Presse hat geschrieben:Klarer Affront gegen Fachärzte und Patienten
Prof. Attila Altiner, Chef des Rostocker Instituts für Allgemeinmedizin, möchte mit „starken“ Hausärzten Milliarden sparen. Im Gesundheitssystem gebe es viele Phänomene der Fehlversorgung, teilte er der Nachrichtenagentur dpa zum Jahreswechsel mit. Immer mehr Patienten gingen „zu früh“ zum Facharzt. Es sei Zukunftsaufgabe der Hausärzte, gemeinsam mit dem „mündigen“ Patienten zu entscheiden, wie intensiv therapiert oder ob gar operiert werde......
In der o.a. Pressemitteilung wird zurecht angesprochen, dass es eine Kooperation zwischen Hausärzten und Fachärzten geben muss. Soweit so gut. Eine dominierende Stellung gehört aber den Hausärzten. Sie sind die ersten und wichtigsten Ansprechpartner für den Patienten. Daher gilt es, die hausärztliche Tätigkeit nachhaltig zu stärken. Dabei wird es nicht vermeidbar sein, zu Lasten der fachärztlichen Tätigkeit Einsparungen vorzunehmen. Insoweit die richtigen Weichen zu stellen, ist Aufgabe der Politik bzw. der Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Versorgungsstrukturgesetz
viewtopic.php?t=15509 allein wird die gebotenen Veränderungen nicht bewirken. Das Gesetz ist sogar eher schädlich, weil es noch mehr Geld der Steuerzahler in das System gegeben hat, ohne die Kernproblematik aufzulösen.
Ich nehme Bezug auf mein unten angefügtes Statement in diesem Forum. Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind zu hoch, jedenfalls finden sie durch gesündere Patienten keine Rechtfertigung. Das muss Folgen haben.
Bajuware
Forum
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Der Überhang an Krankenhausbetten besteht seit langer Zeit. Gegen die kommunalen Strukturen ist es aber nie so richtig gelungen, entsprechende Kürzungsmaßnahmen einzuleiten und durchzusetzen. Die "Ortspolitiker" haben sich meistens massiv ins Zeug gelegt und dafür gesorgt, dass sich nichts änderte.
Ambulantes Operieren und Medizinische Versorgungszentren sollten nun in anderer Form dem Bettenüberhang entgegen wirken. Dies ist aber eigentlich ein Flop, weil jetzt nur noch mehr ökonomische Überlegungen aufgekommen sind, die Versicherten zu noch mehr Nachfrage anzuregen. Jetzt werden auch ambulante Operationen angeboten, die möglicherweise eher entbehrlich sind.
Das ganze Gesundheitswesen wird auf Wachstum getrimmt. Jedenfalls weiß ich von einigen Leuten, dass die Ausweitung der Gesundheitsleistungen allerorten hohe Priorität hat. Die Menschen sind nicht etwa kränker geworden, sondern die Angebote, stationär und ambulant, sind vermehrt worden. Apparate, Ärzte usw. müssen ausgelastet werden.
Daher hat auch die Aussage ihre Berechtigung, dass die Deutschen trotz hoher Gesundheitsausgaben nicht etwa gesünder als andere Europäer oder Amerikaner sind.
Auch im Gesundheitswesen sind wir auf einem Irrweg. Umsteuerung ist dringend geboten. Unser Horst Seehofer könnte sich insoweit einmal nützlich machen.
Die Rahmenbedingungen des Pflegesystems stimmen nicht (mehr)! Dies gilt es zu beklagen. Pflegebedürftige und Pflegepersonal leiden unter dem System. - Verantwortungsträger sind gefordert!