Seite 1 von 1

Schlaganfall - Reha-Betten fehlen - TV-Tipp für 29.10.2012

Verfasst: 24.09.2012, 06:25
von WernerSchell
Berichterstattung von Westpol am24.09.2012, 30.09.2012, 01.10.2012 bzw. 28.10./29.10.2012! Siehe die angefügten Hinweise.

Wiederholung der Sendung vom 28.10.2012 bei WDR-Westpol: 29.10.2012, 10.15 - 10.45 Uhr!

WDR-Westpol: Zu wenig Früh-Reha-Betten in NRW

Düsseldorf (ots) - Schlaganfallpatienten müssen häufig mehrere Wochen auf einen so genannten Früh-Rehabilitationsplatz warten. Das berichtet das WDR-Magazin Westpol. Dem Bericht zufolge gehen Ärzte und Experten davon aus, dass in NRW einige Hundert Früh-Reha-Betten fehlen. "Wir haben in NRW rund 57.000 Schlaganfallpatienten pro Jahr.
Etwa 8 Prozent davon benötigen eine Frührehabilitation, das sind 500 - 600 Betten nur für Schlaganfälle, die benötigt würden", sagt der Gesundheitsökonom Stephan von Bandemer von der Fachhochschule Gelsenkirchen in Westpol (WDR Fernsehen, Sonntag, 23.09.2012, 19.30 Uhr).

Tatsächlich sind im NRW-Krankenhausplan jedoch nur rund 100 solcher Betten ausgewiesen. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens sieht dagegen keinen Handlungsbedarf. Es gebe in NRW "keine Versorgungsprobleme in dem Bereich", so die Ministerin in Westpol.

Prof. Stefan Knecht, Chefarzt einer Klinik in Meerbusch, wirft der Politik vor, zu wenig für die Rehabilitation zu tun. "Die Kosten, die auf die Gesellschaft hier in NRW zu kommen, werden vor allem in den Pflegefällen liegen, die produziert werden, durch dieses kurzsichtige Denken. Denn man kann Krankheit, man kann Behinderung verhindern, indem man früh aktiv wird," sagt er dem WDR.

Besonders Schlaganfallpatienten brauchen möglichst schnell eine gute Reha-Behandlung. Davon kann abhängen, ob sie langfristige Schäden zurückbehalten oder nicht. In NRW sind die Bedingungen deutlich schlechter als in anderen Bundesländern.

Mit Quellenangabe Westpol (WDR Fernsehen, Sonntag, 23.09.2012, 19:30 Uhr) ab sofort zur Veröffentlichung frei.

Quelle: Pressemitteilung vom 21.09.2012 WDR Westdeutscher Rundfunk
Pressekontakt: Angela Kappen, Sonja Steinborn
WDR Presse und Information
Presse Regionalfernsehen, Funkhaus Düsseldorf Telefon 0211/8900-506 presse.duesseldorf@wdr.de

+++
Ärzte Zeitung:
NRW: Zu wenig Betten für Schlaganfall-Patienten
In Nordrhein-Westfalen fehlen "einige hundert" Betten für die Früh-Rehabilitation, meldet das WDR- Fernsehmagazin Westpol. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=822 ... all&n=2222
+++
Zum Thema Schlaganfall gibt es am 26.09.2012, beginnend 17.00 Uhr, eine Informationsveranstaltung in Neuss-Erfttal. Der Eintritt ist frei - Anmeldung ist nicht erforderlich.
Näheres unter
viewtopic.php?t=17833

Bettennot in der Früh-Reha ... TV-Tipp für den .01.10.2012

Verfasst: 01.10.2012, 06:40
von WernerSchell
Früh-Reha als Glückssache?

WDR-Fernsehen, Westpol, hat am 30.09.2012, erneut sehr anschaulich über die fehlenden Betten für die Früh-Reha der Schlaganfallpatienten berichtet.
Der Beitrag wird am 01.10.2012, 10.15 - 10.45 Uhr wiederholt.


Dazu informiert der WDR u.a. folgt:

Bettennot in der Früh-Reha bei Schlaganfallpatienten. Darüber hatte Westpol in der vergangenen Woche berichtet. Das NRW-Gesundheitsministerium
sah und sieht keinen Versorgungsmangel, wir aber sehr wohl. Und offenbar viele Betroffene und Experten auch.
Denn nach der Ausstrahlung unseres Beitrages haben sich sehr viele bei uns gemeldet.

... Weitere Informationen und Video der Sendung abrufbar unter
http://www.wdr.de/tv/westpol/sendungsbe ... betten.jsp

NRW Schlusslicht bei der neurologischen Frührehabilitation

Verfasst: 28.10.2012, 16:51
von WernerSchell
Neues Gutachten:
NRW Schlusslicht bei der neurologischen Frührehabilitation

Düsseldorf (ots) - Die Versorgung von Schlaganfallpatienten und Patienten mit Hirnverletzungen ist in Nordrhein-Westfalen schlechter als in anderen Bundesländern. Zu diesem Ergebnis kommt ein neues Gutachten des Berliner IGES Instituts über die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation, das dem WDR Magazin Westpol vorliegt. Die zeitnahe und hochwertige Frührehabilitation entscheidet oft darüber, ob ein Mensch wieder weitgehend gesund oder zum Pflegefall wird.

Laut Gutachten ist diese wichtige Nachsorge in NRW nur lückenhaft gewährleistet. Demnach werden nirgendwo so wenige Fälle der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation mit den Krankenkassen abgerechnet wie in NRW. Während in NRW im Jahr 2010 nur fünf Fälle auf 100.000 Einwohner abgerechnet wurden, kommt Spitzenreiter Bayern auf 60 Fälle.

Bislang sind in NRW an ausgewählten Krankenhäusern insgesamt 154 Betten für die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation ausgewiesen. Die Gutachter sehen dagegen einen zusätzlichen Bedarf von mindestens 695 Frühreha-Betten. Für eine optimale Versorgung müssten es sogar 1335 zusätzliche Betten sein.

Mit Quellenangabe Westpol (Sonntag, 28.10.2012, 19:30 Uhr) ab sofort zur Veröffentlichung frei.

Quelle: Pressemitteilung vom 28.10.2012 WDR Westdeutscher Rundfunk
Pressekontakt: Redaktion Landespolitik Fernsehen
Funkhaus Düsseldorf
Tel. 02 11/89 00-131
westpol@wdr.de

NRW Schlusslicht bei der neurologischen Frührehabilitation

Verfasst: 29.10.2012, 07:24
von WernerSchell
NRW Schlusslicht bei der neurologischen Frührehabilitation

Wiederholung der Sendung vom 28.10.2012 bei WDR-Westpol:
29.10.2012, 10.15 - 10.45 Uhr!

Neurologische Frührehabilitation = Minderversorgung

Verfasst: 27.02.2013, 07:31
von Presse
Pressemitteilung vom 26.02.2013

Minderversorgung in Nordrhein-Westfalen: Patientenvertreter fordern Landesregierung auf, endlich zu handeln

Eine Expertenrunde diskutierte heute in Düsseldorf die Versorgungssituation nordrhein-westfälischer Patienten, die auf neurologische Frührehabilitation angewiesen sind. Sie konstatierten eine Minderversorgung für Menschen mit schwerer Hirnschädigung in NRW und forderten die Landesregierung auf, endlich zu handeln. Diese Forderung wird von über 50 Prozent der neurochirurgischen und neurologischen Chefärzte in Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Düsseldorf, 26.02.2013. Sind neurologische Patienten – Menschen mit einer schweren Hirnschädigung, zum Beispiel nach einem Unfall oder einem Schlaganfall – in Nordrhein-Westfalen unterversorgt? Diese Frage wurde in den letzten Monaten sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Heute trafen sich in Düsseldorf Patientenvertreter, Vertreter der Landespolitik, Krankenkassen und Leistungserbringer, um die Situation der neurologischen-neurochirurgischen Frührehabilitation Phase B in NRW aus verschiedenen Blickwinkeln zu erörtern. Eingeladen hatten die Patientenvertreter von Schädel-Hirnpatienten in Not e.V., SelbstHilfeVerband - FORUM GEHIRN e.V. und ZNS- Hannelore Kohl Stiftung sowie die Adhoc-Initiative Neurologischer und Neurochirurgischer Chefärzte in NRW und die Landesarbeitsgemeinschaft Neurorehabilitation NRW (LAG). Mit der Veranstaltung wollen sie die öffentliche Diskussion im Hinblick auf die Anhörung von Sachverständigen zum Krankenhausplan NRW 2015 am 07. März 2013 weiter voran bringen.

Die LAG hatte bereits im vergangenen Jahr mehrfach darauf hingewiesen, dass im bevölkerungsreichsten Bundesland über 500 Betten für eine adäquate Versorgung der neurologischen Patienten fehlen und damit eine öffentliche Diskussion angestoßen. Ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten zur Abbildung der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation im Rahmen der Krankenhausplanung, das heute vorgestellt wurde, scheint jetzt diesen Vorwurf zu erhärten. Demnach fehlen in Nordrhein-Westfalen mindestens 695 Betten in der neurologischen Frühreha, für eine optimale Versorgung sind es sogar 1.335 Betten. Die Gutachter kommen zu dem Schluss: „Der Bundesländervergleich zeigt zusammenfassend eine deutlich geringere Versorgungsdichte in Nordrhein-Westfalen als in anderen Bundesländern.“

Diese Einschätzung wurde von der Adhoc-Initiative Neurologischer und Neurochirurgischer Chefärzte in NRW geteilt. PD Dr. Elmar W. Busch, Chefarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie Evangelische Kliniken Gelsenkirchen, konstatierte in NRW einen eklatanten Mangel an neurologisch-neurochirurgischer Frührehabilitation. Viel zu oft breche die qualitative Behandlung für Menschen mit schweren bzw. schwersten Hirnschädigungen nach einer erfolgreichen Akutbehandlung ab. Für die Patienten bedeute das allzu oft ein unnötiges Abgleiten in die Pflegesituation, die durch qualifizierte Frührehabilitation hätte verhindert werden können. Im Namen der neurologischen und neurochirurgischen Chefärzte von Akut- und Rehakliniken in NRW forderte Busch deshalb die Landesregierung und Kostenträger auf, endlich eine gemeinsame Planung für Frührehabilitationsbetten im Land anzugehen. Von den Kostenträgern erwarte man außerdem die längst überfällige Erstattung von gesetzlich vorgesehenen Leistungen. Das vorgestellte Positionspapier wird von 68 neurologischen und neurochirurgischen Chefärzten aus NRW unterstützt.

„Erschrocken“ sei er gewesen, als ihn sein Kollege PD Dr. Elmar W. Busch über die Versorgungssituation in Nordrhein-Westfalen informiert habe, so Prof. Dr. med. O. Busse. Der Geschäftsführer der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) war zur Veranstaltung gekommen, um der Initiative seine Unterstützung zu versichern.

Eine Einschätzung der Lage aus Patientensicht gaben abschließend die Patientenvertreter. Doris Klein von Schädel-Hirnpatienten in Not e.V. wies noch einmal daraufhin, dass die Angehörigen meistens vollkommen überfordert seien, wenn es darum ginge, Entscheidungen zu fällen, was die optimale Weiterbehandlung für den Betroffenen nach der Akutversorgung sei. Hier fehle das medizinische Fachwissen genauso wie das Wissen darüber, was Patienten rechtlich zustünde. „Es muss für Lieschen Müller endlich ersichtlich sein, welchen Anspruch sie auf medizinische Leistungen nach der Akutversorgung hat!“ Carsten Freitag von der ZNS- Hannelore Kohl Stiftung formulierte seinen Eindruck, die Politik habe bislang gar nicht verstanden, was die neurologische-neurochirurgische Frührehabilitation Phase B sei. Hier ginge es darum, den Patienten wieder zu Bewusstsein kommen zu lassen und Folgeschäden wie Epilepsie zu verhindern. Auch Folgekosten könnten so durch eine erfolgreiche Frühreha vermindert werden. Die Patientenvertreter forderten deshalb die Krankenkassen und die Landesregierung in NRW auf, die Bedeutung der neurologischen-neurochirurgischen Frührehabilitation Phase B anzuerkennen und mit Blick auf den Krankenhausplan NRW 2015 endlich etwas gegen die Minderversorgung der Patienten im Land zu unternehmen.

Informationen & Pressefotos
Alle Vorträge der Expertenrunde, das IGES-Gutachten sowie Pressefotos finden Sie ab zirka 16.00 Uhr auf: www.neuroreha-nrw.de

Bildunterschrift
(v.l.n.r.): Dr. Stefan Loos, IGES Institut Berlin, Prof. Dr. med. O. Busse, Geschäftsführer der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), PD Dr. Elmar W. Busch, Chefarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie Evangelische Kliniken Gelsenkirchen, Dr. Ursula Becker, Sprecherin der LAG, Prof. Dr. Dr. Paul W. Schönle, Sprecher der LAG, Prof. Dr. Stefan Knecht, Chefarzt Neurologie in St. Mauritius Therapieklinik Meerbusch, Lothar Ludwig, SelbstHilfeVerband - FORUM GEHIRN e.V., Carsten Freitag, ZNS- Hannelore Kohl Stiftung, Doris Klein, Schädel-Hirnpatienten in Not e.V.

Pressekontakt
Landesarbeitsgemeinschaft Neurorehabilitation NRW
Tel: 0221-934647-48
E-Mail lag.neuroreha.nrw@gmail.com
--
Mit freundlichen Grüßen
Landesarbeitsgemeinschaft NeuroRehabilitation NRW
LAG.NeuroReha.NRW@gmail.com
www.neuroreha-nrw.de
Sprecher: Dr. Ursula Becker; Prof. Dr. Dr. Paul W. Schönle

Versorgung von älteren Schlaganfall-Patienten in NRW

Verfasst: 27.02.2013, 07:40
von Presse
Stellungnahme der Geriatrie: Versorgung von (älteren) Schlaganfall-Patienten in NRW

Vor dem Hintergrund der aktuellen Krankenhausplanungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen wird momentan versucht, die Versorgung von Schlaganfall-Patienten in diesem Bundesland bzw. vermeintlich bestehende Mängel in den Fokus der Öffentlichkeit zu tragen.

Treibende Kraft ist dabei die Landesarbeitsgemeinschaft NeuroRehabilitation NRW – ein Zusammenschluss von aktuell zwölf Rehabilitationskliniken, die u. a. im Bereich der neurologischen Rehabilitation tätig sind –, die im Oktober 2012 ein "Gutachten zur Abbildung der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation im Rahmen der Krankenhausplanung" vom IGES-Institut in Berlin erstellen ließ. Die Veröffentlichung des vollständigen Gutachtens ist bisher noch nicht erfolgt.

Sowohl in dem IGES-Gutachten (veröffentlichte Kurzfassung) als auch in dem neurologischen Positionspapier wird explizit die Geriatrie als Versorgungsoption für Schlaganfallpatienten angesprochen. Eine Einbindung oder Abstimmung mit den ebenfalls im Bereich der Schlaganfall-Versorgung tätigen Geriatrien ist dabei nicht erfolgt.

Parallel wurde von verschiedenen neurologischen und neurochirurgischen Chefärzten eine sog. Ad-Hoc Initiative gegründet. Ziel ist es, ein Positionspapier zur neurologischen Frührehabilitation zu unterstützen, welches von zwei Chefärzten verfasst worden ist.

Gleichzeitig wird durch die Verfasser des neurologischen Positionspapiers versucht, eine in ihrer Blickrichtung sehr eingeengte Argumentationsbasis für die rein neurologische Versorgung von Schlaganfallpatienten zu schaffen.

Hierzu bezieht die Geriatrie wie folgt Stellung:

In der Geriatrie werden Patienten behandelt, die insbesondere durch ein höheres Lebensalter sowie eine alterstypische Multimorbidität charakterisiert werden. Der demografischen Entwicklung folgend, wurden die geriatriespezifischen Versorgungsstrukturen in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren kontinuierlich den medizinischen Bedürfnissen angepasst und ausgebaut.

Auch zukünftig nimmt der Bedarf an einer geriatriespezifischen Versorgung weiter zu.

Seitens der Landesregierung in NRW wurde daher ein bedarfsgerechter weiterer Ausbau sowie eine konzeptionelle Weiterentwicklung der entsprechenden Versorgungsstrukturen beschlossen und in die aktuelle Krankenhausplanung übernommen.

Zu der Gruppe der geriatrischen Patienten gehört typischerweise auch der ältere Schlaganfallpatient. Dieser wird seit mehr als 40 Jahren regelhaft in den geriatrischen Versorgungsstrukturen versorgt. Insbesondere im Positionspapier zur neurologischen Frührehabilitation wird behauptet, dass die geriatrische Frührehabilitation – zumindest in Teilen – nicht als angemessene Versorgung angesehen werden kann. Als Begründung für diese "Einschätzung" wird auf eine "Expertenmeinung" verwiesen, da nach Aussage der Autoren des Positionspapiers "wissenschaftliche Daten zum Vergleich geriatrischer Frührehabilitation und der neurologischen Frührehabilitation fehlen".

Sowohl die Einschätzung zur Angemessenheit der Versorgung innerhalb der Geriatrie als auch die Aussage zu den fehlenden wissenschaftlichen Daten ist sachlich-inhaltlich falsch und macht den (verbands)politischen Charakter des Positionspapiers deutlich.

Bereits im Jahre 2001 wurde in Rheinland-Pfalz eine umfassende, vergleichende Analyse des Verlaufs und der Ergebnisse stationärer Behandlung von Schlaganfallpatienten in geriatrischen und neurologischen Einrichtungen durchgeführt (veröffentlicht von Dr. phil. M. Nosper, Dr. med. G. Hock, PD Dr. med, R. Hardt). Die Untersuchung zeigt deutlich, dass die Behandlung im Rahmen der Geriatrie in jedem Fall sachgerecht und in weiten Teilen sogar für den Patienten vorteilhaft ist.

Dieses Ergebnis ist leicht nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, dass ein Großteil der gesundheitlichen Probleme beim alten Menschen nicht unmittelbar durch den Schlaganfall selbst, sondern durch die schlaganfallbedingten Auswirkungen auf die bereits bestehenden (zum Teil chronischen) Grunderkrankungen des Patienten entstehen.

Nach einem Schlaganfall im höheren Lebensalter führt die bestehende Multimorbidität in Kombination mit den durch den Schlaganfall eingetretenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu einem hohen Risiko, komplizierend weitere Krankheitssymptome zu entwickeln. Dies sind vor allem internistische Erkrankungen wie z. B. Herz-, Kreislauf-Erkrankungen, pulmonale Erkrankungen, Gefäßerkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparats. Oft bestand schon vor dem Schlaganfall als Risikofaktor eine Hypertonie, ein Diabetes oder Herzrhythmusstörungen. Das Auftreten dieser Krankheiten als Multimorbidität ist das klassische Handlungsfeld der Geriatrie.

In diesem Zusammenhang erscheint es aus Sicht der Geriatrie zudem fraglich, warum sowohl in dem IGES-Gutachten als auch in dem neurologischen Positionspapier die Geriatrie als Versorgungsoption für Schlaganfallpatienten explizit angesprochen wird, aber in der Bewertung keine entsprechende Berücksichtigung findet.

Zu hinterfragen ist zudem, warum im Gutachten des IGES-Institutes der geriatrische Patient erst ab einem Alter von 80 Jahren als solcher angesehen wird, während in der europäisch-konsentierten Definition des geriatrischen Patienten der medizinischen Fachgesellschaften ein Alter von 75 Jahren angenommen wird.

Für die Versorgung der Patientengruppen jenseits der Geriatrie gibt es mit dem OPS 8552 eine sachgerechte Prozedur, die durch alle neurologischen Akutkliniken im Bundesland NRW abgerechnet werden kann. Es ist bekannt, dass es diesbezüglich Probleme mit den Kostenträgern gab. Es erscheint jedoch sachfremd, dieses nicht rechtskonforme Verhalten der Krankenkassen als Begründung heranzuziehen, um die generelle und strukturelle Ausweitung der Versorgungsstrukturen zu fordern. Insbesondere die Ausweitung auf Rehabilitationskliniken, die zumeist noch entsprechend strukturell nachgerüstet werden müssen, erscheint fraglich.

Abschließend stellt sich die Frage, wo die im Gutachten bzw. im Positionspapier angesprochene „breite Masse“ der nicht- bzw. unterversorgten Schlaganfallpatienten in NRW in der Praxis in Erscheinung tritt. Das aufgezeigte Drohszenario ist in der täglichen Versorgungspraxis nicht erkennbar, sodass auch hier die sachgerechte Versorgung der Schlaganfallpatienten in NRW unter anderem durch die geriatrische Frührehabilitation erkennbar wird.

Es ist unbestritten, dass – wie in allen Versorgungsbereichen – auch die neurologische (Früh-)Rehabilitation immer wieder kritisch hinsichtlich eventuell bestehender oder auf Grund der Bevölkerungsentwicklung absehbarer Versorgungsdefizite kritisch zu überprüfen ist. Dies muss jedoch sachlich angemessen, regional orientiert und faktenbasiert erfolgen.

In dem vorgelegten Positionspapier wird ein "globales Drohszenario" mit medizinischer Unterversorgung für NRW beschrieben, das in der aufgezeigten Weise an der Realität vorbeigeht.

Aus Sicht der Geriatrie ist es äußerst bedauerlich, dass versucht wird, einen bewährten und nachweislich medizinisch sinnvollen Versorgungsweg ohne belegte Grundlage in der Öffentlichkeit fahrlässig infrage zu stellen. Für die betroffenen Patienten ist es nicht nur bedauerlich, sondern schädlich. Gerade die Versorgung von betagten Schlaganfallpatienten benötigt einen ganzheitlichen und präventiven Ansatz zur Wiedererlangung der Alltagskompetenz.

Bundesverband Geriatrie e. V., Landesverband Geriatrie NRW, Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e. V.

Kontakt:

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V.
Sekretariat Univ.-Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz
Kunibertskloster 11–13
50668 Köln
Tel.: +49 (0)221/1629-2350
E-Mail: geschaeftsstelle@dggeriatrie.de
Internet: http://www.dggeriatrie.de

Bundesverband Geriatrie e. V.
Reinickendorfer Str. 61
13347 Berlin
Tel.: 030 / 339 88 76 10
E-Mail: geschaeftsstelle@bv-geriatrie.de
Internet: http://www.bv-geriatrie.de

Landesverband Geriatrie NRW
c/o Klinik für Geriatrische Rehabilitation Maria Frieden, Telgte
Am Krankenhaus 1, 48291 Telgte
Tel.: 02504 / 67-4060
E-Mail: Christoph.Wolters@sfh-muenster.de
Internet: http://www.bv-geriatrie.de

Quelle: Pressemitteilung vom 26.02.2013
Nina Meckel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
http://idw-online.de/de/news521000

Reha–Kliniken in Not – Krankenkassen sparen bei Älteren

Verfasst: 22.08.2013, 07:18
von Presse
Aus Forum
viewtopic.php?p=75356#75356

Frontal21
Reha–Kliniken in Not – Krankenkassen sparen bei Älteren

Ärzte sollen alles tun, damit ältere Patientinnen und Patienten nicht zum Pflegefall werden. Deshalb hat der Gesetzgeber 2007 einen Reha-Anspruch auch für alte Menschen festgeschrieben.
Trotzdem zahlen die Kassen Reha-Kliniken seit Jahren zu wenig Geld. Personalkosten sind so kaum noch bezahlbar und Investitionen nicht mehr möglich, beklagen immer häufiger Kliniken.
Einige sind sogar von Schließungen bedroht.
Frontal21 zeigt, was diese Bedingungen für den Klinikalltag bedeuten, spricht mit Patienten, Ärzten und Betreuern

Links
• Manuskript des Beitrags
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/29 ... 1/data.pdf
• Forum: Was sagen Sie dazu?
http://www.zdf.de/Frontal-21/Forum-Betr ... 17976.html

Quelle und weitere Informationen:
http://www.zdf.de/Frontal-21/Sendung-vo ... 36396.html

Geriatrische Rehabilition mit Anspruchscharaker

Verfasst: 22.08.2013, 07:47
von Sabrina Merck
Geriatrische Rehabilition mit Anspruchscharaker

Auf die geriatrische Rehabilition besteht seit Jahren ein Rechtsanspruch - und kaum einer ist darüber informiert.
Die Krankenkassen halten sich auch zurück, weil sie die Kosten scheuen.
Was ist falsch im "Staate Dänemark"?

S.M.