Jahr der Pflege - Politik will sich kümmern

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Jahr der Pflege - Politik will sich kümmern

Beitrag von Presse » 26.05.2011, 15:49

Wir kümmern uns um die Menschen - 2011 ist das Jahr der Pflege

Zur Eröffnung des Bundeskongresses des Verbandes der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. erklärte hat die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz, MdB: „2011 steht im Zeichen der Pflege. Die langfristige Sicherstellung der pflegerischen Versorgung alter und gebrechlicher Menschen ist uns dabei ein besonderes Anliegen. Dazu gehört unbedingt, die Attraktivität der Pflegeberufe zu verbessern.“

Die zunehmende Lebenserwartung und die Fortschritte in der Medizin führen dazu, dass die Zahl älterer Menschen in Deutschland erfreulicherweise kontinuierlich steigt. Mit ihr wächst aber auch die Zahl derjenigen, die auf Hilfe anderer angewiesen sind. Deshalb werden zunehmend mehr Personen gebraucht, die bereit und in der Lage sind, den älteren Menschen bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit professionell zu helfen oder ihre Angehörigen in der Pflege professionell zu unterstützen. „Die Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich sind daher Zukunftsberufe, die hohe
Beschäftigungschancen versprechen. Aufgabe der Politik ist es deshalb, sowohl die Rahmenbedingungen für die Angehörigen dieser Berufe als auch die Ausbildung so zu verbessern, dass sie weiterhin attraktiv für junge Menschen bleiben. Dabei spielt für mich neben der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und des Arbeitsumfeldes auch die Neuregelung der Ausbildung, die sich stärker am Bedarf orientieren soll, eine wichtige Rolle, so Widmann-Mauz.

Das Bundesministerium für Gesundheit ist gerade mitten in den Vorarbeiten für die Pflegereform. In Dialogveranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern, mit Fachleuten und Verbänden zu den Themen Fachkräftemangel, Bürokratieabbau, Demenz und pflegende Angehöriger wurden Anregungen und Empfehlungen zusammengetragen, auf deren Grundlage die Eckpunkte der Pflegereform ausgearbeitet werden. Die Eckpunkte werden im Sommer vorgelegt.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.01.2011
http://www.bmg.bund.de/ministerium/pres ... flege.html

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Die Pflegebildung muss reformiert werden – jetzt!

Beitrag von Presse » 26.05.2011, 15:50

Die Pflegebildung muss reformiert werden – jetzt!

Klare Forderung der Rotkreuzschwestern auf dem Bundeskongress des Verbandes der Schwesternschaften vom DRK e.V. nach einer generalistischen Ausbildung

Der Verband der Schwesternschaften vom DRK e.V. fordert im Rahmen seines dreitägigen Bundeskongresses mit dem Motto „Kompetent, vernetzt und menschlich nah“ eine sofortige Reform der Pflegebildung.

Die wachsende Komplexität der Aufgaben in der professionellen Pflege und die angestrebte patientenorientierte Vernetzung und Koordination von Leistungen führen dazu, dass zunehmend sektorenübergreifend gearbeitet werden muss.

Generaloberin Sabine Schipplick, Präsidentin des Verbandes der Schwesternschaften vom DRK e.V., betonte: „Durch den demografischen Wandel gibt es in den Krankenhäusern immer mehr alte Menschen und in den Altenheimen zunehmend auch kranke Menschen. Ganz unabhängig davon, in welcher Einrichtung eine Pflegekraft tätig ist, sie muss über Kompetenzen der Alten- und der Krankenpflege gleichermaßen verfügen. Die generalistische Ausbildung ist deshalb der richtige Weg, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden. “

Die generalistische Ausbildung, die die Kompetenzen der Bereiche Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Altenpflege miteinander vereint, bildet ein stabiles Fundament für die zukunftsfähige Pflege.

Darüber hinaus hat der Verband der Schwesternschaften vom DRK ein umfassendes Berufslaufbahnkonzept entwickelt. Dieses basiert auf dem Prinzip der generalistischen Ausbildung und auf dem Prinzip der gestuften Kompetenzniveaus, da in modernen Gesundheitseinrichtungen künftig Pflegekräfte mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen, die Pflegeassistentin, die Pflegefachkraft und die akademische Pflegefachkraft, vernetzt und arbeitsteilig zusammenarbeiten werden. Ein wesentliches Prinzip des Berufslaufbahnkonzepts ist in diesem Zusammenhang auch die horizontale und vertikale Durchlässigkeit, da ein zukunftsfähiges Bildungskonzept sowohl die Anpassungsweiterbildung (Fortbildung) als auch Wege der Aufstiegsweiterbildung in die höhere Qualifikation bieten muss.

Der Bundeskongress des Verbandes der Schwesternschaften vom DRK e.V. findet bis Freitag, 27. Mai, statt und widmet sich mit zahlreichen Vorträgen, Foren und Workshops dem Schwerpunktthema „Vernetzung“: Vernetzung von Krankenhaus und Altenhilfe, von ambulant und stationär sowie der Vernetzung von Kompetenzniveaus und Berufsgruppen.

Quelle: Pressemitteilung vom 26.05.2011
http://www.rotkreuzschwestern.de/presse_38.html

Siehe auch
Zusammenlegung von SGB V und SGB XI
viewtopic.php?t=15862

Rob Hüser
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Pflegenotstand wird offensichtlich nicht gesehen

Beitrag von Rob Hüser » 26.05.2011, 16:21

Hallo Forum,

was man so alles aus Berlin hört ist eigentlich zum Haareraufen. Da wird von Imagekampagnen, neuen Berufsgesetzen, Pflege-Dialog-Veranstaltungen mit ausgewählten Personen / Institutionen geredet. Das Hauptproblem der Pflege, der Pflegenotstand wird aber überhaupt nicht erwähnt. Wie schon oft gesagt: In Krankenhäusern und Pflegeheimen sind nicht genügend Stellen für Pflegekräfte ausgewiesen, so dass es der Pflege an Personal fehlt. Nicht etwa, weil es keine Pflegekräfte gäbe, nein die Stellen fehlen. Im Übrigen wurde und wird auch nicht genügend ausgebildet. Die Berufsverbände setzen mit der alleinigen Forderungen nach neuen Berufsgesetzen aufs falsche Pferd.
Für die anstehende Pflegereform sehe ich schwarz, wenn nicht noch bessere Erkenntnisse bei den Koalitionären die Oberhand gewinnen.

MfG Rob Hüser
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

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Beitrag von Bombadil » 07.06.2011, 11:49

@ Rob Hüser,

ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Mich erinnert dieser ganze Zirkus an das Märchen "Des Kaisers neue Kleider". Nur wir befinden uns noch in dem Statdium wo >unsere Kaiser< noch nicht realisieren, daß sie nackt sind --- und auf Kinder hören sie sowieso nicht.

mfg Bombadil

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Die Politik und das Jahr der Pflege

Beitrag von patrick weiss » 15.07.2011, 09:55

Öffentlichkeitswirksam hat die Politik das Jahr 2011 als das „Jahr der Pflege“ ausgerufen und grundsätzliche Weichenstellungen für die dringendsten Probleme in diesem Bereich angekündigt.
Jetzt ist Juli, die Sommerpause in Berlin steht an und passiert ist…..richtig geraten….nichts!

Die Pflegeversicherung wurde eingeführt, und den Menschen wurde suggeriert, dass menschenwürdige, liebevolle und von Zuwendung geprägte Pflege nun gesichert werde. Aber von Anfang an herrschte das Kostendiktat.
Schaut man sich die Kriterien zur Begutachtung durch den MDK und damit zur Vergabe einer Pflegestufe an, glaubt man zunächst, dass der damit ermittelte zeitliche Aufwand auch im Anschluss durch das zur Verfügung stehende Personal erbracht werden müsse. Dem ist aber nicht so. Im SGB XI selbst ist geregelt, dass die Einstufung zwar aus der Sicht der „Lai-enpflege“ erfolgt, also betrachtet wird, als wenn z.B. Angehörige betreuen und pflegen.
Das bringt aber nicht das Ergebnis, dass diese Zeit auch ermöglicht wird. Begründung: Professionell pflegende brauchen weniger Zeit….
Damit ist im Kern das entscheidende Missverständnis in diesem System von Anfang an angelegt gewesen.
In den Pflegesatzverhandlungen gibt es einheitliche Personalschlüssel, die bei Umsetzung die eigentlich erwartete und gewünschte Pflege nicht ermöglichen, wohl aber eine professionell organisierte. Dazu kommt der immer größer werdende Verwaltungsaufwand durch immer mehr Prüfungen, Regelungen und Kontrollen, die noch nicht mal aufeinander abgestimmt sind.

Die oft als negativ beschriebenen Arbeitsbedingungen in der Pflege resultieren zuallererst aus diesem Missverhältnis und dem ständig erlebten Eindruck der Mitarbeiter, nicht genügend leisten zu können.
Es wird nun allerhöchste Zeit, dass man deutlich definiert, welche Qualität in der Pflege gewollt ist.
Dann erst sollte man diskutieren, was das kostet, und wie das realisiert werden kann.

Ich akzeptiere nicht mehr, dass Politik und Entscheidungsträger, meist mit völlig unzureichender Kenntnis dieser alle betreffenden Probleme Strukturen schaffen, die nicht tragen und dann die Leistungsanbieter an den Pranger stellen und die Öffentlichkeit mit vermehrten Kontrollen, immer neuen Regeln und Absichtserklärungen zu beruhigen versuchen.

Würde man einmal die Aufmerksamkeit, die ein Rettungspaket im Finanzsektor bei der Politik einnimmt, dem Bereich Pflege zuteil werden lassen, könnte noch vieles rechtzeitig gebessert werden.
Von den Kosten will ich gar nicht sprechen. Es war schon immer einfacher, die Welt zu retten, als sein eigenes Haus zu bestellen.
Die Wertschätzung der Pflege in der Öffentlichkeit könnte besser sein.
www.traumberuf-pflege.de

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Pflegepolitik - konzeptlos ?

Beitrag von Rauel Kombüchen » 18.07.2011, 06:33

Hallo,
eine Pflegereform wurde großmäulerisch angekündigt. Die Vorschläge, die es nun aus dem politischen Bereich gibt, sind mehr als dünn und werden die Probleme nicht annähernd lösen können. Im Übrigen hat man schon mal die Reform nach 2012 verschoben.
Das alles ist keine wirkliche Interessenwahrnehmung für die alten und pflegebedürftigen Menschen in dieser Gesellschaft.
MfG Rauel
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

WernerSchell
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>> Pflegereform 2011/2012 <<

Beitrag von WernerSchell » 01.08.2011, 06:28

>> Pflegereform 2011/2012 <<
Die Novellierung des SGB XI muss vor allem den Pflegenotstand auflösen und die Interessen der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen konsequent in den Mittelpunkt der Versorgungsstrukturen stellen!
Die Anforderungen an eine Pflegereform, die den Bedürfnissen der demografischen Entwicklung gerecht wird, hat Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk in einer umfänglichen Stellungnahme (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 072011.pdf zu den „Eckpunkten für eine Pflegereform“, vorgelegt von der Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag (Entwurf, April 2011), am 05.07.2011 formuliert und eine Berücksichtigung bzw. Umsetzung bei den weiteren Reformerwägungen erbeten.
Das Anschreiben an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag vom 05.07.2011 ist hier abrufbar! (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... reiben.pdf

»Eckpunkte für eine Pflegereform 2011: Menschlich, bedarfsgerecht zukunftsfest«
Entwurf der CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag, Arbeitsgruppe Gesundheit – April 2011 hier (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... m_2011.pdf
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Aufstand in der Pflegebranche

Beitrag von WernerSchell » 20.08.2011, 07:44

Aufstand in der Pflegebranche

So lautet der Titel eines Beitrages der Neuss-Grevenbroicher Zeitung (Rheinische Post) vom 20.08.2011. Verfasserin: Eva Quadbeck. Er ist nachlesbar auf der Titelseite der Zeitung und wird durch einen Kommentar von Frau Quadbeck auf Seite 2 ergänzt.

Der Beitrag, der auf einem Interview mit Andreas Westerfellhaus, dem Vorsitzendes des Deutschen Pflegerates basiert, beschreibt wichtige Handlungsnotwendigen im Zusammenhang mit der anstehenden Pflegereform. Da ist eindrucksvoll zu lesen:

"Das Pflegepersonal plant bundesweite Proteste. Es will in der kommenden Woche für bessere Bezahlung und eine menschenwürdige Pflege auf die Straße gehen. .... Die Alten- und Krankenpflegekräfte warnen vor einer weiteren Verschlechterung bei der Versorgung Pflegebedürftiger."

Der vollständige Zeitungsbericht ist nachlesbar unter folgender Adresse:
http://nachrichten.rp-online.de/titelse ... -1.1591296

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wirbt seit Jahren dafür, dass die Pflegekräfte kämpferischer für die Belange einer guten Pflege antreten. Wenn sie nunmehr insoweit aktiv werden, haben sie jede Unterstützung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, eine bundesweit tätige Interessenvertretung für pflegebedürftige Menschen.

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Aufstand in der Pflegebranche

Beitrag von WernerSchell » 22.08.2011, 15:05

Die Rheinische Post / Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete am 20.08.2011 in größerer Aufmachung über die Pflege und titelte „Aufstand in der Pflegebranche“. Dazu hat Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk 22.08.2011 eine Pressemitteilung veröffentlicht. Zeitungsbericht und Pressemitteilung sind nachlesbar unter:
viewtopic.php?t=16247
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pflegesystem - Interview mit Werner Schell ....

Beitrag von WernerSchell » 29.08.2011, 17:27

Informationen:

Interview (vom 29.08.2011) von Presseanzeiger.de mit Werner Schell, Vorstand von Pro – Pflege – Selbsthilfenetzwerk, zur Pflege und den Reformnotwendigkeiten unter:
http://www.presseanzeiger.de/interview/ ... verein.php
Weitere Texte von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk in der Pressemappe unter
http://www.presseanzeiger.de/pressemapp ... tzwerk.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Gaby Modig
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Mehr Ausbildungsplätze für die Pflege gefordert

Beitrag von Gaby Modig » 31.08.2011, 06:28

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtet heute, 31.08.2011:

NRW-CDU fordert mehr Ausbildungsplätze für Pflegeberufe

Düsseldorf (hüw). Die Zahl der Pflegebedürftigen in NRW (stationär und ambulant) steigt bis 2020 von derzeit rund 510 000 auf 650 000 Menschen. Doch schon jetzt drohe ein Mangel an Pflegekräften .... Das Land müsse mehr Krankenpflegeschulen genehmigen ....
Weiter lesen unter:
http://nachrichten.rp-online.de/politik ... -1.1706415
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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