„Der Pflegenotstand“ - schlimme Auswüchse

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

R. Springer-Hiefinger

„Der Pflegenotstand“ - schlimme Auswüchse

Beitrag von R. Springer-Hiefinger » 03.01.2005, 11:06

„Der Pflegenotstand“ - schlimme Auswüchse

Montag, 24. Januar 2005, 22.30 Uhr – Südwest-Fernsehen - „Der Pflegenotstand“

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiter,

das alte Jahr ist zu Ende, das neue Jahr hat gerade angefangen und schon melden wir uns wieder.

Zuerst wünschen wir Ihnen aber für 2005 alles, alles Gute, Gesundheit, Glück und Erfolg, Freude, Mut und Kraft, um die anstehenden Probleme des Pflegewahnsinns wieder anzupacken und auf Verbesserungen zu drängen.

„Lästig werden - ist die Macht des kleines Mannes“ – deshalb wollen wir so lange lästig werden, bis sich dieser menschenunwürdige Pflegewahnsinn in eine menschenwürdige und menschenachtende Pflege gewandelt hat.
Fernseh-Tipp:

Montag, 24. Januar 2005, 22.30 Uhr – Südwest-Fernsehen
„Der Pflegenotstand“
Ein Film von Thomas Reutter & Gottlob Schober
U.a. wird hier auch ein Beitrag von unserem Pflege-Stammtisch in München gesendet.

Mit lieben Grüssen
Roswitha Springer-Hiefinger
Mitinitiatorin des Pflege-Stammtisches „IN WÜRDE ALT WERDEN – WIR KÄMPFEN DAFÜR!“

Gast

... schlimme Auswüchse des Pflegenotstandes

Beitrag von Gast » 21.01.2005, 16:20

Der Pflegenotstand
Ein Film von Thomas Reutter und Gottlob Schober
Sendung am 24. Januar 2005 SWR 22.30 Uhr

Ein kleines, unscheinbares Büro in Bonn. Marita Halfen sitzt am Notruftelefon für Senioren. Eine ältere Dame sucht Hilfe: Ihr Mann werde im Pflegeheim misshandelt. Immer mehr Senioren melden sich bei der Krisen-Hotline. 4.880 Anrufe waren es alleine im vergangenen Jahr.

In Altenpflegeheimen sei Gewalt "an der Tagesordnung", beklagt Rolf Hirsch, renommierter Altersforscher und Vorsitzender der bundesweiten "Initiative gegen Gewalt". Das Pflegepersonal ist oft überlastet. Deshalb müssen alte Menschen in Heimen vielfach verwahrlost, vernachlässigt und einsam dahindämmern.

Die "betrifft"-Spurensuche geht den Notrufen nach. Das SWR-Team stößt auf schlimme Auswüchse des Pflegenotstandes in Deutschland: Menschen, ans Bett gefesselt, stundenlang hinter Tischen eingeklemmt, festgebunden an Stühlen. Menschen, aus Personal- und Geldnot mit Psychopharmaka ruhiggestellt. Demenzkranke, die hungern, obwohl sie mit Magensonden künstlich ernährt werden.

Und wie sieht die Pflege der Zukunft aus? Bei der Recherche stößt das SWR-Team im Internet auf ein verlockendes "Angebot für Demenzkranke und ihre Angehörigen": eine Villa für Alzheimerpatienten mit einer herzlichen, fürsorglichen Pflege - in Thailand. "Komfortabel und günstig", wie Anbieter Martin Woodtli aus der Schweiz versichert. Während sich in Chiang Mai rund um die Uhr drei Pflegerinnen eines Patienten annehmen, werden in Deutschland Pflegeroboter entwickelt. Der High-Tech Assistent von morgen soll die alten Menschen rund um die Uhr umsorgen.

Ein vorbildliches Projekt für die "Pflege der Zukunft" zeigt dagegen Professor Hirsch: eine betreute Wohngemeinschaft für alte Menschen. Die Heimleitung geht auf individuelle Bedürfnisse und Wünsche ein. Dafür braucht sie nicht einmal mehr Personal und Geld. Die Erfolge können sich sehen lassen. Das Haus braucht viel weniger Psychopharmaka - und festgebunden wird hier niemand.

Quelle: Mitteilung vom 21.1.2005
HsM / Koordination
Handeln statt Mißhandeln
Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter e.V.
Goetheallee 51, 53225 Bonn
Tel.: 0228/636322(Info-Telefon)
Fax: 0228/636331
Notruf-Telefon: 0228/696868
http://www.hsm-bonn.de

Berti
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Registriert: 21.12.2003, 16:55

Pflegeheime - Gewalt "an der Tagesordnung

Beitrag von Berti » 23.01.2005, 13:42

Nähere Informationen zur TV-Sendung am 24.1.2005, 22.30 Uhr, gibt es auch vom Sender, und zwar unter
     
http://www.swr.de/betrifft/index.html

..... Die "betrifft"-Spurensuche geht den Notrufen nach. Das SWR-Team stößt auf schlimme Auswüchse des Pflegenotstandes in Deutschland: Menschen, ans Bett gefesselt, stundenlang hinter Tischen eingeklemmt, festgebunden an Stühlen. Menschen, aus Personal- und Geldnot mit Psychopharmaka ruhiggestellt. Demenzkranke, die hungern, obwohl sie mit Magensonden künstlich ernährt werden.  ......
--------
Wiederholung der Sendung:
Am darauf folgenden Samstag um 14.20 Uhr im SÜDWEST Fernsehen!

Gast

„Der Pflegenotstand“ - TV-Tipp für den 29.1.05

Beitrag von Gast » 26.01.2005, 20:35

Sehr geehrte Damen und Herren,

wer es am Montag nicht sehen konnte:

Diesen Samstag um 14.20 Uhr wird die Sendung "Der Pflegenotstand" (siehe oben) im SüdWest-Fernsehen wiederholt.

Diese Sendung berichtet ganz deutlich über die Missstände in unseren Pflegeheimen und benennt, was Sache ist: Verhungern / Verdursten / anbinden / Ruhigstellen mit Psychopharmaka ... und spricht eine sehr sehr deutliche Sprache! Auch was die Zahlen angeht.

Ein Aufnehmen für weitere Verwendung in Sachen Pflegenotstand kann man empfehlen.

Mit freundlichen Grüssen,
Christiane Lüst
Dipl.-Soz.-Päd.
Forum zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger in Deutschland
http://www.verhungern-im-heim.de

WernerSchell
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„Der Pflegenotstand“ - TV-Tipp für den 24.02.05

Beitrag von WernerSchell » 19.02.2005, 14:18

Der TV-Film über den "Pflegenotstand" (Erstausstrahlung durch SWF am 24.01.2005) wird am 24.02.2005, 2015 Uhr, auf Phoenix wiederholt.

Wir machen darauf aufmerksam!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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doro.74
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Re: „Der Pflegenotstand“ - TV-Tipp für den 24.02.0

Beitrag von doro.74 » 24.02.2005, 23:35

Hallo,
leider wird diese Reportage am 24.02. (heute) nicht auf Phoenix wiederholt...
Wie komme ich daran? Wollte es aufnehmen...

LG,
Doro

Gast

„Der Pflegenotstand“ - filmisch aufbereitet

Beitrag von Gast » 25.02.2005, 20:45

Hallo Doro,

ich habe den Film im Januar 05 gesehen, sehr empfehlenswert. Wenn er nun bei Phoenix abgesetzt wurde, sollte man bei Phonenix nachfragen, ob die Wiederholung zu einem anderen Termin gebracht wird (bitte hier ggf. einen Hinweis einstellen).

Möglicherweise kann beim SWR, der den Beitrag produziert hat, eine Kopie angefordert werden (allerdings entgeltpflichtig!).

Herzliche Grüße
Irma

WernerSchell
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„Der Pflegenotstand“ - schlimme Auswüchse

Beitrag von WernerSchell » 05.09.2005, 14:25

„Der Pflegenotstand“ - TV-Wiederholung 5.9.2005

Der TV-Film über den "Pflegenotstand" (Erstausstrahlung durch SWF am 24.01.2005) wird am 05.09.2005, 22.30 - 23.15 Uhr, auf SWF erneut wiederholt.

Wir machen darauf aufmerksam!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Gast

„Der Pflegenotstand“ -TV-Tipp für den 23.10.2005

Beitrag von Gast » 23.10.2005, 11:13

Pflegenotstand - eine neue Reportage im Fernsehen:

Das ZDF sendet am 23.10.2005 in der Zeit von 18.30 - 19.00 Uhr eine Reportage mit dem Titel:

Wer will denn schon ins Heim? - Pflegenotstand in Deutschland

Die Sendung wird am 25.10.2005 in der Zeit von 18.00 bis 18.30 Uhr bei PHOENIX wiederholt.

H.P.

Gast

Pflegenotstand – allseits bekannt & gefürchtet

Beitrag von Gast » 24.10.2005, 09:26

Pflegenotstand – allseits bekannt & gefürchtet!

Wer will den schon ins Altenheim? Die Frage kann einfach beantwortet werden: Fast niemand. Selbst Pflegekräfte fürchten sich vor den Zuständen im Heim. Berufsflucht und klare Aussagen, selbst nie in ein Heim zu wollen sind klares Zeugnis dafür. Das kann man u.a. nachlesen unter
http://www.wernerschell.de/cgi-bin/foru ... 671;start=
Dort geht es um die NEXT- Studie - Pflegekräftemangel & Ausstiege
Rd. 70 % der Altenpflegekräfte möchten selbst nie auf eine Heimversorgung angewiesen sein. Das sagt doch alles!

Gast

Pflegenotstand – allseits bekannt & gefürchtet

Beitrag von Gast » 24.10.2005, 11:52

Pflegenotstand – allseits bekannt & gefürchtet!

Das ZDF informiert weiter zum Thema:

Knapp 700.000 Menschen leben in Deutschland in einem Pflegeheim. Doch die Entscheidung, die altvertraute Umgebung zu verlassen und ins Heim zu gehen, ist alles andere als einfach. Die ZDF.reportage zeigt, welche Probleme und welche Lösungsmöglichkeiten sich für eine menschenwürdige Pflege anbieten.

Nähere Informationen unter
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,2387201,00.html
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,187 ... 49,00.html

Manni Dörfler

R.Koe
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Registriert: 29.09.2003, 14:28

Re: „Der Pflegenotstand“ - schlimme Auswüchse

Beitrag von R.Koe » 26.10.2005, 19:18

HAllo Manni, ich möchte deinen Beitrag noch hinzufügen das die wenigsten alten Menschen freiwillig in ein Altenheim gehen.
Man sollte ein neues Buch schreiben das heißt:
Alt geworden und abgeschoben.
Eine Mutter kann bekanntlich viele Kinder erziehen und ernähren, aber viele Kinder nicht eine Mutter. Warum hier gibt es dóch die Institution ALtenheim und die werden es schon machen.Die Besuchzeiten beschränken sich dann zumeist auf die TAge wenn es TAschengeld gibt oder sonstige Feierlichkeiten mit KAffee und Kuchen angesagt sind.
Mit den Erfahrungen die man im täglichen Umgang mit Angehörigen macht kann man so manch einen Roman füllen.

Mit freundlichen Grüßen
R.Koe

Gast

„Der Pflegenotstand“ - schlimme Auswüchse

Beitrag von Gast » 02.11.2005, 10:33

Alt geworden und abgeschoben – ja, so ist es auch!

Es ist ein Übelstand, dass sich die Angehörigen zu wenig um ihre Pflegebedürftigen kümmern. Besuche im Heim werden als zu selten beschrieben. Die Betroffenen müssen sich in der Tat als abgeschoben vorkommen.

Dies alles sollte uns aber nicht davon ablenken, dass es auch durch die Heime bzw. das Personal produzierte Mängel gibt. Diese Mängel kann man angehen und ändern, die Angehörigen hingegen, kann man nicht zwingen, ihre persönliche Zuwendung auszuweiten. Daher ist es richtig und gut, dass man sich um die Beschreibung der zum Teil menschenunwürdigen Zustände bemüht. Vielleicht kann man doch ein wenig zum Bessern wenden! Ich hoffe es jedenfalls.

Mit Hochachtung
Monika Maika-Bucher

Gast

Re: „Der Pflegenotstand“ - schlimme AuswüchseAlt g

Beitrag von Gast » 02.11.2005, 15:46

Liebe Forumbesucher,

"Alt geworden und abgeschoben"
Das mag für einige zutreffen, aber bei weitem nicht für alle! Ich kenne auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen - u.a. : sie haben keine Familie - selbst entscheiden in ein Heim zu gehen, wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen können.

Immerhin, laut ZDF :
"Rund zwei Millionen ältere Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Der Großteil von ihnen - 70 Prozent - wird von Familie und Freunden zu Hause gepflegt. Ins Heim zu gehen, die altvertraute Umgebung verlassen - kein einfacher Schritt". http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,187 ... 49,00.html

Dann, seien Sie mal ehrlich, haben Sie, die Forumbesucher, alle schon gründlich nachgedacht, wie est Ihnen im Alter und bei schweren gesundheitlichen Problemen gehen wird und wie Sie sich entscheiden werden ?

Natürlich SOLLTE man das tun, Sie müssen aber zugeben, dass das gar nicht so leicht ist sich in die Zukunft "Alter" hineinzudenken. Dazu würde gehören, wenn man Familie hat, zu fragen inwieweit diese bereit ist und dies konkret möglich ist, die Pflege zu übernehmen. Man wohnt ja schon lange nicht mehr, wie früher, drei Generationen unter einem Dach, sondern oft weit enfernt voneinander und oft in Wohnungen, wo kein Platz für eine zusätzliche, pflegebedürftige Person vorhanden ist und man ist vielleicht noch berufstätig.

Dann ist die Lebenserwartung viel höher wie früher, teils auch durch die Fortschritte der Medizin, mit der Leben künstlich verlängert werden kann, z.B. PEG-Sonden (Magensonden), Anuspraeter (künstlicher Darmausgang) usw. Manche dieser Menschen brauchen professionnelle Hilfe rund um die Uhr.

Betreffend den Beitrag von R. Koe vom 26.10.05, habe ich Verständnis für die Sichtweise des Pflegepersonals und dass ein Teil der Besucher der Pflegeheime vielleicht zu wünschen übrig lässt.

Aus meiner Sicht - als verantwortungsbewusste Besuchererin und Betreuerin eines Heimbewohners - würde ich mir wünschen, dass die Pflegeleitungen der Heime und auch der Krankenhäuser, die Besucher - besonders natürlich die, die es wünschen - in die Pflege mit einbeziehen. Dazu fehlt vermutlich hauptsächlich die Zeit, wegen des Personalmangels und man hat als Besucher oft den Eindruck nicht zu existieren, zu stören, unerwünscht zu sein und nicht zu wissen, wie man sich nützlich machen kann. Es ist möglich, dass dies einer der Gründe ist, warum so wenig Besucher kommen ! ?

Wäre es nicht schon hilfreich, dass die Heimleitungen für die Angehörigen schriftlich etwas bereithalten, woraus sie ersehen können, was man möglichst nicht tun sollte, wie man sich nützlich machen kann und was ich auch wichtig fände, zwischen wieviel und wieviel Uhr ungefähr hat das Pflegepersonal Pause, die Übergabe usw. Man (jedenfalls ich) würde das gerne respektieren, wenn man es vorher weiss!

Vergessen wir jedoch nicht, die Ursache des "Pflegenotstandes" hat viele Ebenen, auf denen weiter gearbeitet werden muss.

Fangen wir schon mal bei uns selber an und fragen uns, was wir verantwortungsvoll selber für uns tun können, wenn wir pflegebedürftig werden und vielleicht behindert, um so lange wie möglich in unserem Zuhause bleiben zu können.

Mit lieben Grüssen
Rosemarie

Gast

„Der Pflegenotstand“ - bringen wir uns ein!

Beitrag von Gast » 02.11.2005, 20:10

.... Fangen wir schon mal bei uns selber an und fragen uns, was wir verantwortungsvoll selber für uns tun können, wenn wir pflegebedürftig werden und vielleicht behindert, um so lange wie möglich in unserem Zuhause bleiben zu können. ...
Hallo Rosemarie (und andere MitleserInnen),

Deine Zeilen haben mich sehr stark angesprochen. Vielleicht sollten sich alle, die wissen, was zu tun ist, dem kürzlich gegründeten Selbsthilfeverband anschließen ( --- http://www.wernerschell.de/cgi-bin/foru ... 1129305212 ). Offensichtlich ist das eine seriöse Initiative. Wie es scheint, werden dort Unterstützer gerne akzeptiert.

Herzlichtst
Elisabeth Röllecke

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