Immer mehr Ärzte "verkaufen" ihre Patienten

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Immer mehr Ärzte "verkaufen" ihre Patienten

Beitrag von Presse » 31.08.2009, 09:28

Immer mehr Ärzte "verkaufen" ihre Patienten
Ärzte weisen zunehmend ihre Patienten in Krankenhäuser ein, die ihnen dafür Geld zahlen. Unter den Beteiligten wird von „Kopfgeld“ und „Fangprämien“ gesprochen.
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html
Quelle: FAZ-Frankfurter Allg. Zeitung

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... gegen das Patienten-Dealen konsequent vorgehen

Beitrag von Presse » 31.08.2009, 10:01

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung: Ärzte und Krankenhäuser verdienen am Leid der Schwerstkranken / Staatsanwaltschaften müssen gegen das Patienten-Dealen konsequent vorgehen

Berlin. "Dass niedergelassene Ärzte von Krankenhäusern Prämien für die Einweisung von Patienten erhalten - und das offenbar im großen Stil -, ist ein unfassbarer Skandal", stellt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung fest. In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wird ausführlich über diese illegale, aber anscheinend weit verbreitete Praktik berichtet. Beispielsweise würden Krankenhäuser bis zu 1.000 Euro für die Einweisung eines Patienten bezahlen, der eine neue Hüfte bekommen soll, heißt es im Artikel. "Die Opfer solcher Machenschaften sind in erster Linie die Schwerstkranken und Sterbenden. Das Problem ist altbekannt. In ihren letzten Lebensmonaten werden sie im Schnitt fünf Mal zwischen Pflegeheim und Krankenhaus hin und her überwiesen. Jetzt kommt heraus, wie sehr sich das für die niedergelassenen Ärzte lohnt", kommentiert Brysch. "Wenn es ein Arzt richtig anstellt, schneidet er jedes Mal gehörig mit, wenn er einen schwerstkranken Patienten in die Klinik schickt. Und auch das Krankenhaus verdient gutes Geld. Der Leidtragende dabei ist der Patient, der gar nicht mehr gesund werden kann und trotzdem immer wieder stationär medizinisch behandelt wird."

Perfide an diesem System sei insbesondere, dass auf diese Weise schlechte Pflege auch noch belohnt werde, betont Brysch. "Wenn ein alter Mensch stürzt oder sich wund liegt, ist das eine Geldquelle. Wir lernen also, dass schlechte Pflege profitabel ist. Das ist hochgradig verwerflich. Auf der einen Seite wird gejammert, unser Gesundheitssystem sei nicht ausreichend auf den demographischen Wandel vorbereitet, auf der anderen Seite werden Gelder so fatal fehlgeleitet wie hier."

Brysch fordert, nun schnell Konsequenzen zu ziehen. "Den Dealern ist das Handwerk zu legen. Die Staatsanwalten müssen jetzt dringend tätig werden und die verbotenen ,Fangprämien' und ,Kopfgelder' unterbinden. Außerdem muss Pflege endlich ein Thema im Wahlkampf werden. Die Parteien haben Angst, den Lobbyisten in die Quere zu kommen. Es gibt keinen Wettstreit um bessere Konzepte. Dabei wissen die Menschen, dass ein grundsätzlicher Wandel in der Gesundheitsversorgung der Schwerstkranken und Sterbenden dringend erforderlich ist. Ihre Angst vor schlechter Pflege muss endlich ernst genommen werden."

Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern.

Quelle: Pressemitteilung vom 31.8.2009
Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 2 84 44 84 2 hartmann@hospize.de
http://www.hospize.de

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Geld für die Einweisung

Beitrag von Presse » 01.09.2009, 06:51

"Ein unfassbarer Skandal"
Immer mehr niedergelassene Ärzte nehmen nach Einschätzung von Patientenvertretern und Medizinern Geld für die Einweisung ihrer Patienten in Krankenhäuser. "Dass niedergelassene Ärzte von Krankenhäusern Prämien für die Einweisung von Patienten erhalten, ist ein unfassbarer Skandal", kritisierte der Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, am Montag in Berlin diese Praxis. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nel/?sid=56 ... nt&c=1&n=2

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Schmidt mahnt Ärzte wegen Klinik-Kopfprämien ab

Beitrag von Presse » 01.09.2009, 08:07

Schmidt mahnt Ärzte wegen Klinik-Kopfprämien ab
Mit Empörung hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) auf den Bericht reagiert, wonach Ärzte für die Einweisung von Patienten Prämien verlangen.
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html
Quelle: FAZ-Frankfurter Allg. Zeitung

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Verlogene Debatte um Zuweiser

Beitrag von Presse » 02.09.2009, 06:56

Verlogene Debatte um Zuweiser

Die Debatte, die zurzeit über Prämien von Kliniken an zuweisende Ärzte geführt wird, ist typisch. Sobald es um zusätzliche Einkommen geht, die Ärzte irgendwo erzielen, ist der Neidfaktor groß - und Politiker meinen dann, im Wahlkampf mit populären Äußerungen gegen die Ärzte punkten zu können. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nel/?sid=56 ... ehrung&c=1

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Ärztekammer wirft Krankenhäusern Bestechung vor

Beitrag von Presse » 02.09.2009, 12:28

Streit um Prämienzahlung für Ärzte bei Klinikeinweisungen
Ärztekammer wirft Krankenhäusern Bestechung vor


Sind Prämienzahlungen von Kliniken an niedergelassene Ärzte für die Einweisung ihrer Patienten zulässig? Um diese sogenannten Kopfprämien, deren Vergabe seit Jahren gang und gäbe ist, ein Streit zwischen niedergelassenen Ärzten und Kliniken entbrannt.
.... (mehr)
http://www.tagesschau.de/inland/arztbestechung100.html

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Kopfgelder für Patienteneinweisungen

Beitrag von Presse » 02.09.2009, 13:00

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung:
Gesundheitsministerin Schmidt muss Verantwortung übernehmen und das unerträgliche Schauspiel um Kopfgelder für Patienteneinweisungen beenden

Berlin. "Wo es Bestechung gibt, da gibt es auch Bestochene. Es ist unerträglich, wie sich jetzt Gesundheitslobbyisten gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben und sich selbst in der Opferrolle gefallen. Uns wird ein unwürdiges Schauspiel geboten. Die Politik ist aufgefordert, jetzt dem entfesselten Treiben Einhalt zu gebieten. Wenn tatsächlich bei bis zu 30 Prozent der Klinikeinweisungen so genannte Fangprämien vom Krankenhaus an einen niedergelassenen Arzt gezahlt werden, dann ist die Zeit des Zuschauens endgültig vorbei", kommentiert Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung die jüngsten Medienberichte über so genannte Kopfprämien für Patienten.

"Die Bundesgesundheitsministerin muss ihren Wahlkampf sofort unterbrechen und verbindlich erklären, welche Maßnahmen sie einleiten will, um diese Machenschaften zu unterbinden. Wenn es Grauzonen gibt, die den Patienten-Handel ermöglichen, dann muss das Recht schnellstmöglich geändert werden", fordert Brysch. "Das kann man auch über Verordnungen regeln." Er erinnert noch einmal daran, dass die Leidtragenden in erster Linie Schwerstkranke und Sterbende sind, die im Schnitt fünf Mal in ihrem letzten Lebensjahr zwischen Pflegeheim und Krankenhaus hin und her überwiesen werden.

Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern.

Quelle: Pressemitteilung vom 2.9.2009
Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 2 84 44 84 2 hartmann@hospize.de
http://www.hospize.de

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Einweiserpauschalen sorgen weiter für Streit

Beitrag von Presse » 02.09.2009, 18:29

Einweiserpauschalen sorgen weiter für Streit

Ärzteschaft und Kliniken weisen sich gegenseitig die Schuld für verdeckte Prämienzahlungen zu. Der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, sagte am Mittwoch, die Verantwortung für solche Absprachen liege „in erster Linie“ bei den Krankenhäusern. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft wies den Schwarzen Peter [...]
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... Streit.htm

Zuweiserprämien: Hospiz Stiftung empört
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=37899
Zuweiserpauschalen rechtlich und ethisch fragwürdig
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=37819
blog.aerzteblatt.de Prämien für Patienten: Wertschöpfungskette
http://www.aerzteblatt.de/v4/blogs/beitrag.asp?id=37932

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Versachlichung der Diskussion

Beitrag von Presse » 03.09.2009, 11:01

Winn fordert Versachlichung der Diskussion

Im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion über Zuweisungsverfahren zwischen Ärzten und Krankenhäusern hat sich der Vorsitzende des Hartmannbundes, Prof. Dr. Kuno Winn, in der Sache klar von unzulässigen Praktiken distanziert, sich zugleich aber kritisch zum Stil der Diskussion geäußert. „Wir haben es hier mit sehr ernsthaften und in ihrer Bedeutung vor allem für das Arzt-Patienten-Verhältnis schwerwiegenden Vorwürfen zu tun“. Da müsse der Gründlichkeit in der Analyse Vorrang vor Spontanreaktionen eingeräumt werden. Wenn nun in ersten Reaktionen Schätzungen von 20 bis 30 Prozent zweifelhafter Zuweisungs-Praktiken in Umlauf gebracht würden, dann sei dies vor dem Hintergrund der Brisanz des Themas entweder grob fahrlässig oder man müsse sich fragen, warum solche Erkenntnisse nicht längst zu entsprechenden Konsequenzen geführt hätten. Der Hartmannbund-Vorsitzende abschließend: „Wenn aus sachfremden Erwägungen und ohne entsprechende Leistungen Mittel fließen, die die Einweisungspraxis beeinflussen, dann lehnen wir dies ausdrücklich ab. Die dringend notwendige Aufklärung wird uns aber nur in einer sachlichen Atmosphäre gelingen.“

Der Hartmannbund vertritt als einziger politischer Verband die Belange aller Ärzte, Zahnärzte und Medizinstudenten in Deutschland und setzt sich für ihre wirtschaftlichen, beruflichen und sozialen Interessen ein. Darüber hinaus bietet er seinen Mitgliedern neben qualifizierten Beratungen zu rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Fragen auch Fortbildungen und ein umfangreiches Informationsangebot.

Quelle: Pressemitteilung vom 3.9.2009
Petra Schröter
Sekretariat Pressereferat
Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V.
Schützenstraße 6 a
10117 Berlin
Telefon: 030 206208-11
Telefax: 030 206208-14
E-Mail: petra.schroeter@hartmannbund.de

Den Text der Pressemeldung finden Sie auch in der Anlage bzw. auf der Homepage des Verbandes ( http://www.hartmannbund.de ).

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VERDÄCHTIGUNGEN UND HALBWAHRHEITEN

Beitrag von Presse » 03.09.2009, 12:15

VERLEUMDUNGSKAMPAGNE AUF GRUNDLAGE VON VERDÄCHTIGUNGEN UND HALBWAHRHEITEN

eur Berlin, 3. September 2009 – Als eine „Verleumdungskampagne von noch nie dagewesenem Ausmaß“ bezeichnet der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Dr. Klaus Bittmann, die aktuellen Vorwürfe, niedergelas-sene Ärzte seien bei Krankenhauseinweisungen oder Hilfsmittelverordnungen bestechlich.

Die Diskussion bewege sich ausschließlich auf Grundlage von Verdächtigungen und Halbwahrheiten. „Ich kenne bislang nur Vorwürfe, noch keine einzige Anzeige“, erklärt Dr. Bittmann. Das bestehende Straf- und Berufsrecht biete alle Möglichkeiten, „Schwarze Schafe“ aus dem Verkehr zu ziehen und zu bestrafen. „Man darf doch nicht so tun, als seien wir in einer Bananenrepublik und hätten keine Mittel, Unrecht zu begegnen“, betont der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes. Stattdessen würden derzeit alle niedergelassenen Ärzte, insbesondere von den Krankenkassen, unter Generalverdacht gestellt.

„Zudem ist die Debatte in einigen Teilen ziemlich verlogen“, stellt Dr. Bittmann fest. Seit langer Zeit schon engagieren sich Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte in Kooperation, um Schnittstellen zu überwinden, die Versorgung zu verbessern und Einsparungen zu erzielen. Diese so genannte Integrierte Versorgung ist nicht nur politisch gewollt, sondern auch sinnvoll und muss selbstverständlich mit Leistungen für den Patienten hinterlegt sein. Dass dabei der Grundsatz „ambulant vor stationär“ Leistungen zu den niedergelassenen Ärzten verlagere, schlage sich natürlich auch in der Honorierung nieder. „Dies in den Bereich von Bestechlichkeit und Kriminalität zu rücken ist verantwortungslos und schadet letztendlich einer guten Patientenversorgung. Die mit der Integrierten Versorgung mühsam erzielten Fortschritte werden durch die von den Krankenkassen angeheizten Diffamierungen nun in Frage gestellt“, unterstreicht Dr. Bittmann. Er fordert die Krankenkassen auf, zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren und warnt vor einer nachhaltigen Beschädigung des Vertrauensverhaltens.

Der NAV-Virchow-Bund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

Quelle: Pressemitteilung vom 3.9.2009
NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands
Leiter der Pressestelle: Klaus Greppmeir
Pressereferentin: Julia Bathelt
Bundesgeschäftsstelle Berlin
Chausseestraße 119b, 10115 Berlin
Telefon (030) 28 87 74-0, Fax (030) 28 87 74-15,
Email: presse@nav-virchowbund.de
NAV-Virchow-Bund im Internet: http://www.nav-virchowbund.de

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Es darf keinen Platz für Bestechung geben

Beitrag von Presse » 03.09.2009, 14:58

Marburger Bund
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.


Klinik-Einweisungen
Henke: „Es darf keinen Platz für Bestechung geben“


Berlin - „Patienten müssen darauf vertrauen können, dass bei allen medizinischen Entscheidungen des Arztes seine innere Unabhängigkeit gewahrt bleibt. Wer soll noch an diese Unabhängigkeit glauben, wenn der Arzt für die Wahl einer bestimmten Behandlungsmethode, einer bestimmten Verordnung oder für die Überweisung in ein bestimmtes Krankenhaus einen finanziellen Vorteil einstreicht? Solche Praktiken gefährden das Grundvertrauen der Patienten in die ärztliche Tätigkeit. Sie erzeugen Zweifel, dass der ärztliche Rat sich einzig und allein am Wohl der Patienten orientiert“, kommentierte der 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, Berichte über Prämien an niedergelassene Ärzte, die einige Kliniken für die Einweisung von Patienten gezahlt haben sollen.

„Es darf in den Vertragsbeziehungen zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern keinen Platz für Bestechung geben. Nur für medizinische Leistungen, die der Arzt tatsächlich gegenüber der Klinik erbracht hat, darf auch eine Vergütung gezahlt werden. Es ist nicht akzeptabel, wenn beispielsweise auf der Grundlage eines Vertrages über integrierte Versorgung prä- oder postoperative Behandlungsleistungen überhöht vergütet werden, um dadurch nicht beteiligte Krankenhäuser auszubremsen und Zuweisungen im Rahmen des Integrationsvertrages sicherzustellen. Diese Machenschaften müssen mit allem Nachdruck unterbunden werden. Wo Ärztekammern davon erfahren, können und müssen sie berufsrechtlich eingreifen“, forderte Henke. Er wies allerdings auch darauf hin, dass den Ärztekammern keine polizeilichen oder staatsanwaltlichen Ermittlungsbefugnisse zustehen. Insofern seien zur Abwehr von Korruption auch Polizei und Staatsanwaltschaften gefragt.

Der MB-Vorsitzende erneuerte in diesem Zusammenhang aber auch seine Warnungen vor einem unkontrollierten Preiswettbewerb in den Krankenhäusern. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die staatliche Daseinsvorsorge weiter abgebaut, die Krankenhausplanung bedeutungslos und die Kassen zu Einkäufern von Krankenhausleistungen gemacht werden, die für einen Rabatt mehr zugewiesene Patienten versprechen."
_____________________________________________

Quelle: Pressemitteilung vom 3.9.2009
Marburger Bund-Bundesverband
Pressestelle
Reinhardtstraße 36 - 10117 Berlin
Tel.: 030 746846-41 - Fax: 030 746846-45
mailto: presse@marburger-bund.de
http://www.marburger-bund.de
Hans-Jörg Freese, Tel.: 030 746846-40

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Prämienzahlungen für Ärzte sind Betrug ....

Beitrag von Presse » 04.09.2009, 07:00

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann:
„Prämienzahlungen für Ärzte sind Betrug und werden mit aller Härte geahndet"
Freie Krankenhaus- und Therapiewahl ist wichtiges Patientenrecht


Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

„Prämienzahlungen für Ärzte seitens der Krankenhäuser sind Betrug und deshalb ein Fall für den Staatsanwalt. Jeder Fall, der mir und meinem Haus bekannt wird, wird zur Anzeige gebracht werden“, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann heute (3. September) in Düsseldorf. Das Gesundheitsministerium werde in einem Schreiben die Ärztekammern und die Krankenhausgesellschaft in Nordrhein-Westfalen befragen, ob ihnen entsprechende Fälle bekannt sind. „Und ich kann jedem nur raten, mit offenen Karten zu spielen. Wenn hinterher irgendwo bekannt wird, dass hier gelogen wurde – dann wird mein Haus gemeinsam mit dem Justizministerium mit aller Härte zuschlagen“, kündigte Laumann an. Das Gesundheitsministerium werde bei entsprechenden Fällen aufsichtsrechtlich, die Bezirksregierungen approbationsrechtlich tätig. „Außerdem wird das Justizministerium dann dafür sorgen, dass die passenden strafrechtlichen Schritte eingeleitet werden“, so der Minister.

Vor dem Hintergrund der Diskussion um Provisionszahlungen von Krankenhäusern an niedergelassene Ärzte betonte Laumann die Bedeutung der freien Krankenhaus- und Therapiewahl in Deutschland. „Diese Freiheit ist ein grundlegendes Recht von Patienten und schließt „Fangprämien“ irgendwelcher Art von vornherein aus“, so der Minister. Dass jetzt öffentlich darüber diskutiert wird, habe aber wenigstens einen positiven Aspekt: „Das hat für die Beteiligten hoffentlich eine abschreckende Wirkung“, sagte Laumann. „Es ist aber auch so, dass diese schwarzen Schafe dazu beitragen, dass Patienten immer mehr das Vertrauen in die Ärzte verlieren. Das kann und werde ich nicht tolerieren, sondern mit allen mir verfügbaren Mitteln verhindern“, sagte Laumann. Ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern sei wichtig. „Wir brauchen hier einen fachlichen, auch menschlichen Austausch – aber zum Wohle der Patienten, nicht für Absprachen zur Gewinnmaximierung“.

Quelle: Pressemitteilung vom 3.9.2009

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Prämienzahlungen weiter in der Kritik

Beitrag von Presse » 04.09.2009, 07:09

Ärzteschaft wehrt sich gegen Bestechungsvorwürfe
In der Affäre um verdeckte Prämienzahlungen von Kliniken an Mediziner setzt sich die Ärzteschaft vehement zur Wehr. Politiker und Krankenkassen äußerten sich dagegen weiter erschrocken über die Machenschaften und forderten rechtliche [...]
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... wuerfe.htm

Prämienzahlungen weiter in der Kritik
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=37942
Zuweiserpauschalen rechtlich und ethisch fragwürdig
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=37819
blog.aerzteblatt.de Prämien für Patienten: Wertschöpfungskette
http://www.aerzteblatt.de/v4/blogs/beitrag.asp?id=37932

Herbert Kunst
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Immer mehr Ärzte "verkaufen" ihre Patienten

Beitrag von Herbert Kunst » 04.09.2009, 07:41

Presse hat geschrieben: .... Immer mehr Ärzte "verkaufen" ihre Patienten ...
Hallo Forum,

so begann in diesem Forum die Debatte. Ich möchte dazu in Erinnerung rufen, dass es u.a. der Ansatz der letzten Gesundheitsreform (2007) war, den Grundsatz der
"Ökonomisierung und Wettbewerb"
zur Geltung zu bringen. Wenn wundert es da, dass sich nun jeder, also auch der Arzt, in diesem System umschaut, wo es möglicherweise neue Geldquellen gibt?
Eigentlich müsste man eine Gesundheitspolitik machen mit dem Grundsatz:
"Die Hauptperson ist der Patient. Medizin und Pflege sind daran auszurichten."

Aber davon sind wir weit entfernt.
Lobbyisten bestimmen entscheidend mit, wie Gesetze auszusehen haben. Kein Wunder also, dass die Arzneimittelkosten bereits auf Rang zwei aller Gesundheitsausgaben stehen. Vor den Ausgaben für Ärzte.
Da stimmt etwas nicht. Daher sind grundlegende neue Überlegungen geboten. Das Patienteninteresse muss dominieren!

Gruß
Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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Bestechung im Gesundheitswesen

Beitrag von Presse » 04.09.2009, 08:15

Bestechung im Gesundheitswesen
In der Auseinandersetzung über Bestechung im Gesundheitswesen raten Verbraucherschützer Patienten zu einem kritischeren Umgang mit niedergelassenen Ärzten.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... nt=1921176
Quelle: Frankfurter Rundschau

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