Pflegemängel verdeutlichen Reformnotwendigkeiten
Verfasst: 15.07.2010, 07:51
Inzwischen wurden uns weitere Informationen übermittelt. Daraufhin haben wir v.a. den Medien das nachfolgende Statement übermittelt:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
15.07.2010
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte im Zusammenhang mit den Pflegemängeln in Mönchengladbach darauf aufmerksam machen, dass ich nichts bis wenig davon halte, bei den aktuellen Diskussionen Vorwürfe gegen die Pflegekräfte dergestaltet zu erheben, dass sie nicht couragiert genug gewesen seien. Vielfach wird in solchen Situationen immer wieder gefordert, Pflegekräfte müssten sich bei Mängeln sofort in der Öffentlichkeit zu Wort melden und zu einem Art "Anwalt der BewohnerInnen" werden. Solche Vorstellungen werden durch die arbeitsrechtlichen Vorschriften und zahlreiche arbeitsgerichtliche Entscheidungen nicht gedeckt. Fakt ist daher seit Jahren, dass MitarbeiterInnen in der Pflege sich ganz schnell in der Arbeitslosigkeit wiederfinden, wenn sie mit ihren Erkenntnissen hinsichtlich unguter Pflegebedingungen "nach draußen" gehen.
Ich habe auf diesen Umstand bereits kurz bei der Pressekonferenz am 12.07.2010 aufmerksam gemacht. Dies hielt ich mit Rücksicht auf das eingerichtete Sorgentelefon für angebracht. Dieses Sorgentelefon mag eine kleine Hilfe sein, kann aber ein wirksames Beschwerdemanagement, das die Anregungen, Wünsche und auch Beschwerden der MitarbeiterInnen und Angehörigen in auch rechtlicher unbedenklicher Weise ( = v.a. nachteilsfrei) aufgreift, nicht ersetzen.
Seit Jahren bemühe ich mich um eine neue Regelung in § 612 a BGB, wonach ArbeitnehmerInnen sich - auch ohne Nachteile zu erfahren - zu Wort melden dürfen (analog den Regelungen in § 17 Arbeitsschutzgesetz). Diesbezüglich führe ich zur Zeit u.a. Schriftwechsel mit der Bundesregierung.
Siehe auch unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... gement.php
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... ysteme.php
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032009.php
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... el1207.pdf
Zahlreiche weitere Statements unter http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... lungen.php
Jeder Pflegemangel ist einer zuviel. Gleichwohl sollten wir alle solche Situationen dazu nutzen, auch in der Öffentlichung - und damit in Richtung der politisch Verantwortlichen - für bessere Rahmenbedingungen zu werben und auch konkrete Verbesserungen durch entsprechende Gesetzesinitiativen einzufordern. Neben der Schaffung des erwähnten § 612 a BGB gibt es natürlich weitere Reformerfordernisse, die von hier bereits im vergangegenen Jahr öffentlich gemacht worden sind. Sieh dazu u.a.:
Reform der Pflegesysteme - »Wir alle sind gefordert« -
Stellungnahme von Pro-Pflege Selbsthilfenetzwerk zum Koalitionsvertrag (Abschnitt 9.2.: Pflege- Weiterentwicklung der Pflegeversicherung) hier http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... ysteme.php
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - Dozent für Pflegerecht
http://www.wernerschell.de
Siehe auch die Beiträge im hiesigen Forum (fortlaufende Ergänzung):
Pflegefehler / Missstände in einem Altenheim ....
viewtopic.php?t=14377
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
15.07.2010
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte im Zusammenhang mit den Pflegemängeln in Mönchengladbach darauf aufmerksam machen, dass ich nichts bis wenig davon halte, bei den aktuellen Diskussionen Vorwürfe gegen die Pflegekräfte dergestaltet zu erheben, dass sie nicht couragiert genug gewesen seien. Vielfach wird in solchen Situationen immer wieder gefordert, Pflegekräfte müssten sich bei Mängeln sofort in der Öffentlichkeit zu Wort melden und zu einem Art "Anwalt der BewohnerInnen" werden. Solche Vorstellungen werden durch die arbeitsrechtlichen Vorschriften und zahlreiche arbeitsgerichtliche Entscheidungen nicht gedeckt. Fakt ist daher seit Jahren, dass MitarbeiterInnen in der Pflege sich ganz schnell in der Arbeitslosigkeit wiederfinden, wenn sie mit ihren Erkenntnissen hinsichtlich unguter Pflegebedingungen "nach draußen" gehen.
Ich habe auf diesen Umstand bereits kurz bei der Pressekonferenz am 12.07.2010 aufmerksam gemacht. Dies hielt ich mit Rücksicht auf das eingerichtete Sorgentelefon für angebracht. Dieses Sorgentelefon mag eine kleine Hilfe sein, kann aber ein wirksames Beschwerdemanagement, das die Anregungen, Wünsche und auch Beschwerden der MitarbeiterInnen und Angehörigen in auch rechtlicher unbedenklicher Weise ( = v.a. nachteilsfrei) aufgreift, nicht ersetzen.
Seit Jahren bemühe ich mich um eine neue Regelung in § 612 a BGB, wonach ArbeitnehmerInnen sich - auch ohne Nachteile zu erfahren - zu Wort melden dürfen (analog den Regelungen in § 17 Arbeitsschutzgesetz). Diesbezüglich führe ich zur Zeit u.a. Schriftwechsel mit der Bundesregierung.
Siehe auch unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... gement.php
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... ysteme.php
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032009.php
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... el1207.pdf
Zahlreiche weitere Statements unter http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... lungen.php
Jeder Pflegemangel ist einer zuviel. Gleichwohl sollten wir alle solche Situationen dazu nutzen, auch in der Öffentlichung - und damit in Richtung der politisch Verantwortlichen - für bessere Rahmenbedingungen zu werben und auch konkrete Verbesserungen durch entsprechende Gesetzesinitiativen einzufordern. Neben der Schaffung des erwähnten § 612 a BGB gibt es natürlich weitere Reformerfordernisse, die von hier bereits im vergangegenen Jahr öffentlich gemacht worden sind. Sieh dazu u.a.:
Reform der Pflegesysteme - »Wir alle sind gefordert« -
Stellungnahme von Pro-Pflege Selbsthilfenetzwerk zum Koalitionsvertrag (Abschnitt 9.2.: Pflege- Weiterentwicklung der Pflegeversicherung) hier http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... ysteme.php
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - Dozent für Pflegerecht
http://www.wernerschell.de
Siehe auch die Beiträge im hiesigen Forum (fortlaufende Ergänzung):
Pflegefehler / Missstände in einem Altenheim ....
viewtopic.php?t=14377