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Gesundheitswesen & die demografische Entwicklung
Verfasst: 25.08.2009, 18:07
von Presse
Gesundheitswesen nicht auf demografische Entwicklung vorbereitet
Berlin – Das deutsche Gesundheitswesen ist einer neuen Studie zufolge personell und finanziell nicht auf die künftige demografische Entwicklung vorbereitet. Allein die Zahl der Demenzkranken in Deutschland wird sich einer aktuellen Studie zufolge bis 2050 verdoppeln. Von zuletzt 1,1 Millionen Erkrankten im Jahr 2007 werde die Zahl auf 2,2 Millionen steigen.
Das ergab eine Untersuchung des Instituts für Gesundheits-System-Forschung, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Auch andere häufige Krankheiten wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte werden den Hochrechnungen zufolge erheblich zunehmen. Institutsdirektor Fritz Beske mahnte, die Politik dürfe diese Entwicklungen nicht länger ignorieren und forderte eine zügige Reform.
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http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... reitet.htm
zum Thema
Mehr Informationen
http://www.igsf.de/114_PM_lang.pdf
Gesundheitswesen langfristig unterfinanziert
Verfasst: 25.08.2009, 18:15
von Presse
Studie:
Gesundheitswesen langfristig unterfinanziert
Berlin (dpa) - Das deutsche Gesundheitswesen ist nach einer Studie finanziell und personell nicht auf die Bevölkerungsentwicklung eingestellt. Bis 2050 werden Alterskrankheiten wie Diabetes oder Demenz deutlich zunehmen. Das zeigt eine Studie des Kieler Fritz Beske Instituts für Gesundheits-System-Forschung, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.
Schlaganfälle nehmen der Prognose zufolge bis 2050 um 62 Prozent zu - von jährlich 186 000 auf 301 000 Neuerkrankungen. Die Zahl der Demenzkranken verdoppelt sich im selben Zeitraum auf 2,2 Millionen.
Diese Problematik werde sich nach 2020 «extrem zuspitzen», sagte Professor Fritz Beske. Bis 2050 sei mit einem Bevölkerungsschwund von
16 Prozent zu rechnen.
Der Experte appellierte an die nächste Bundesregierung, gemeinsam mit den Beteiligten im Gesundheitswesen nach Lösungen zu suchen.
«Jedem muss medizinischer Fortschritt zukommen, Alter darf kein Ausschlussprinzip sein.» Außerdem forderte er die Vereinigung von gesetzlicher Kranken- und Pflegeversicherung. Der Schwerpunkt solle künftig in der Krankenversorgung liegen.
Der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Roland Stahl,
sagte: «Die Gesundheitsbranche wird boomen, wir müssen die Jobs dort attraktiver machen.» Gesundheitspolitik dürfe aber nicht länger nur unter dem Aspekt der Kostensenkung betrachtet werden.
Quelle: Pressemitteilung vom 25.8.2009
GKV-Spitzenverband Bund
Warnung vor dramatischem GKV-Kostenanstieg
Verfasst: 26.08.2009, 06:51
von Presse
Gesundheitsexperte Beske warnt vor dramatischem GKV-Kostenanstieg
Der Gesundheitsexperte Professor Fritz Beske hat die künftige Bundesregierung zu einer nachhaltigen Reform der gesetzlichen Krankenversicherung aufgefordert. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nel/?sid=56 ... olitik&c=1
Gesundheits- und Pflegesysteme unterfinanziert
Verfasst: 27.08.2009, 07:15
von Cicero
Meine Sichtweise:
Dass unser Gesundheitswesen unterfinanziert ist und in arge Schwierigkeiten geraten wird, ist offenkundig. Auch die Ärzteschaft, u.a. der BÄK-Präsident Hoppe, hat erklärt, dass wir unter den gegebenen Finanzierungsbedingungen über Priorisierung und Rationierung reden müssen.
Fazit insoweit: Wer den sog. medizinischen Fortschritt auch in der Zukunft zur Geltung gebracht sehen möchte, muss die Finanzierung des Gesundheitssystems deutlich ausbauen.
Dabei ist m.E. noch ergänzend zu berücksichtigen, dass die besorgniserregenden Studien / Berichte über die Kindergesundheit, umfassende gesundheitliche Probleme bereits bei Kindergartenkinder (Bewegungsmangel, falsche Ernährung usw.), zusätzlich die Zahl derjenigen erhöhen wird, die demnächst dem Gesundheitssystem auf der Tasche liegen werden. Die o.a. Studie hat dies noch nicht gebührend berücksichtigt. Es wird also eigentlich noch schlimmer.
Dann wäre auch das Pflegesystem zu erwähnen. Dass dieses System angesichts der demografischen Entwicklung vor dem Kollaps steht, wissen alle Fachleute. Deutliche Beitragsanhebungen sind mit Rücksicht auf diese Situation ebenfalls unvermeidlich.
Das alles gehört "auf den Tisch". Wenn es dann Leute geben sollte, die die gute medizinische und pflegerische Versorgung nicht für finanzierbar halten. Dann muss beizeiten bei den Leistungen "abgespeckt" werden. Das muss aber den Menschen gesagt werden, zeitgerecht (wegen der Individualvorsorge)!
Das meint
Cicero
Deutschland 2050 - alt, krank, teuer
Verfasst: 27.08.2009, 08:52
von Presse
Deutschland 2050 - alt, krank, teuer
Die wachsende Alterung der deutschen Bevölkerung wird das Gesundheitssystem vor nicht gekannte Schwierigkeiten in der Finanzierung und Sicherung der Versorgung stellen.
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html
Quelle: FAZ-Frankfurter Allg. Zeitung
.... "neue", bessere, Gesundheits- und Pflegepolit
Verfasst: 30.08.2009, 07:16
von Rauel Kombüchen
Hallo,
natürlich brauchen wir nach der Bundestagswahl eine "neue", bessere, Gesundheits- und Pflegepolitik. Allerdings werden wir vor der Wahl keine wirklichen Aussagen der "großen" Parteien bekommen. Sie wollen sich jetzt nicht festlegen und sich damit keine Probleme mit ihren Wahlaussagen schaffen.
Dass aber grundlegende Veränderungen geboten sind, verdeutlicht allein die demografische Entwicklung. Es müssen alsbald für die nächsten Jahrzehnte die sozialpolitischen Weichenstellungen erfolgen.
MfG R.K.
.... "neue", bessere, Gesundheits- und Pflegepolit
Verfasst: 04.09.2009, 07:46
von Herbert Kunst
Rauel Kombüchen hat geschrieben: .... natürlich brauchen wir nach der Bundestagswahl eine "neue", bessere, Gesundheits- und Pflegepolitik. ...
Hallo Forum,
dass wir eine patientenorientierte Refom brauchen, wird auch durch die Diskussion unter
viewtopic.php?t=12715
deutlich.
Die Interessen der Patientenschaft gehören in den Mittelpunkt. Die Grundsätze der "Ökonomisierung" dürfen nicht dominieren.
Gruß
Herbert Kunst
.... mehr Geld für das Gesundheitssystem
Verfasst: 04.09.2009, 18:29
von Presse
Hessischer Minister fordert mehr Geld für das Gesundheitssystem
Bad Nauheim – Der hessische Gesundheitsminister Jürgen Banzer (CDU) fordert mehr Geld und weniger staatliche Regelungen für das Gesundheitswesen. „Wir werden ein menschliches Gesundheitssystem mit fachlicher Qualität nicht erhalten können, wenn nicht mehr Geld in das System fließt“, sagte er in einem Gespräch mit den Delegierten der Landesärztekammer Hessen (LÄKH) in Bad Nauheim.
.... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... system.htm
Gesundheits- und Pflegesysteme unterfinanziert
Verfasst: 07.09.2009, 06:59
von Gaby Modig
Cicero hat geschrieben: ...
Dann wäre auch das Pflegesystem zu erwähnen. Dass dieses System angesichts der demografischen Entwicklung vor dem Kollaps steht, wissen alle Fachleute. Deutliche Beitragsanhebungen sind mit Rücksicht auf diese Situation ebenfalls unvermeidlich.
Das alles gehört "auf den Tisch". Wenn es dann Leute geben sollte, die die gute medizinische und pflegerische Versorgung nicht für finanzierbar halten. Dann muss beizeiten bei den Leistungen "abgespeckt" werden. Das muss aber den Menschen gesagt werden, zeitgerecht (wegen der der Individualvorsorge)! ....
Guten Morgen allerseits!
Den Feststellungen des Instituts von Herrn Beske kann man nicht widersprechen. Allerdings muss deutlicher werden, dass die Unzulänglichkeiten nicht nur im Gesundheitswesen - im engeren Sinne - bestehen, sondern auch im Pflegesystem. Darauf macht Cicero zurecht aufmerksam.
Wir brauchen auch insoweit wirkliche Reformen - neuer Pflegebegriff, Anhebung der Leistungsentgelte unter Berücksichtigung von "ambulant vor stationär". Es müssen auch endlich mehr Pflegekräfte her. Daher sind Personalbemessungssysteme, so wie von Herrn Schell wiederholt gefordert, dringlich.
Lb Grüße
Gaby Modig
Unterfinanzierung
Verfasst: 04.10.2009, 08:33
von Rob Hüser
Herr Beske ist ein Kenner des Gesundheitswesens und des Pflegesystems, hat er doch im Thieme Verlag über Jahre mit einschlägigen Lehrbüchern auf sich aufmerksam gemacht. Wenn er jetzt auf die Unterfinanzierung hinweist, muss dem Beachtung geschenkt werden. Hier ist kein Populist unterwegs.
Rob Hüser
Unterfinanzierung
Verfasst: 21.10.2009, 07:15
von Cicero
Rob Hüser hat geschrieben: .... Herr Beske ist ein Kenner des Gesundheitswesens und des Pflegesystems, hat er doch im Thieme Verlag über Jahre mit einschlägigen Lehrbüchern auf sich aufmerksam gemacht. Wenn er jetzt auf die Unterfinanzierung hinweist, muss dem Beachtung geschenkt werden. Hier ist kein Populist unterwegs. ...
Hallo,
Hr. Beske war auch jahrzehntelang Autor / Herausgeber zahlreicher Lehrbücher im renomierten Medizin-Pflege-Fachbuchverlag. Er weiß, worüber er redet.
Die Hinweise von Herrn Beske sollten ernst genommen werden. Unterfinanzierung ist ein wirkliches Problem, das rechtzeitig erkannt und angegangen werden muss. Wegducken hätte hier fatale Folgen.
Cicero
Rationierter Luxus
Verfasst: 26.10.2009, 07:39
von Presse
Rationierter Luxus
Der Fortschritt frisst die Mittel der Krankenkassen auf. Eine optimale Behandlung wird zum unbezahlbaren Gut.
Von Benedikt Fuest
Rheinischer Merkur Nr. 43, 22.10.2009
http://www.merkur.de/2009_43_Rationiert ... no_cache=1
Demografischer Wandel und ärztliche Versorgung
Verfasst: 31.12.2009, 09:36
von WernerSchell
Siehe auch unter
Demografischer Wandel und ärztliche Versorgung
viewtopic.php?t=13365
GKV wird nicht mehr alles zahlen können ...
Verfasst: 28.08.2013, 13:18
von Presse
Gastbeitrag: Es werden die falschen Fragen gestellt
Patienten werden aus deren Sicht nötige Leistungen verweigert - oft bedienen sich Medien solcher Schicksale. Klar ist:
Die GKV wird nicht mehr alles zahlen können, was medizinisch möglich ist.
Die richtigen Fragen werden aber bisher in der Diskussion nicht gestellt, meint Fritz Beske.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=844 ... hik&n=2935