Niedergelasse Ärzte mit Arbeitssituation zufrieden

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Ärztliche Praxis

Niedergelasse Ärzte mit Arbeitssituation zufrieden

Beitrag von Ärztliche Praxis » 06.12.2006, 07:44

Studie: Durchschnittliche Arbeitszeit der Ärzte liegt bei 56 Wochenstunden

Nur einer von elf Praxischefs rechnet mit mehr Einkommen

Trübe finanzielle Aussichten für die Zukunft und trotzdem mit dem Job zufrieden: So bewerten Deutschlands Niedergelassene ihre Arbeitssituation.

Beim Praxis-Umsatz reicht die Spanne von unter 50.000 bis über 5 Millionen Euro. Die Grafik in Großdarstellung finden sie unter "Mehr zum Thema"


05.12.06 - Dies ist das Ergebnis einer Studie der Stiftung Gesundheit, durchgeführt von der Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse unter Leitung von Konrad Obermann, Fachhochschule Göttingen. Insgesamt wurden 15.000 niedergelassene Ärzte (außer Zahnärzte) sämtlicher Fachgruppen in Deutschland über Arbeitszeit, Einkommen oder Wettbewerb befragt.

Und die Studie bringt ans Licht, was Ärzte schon immer vermuteten und bemängeln: Nur die Hälfte der Arbeitszeit ihrer durchschnittlich 56-Stunden-Woche leisten Niedergelassene am Patienten. 18 Prozent wenden sie dagegen für administrative Arbeitsabläufe auf, 15 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit investieren Ärzte in medizinische oder nicht-medizinische Weiterbildungen und Instruktion der Mitarbeiter.

Was die Einnahmen der Ärzte betrifft, so variiert der jährliche Praxis-Umsatz stark: Die Spanne reicht von unter 50.000 Euro bis über fünf Millionen. 35,8 Prozent der Niedergelassenen erzielen zwischen 100.000 und 250.000 Euro pro Jahr. Bei der Hälfte der Praxen ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, nur 15 Prozent konnten ein Plus verzeichnen; bei 33,6 Prozent ist er gleich geblieben.

Deutliche Unterschiede zwischen Haus- und Fachärzten

Deutliche Unterschiede sind laut der Studie im Vergleich des Praxis-Umsatzes bei Haus- und Fachärzten festzustellen: So erwirtschaften rund 63 Prozent der Hausärzte einen Umsatz zwischen 100 000 und 350 000 Euro, während sich in dieser Staffel lediglich 45 Prozent der Fachärzte finden. In der Spitzengruppe mit einem Jahresumsatz zwischen einer und fünf Millionen Euro sind die Fachärzte stärker vertreten: 7,9 Prozent der Fachärzte erzielen Erträge in diesem Rahmen; von den Hausärzten nicht mal ein halbes Prozent.

Das persönliche Einkommen, das die niedergelassenen Ärzte aus ihrem jeweiligen Praxis-Umsatz erwirtschaften, sieht wie folgt aus: Elf Prozent verdienen unter 25.000 Euro pro Jahr; 11,8 Prozent unter 50.000 Euro. Die Gehaltsgruppe 50.000 bis 125.000 Euro ist mit 46,9 Prozent am häufigsten vertreten.Etwas über ein Fünftel der Ärzte verdient mehr als 150.000 Euro pro Jahr. Lediglich 8,8 Prozent der Ärzte erwarten eine Verbesserung ihres Einkommens.

Große Teile des Ertrags werden jenseits der GKV erwirtschaftet

Bezüglich der Zusammensetzung des Praxis-Umsatzes hat die Befragung gezeigt, dass erhebliche Teile des Ertrags jenseits der GKV erwirtschaftet werden. Der Wettbewerb zwischen den niedergelassenen Ärzten steigt damit in dem Maße, wie der Ertrag von Selbstzahlerleistungen abhängt. 37,5 Prozent der Ärzte sehen sich in dieser Hinsicht stark beziehungsweise sehr stark im Wettbewerb mit anderen Kollegen. Nur 10,4 Prozent nehmen kein Wettbewerbsverhalten wahr.

Zufrieden mit ihrer Arbeit äußern sich dennoch die Hälfte der Ärzte. Nur ein Drittel glaubt, dass es schlechter beziehungsweise noch schlechter wird.
alf

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 5.12.2006
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 54.htm?n=1

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