Mehr Kontrollen in Berliner Pflegeheimen

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Ärztliche Praxis

Mehr Kontrollen in Berliner Pflegeheimen

Beitrag von Ärztliche Praxis » 20.02.2007, 08:33

Kontrollen sollen auch ohne Anmeldung stattfinden

Mehr Kontrollen in Berliner Pflegeheimen
Nach den schweren Vorwürfen gegen ein Berliner Pflegeheim will Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linkspartei) künftig mehr Einrichtungen ohne Voranmeldung kontrollieren lassen.

19.02.07 - Sie strebe eine Prüf-Quote der Heimaufsicht von 65 Prozent an, teilte Knake-Werner mit. Im Moment liege diese Quote bei 44 Prozent. Das entspricht für 2006 rund 233 Begehungen in 529 Berliner Pflegeeinrichtungen, die unter das Heimgesetz fallen. 2005 betrug der Anteil noch 36 Prozent.

Darüber hinaus will die Senatorin einen Runden Tisch zum Thema Pflegequalität einberufen. Dabei soll mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen diskutiert werden, wie sich die Qualität der Angebote aus Sicht der Anbieter dauerhaft verbessern und transparenter gestalten lässt. Die Anregungen des Runden Tisches will Knake-Werner in die Debatte um die Reform der Pflegeversicherung und bei der Umsetzung des Berliner Heimrechts einfließen lassen.

Angestoßen wurde die Debatte von schweren Vorwürfen einer Krankenkasse gegen ein Lazarus-Pflegeheim. Dort sollen Mitarbeiter eine Bewohnerin mit Medikamenten ruhig gestellt haben, um ihre Eingruppierung in eine höhere Pflegestufe zu erreichen. Nach Angaben der Krankenkasse hätte eine höhere Pflegestufe dem Heim bis zu 400 Euro mehr im Monat an Einnahmen gebracht. In diesem Fall ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft wegen Betrug und Körperverletzung. Das Heim wies Vorwürfe eines systematischen Medikamentenmissbrauchs zurück und kündigte eine interne Untersuchung an.
dpa / fs

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 19.2.2007
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 78.htm?n=1

H.P.

Mehr Kontrollen in Berliner Pflegeheimen

Beitrag von H.P. » 20.02.2007, 08:35

Ärztliche Praxis hat geschrieben: .... Angestoßen wurde die Debatte von schweren Vorwürfen einer Krankenkasse gegen ein Lazarus-Pflegeheim. Dort sollen Mitarbeiter eine Bewohnerin mit Medikamenten ruhig gestellt haben, um ihre Eingruppierung in eine höhere Pflegestufe zu erreichen. Nach Angaben der Krankenkasse hätte eine höhere Pflegestufe dem Heim bis zu 400 Euro mehr im Monat an Einnahmen gebracht. In diesem Fall ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft wegen Betrug und Körperverletzung. Das Heim wies Vorwürfe eines systematischen Medikamentenmissbrauchs zurück und kündigte eine interne Untersuchung an. ....
Siehe zum o.a. Lazarus-Fall unter
viewtopic.php?t=6047

Presse
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Berlin: Runder Tisch für Pflegequalität gestartet

Beitrag von Presse » 11.04.2007, 19:34

Berlin: Runder Tisch für Pflegequalität gestartet

Berlin. Der von Berlins Sozialsenatorin Dr. Heidi Knake-Werner (Linkspartei/PDS) initiierte Runde Tisch Pflegequalität (wir berichteten im VDAB-Newsletter 5.2007) ist am 28. März 2007 erstmals zusammen getreten. Im Mittelpunkt der Gesprächsrunde stand die vollstationäre Pflege. Die Senatorin rief die rund 60 anwesenden Heimbetreiber, Pflegekassen und Selbsthilfegruppen zur aktiven Gestaltung des Runden Tisches als 'Ideenwerkstatt zur Verbesserung der Pflegequalität in Berlin' auf.

Im Rahmen des Runden Tisches wurde beschlossen, einen „Freiwilligen Qualitätsbericht Pflege“ herauszubringen. Dieser soll klare, nachvollziehbare und vergleichbare Inhalte nach fachlich anerkannten Standards beinhalten und zu Transparenz auf dem Pflegemarkt führen. Der Qualitätsbericht soll den Berliner Bürgern die Auswahl und die Entscheidung für oder gegen ein Heim erleichtern. Eine Arbeitsgruppe des Landespflegeausschusses wird die Standards für den Qualitätsbericht zusammenstellen und noch vor der Sommerpause dem Runden Tisch zur Diskussion vorlegen. Weiter betonte die Senatorin, dass die Qualität in den Heimen „von innen kommen“ muss und „nicht hineinkontrolliert“ werden kann. Durch die Freiwilligkeit des Qualitätsberichtes bekundeten die Anbieter ihr Bewusstsein zur Offenlegung ihrer qualitativen Arbeit. Knake-Werner bedauert es, dass die Pflege „nur bei Missständen in das Visier der Öffentlichkeit“ gerate und somit dem Engagement der Pflegenden und den Leistungen der Anbieter keine Gerechtigkeit widerfahre. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege gebühre auf Grund ihres harten Jobs und der großen psychischen und körperlichen Belastung „öffentlichen Dank und Anerkennung“.

Quelle: Pressemitteilung vom 11.4.2007
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