevorstehenden Reform der Pflegeversicherung auch weiter einsetzen.
Für einen besseren Verbraucherschutz wollten wir aber jetzt handeln!
Angesichts der breiten Unterstützung unter den Leistungsanbietern gehe ich davon aus, dass sich sehr viele Berliner Einrichtungen zu mehr Offenlegung und damit zu mehr Verbraucherinformation bekennen und an unserem Verfahren teilnehmen. Damit schaffen wir auch ein Anreiz zur weiteren Qualitätssteigerung in den Pflegeheimen."

Der "Runde Tisch Pflegequalität" hat sich vorgenommen, als nächsten Schritt auch Instrumente für eine Transparenzoffensive der ambulanten Pflege zu entwickeln und dafür eine Arbeitsgruppe mit entsprechenden Vorarbeiten beauftragt.

Quelle: Mitteilung vom: 12.07.2007, 17:14 Uhr
Rückfragen: Roswitha Steinbrenner
Telefon: 9028-2743
http://www.berlin.de/landespressestelle ... index.html

Presse
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Beiträge: 14249
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Pflege ist Vertrauenssache

Beitrag von Presse » 18.07.2007, 06:52

Pflege ist Vertrauenssache

Hannes Heine

Was geht in Altenheimen wirklich vor? Brauchen die Bewohner mehr Durchblick? Und woran erkennt man eine gute Einrichtung überhaupt?
...
Immer wieder stoßen Kontrolleure der Heimaufsicht auf Pflegemängel in den Berliner Einrichtungen. ..
...

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http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2341378

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