Pflegegewerkschaft von Dr. med. Montgomery geplant?

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

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Barny
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Pflegegewerkschaft von Dr. med. Montgomery geplant?

Beitrag von Barny » 27.12.2006, 19:26

Hallo liebe Forumfreunde,
gestern habe ich zufällig eine Zeitung in die Hände bekommen wo geschrieben stand, das der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Dr. med. Montgomery die Aesklepios Kliniken sehr gelobt habe. Das wäre auch derselbe Mann, der sich überlegt eine Pflegegewerkschaft ins Leben zu rufen. Wenn man überlegt, das Asklepios die 40 Stunden Woche einführt, daß das Gehalt nicht mehr Tarif (früher BAT) zahlt, dann frage ich mich, was da lobenswert sein soll. Eure Meinung dazu?
Gruß
Barny

Dagobert Rüthe

Auf neue Gewerkschaft kann ich verzichten!

Beitrag von Dagobert Rüthe » 28.12.2006, 07:57

Hallo Barny,
der Herr Dr. Montgomery hat bereits in diesem Jahr viel Unheil angerichtet. Mit seinen Forderungen für unverschämt mehr Ärztehonorierung hat er dem Gesundheitswesen, z.B. den Pflegekräften und Patienten, Schaden zugefügt. Ich kenne bereits jetzt einige Kliniken, die mit Rücksicht auf die gestiegenen Arztvergütungen beim Pflegepersonal Einschnitte, d.h. Stellenstreichungen, planen. Genau das, und einige Dinge mehr, waren zu befürchten.
Wenn nun Herr Dr. Montgomery eine neue Gewerkschaft für das Gesundheitswesen plant, muss man erneut Schlimmes befürchten. Mit dem Pflegepersonal hat dieser Herr sicherlich nichts Gutes im Sinn.
Grüße von
Dagobert Rüthe

Rob Hüser
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Pflegegewerkschaft als Problemlöser?

Beitrag von Rob Hüser » 01.01.2007, 08:23

Hallo,
Pflege braucht offensichtlich eine starke "Führung". Die von der Politik eingeschlagenen Irrwege deuten in eine solche Richtung.
Siehe auch die Texte - einschließlich meines Beitrages von heute, 1.1.2007, unter
viewtopic.php?t=5607&start=15
MfG
Rob Hüser

Gerhard Schenker
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Pflegegewerkschaft von Dr. med. Montgomery geplant?

Beitrag von Gerhard Schenker » 03.01.2007, 19:49

Barny hat geschrieben: Dr. med. Montgomery ... , der sich überlegt eine Pflegegewerkschaft ins Leben zu rufen. ...
Man bewahre uns vor diesem Herren. Die Pflege ist jetzt schon schlecht vertreten, aber einen Arzt als "Führer", nein danke!

G.Sch.

Schwester Wolfgang
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Beitrag von Schwester Wolfgang » 04.01.2007, 12:21

Wer sich einer Gewerkschaft dieses Herren anschließen würde, der öffentlich das Pflegepersonal mit den Kulissenschieber am Theater vergleicht, verdient dann wahrscheinlich nichts besseres, als das was dann mit Sicherheit auf ihn zukommt.
Aber ich bin guter Hoffnung, dass sich die "Kulissenschieber" in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen richtig entscheiden werden.

Herbert Kunst
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"Kulissenschieber" müssen richtig einschätzen lern

Beitrag von Herbert Kunst » 04.01.2007, 18:40

Schwester Wolfgang hat geschrieben: ...Wer sich einer Gewerkschaft dieses Herren anschließen würde, der öffentlich das Pflegepersonal mit den Kulissenschieber am Theater vergleicht, verdient dann wahrscheinlich nichts besseres, als das was dann mit Sicherheit auf ihn zukommt.
Aber ich bin guter Hoffnung, dass sich die "Kulissenschieber" in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen richtig entscheiden werden. ....
Hallo,
ich bin garnicht so sicher, ob die Pflegekräfte bei einer Gewerkschaftsgründung durch Herrn Dr. M. ... so sehr abseits stehen würden. Dieser Herr und sein Marburger Bund haben bei den vorjährigen Streiks sehr viel Sympathie beim Pflegepersonal erzeugt. Dies ist zwar nicht nachvollziehbar, aber so habe ich das (leider) erlebt. Da haben wohl so manche "Kulissenschieber" nicht ausreichend nachgedacht.
Gruß
Herbert Kunst
Zuletzt geändert von Herbert Kunst am 27.09.2008, 07:40, insgesamt 1-mal geändert.
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

Barny
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Montgomery als neue Gewerkschaftsführer?

Beitrag von Barny » 12.01.2007, 20:25

Hallo,
auf der einen Seite muss man aber mal klar stellen, das die etablierten Gewerkschaften nicht in die Pötte kommen. Sie kennen die Problem in den Krankenhäusern und Pflegeheimen schon lange. Ich will nicht sagen, das sie nicht tun. Aber ihr Wirken wird in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen. Das ist Meine Einschätzung.
Wo sind unseren starken Gewerkschaften/ Gewerkschaftsführer?

gruß

Barny

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Beitrag von enno » 14.01.2007, 00:40

nach meiner meinung,hat ein herr montgomery,mehr geld für ärzte erreicht,aber das grungproblem nicht gelößt.
mich würde intessieren wieviele des pflegepersonals in der gewerkschaft sind und wie oft sie sich ,bei mißständen ,an die gewerkschaft wenden.

mfg enno

Rauel Kombüchen
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Gewerkschaften und Berufsverbände wenig interessant

Beitrag von Rauel Kombüchen » 14.01.2007, 08:37

enno hat geschrieben: .... nach meiner meinung hat ein herr montgomery mehr geld für ärzte erreicht, aber das grundproblem nicht gelöst. mich würde intessieren, wieviele des pflegepersonals in der gewerkschaft sind und wie oft sie sich ,bei mißständen , an die gewerkschaft wenden. ...
Hallo enno,
nach den "amtlichen" Verlautbarungen sind nur wenige Pflegekräfte gewerkschaftlich organisiert. Ebenfalls gering ist die Zahl derjenigen, die in einem Berufsverband sind. Ich persönlich kenne übrigens niemanden, der organisiert ist. Die meisten Pflegekräfte, junge Frauen, sind nicht interessiert an berufspolitischen und gewerkschaftlichen Themen. Sie machen ihre Arbeit, oft nur einige Jahre, und das wars!
Allerdings muss man sich auch die Frage stellen, ob z.B. verdi oder der DBfK für Pflegekräfte attraktiv genug sind. Man könnte manchmal meinen, Gewerkschaften sind mit ihren Vorstellungen jahrzehnte zurück. Daher laufen diesen Organisationen auch die Mitglieder weg (auch außerhalb des Gesundheitswesens). Die Berufsverbände sind zu brav. Ihre Aktionen sind wenig ansprechend / überzeugend. Warum sollen sich also Pflegekräfte organisieren. Für einen möglichen Streitfall hat man im Zweifel eine Rechtsschutzversicherung. usw. usw.
Es grüßt
Rauel

PS.: Die Aktionen des Marburger Bundes haben zwar den Ärzten mehr Geld gebracht, das Gesundheitswesen insgesamt hat unter den Streiks und sonstigen Maßnahmen der Ärzteschaft arg gelitten. Auch insoweit sind die Pflegekräfte die Leidtragenden. Ihre Stellen werden jetzt teilweise abgebaut!

Cicero
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Pflegegewerkschaft

Beitrag von Cicero » 19.09.2008, 07:46

Aus Forum
Wo ist die Lobby der Pflegekräfte?
viewtopic.php?t=9379

Hallo,
die Lobby für Pflegekräfte existiert eher nicht. Ver.di vertritt m.E. zuviele Berufsgruppen, um sich wirkungsvoll der Anliegen der Pflegekräfte annehmen zu können. Daher ist der Ruf nach einer Pflegegewerkschaft berechtigt. Wahrscheinlich würden in einer solchen Gewerkschaft, die sich auf eine Berufsgruppe konzentriert endlich die Belange der professionell Pflegenden zielgerichtet wahrgenommen werden können. Es wäre zu hoffen.
MfG
Cicero
Politisch interessierter Pflegefan!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!

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