Demenz - Demenzdiagnose - Demenztest
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Hoffnungsträger Lecanemab kein Wundermittel
Deutsches Ärzteblatt vom 15.11.2024:
Hoffnungsträger Lecanemab kein Wundermittel
Berlin – Die gestern bekanntgegebene Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Lecanemab werten Fachleute zwar größtenteils als positiv, weisen jedoch darauf hin, dass es nur für eine kleine Zahl an Personen mit Mild-Cognitive-Impairment (MCI) oder einer frühen Demenz infrage kommt.
„Lecanemab ist kein Wundermittel, aber es greift erstmals in einen der Alzheimer-Pathomechanismen ein“, sagte Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), heute. Es sei wichtig, den Patienten keine falsche Hoffnung zu machen, da man das Medikament nicht bei einer manifesten Alzheimer-Demenz einnehmen könne, so der niedergelassene Neurologe.
... (weiter lesen unter) > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
Hoffnungsträger Lecanemab kein Wundermittel
Berlin – Die gestern bekanntgegebene Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Lecanemab werten Fachleute zwar größtenteils als positiv, weisen jedoch darauf hin, dass es nur für eine kleine Zahl an Personen mit Mild-Cognitive-Impairment (MCI) oder einer frühen Demenz infrage kommt.
„Lecanemab ist kein Wundermittel, aber es greift erstmals in einen der Alzheimer-Pathomechanismen ein“, sagte Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), heute. Es sei wichtig, den Patienten keine falsche Hoffnung zu machen, da man das Medikament nicht bei einer manifesten Alzheimer-Demenz einnehmen könne, so der niedergelassene Neurologe.
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Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt im Grundsatz die bevorstehende Zulassung von Leqembi in Europa
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt im Grundsatz die bevorstehende Zulassung von Leqembi in Europa
Vor zwei Tagen hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Empfehlung für die Zulassung von Lecanemab – Handelsname Leqembi – für Europa gegeben. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) begrüßt dies als einen hoffnungsvollen Schritt im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit.
Der Wirkstoff Lecanemab, ein Antikörper gegen Amyloid, wurde von den Pharma-Unternehmen Eisai und Biogen entwickelt und hat bereits seit Januar 2023 eine Zulassung in den USA und mittlerweile auch in anderen Ländern. Es ist der erste Wirkstoff, mit dessen Hilfe nicht nur Symptome der Alzheimer-Krankheit behandelt, sondern der Krankheitsprozess im Gehirn verlangsamt werden kann. Von einer Heilung oder auch nur von einem Stopp der Alzheimer-Krankheit sind die Effekte der Behandlung allerdings noch weit entfernt. Außerdem ist das Medikament, das alle zwei Wochen intravenös verabreicht wird, nur bei Menschen in einem sehr frühen Krankheitsstadium wirksam und kann aufgrund ernster Nebenwirkungen lediglich bei einem Teil der Betroffenen eingesetzt werden.
Zuletzt hatte der CHMP im Sommer eine negative Empfehlung zu Leqembi abgegeben mit der Begründung, dass das Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen – in erster Linie Hirnschwellungen und Hirnblutungen - höher sei als der erwartete Nutzen. Nach einer weiteren Betrachtung der Daten unter dem Aspekt der Patientensicherheit, wird nun eine Zulassung für einen begrenzten Patientenkreis empfohlen: Neben dem Ausschluss diverser Vorerkrankungen müssen Betroffene in einem Gentest daraufhin untersucht werden, ob und in welcher Form sie das sogenannte ApoE4-Gen in sich tragen. Nur Personen mit keiner oder nur einer Kopie des ApoE4-Gens sollen die Therapie mit Leqembi erhalten können, weil bei ihnen das Risiko für Nebenwirkungen deutlich geringer ist als bei Trägern von zwei Kopien des ApoE4-Gens. Zudem fordert das CHMP, dass potentielle Nebenwirkungen engmaschig kontrolliert werden müssen, unter anderem mit mehreren Kernspinuntersuchungen im Behandlungsverlauf.
Prof. Janine Diehl-Schmid, Vorstandsmitglied der DAlzG, sagt dazu: „Die Zulassung von Leqembi wäre ein erster Schritt in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit mit Antikörpern und macht Hoffnung. Noch ist es aber zu früh, um von einem echten Durchbruch in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit zu sprechen. Lecanemab kann den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit durch die Alzheimer-Krankheit nicht aufhalten, ihn aber ein wenig verzögern. Gerade wegen der doch begrenzten Wirksamkeit ist es sehr begrüßenswert, dass das CHMP bei seiner Entscheidung die Patientensicherheit im Fokus hatte“.
Nach der Empfehlung des CHMP wird die EMA innerhalb von rund zwei Monaten über die Zulassung von Lecanemab/Leqembi entscheiden, wobei man davon ausgehen darf, dass sie der Empfehlung folgen wird. Danach wird der Wirkstoff voraussichtlich auch in Deutschland verfügbar sein.
Prof. Diehl-Schmid: „Wie werden die geeigneten Patienten identifiziert? Wer kann die Therapie durchführen? Was bieten wir den Betroffenen an, die nicht für eine Antikörper-Therapie in Frage kommen? Die Arzneimittelforschung muss jetzt weitergehen, aber es müssen unbedingt auch die nicht-medikamentösen Ansätze in der Forschung berücksichtigt werden. Zudem muss nach Behandlungsmöglichkeiten für spätere Krankheitsstadien und für andere Formen von Demenz gesucht werden. Die Unterstützung der Erkrankten und ihrer An- und Zugehörigen bleibt weiterhin unverzichtbar. Denn wir sprechen ja nach wie vor nicht von Heilung oder einem Stopp der Krankheit, sondern bestenfalls von einer Verzögerung des Krankheitsverlaufs.“
Informationen zum Wirkstoff Lecanemab hat die DAlzG in einem auf der Internetseite verfügbaren Faktencheck zusammengestellt. > https://www.deutsche-alzheimer.de/filea ... 5-2024.pdf
Quelle: Pressemitteilung vom 16.11.2024
Kontakt für Presse und Medien
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Susanna Saxl-Reisen, Jessica Kortyla, Marina Bayer
Keithstraße 41, 10787 Berlin
Tel: 030 – 259 37 95 0, Fax: 030 – 259 37 95 29
E-Mail: presse@deutsche-alzheimer.de
www.deutsche-alzheimer.de
https://www.deutsche-alzheimer.de/artik ... -in-europa
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt im Grundsatz die bevorstehende Zulassung von Leqembi in Europa
Vor zwei Tagen hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Empfehlung für die Zulassung von Lecanemab – Handelsname Leqembi – für Europa gegeben. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) begrüßt dies als einen hoffnungsvollen Schritt im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit.
Der Wirkstoff Lecanemab, ein Antikörper gegen Amyloid, wurde von den Pharma-Unternehmen Eisai und Biogen entwickelt und hat bereits seit Januar 2023 eine Zulassung in den USA und mittlerweile auch in anderen Ländern. Es ist der erste Wirkstoff, mit dessen Hilfe nicht nur Symptome der Alzheimer-Krankheit behandelt, sondern der Krankheitsprozess im Gehirn verlangsamt werden kann. Von einer Heilung oder auch nur von einem Stopp der Alzheimer-Krankheit sind die Effekte der Behandlung allerdings noch weit entfernt. Außerdem ist das Medikament, das alle zwei Wochen intravenös verabreicht wird, nur bei Menschen in einem sehr frühen Krankheitsstadium wirksam und kann aufgrund ernster Nebenwirkungen lediglich bei einem Teil der Betroffenen eingesetzt werden.
Zuletzt hatte der CHMP im Sommer eine negative Empfehlung zu Leqembi abgegeben mit der Begründung, dass das Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen – in erster Linie Hirnschwellungen und Hirnblutungen - höher sei als der erwartete Nutzen. Nach einer weiteren Betrachtung der Daten unter dem Aspekt der Patientensicherheit, wird nun eine Zulassung für einen begrenzten Patientenkreis empfohlen: Neben dem Ausschluss diverser Vorerkrankungen müssen Betroffene in einem Gentest daraufhin untersucht werden, ob und in welcher Form sie das sogenannte ApoE4-Gen in sich tragen. Nur Personen mit keiner oder nur einer Kopie des ApoE4-Gens sollen die Therapie mit Leqembi erhalten können, weil bei ihnen das Risiko für Nebenwirkungen deutlich geringer ist als bei Trägern von zwei Kopien des ApoE4-Gens. Zudem fordert das CHMP, dass potentielle Nebenwirkungen engmaschig kontrolliert werden müssen, unter anderem mit mehreren Kernspinuntersuchungen im Behandlungsverlauf.
Prof. Janine Diehl-Schmid, Vorstandsmitglied der DAlzG, sagt dazu: „Die Zulassung von Leqembi wäre ein erster Schritt in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit mit Antikörpern und macht Hoffnung. Noch ist es aber zu früh, um von einem echten Durchbruch in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit zu sprechen. Lecanemab kann den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit durch die Alzheimer-Krankheit nicht aufhalten, ihn aber ein wenig verzögern. Gerade wegen der doch begrenzten Wirksamkeit ist es sehr begrüßenswert, dass das CHMP bei seiner Entscheidung die Patientensicherheit im Fokus hatte“.
Nach der Empfehlung des CHMP wird die EMA innerhalb von rund zwei Monaten über die Zulassung von Lecanemab/Leqembi entscheiden, wobei man davon ausgehen darf, dass sie der Empfehlung folgen wird. Danach wird der Wirkstoff voraussichtlich auch in Deutschland verfügbar sein.
Prof. Diehl-Schmid: „Wie werden die geeigneten Patienten identifiziert? Wer kann die Therapie durchführen? Was bieten wir den Betroffenen an, die nicht für eine Antikörper-Therapie in Frage kommen? Die Arzneimittelforschung muss jetzt weitergehen, aber es müssen unbedingt auch die nicht-medikamentösen Ansätze in der Forschung berücksichtigt werden. Zudem muss nach Behandlungsmöglichkeiten für spätere Krankheitsstadien und für andere Formen von Demenz gesucht werden. Die Unterstützung der Erkrankten und ihrer An- und Zugehörigen bleibt weiterhin unverzichtbar. Denn wir sprechen ja nach wie vor nicht von Heilung oder einem Stopp der Krankheit, sondern bestenfalls von einer Verzögerung des Krankheitsverlaufs.“
Informationen zum Wirkstoff Lecanemab hat die DAlzG in einem auf der Internetseite verfügbaren Faktencheck zusammengestellt. > https://www.deutsche-alzheimer.de/filea ... 5-2024.pdf
Quelle: Pressemitteilung vom 16.11.2024
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Alzheimer - Lecanemab ist kein Wundermittel - Prävention sollte in den Blick genommen werden
Alzheimer - Lecanemab ist kein Wundermittel - Prävention sollte in den Blick genommen werden
Ergänzendes Statement zum Thema:
Die europäische Arzneizulassungsbehörde EMA hat am 14.11.2024 die Zulassung von Lecanemab, einem Antikörper zur Behandlung von Alzheimer, empfohlen. Mit Lecanemab steht damit demnächst auch in Europa ein Antikörper gegen die Alzheimer-Erkrankung (leichte kognitive Einschränkungen) zur Verfügung. Das Medikament kann die Alzheimer-Krankheit zwar nicht heilen oder zum Stillstand bringen, aber ihr Fortschreiten verlangsamen.
Die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Lecanemab werten Fachleute zwar größtenteils als positiv, weisen jedoch darauf hin, dass es nur für eine kleine Zahl an Personen mit Mild-Cognitive-Impairment (MCI) oder einer frühen Demenz infrage kommt. Es sei wichtig, den Patienten keine falsche Hoffnung zu machen, da man das Medikament nicht bei einer manifesten Alzheimer-Demenz einnehmen könne.
Es werden möglicherweise allzu viele Hoffnungen geweckt. Ich rate daher weiterhin umfänglich, beginnend bei Kindern und Jugendlichen, zu einem gesunden Lebensstil (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... f=5&t=1237 ). Damit können nach der gegebenen Studienlage bis zu 40% der Alzheimererkrankungen vermieden werden. ... Eigenverantwortung ist angesagt (§ 1 SGB V)!
Siehe im Übrigen die Beiträge unter… > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 121#p14121
Ergänzendes Statement zum Thema:
Die europäische Arzneizulassungsbehörde EMA hat am 14.11.2024 die Zulassung von Lecanemab, einem Antikörper zur Behandlung von Alzheimer, empfohlen. Mit Lecanemab steht damit demnächst auch in Europa ein Antikörper gegen die Alzheimer-Erkrankung (leichte kognitive Einschränkungen) zur Verfügung. Das Medikament kann die Alzheimer-Krankheit zwar nicht heilen oder zum Stillstand bringen, aber ihr Fortschreiten verlangsamen.
Die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Lecanemab werten Fachleute zwar größtenteils als positiv, weisen jedoch darauf hin, dass es nur für eine kleine Zahl an Personen mit Mild-Cognitive-Impairment (MCI) oder einer frühen Demenz infrage kommt. Es sei wichtig, den Patienten keine falsche Hoffnung zu machen, da man das Medikament nicht bei einer manifesten Alzheimer-Demenz einnehmen könne.
Es werden möglicherweise allzu viele Hoffnungen geweckt. Ich rate daher weiterhin umfänglich, beginnend bei Kindern und Jugendlichen, zu einem gesunden Lebensstil (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... f=5&t=1237 ). Damit können nach der gegebenen Studienlage bis zu 40% der Alzheimererkrankungen vermieden werden. ... Eigenverantwortung ist angesagt (§ 1 SGB V)!
Siehe im Übrigen die Beiträge unter… > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 121#p14121
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Neues Zentrum für Neuro-Stimulation eröffnet - NGZ-Bericht vom 18.12.2024
Neues Zentrum für Neuro-Stimulation eröffnet - NGZ-Bericht vom 18.12.2024
In dem Bericht (unten) wird (erneut) über die Aktivitäten von Prof. Sprick und die kritisch beurteilte Transkraniellen Pulsstimulation bei Alzheimerpatienten berichtet. Siehe insoweit u.a. unter > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... ?f=7&t=932

Siehe auch > Eröffnung des Neurostimulationszentrums > https://www.psychiatrie-neuss.de/news/n ... -eroeffnet / > https://www.psychiatrie-neuss.de/filead ... altung.pdf
In dem Bericht (unten) wird (erneut) über die Aktivitäten von Prof. Sprick und die kritisch beurteilte Transkraniellen Pulsstimulation bei Alzheimerpatienten berichtet. Siehe insoweit u.a. unter > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... ?f=7&t=932
Siehe auch > Eröffnung des Neurostimulationszentrums > https://www.psychiatrie-neuss.de/news/n ... -eroeffnet / > https://www.psychiatrie-neuss.de/filead ... altung.pdf
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Wie sich Demenzen im Alter vermeiden lassen
Deutsches Ärzteblatt vom 23.12.2024:
Wie sich Demenzen im Alter vermeiden lassen
Santa Monica/Kalifornien – Demenzen sind zwar eine medizinische Erkrankung, es gibt jedoch eine Reihe von sozioökonomischen Risikofaktoren, die ein Report der RAND Corporation (> https://www.eurekalert.org/news-releases/1066446 ), einem überparteilichen US-amerika-nischen Think Tank, anhand einer prospektiven Beobachtungsstudie aufzeigt.
Auch das persönliche Verhalten könnte zu den Prädiktoren gehören, die im Alter von 60 Jahren anzeigen, ob jemand bis zum Alter von 80 Jahren an einer Demenz erkranken wird.
… (weiter lesen unter) … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
Wie sich Demenzen im Alter vermeiden lassen
Santa Monica/Kalifornien – Demenzen sind zwar eine medizinische Erkrankung, es gibt jedoch eine Reihe von sozioökonomischen Risikofaktoren, die ein Report der RAND Corporation (> https://www.eurekalert.org/news-releases/1066446 ), einem überparteilichen US-amerika-nischen Think Tank, anhand einer prospektiven Beobachtungsstudie aufzeigt.
Auch das persönliche Verhalten könnte zu den Prädiktoren gehören, die im Alter von 60 Jahren anzeigen, ob jemand bis zum Alter von 80 Jahren an einer Demenz erkranken wird.
… (weiter lesen unter) … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Implantat-Akupunktur: Hoffnung für Patienten mit Demenz
Übernahme aus Forum > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... f=7&t=1288
Implantat-Akupunktur: Hoffnung für Patienten mit Demenz
(press1) - 9. September 2024 - Lichtblick zum Welt-Alzheimer-Tag
Alzheimer-Erkrankungen nehmen weltweit zu. Heilungschancen durch Medikamente oder andere Eingriffe gibt es aktuell nicht. Aber in vielen Fällen kann laut einer Beobachtungsstudie der Mediziner Dr. Stefan Lobner und Dr. Rolf Wlasak aus Meerbusch die nicht-medikamentöse Implantat-Akupunktur (Neurostimulation) den Verlauf positiv beeinflussen.
Drei Jahre hat das Ärzteteam diese Methode an männlichen und weiblichen Patienten in einer frühen Phase der Demenz angewendet und dokumentiert. (www.implantat-akupunktur.de) Bei vielen Betroffenen konnten nach der Behandlung Verbesserungen festgestellt werden:
- weniger typische Demenz-Symptome
- verlangsamtes Fortschreiten der Demenz
- verbesserter Schlaf-Wach-Rhythmus
- verbesserte Grundstimmung
"Ursprünglich haben wir die Implantat-Akupunktur erfolgreich bei Patienten mit Morbus Parkinson oder Restless Legs angewendet und mehrheitlich dazu beitragen können, dass Medikamente reduziert werden konnten und sich Symptome und Wohlbefinden über einen längeren Zeitraum besserten", erklärt Dr. Lobner.
"Inzwischen setzen wir die Miniatur-Implantat-Nadeln auch bei Morbus Alzheimer im Anfangsstadium oder auch zur Prophylaxe bei Angehörigen ein," so der Facharzt. Denn es hat sich gezeigt, dass sich das Risiko vervierfacht, an einer Demenz zu erkranken, wenn in einer Familie bereits Angehörige an Demenz erkrankt sind.
"Wir arbeiten mit der Methode seit mehr als 15 Jahren. Insgesamt haben wir rund 5.000 Patienten behandelt", unterstreicht Dr. Wlasak die langjährige Erfahrung mit diesem Verfahren.
Bei der risikolosen Behandlung setzen die Ärzte den Betroffenen winzige Implantate aus Rein-Titan an Nervenäste von Hirnnerven in das Ohrläppchen. Diese Nadeln verbleiben dauerhaft an diesen Stellen, so dass stetig Reize erzeugt werden, die das Gehirn anregen, bestimmte Botenstoffe - wie Acetylcholin und Dopamin - wieder vermehrt freizusetzen. Auflösbare Implantate werden nur sehr selten verwendet, weil die Reiz-Wirkung mit der Zeit nachlässt und dann die Implantationen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen.
Die Methode erfordert in der Regel nur einen Behandlungstermin. Danach werden Patienten und ihre Angehörigen im In- und Ausland in regelmäßigen Abständen ein ganzes Jahr lang telefonisch betreut. Aber zuvor legen die Ärzte großen Wert auf ein ausführliches persönliches Gespräch, um die individuelle, gesundheitliche Situation des Patienten und die Möglichkeiten, mit der Methode zu helfen, zu erörtern.
Privatärztliche Facharztpraxis Dr. Stefan Lobner, Meerbusch bei Düsseldorf, mit dem Spezialgebiet der Implantat-Akupunktur (Neurostimulation) bei neurologischen Erkrankungen wie Restless Legs Syndrom (RLS), Morbus Parkinson und Demenz.
Firmenkontakt
Facharztpraxis für Implantat-Akupunktur
Stefan Lobner
Düsseldorfer Str. 77
40667 Meerbusch
02132998630
info@dr-lobner.de
https://www.implantat-akupunktur.de
Pressekontakt
PR Kompakt
Petra Müller
Virchowstraße 34
41464 Neuss
0213181066
p.mueller@prkompakt.de
https://www.prkompakt.de
+++
Anmerkung:
Es kann nicht gesehen werden, dass die vorgestellte Methode eine schulmedizinische Anerkennung erfahren hat. Demenzkranke Personen, die von der vorgestellten Methode Kenntnis erlangt haben bzw. behandelt worden sind, konnten für eine Befragung nicht ermittelt werden.
Implantat-Akupunktur: Hoffnung für Patienten mit Demenz
(press1) - 9. September 2024 - Lichtblick zum Welt-Alzheimer-Tag
Alzheimer-Erkrankungen nehmen weltweit zu. Heilungschancen durch Medikamente oder andere Eingriffe gibt es aktuell nicht. Aber in vielen Fällen kann laut einer Beobachtungsstudie der Mediziner Dr. Stefan Lobner und Dr. Rolf Wlasak aus Meerbusch die nicht-medikamentöse Implantat-Akupunktur (Neurostimulation) den Verlauf positiv beeinflussen.
Drei Jahre hat das Ärzteteam diese Methode an männlichen und weiblichen Patienten in einer frühen Phase der Demenz angewendet und dokumentiert. (www.implantat-akupunktur.de) Bei vielen Betroffenen konnten nach der Behandlung Verbesserungen festgestellt werden:
- weniger typische Demenz-Symptome
- verlangsamtes Fortschreiten der Demenz
- verbesserter Schlaf-Wach-Rhythmus
- verbesserte Grundstimmung
"Ursprünglich haben wir die Implantat-Akupunktur erfolgreich bei Patienten mit Morbus Parkinson oder Restless Legs angewendet und mehrheitlich dazu beitragen können, dass Medikamente reduziert werden konnten und sich Symptome und Wohlbefinden über einen längeren Zeitraum besserten", erklärt Dr. Lobner.
"Inzwischen setzen wir die Miniatur-Implantat-Nadeln auch bei Morbus Alzheimer im Anfangsstadium oder auch zur Prophylaxe bei Angehörigen ein," so der Facharzt. Denn es hat sich gezeigt, dass sich das Risiko vervierfacht, an einer Demenz zu erkranken, wenn in einer Familie bereits Angehörige an Demenz erkrankt sind.
"Wir arbeiten mit der Methode seit mehr als 15 Jahren. Insgesamt haben wir rund 5.000 Patienten behandelt", unterstreicht Dr. Wlasak die langjährige Erfahrung mit diesem Verfahren.
Bei der risikolosen Behandlung setzen die Ärzte den Betroffenen winzige Implantate aus Rein-Titan an Nervenäste von Hirnnerven in das Ohrläppchen. Diese Nadeln verbleiben dauerhaft an diesen Stellen, so dass stetig Reize erzeugt werden, die das Gehirn anregen, bestimmte Botenstoffe - wie Acetylcholin und Dopamin - wieder vermehrt freizusetzen. Auflösbare Implantate werden nur sehr selten verwendet, weil die Reiz-Wirkung mit der Zeit nachlässt und dann die Implantationen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen.
Die Methode erfordert in der Regel nur einen Behandlungstermin. Danach werden Patienten und ihre Angehörigen im In- und Ausland in regelmäßigen Abständen ein ganzes Jahr lang telefonisch betreut. Aber zuvor legen die Ärzte großen Wert auf ein ausführliches persönliches Gespräch, um die individuelle, gesundheitliche Situation des Patienten und die Möglichkeiten, mit der Methode zu helfen, zu erörtern.
Privatärztliche Facharztpraxis Dr. Stefan Lobner, Meerbusch bei Düsseldorf, mit dem Spezialgebiet der Implantat-Akupunktur (Neurostimulation) bei neurologischen Erkrankungen wie Restless Legs Syndrom (RLS), Morbus Parkinson und Demenz.
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41464 Neuss
0213181066
p.mueller@prkompakt.de
https://www.prkompakt.de
+++
Anmerkung:
Es kann nicht gesehen werden, dass die vorgestellte Methode eine schulmedizinische Anerkennung erfahren hat. Demenzkranke Personen, die von der vorgestellten Methode Kenntnis erlangt haben bzw. behandelt worden sind, konnten für eine Befragung nicht ermittelt werden.
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Lebenserwartung bei Demenz hängt auch vom Alter ab
Deutsches Ärzteblatt vom 10.01.2025:
Lebenserwartung bei Demenz hängt auch vom Alter ab
Rotterdam – In einem aktuellen systematischen Review haben niederländische Wissenschaftler die bisherige Evidenz zu Mortalität und Zeitpunkt der Pflegebedürftigkeit bei Menschen mit Demenz zusammengefasst. Demnach hängt die Lebenserwartung stark vom Alter bei der Diagnose ab und rangiert zwischen 9 Jahren bei 60-jährigen Frauen und 2 Jahren bei 85-jährigen Männern (BMJ 2025; DOI: 10.1136/bmj-2024-080636) .
Demenz ist eine der Hauptursachen für Beschwerden, Behinderungen und Tod bei älteren Menschen. Weltweit sind jährlich fast 10 Millionen Menschen mit der Diagnose Demenz konfrontiert. Demenz-Erkrankungen, zum Beispiel Alzheimer, frontotemporale Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz und vaskuläre Demenz, haben erhebliche Auswirkungen auf Betroffene, ihre Angehörigen und das Gesundheitssystem.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
Siehe auch unter > https://www.msn.com/de-de/gesundheit/ot ... 5669&ei=13

Es macht, wie vielfach dargestellt, Sinn, möglichst frühzeitig einen gesunden Lebensstil zu praktizieren. Dieser ist geeignet, Krankheit und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zumindest weit hinauszuschieben. Faktoren wie Bewegung, Ernährung, Schlaf, Prävention und Vorsorge sind für ein gesundes und langes Leben entscheidend. …> https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... en100.html - In anderen Beiträgen / Studien wird verdeutlicht, dass die Gene nur zu 10-15 % eine Rolle spielen. Lebensstil soll mit 60% wirksam sein. Der Rest ist dann Schicksal! – Siehe u.a. > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 018#p14018
Lebenserwartung bei Demenz hängt auch vom Alter ab
Rotterdam – In einem aktuellen systematischen Review haben niederländische Wissenschaftler die bisherige Evidenz zu Mortalität und Zeitpunkt der Pflegebedürftigkeit bei Menschen mit Demenz zusammengefasst. Demnach hängt die Lebenserwartung stark vom Alter bei der Diagnose ab und rangiert zwischen 9 Jahren bei 60-jährigen Frauen und 2 Jahren bei 85-jährigen Männern (BMJ 2025; DOI: 10.1136/bmj-2024-080636) .
Demenz ist eine der Hauptursachen für Beschwerden, Behinderungen und Tod bei älteren Menschen. Weltweit sind jährlich fast 10 Millionen Menschen mit der Diagnose Demenz konfrontiert. Demenz-Erkrankungen, zum Beispiel Alzheimer, frontotemporale Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz und vaskuläre Demenz, haben erhebliche Auswirkungen auf Betroffene, ihre Angehörigen und das Gesundheitssystem.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
Siehe auch unter > https://www.msn.com/de-de/gesundheit/ot ... 5669&ei=13
Es macht, wie vielfach dargestellt, Sinn, möglichst frühzeitig einen gesunden Lebensstil zu praktizieren. Dieser ist geeignet, Krankheit und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zumindest weit hinauszuschieben. Faktoren wie Bewegung, Ernährung, Schlaf, Prävention und Vorsorge sind für ein gesundes und langes Leben entscheidend. …> https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... en100.html - In anderen Beiträgen / Studien wird verdeutlicht, dass die Gene nur zu 10-15 % eine Rolle spielen. Lebensstil soll mit 60% wirksam sein. Der Rest ist dann Schicksal! – Siehe u.a. > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 018#p14018
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Neues Medikament - Hoffnung für Alzheimer-Kranke?
Die Hoffnung für Alzheimer-Kranke sollte nicht zu groß sein. Siehe insoweit > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 137#p14137 Dort wird ausgeführt, dass das neue Medikament kein Wundermittel ist und nur eine bescheidene Wirkung haben kann.
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Demenzen: Aktualisierte S3-Leitlinie mit neuen Empfehlungen zu Biomarkern und Palliativversorgung
Pressemeldung der DGN und DGPPN vom 12.03.2025
Demenzen: Aktualisierte S3-Leitlinie mit neuen Empfehlungen zu Biomarkern und Palliativversorgung
Berlin, 12.03.2025 –1,8 Millionen Menschen sind in Deutschland an einer Demenz erkrankt. Ihnen eine optimale Therapie nach dem stets aktuellen Stand der Wissenschaft zu ermöglichen, ist das Ziel der Living Guideline Demenzen der medizinischen Fachgesellschaften DGN und DGPPN. Jetzt wurde die jährliche Aktualisierung der Diagnose- und Behandlungsempfehlungen mit sechs neuen und sechs überarbeiteten Empfehlungen veröffentlicht.
Jedes Jahr erhalten fast 450.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Demenz, aktuell sind 1,8 Millionen Menschen erkrankt. Eine Demenz ist nicht heilbar; mit einer guten medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Versorgung kann ihr Fortschreiten aber verlangsamt, die Symptomlast verringert und die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen verbessert werden. Empfehlungen für die nach dem aktuellen Wissenstand optimale Diagnostik und Therapie werden seit 2023 kontinuierlich als Living Guideline in der S3-Leitlinie Demenzen veröffentlicht. Nun ist die erste Aktualisierung der Living Guideline erschienen.
Für die Aktualisierung der Leitlinie haben mehr als 40 beteiligte Fachgesellschaften, Verbände und Organisationen unter gemeinsamer Federführung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) neue Evidenzen gesammelt, gesichtet und alle Empfehlungen der Living Guideline überprüft. Von bisher 109 Empfehlungen wurden sechs überarbeitet. Aufgrund neuer Wirksamkeitsbelege wurden zudem sechs neue Empfehlungen in die Leitlinie aufgenommen, so dass die neue Leitlinie jetzt insgesamt 115 Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung von Menschen mit Demenzen enthält.
Neu aufgenommen wurde eine Empfehlung zur Biomarker-Diagnostik im Blut. Bislang werden Biomarker zur Bestimmung von Amyloid-Ablagerungen oder anderen Alzheimer-Indikatoren, durch eine Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) oder mit Hilfe von Bildgebungsverfahren (Positronenemissionstomographie) ermittelt. „Neue Studien zeigen gute diagnostische Werte für die ersten blutbasierten Biomarker für die Alzheimer-Erkrankung“, erläutert Leitlinien-Ko-Herausgeber Prof. Dr. Richard Dodel von der DGN. „Allerdings müssen diese Tests weiter evaluiert werden, bevor sie Einzug in den klinischen Alltag erhalten und die bisherige Diagnostik ersetzen können. Die Leitlinie empfiehlt den Einsatz der Blutmarker daher derzeit nur in Verbindung mit bereits etablierten Verfahren und nur durch Expertinnen und Experten für Biomarker-Diagnostik.“
Nicht in die Aktualisierung der Living Guideline aufgenommen wurden Empfehlungen zu einer möglichen Behandlung mit den in anderen Ländern bereits zugelassenen Antikörpern Lecanemab und Donanemab. Zwar hat das Expertengremium der European Medicine Agency (EMA) die Zulassung von Lecanemab empfohlen, das Zulassungsverfahren ist aber seitens der EU-Kommission noch nicht abgeschlossen, so dass der Wirkstoff noch nicht zur Verfügung steht.
Bezüglich psycho- und soziotherapeutischer Therapieoptionen wurden neue Empfehlungen in die Living Guideline aufgenommen. So wird jetzt eine kognitive Verhaltenstherapie zur Behandlung der Depression auch bei leichter kognitiver Störung empfohlen. Zudem wird in der Aktualisierung neu auch die Musiktherapie vorgeschlagen.
„Uns stehen glücklicherweise viele Optionen bereit, Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu behandeln und so auch mögliche depressive Symptome bei einer Demenz zu lindern“, erklärt der Psychiater Prof. Dr. Frank Jessen, Ko-Herausgeber der Leitlinie für die DGPPN. „Das kann deutlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen“. Auf die Verbesserung der Lebensqualität zielt auch ein gänzlich neues Kapitel der Leitlinie ab. Frank Jessen führt aus: „Erstmals empfehlen wir an Demenz erkrankten Personen und ihren Angehörigen auch Maßnahmen der palliativen Versorgung, um schwerem Leid vorzubeugen und es zu lindern. Dafür sind eine frühzeitige Erkennung, sorgfältige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen und anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art wichtig.“ Ab wann eine Palliativversorgung in Anspruch genommen werden kann, ist derzeit nicht klar definiert. Aber Psychiater Frank Jessen betont: „Das frühzeitige Sprechen über die palliative Versorgung kann helfen sicherzustellen, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten berücksichtigt werden.“
Die Leitlinie Demenzen wurde jetzt als Living Guideline turnusgemäß aktualisiert. Die nächste Aktualisierung wird dann in einem Jahr publiziert. Seit 2023 wird die Leitlinie Demenzen nicht mehr ausschließlich als Textdokument veröffentlicht, sondern auch in digitaler Form auf der nicht kommerziellen Plattform MAGICApp. Die digitale Darstellung ermöglicht es allen Interessierten, unmittelbar auf die Leitlinie und jede einzelne Empfehlung zuzugreifen. Auch die Studien, die den Empfehlungen zugrunde liegen, können direkt aus der App aufgerufen werden.
Weitere Informationen:
• S3 Leitlinie Demenzen AWMF-Reg.-Nr. 038-013 | Die Leitlinie Demenzen auf MAGICApp | 11.03.2025 https://app.magicapp.org/#/guideline/4374
• S3-Leitlinie Demenzen – Living Guideline Leitlinien-Details | Die Leitlinie Demenzen auf der Website der AWMF | 11.03.2025 https://dgn.org/leitlinie/demenzen
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Wie ein Entzündungsbotenstoff Alzheimer anfeuert ....
Wie ein Entzündungsbotenstoff Alzheimer anfeuert
Das Immunsystem des Gehirns trägt über den Entzündungsbotenstoff IL-12 ursächlich dazu bei, dass sich Alzheimer verschlimmert. Den genauen Mechanismus beschreiben Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center jetzt in der Fachzeitschrift Nature Aging*.
Kombinationstherapie könnte den Verfall des Gehirns möglicherweise ausbremsen
Eigentlich sind Immunzellen des Gehirns, die Mikroglia, gute Wächter. Sie beseitigen Eindringlinge wie Mikroben, putzen Zellmüll weg – auch die typischen Plaques, die bei Alzheimer entstehen. Doch im alternden Gehirn sind die Mikroglia in den vielfältigsten Zellzuständen zu finden. Während manche weiterhin gut funktionieren, verlieren andere nach und nach ihre Schutzwirkung und beginnen, dauerhaft in geringen Mengen Entzündungsbotenstoffe zu produzieren.
Ein solcher Botenstoff ist Interleukin-12 (IL-12). Wie er das Entstehen und Fortschreiten der Demenz befeuert, konnten in akribischen Analysen die Teams um Prof. Frank Heppner, Direktor des Instituts für Neuropathologie der Charité, und um Prof. Nikolaus Rajewsky, Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB), zusammen mit weiteren Partnern aufdecken. Ihre Erkenntnisse könnte den Weg zu einer Kombinationstherapie ebnen und den Verfall des Gehirns möglicherweise verlangsamen.
„In der Alzheimer-Forschung wurde jahrzehntelang fast ausschließlich über die charakteristischen Ablagerungen von Amyloid-Beta und Tau diskutiert. Entzündungen galten als Nebeneffekt“, sagt Frank Heppner. „Dass Entzündungsprozesse kausal am Anfang der Kette stehen können, kommt erst allmählich in den Fokus.“ Sein Labor hatte bereits 2012 in der Fachzeitschrift Nature Medicine berichtet, dass eine Blockade der Botenstoffe IL-12 und IL-23 bei Mäusen für Alzheimer typische Hirnveränderungen deutlich reduzieren kann. „Aber wir konnten den Mechanismus nicht aufdröseln – wir kamen mit Standardtechniken nicht weiter“, sagt Frank Heppner. Einzelzellanalysen könnten entscheidende Hinweise geben, hoffte er und wandte sich an Nikolaus Rajewsky.
Verklebte und verhedderte Hirnzellen
Im Laufe ihres Lebens greift eine Zelle immer wieder auf Anweisungen zurück, die in ihrem Erbgut enthalten sind. Sie liest darin wie in einem Buch und erfährt so, wie sie auf äußere Einflüsse reagieren soll. Mit Einzelzellanalysen können Forschende sie dabei beobachten. Sie können für Tausende Zellen gleichzeitig rekonstruieren, welche Gene welche Zelle gerade abgelesen und in Proteine übersetzt hat. Das Ergebnis sind riesige Datenmengen, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen ausgewertet werden. Der Haken: Für eine Einzelzellsequenzierung muss man die Zellen in einer Gewebeprobe zunächst sauber voneinander trennen, ohne sie zu beschädigen oder ungewollt zu manipulieren. „Bei den alternden Mäusegehirnen – erst recht mit Alzheimerplaques – sind die Zellen aber so verklebt und verheddert, dass das quasi unmöglich ist“, sagt Rajewsky.
Mehrere Jahre hat sein Team ein Protokoll perfektioniert, das diese Hürde umschifft: Statt ganzer Zellen lösten die Forschenden die Zellkerne aus dem Hirngewebe und analysierten, welche RNA dort gerade vorlag. Im Abgleich mit publizierten Daten wie dem Allen Brain Atlas konnten sie nachvollziehen, wann das Protokoll ein repräsentatives Abbild aller Zellpopulationen ermöglichte. Letztlich sequenzierten sie die RNA aus mehr als 80.000 Zellkernen und entwickelten für die Analyse der Datenberge spezifische Workflows. Sie rekonstruierten außerdem die Kommunikation der Zellen untereinander. „Die beiden Teams haben immer wieder zusammengesessen und diskutiert, was diese hochkomplexen Daten bedeuten“, sagt Rajewsky. „Diese mühevolle Optimierung am Anfang hat sich gelohnt – die Zusammenhänge wären sonst nicht messbar gewesen.“
Wie IL-12 das Alzheimer-Gehirn schädigt
Der Entzündungsbotenstoff IL-12, den Ärzt:innen bislang vor allem von Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn oder rheumatoider Arthritis kannten, spielt demnach eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Alzheimer. Er schädigt zwei wichtige Zelltypen im Gehirn: zum einen die reifen Oligodendrozyten, die normalerweise die fettreiche Isolierschicht der Nervenfasern, das Myelin, produzieren. Die Isolierschicht ist entscheidend für eine schnelle Signalweiterleitung im Gehirn. Zum anderen dockt der Botenstoff bei bestimmten Nervenzellen, den Interneuronen, an und lässt sie absterben. Diese speziellen Nervenzellen sind für Kognition und Gedächtnis besonders wichtig. Ein Teufelskreis beginnt: Je mehr Mikroglia IL-12 produzieren, desto mehr Zellen sind geschädigt. Und die noch funktionalen Mikroglia sind damit abgelenkt, zusätzlichen Zellmüll wegräumen zu müssen, statt Alzheimer-Plaques abzubauen.
Den Mechanismus überprüften die Forschenden in mehreren Schritten bei Mäusen und an menschlichem Gewebe. Wenn das Team um Frank Heppner den Botenstoff in Zellkulturen und im Mausmodell blockierte, konnten sie die krankheitsbedingten Veränderungen eindämmen. Elektronenmikroskopische Aufnahmen am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen belegten zudem, wie sich Myelin-Struktur und Nervenfaserdichte änderte, wenn bei Mäusen der IL-12-Signalweg vorhanden war oder fehlte.
Massenspektrometrische Analysen an der Universität Zürich bestätigten die veränderte Zusammensetzung der fettreichen Isolierschicht. Als das Team um Frank Heppner Autopsiegewebe von Alzheimer-Patient:innen untersuchte, bestätigte sich der Zusammenhang abermals. Je weiter die Krankheit fortgeschritten war, desto mehr IL-12 fanden sie. Zellkulturen mit menschlichen Oligodendrozyten reagierten außerdem extrem empfindlich auf IL-12.
Ansatz für eine Kombinationstherapie
„Wir haben jetzt ein sehr detailliertes Bild über den Mechanismus und die Einzelzelltechnologien waren dafür ein essentieller Katalysator. Offen ist eigentlich nur noch die Frage, welcher Zelltyp zuerst betroffen ist – die Oligodendrozyten, die Interneurone oder beide“, sagt Frank Heppner, der auch Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) ist. Besonders vielversprechend: Es gibt bereits auf dem Markt zugelassene Wirkstoffe, die IL-12 blockieren. Jetzt hofft das Team, dass klinische Kolleg:innen die Daten aufgreifen und eine klinische Studie starten. „Wenn sich die Wirkstoffe bewähren, wäre das ein neuer Pfeil im Köcher. Alzheimer hat nicht nur eine Ursache. Eine Achse der Erkrankung wird zumindest bei einem Teil der Patientinnen und Patienten über das Immunsystem mitgesteuert. Wenn wir den Verfall verlangsamen wollen, brauchen wir eine Kombinationstherapie“, sagt Heppner. Diese könne früh ansetzen. Denn IL-12 kann man als Biomarker im Blut oder in der Hirnflüssigkeit nachweisen.
*Schneeberger S et al. Interleukin-12 signaling drives Alzheimer’s disease pathology through disrupting neuronal and oligodendrocyte homeostasis. Nature Aging Mar 13. doi: 10.1038/s43587-025-00816-2
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Frank Heppner
Direktor des Instituts für Neuropathologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
T: +49 30 450 536 041
Email: frank.heppner@charite.de
Originalpublikation:
https://www.nature.com/articles/s43587-025-00816-2
Weitere Informationen:
https://neuropathologie.charite.de/
https://neuropathologie.charite.de/meta ... nk_heppner
https://www.mdc-berlin.de/de/n-rajewsky
https://www.charite.de/service/pressemi ... _gemildert
https://www.mpg.de/20402455/0601-bich-s ... 17216463-x
Quelle: Manuela Zingl GB Unternehmenskommunikation
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Gemeinsame Pressemitteilung der Charité und des Max Delbrück Center vom 17.03.2025