Magensonde bei Demenzkranken - Patientenwille entscheidet
Aus einem Briefwechsel zitiert (anonymisiert):
Frau ... schrieb:
.... ich habe eine Betreute, die in ein Altenheim gekommen ist noch bevor ich die Betreuung übernommen habe. Nun wollte man dort sofort von mir die
Einwilligung eine PEG zu legen. Zur Zeit hat sich die Nahrungsaufnahme wieder etwas normalisiert. Nun ist meine Frage. Reicht es aus mit der B.
über die Anlage eine PEG zu sprechen und sie etwas unterschreiben zu lassen, um in Zukunft damit etwas gegen diese Anlage in der Hand zu haben?
Meine B. ist schon dememtiell im Angangsstadium verändert, dies ist auch in Arztberichten dokumentiert. SIe hat dies ihrer Schwester und ihrem
Neffen gegenüber schon früher geäußert. Wer kennt sich in diesem Rechtsgebiet genügend aus mir zu antworten?
Antwort:
Sehr geehrte Frau ....,
wenn Einwilligungsfähigkeit gegeben ist, kann nach § 1901a ff. BGB verfahren werden. Hinsichtlich der Einwilligungsfähigkeit sollte ggf. eine aktuelle ärztliche Stellungnahme (des behandelnden Arztes ?) eingeholt werden. Ansonsten wäre auf den "mutmaßlichen Willen" abzustellen.
Hinsichtlich der Magensonde, v.a. für Demenzkranke, gibt es hilfreiche Statements. In meinem Forum können Sie insoweit zahlreiche Beiträge nachlesen. Es gibt dort auch Hinweise zu weiterführender Literautur, Studien usw.
Ich gebe dazu folgende Hinweise zur eventuellen Auswertung:
Läuft etwas falsch mit der Ernährung in Altenheimen?
viewtopic.php?t=12739&highlight=magensonde
Sondenernährung ist für Demenzkranke nachteilig
viewtopic.php?t=13683&highlight=magensonde
Künstliche Ernährung - Leben am Schlauch
viewtopic.php?t=13911&highlight=magensonde
Sondennahrung bei fortgeschrittener Demenz - nutzlos
viewtopic.php?t=12106&highlight=magensonde
`Im Zweifel für das weitere Leben`- Beschluss zur Magensonde
viewtopic.php?t=11667&highlight=magensonde
PEG-Sonde - pflegeerleichternde Maßnahme?
viewtopic.php?t=8452&highlight=magensonde
Die Magensondenproblematik wird voraussichtlich beim 13. Neusser Pflegetreff (geplant für den 20.04.2011) im Rahmen des Themas "KV Initiative Pflegeheim" angesprochen:
viewtopic.php?t=15134
viewtopic.php?t=14771
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell (21.12.2010) - http://www.wernerschell.de
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
Anmerkung 15.01.2011:
Siehe auch Patientenverfügung muss auch in stationären Pflegeeinrichtungen uneingeschränkt gelten
viewtopic.php?t=15310
Siehe zur Patientenverfügung auch u.a. unter
http://www.wegweiser-demenz.de/patientenverfuegung.html ( >>> Informationen für Demenzkranke ).
"Schaltet mich ab!" Ein Film über den Umgang mit Patientenverfügung im Alltag von Ärzten.
http://www.nahrungsverweigerung.de/scri ... spekt.html
Magensonde bei Demenzkranken - Patientenwille entscheidet
Moderator: WernerSchell
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Magensonde bei Demenzkranken - Patientenwille entscheidet
Zuletzt geändert von WernerSchell am 17.07.2011, 07:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Magensonde (PET) - Thema beim Pflegetreff am 20.04.2011
Das Thema "Magensonde" (PEG) wird voraussichtlich beim Neusser Pflegetreff am 20.04.2011 zur Sprache kommen (müssen). Denn es geht bei dieser Veranstaltung allgemein um die medizinische Versorgung in Pflegeeinrichtungen. Dabei wird zwangsläufig auch die Ernährung mittels Sonde eine Rolle spielen.
Aus einem von hier gefertigten Beitrag:
Man darf fragen: Werden Magensonden schleichend zum Standard in der Pflege? – Einige Zahlen geben Aufschluss!
In jüngster Zeit wurde wiederholt darüber berichtet, dass rund 140.000 Son-den/Jahr gelegt werden (davon etwa 70.000 bei Demenzkranken). 2/3 dieser Sonden werden bei Bewohnern von Pflegeheimen gelegt (= über 90.000). 50.000 der Magensonden, also mehr als 1/3, sollen nicht indiziert sein! - Insgesamt gibt es wohl zur Zeit rd. 500.000 Magensonden! So jedenfalls berichtete das WDR-Fernsehen, Westpol, in seiner Sendung vom 22.06.2009. Dabei wurde u.a. auf einschlägige Berichte im Deutschen Ärzteblatt Bezug genommen.
So wird deutlich, dass es wichtig ist, der Ernährung von Patienten und pflegebedürf-tigen Menschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken – und vor allem die zugrunde liegenden Probleme auszumachen, so z.B. den Personalnotstand.
Aus einem von hier gefertigten Beitrag:
Man darf fragen: Werden Magensonden schleichend zum Standard in der Pflege? – Einige Zahlen geben Aufschluss!
In jüngster Zeit wurde wiederholt darüber berichtet, dass rund 140.000 Son-den/Jahr gelegt werden (davon etwa 70.000 bei Demenzkranken). 2/3 dieser Sonden werden bei Bewohnern von Pflegeheimen gelegt (= über 90.000). 50.000 der Magensonden, also mehr als 1/3, sollen nicht indiziert sein! - Insgesamt gibt es wohl zur Zeit rd. 500.000 Magensonden! So jedenfalls berichtete das WDR-Fernsehen, Westpol, in seiner Sendung vom 22.06.2009. Dabei wurde u.a. auf einschlägige Berichte im Deutschen Ärzteblatt Bezug genommen.
So wird deutlich, dass es wichtig ist, der Ernährung von Patienten und pflegebedürf-tigen Menschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken – und vor allem die zugrunde liegenden Probleme auszumachen, so z.B. den Personalnotstand.
Entscheidungshilfe zu künstlicher Ernährung im Interne
Entscheidungshilfe zu künstlicher Ernährung im Internet
Berlin – Die AOK hat im Internet eine Entscheidungshilfe zur perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) veröffentlicht. Damit möchte die Krankenkasse Angehörige, aber auch Pflegepersonal, Ärzte und Betreuer in der Frage unterstützen, ob ein Mensch mittels einer Magensonde künstlich ernährt werden sollte.
... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... ternet.htm
zum Thema
„PEG-Entscheidungshilfe“
http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit ... 176155.php
Berlin – Die AOK hat im Internet eine Entscheidungshilfe zur perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) veröffentlicht. Damit möchte die Krankenkasse Angehörige, aber auch Pflegepersonal, Ärzte und Betreuer in der Frage unterstützen, ob ein Mensch mittels einer Magensonde künstlich ernährt werden sollte.
... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... ternet.htm
zum Thema
„PEG-Entscheidungshilfe“
http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit ... 176155.php
PEG-Sonde nährt Dekubitus
PEG-Sonde nährt Dekubitus
Bei künstlicher Ernährung mit PEG-Sonde verdoppelt sich einer Studie zufolge das Risiko für einen Dekubitus.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=814 ... enz&n=1937
Bei künstlicher Ernährung mit PEG-Sonde verdoppelt sich einer Studie zufolge das Risiko für einen Dekubitus.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=814 ... enz&n=1937
PEG-Magensonde zur künstlichen Ernährung bei Demenz
PEG-Magensonde zur künstlichen Ernährung bei Patienten mit fortgeschrittener Demenz, 02.11.2012
Magensonden-Ernährung hatte bei Pflegeheim-Bewohnern keine Auswirkung auf das Überleben.
Eine aktuelle Studie (1) untersuchte, ob die Anlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG-Magensonde)
mit rigorosen Methoden das Überleben der Patienten mit schwerer Demenz günstig beeinflusst.
... weiter lesen unter ....
http://www.medknowledge.de/abstract/med ... demenz.htm
Magensonden-Ernährung hatte bei Pflegeheim-Bewohnern keine Auswirkung auf das Überleben.
Eine aktuelle Studie (1) untersuchte, ob die Anlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG-Magensonde)
mit rigorosen Methoden das Überleben der Patienten mit schwerer Demenz günstig beeinflusst.
... weiter lesen unter ....
http://www.medknowledge.de/abstract/med ... demenz.htm
Demenz: Sinn der PEG-Sonde fragwürdig
Demenz: Sinn der PEG-Sonde fragwürdig
Eine PEG-Sonde hat bei Patienten mit fortgeschrittener Demenz keinen Einfluss auf das Überleben.
Das hat eine US-Studie bei Pflegeheimbewohnern ergeben.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=852 ... enz&n=3210
Eine PEG-Sonde hat bei Patienten mit fortgeschrittener Demenz keinen Einfluss auf das Überleben.
Das hat eine US-Studie bei Pflegeheimbewohnern ergeben.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=852 ... enz&n=3210