Bewertung der Qualität von Pflegeeinrichtungen

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Bewertung der Qualität von Pflegeeinrichtungen

Beitrag von Presse » 21.08.2008, 06:56

Pflegebedürftige Menschen müssen sich gezielt informieren können

Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen benötigen vergleichbare und leicht verständliche Informationen zu Pflegeeinrichtungen, um gezielt das passende Angebot auswählen zu können.

Das Konzept der Bundesverbände der Träger von Pflegeeinrichtungen sieht vor, dass die Pflegeeinrichtungen ihre Strukturdaten einheitlich und aussagekräftig darstellen. Hierzu gehören z. B. Informationen zu besonderen Leistungen, zur personellen Ausstattung, zu den Räumlichkeiten und deren Ausstattung sowie zu den Entgelten.

Die Bewertung der Qualität soll sich an besonders wichtigen Leistungsbereichen orientieren. Neben Informationen zur Bewohnerzufriedenheit sind dies:

- Alltagsgestaltung und soziale Angebote
- Umgang mit gerontopsychiatrisch beeinträchtigten Bewohnern
- Pflege und medizinische Versorgung
- Speisen- und Getränkeversorgung
- Hauswirtschaft und Hygiene

Die Bewertungen dieser fünf Bereiche sollen in einer Übersicht dargestellt werden. Hiermit hätte der Verbraucher eine Grundlage für eine Wahl nach seinen individuellen Prioritäten.

Neben den Ergebnissen aus den Qualitätsprüfungen der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung ist es wichtig, den Verbrauchern weitere Informationen zur Verfügung zu stellen. Hierzu zählen z. B. Aussagen, wie sie die BIVA (Bundes-Interessenvertretung der Altenheimbewohner) mit ihrem Projekt zur Beurteilung der Bewohnerzufriedenheit und Verbraucherfreundlichkeit vorlegen wird oder auch weitere Prüfverfahren, die die von Pflegeeinrichtungen erbrachten Leistungen und deren Qualität darstellen.

Die Zeit drängt. Die Bundesverbände der Pflegeeinrichtungen möchten eine Einigung bis zum 30.09.2008, damit pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen sich gezielt zu den relevanten Lebensbereichen informieren können.

Bundesverbände der Träger von Pflegeeinrichtungen sind neben den in der BAGFW zusammenarbeitenden Spitzenverbänden

bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
ABVP - Arbeitgeber- und BerufsVerband Privater Pflege e.V.
APH - Arbeitsgemeinschaft Privater Heime e. V.
bad - Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen
e.V.
B.A.H. - Bundesarbeitsgemeinschaft Hauskrankenpflege e.V.
BKSB - Bundesverband der kommunalen Senioren- und
Behinderteneinrichtungen e.V.
DBfK - Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
VDAB - Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V.

Quelle: Pressemitteilung vom 20.08.2008
Pressekontakt:
BAGFW-Pressestelle, Werner Ballhausen, Tel.: 030 / 24089 - 129
bpa, Herr Mauel, Herr Tews, Tel.: 030 / 30 87 88 60

Hubert Mueller
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Unterscheidung von stationären Pflegeeinrichtungen

Beitrag von Hubert Mueller » 22.08.2008, 06:50

Hi,
Hilfen für die Unterscheidung von stationären Pflegeeinrichtungen, Heimen, sind seit Jahren überfällig. Vor allem muss es darum gehen, die Ergebnisqualität herauszustellen. Die zur Zeit laufenden Projekte und Diskussionen sind eher verwirrend, als denn hilfreich und nützlich.
Ich kann unter den gegebenen Umständen Heimsuchenden nur raten, sich selbst gut umzuhören und umzusehen. Man muss sich vorab immer konkret klar machen, was man will und wo finanzielle Grenzen liegen.
Ich bin sehr gespannt, wie sich die Bewertungsdebatte weiter entwickelt.
MfG
Hubert Müller
Das deutsche Gesundheits- und Pflegesystem ist weitgehend an Wettbewerb und Ökonomisierung ausgerichtet. Die Betroffenen bleiben dabei oft auf der Strecke.

Ärztliche Praxis
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Beck ist gegen Pflege-Ampeln

Beitrag von Ärztliche Praxis » 23.08.2008, 07:17

SPD-Chef lehnt das Modell des Spibu ab
Beck ist gegen Pflege-Ampeln

22.08.08 - Der Vorstoß der Krankenkassen, die Qualität von Pflegeheimen mit Ampel-Farben zu bewerten, hat wenig Chancen auf Erfolg. SPD-Chef Kurt Beck lehnt eine solche Kennzeichnung strikt ab.

Eine rote Ampel dürfe es bei Pflegeheimen nicht geben, weil ein Grundstandard überall gewährleistet sein müsse, sagte SPD-Chef Kurt Beck der "Thüringer Allgemeinen". Die Bewertung der Pflegeheime mit der Kennzeichnung Grün, Gelb, Rot hatte der Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (Spibu) vorgeschlagen. Die drei Ampelfarben sollen zeigen, ob eine Einrichtung gute, ordentliche oder schlechte Qualität bietet.

Zusätzliche Schulnoten sollten eine weitere Differenzierung erlauben. Zur Bewertung sollen nicht nur die Ergebnisse für Pflege und soziale Betreuung mit 80 Prozent, sondern auch Organisation sowie Zufriedenheit der Bewohner mit je 10 Prozent herangezogen werden.

Beck schlug stattdessen ein Sterne-System wie bei Hotels vor. Generell befürwortete er die Einführung eines einfachen Bewertungssystems für Pflegeheime. Eine Kennzeichnung zum Zweck von mehr Transparenz und Wettbewerb war mit der jüngsten Pflegereform beschlossen worden, die seit dem 1. Juli in Kraft ist.

Kassen-Mann Lanz verteidigte den Vorstoß

Der Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung, Florian Lanz, verteidigte den Vorstoß. "Sterne sind als Zeichen für Komfortstandards in Hotels gut und richtig. Wir brauchen aber ein Bewertungssystem, dass vor allem die Pflege- und Betreuungsqualität berücksichtig", sagte er auf Anfrage. "Die Pflege-Ampel in Verbindung mit Schulnoten zur weiteren Ausdifferenzierung der Bewertungen ist ein guter Weg, um Bewohnern und Angehörigen die entscheidenden Informationen klar und deutlich an die Hand zu geben."

Der Vorschlag des Spitzenverbands braucht unter anderem noch die Zustimmung der Bundesverbände der Träger von Pflegeeinrichtungen, der Sozialhilfeträger und der kommunalen Spitzenverbände.

dpa / kü

Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 977295.htm
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de

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Ampel für Pflegeeinrichtungen

Beitrag von Service » 03.09.2008, 07:20

Ampel für Pflegeeinrichtungen – verbraucherfreundliche Qualitätsberichte
in der Pflege


Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) Rheinland-Pfalz legen gemeinsames Konzept vor.

Das mit Wirkung vom 1. Juli 2008 in Kraft getretene Pflege-Weiterentwicklungsgesetz wird die Verbraucherinteressen stärken und mehr Transparenz bei der Auswahl der richtigen Pflegeeinrichtung schaffen. Die Ergebnisse der Prüfberichte sind verständlich und verbraucherfreundlich zu veröffentlichen, beispielsweise im Internet, im Pflegestützpunkt oder in der Einrichtung. In Pflegeheimen muss künftig eine Zusammenfassung der Prüfergebnisse, mit Datum der letzten MDK-Prüfung und die Einordnung des Prüfergebnisses nach dem Bewertungssystem, gut sichtbar ausgehängt werden. Damit wird die Transparenz der Leistungsqualität sichergestellt.

Um interessierten Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu den Informationen zu erleichtern, wird ein für alle verständliches Bewertungssystem eingeführt. Dafür ist bis spätestens zum 31. Dezember 2008 eine Bewertungssystematik zu entwickeln. Derzeit wird dafür ein Ampelschema (rot-gelb-grün) präferiert.

Ein praxistaugliches Konzept zur Veröffentlichung von verbraucherfreundlichen Qualitätsberichten stationärer Pflegeeinrichtungen haben der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) in Rheinland-Pfalz und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz entwickelt: „Verbraucherfreundliche Qualitätsberichte“. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung der Ergebnis- und Lebensqualität in einer für Betroffene und Angehörige verständlichen Art und Weise.

Die Landesregierung war bei der Erarbeitung des Konzepts im Projektbeirat vertreten und hat das Projekt begleitet.

Ziel des Projektes war es, Kriterien zu entwickeln, anhand derer Verbraucherinnen und Verbraucher die Ergebnisse der Qualitätsprüfungen in der Pflege verständlich und übersichtlich miteinander vergleichen können. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sollen auf diesem Weg in die Lage versetzt werden, die Qualität verschiedener stationärer Pflegeeinrichtungen miteinander vergleichen zu können.

Die Ergebnisse des Projekts werden auf Bundesebene in Überlegungen einbezogen, die das Ziel verfolgen, eine Bewertungssystematik und Kriterien zur Veröffentlichung zwischen den Vertragspartnern zu vereinbaren.

Nähere Informationen finden Sie unter: http://www.mdk-qualitaetsberichte.de/

Quelle: Pressemitteilung vom 2.9.2008
http://www.menschen-pflegen.de

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Schulnoten für Heime

Beitrag von WernerSchell » 24.05.2009, 13:07

Siehe zu den Schulnoten für Heime auch aktuell unter
viewtopic.php?t=11906
Experten gehen von einer "Volksverdummung" aus!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Schulnoten

Beitrag von Presse » 30.06.2009, 11:34

Gesundheitsministerium genehmigt Qualitätsprüfungs-Richtlinien / Start für die neuen Pflegenoten

Berlin (sts). Das Bundesgesundheitsministerium hat jetzt nach Informationen des GKV-Spitzenverbandes die überarbeiteten Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR), die die Grundlage der Qualitätsprüfungen von Heimen und Pflegediensten bilden, genehmigt. Die ersten Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung nach dem neuen Prüfschema können damit wie geplant ab morgen, 1. Juli 2009, beginnen. Damit ist der Startschuss für die neuen Pflegenoten für Heime und ambulante Pflegedienste gefallen.
Zuvor hatte sich an dem Beteiligungsverfahren der Verbände zur Genehmigung der QPR Kritik entzündet. Trägerverbände wie der VDAB monierten, dass ihnen in diesem Prozess nicht alle notwendigen Informationen vorgelegt wurden. So bekamen die Verbände keine Einsicht in die Prüfanleitung einschließlich der Bewertungssystematik. (CAREkonkret berichtete in den Ausgaben 25 und 26).

Lesen Sie mehr zu dieser kontroversen Debatte in den Print-Ausgaben von CAREkonkret.

Quelle: Mitteilung vom 30.06.2009
Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net/

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Pflege-Qualität: Schlechte Noten für Schulnoten

Beitrag von Presse » 30.06.2009, 12:12

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 1. Juli 2009 tritt das neue Verfahren zur Prüfung der Pflege-Qualität in Heimen (sog. „Pflege-TÜV“) in Kraft. Zahlreiche Verbände, z.B. der Sozialverband Deutschland, bemängeln, dass mit Hilfe des neuen Verfahrens Pflegemängel verschleiert werden könnten. Dazu erhalten Sie eine Erklärung von Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Pflegepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Mit freundlichen Grüßen
i. A. Ute Montag
Wahlkreismitarbeiterin
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Pressemitteilung:
30. Juni 2009

Pflege-Qualität: Schlechte Noten für Schulnoten

Am 1.7.09 tritt das neue Verfahren zur Prüfung der Pflege-Qualität in Heimen (sog. „Pflege-TÜV“) in Kraft. Zahlreiche Verbände, z.B. der Sozialverband Deutschland, bemängeln, dass mit Hilfe des neuen Verfahrens Pflegemängel verschleiert werden könnten. Dazu erklärt Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Pflegepolitik:

Über die heftige Kritik am neuen „Schulnoten“-System für Pflegeeinrichtungen und ­dienste möge sich bitte niemand wundern – am wenigsten die große Koalition. Die Kritik kommt von eben jenen Organisationen, die an der Entwicklung des neuen Verfahrens völlig unzureichend beteiligt worden sind. Dass dies ein Fehler ist, haben wir Grüne bei den Verhandlungen zur Pflegereform immer wieder betont. Doch Union und SPD waren natürlich schlauer und haben alle Verbesserungsvorschläge ignoriert.

Im Grunde verfehlt das Schulnoten-System schon vor seiner Einführung das Klassenziel. Wie soll das System Transparenz und Vertrauen schaffen, wenn es nicht wirklich transparent entstanden ist?

Das neue Verfahren muss sich nun in der Praxis bewähren und alle Zweifel glaubhaft ausräumen. Die Erfahrungen müssen deshalb engmaschig, ehrlich und unabhängig begleitet und ausgewertet werden. Sollten sich Befürchtungen, z.B. dass schlechte Noten durch gute kaschiert werden können, auch nur im Ansatz bestätigen, muss unverzüglich nachgebessert werden und zwar richtig.
________________________________

Elisabeth Scharfenberg, MdB
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel: 030 227 74 531
Fax: 030 227 76 655
elisabeth.scharfenberg@bundestag.de
Wahlkreisbüro
Kreuzstraße 6
95111 Rehau
Tel: 09283 89 81 940
Fax: 09283 89 81 941
elisabeth.scharfenberg@wk.bundestag.de

Web: http://www.elisabeth-scharfenberg.de

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Startschuss für Pflegenoten

Beitrag von Presse » 01.07.2009, 07:14

Startschuss für Pflegenoten

Neu-Isenburg – Pflegeheime und ambulante Pflegedienste erhalten ab sofort Schulnoten. Spitzenvertreter der Kassen und ihrer Medizinischen Dienste gaben am Dienstag den Startschuss für die neuen Pflegenoten, die für mehr Transparenz in der Pflegequalität sorgen sollen. Damit können die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung am Mittwoch mit den ersten Prüfungen beginnen, auf deren Basis die gut 11.000 Heime und 11.500 ambulanten Dienste künftig benotet werden.
...
aerzteblatt.de
Qualität von Pflegeheimen wird transparenter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=36569
Deutsches Ärzteblatt print
Pflegeeinrichtungen: „Pflege-TÜV“ in der Kritik
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=64896

... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... enoten.htm

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öffentliche Noten für Heime, für Lehrer

Beitrag von HorstHessen » 01.07.2009, 09:07

Ob DAS wohl der richtige Weg ist ?
Ich meine mehr, gutes, motiviertes Pflegepersonal muss her.
Mehr gute Pflege statt bürokratische, zeitraubende sog. Pflegedokumentationen.
Die Heimträger müssen stärker in die Pflicht genommen werden.
Profitstreben muss in der Pflege gesetzlich verboten werden.
Die Pflegenden selbst brauchen einen Gesundheitsschutz, mehr gesellschaftliche Anerkennung; ja menschliche Wärme und Betreuung.
DAS ist doch der Dreh- und Angelpunkt !

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Altenheime - Kontrollen gegen Vernachlässigung

Beitrag von Presse » 01.07.2009, 11:21

Altenheime - Kontrollen gegen Vernachlässigung

ZEIT ONLINE, dpa 30.6.2009
Am Mittwoch startet der neue TÜV gegen die Missstände in Pflegeheimen. Die Prüfer sollen auch unangemeldet durch die ersten Heime ziehen

Wundliegen, Abmagerung, Stürze - nach der jüngsten, allerdings schon zwei Jahre alten Erhebung leidet jeder zehnte Bewohner der Heime nicht zu ahnenden Missständen. Schulnoten von eins bis fünf sollen die Suche nach einem guten Platz künftig einfach machen. Schwarze Schafe sollen es schwerer haben. Doch es gibt Zweifel an der Wirksamkeit.
.... (mehr)
http://www.zeit.de/online/2009/27/pflege-tuev

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Pflegenoten - Bayerisches Gesülze

Beitrag von Presse » 01.07.2009, 12:18

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute tritt das neue Verfahren zur Prüfung der Pflege-Qualität in Heimen (sog. Schulnoten-System) in Kraft. Neben zahlreichen Selbsthilfe-Verbänden greift auch die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) das neue Verfahren scharf an. Dazu erhalten Sie eine Erklärung von Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Pflegepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Mit freundlichen Grüßen
i. A. Ute Montag
Wahlkreismitarbeiterin
----

Pressemitteilung: 1. Juli 2009

Pflege-Noten: Bayerisches Gesülze

Heute tritt das neue Verfahren zur Prüfung der Pflege-Qualität in Heimen (sog. Schulnoten-System) in Kraft. Neben zahlreichen Selbsthilfe-Verbänden greift auch die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) das neue Verfahren scharf an. Dazu erklärt Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Pflegepolitik:

Frau Haderthauers Bild, das neue Prüfsystem sei eine einzige „Kompromiss-Sülze“, trifft zu. Wir möchten die bayerische Sozialministerin auf ihrem Weg der Selbsterkenntnis nicht bremsen. Denn sie selbst und ihre Partei haben mit der Pflegereform den Kessel für diese Sülze angeschürt.

Mit welchem Enthusiasmus sich die CSU in Bayern ein ums andere Mal von den Beschlüssen distanziert, die sie gemeinsam mit CDU und SPD in Berlin getroffen hat, ist eine bodenlose Heuchlerei.

Wir Grüne haben bei den Verhandlungen zur Pflegereform immer wieder gefordert, dass die Entwicklung des neuen Prüfverfahrens anders laufen muss. Weil das neue Prüfsystem für mehr Transparenz sorgen soll, hätte es in einem ebenso transparenten und unabhängigen Verfahren entwickelt werden müssen. Dagegen hat sich die große Koalition, also auch die CSU, verwehrt. Das Mindeste wäre es gewesen, die Organisationen und Verbände der Betroffenen, der Selbsthilfe und Verbraucher gleichberechtigt in die Entwicklung der neuen Prüfsystematik einzubinden. Immer wieder haben wir Grüne dies der großen Koalition, also auch der CSU, vorgeschlagen. Stattdessen haben CDU, SPD und CSU(!) diesen Organisationen lediglich ein Stellungnahmerecht zugestanden. Dass dies zu wenig war, zeigt sich nun eindrücklich.
________________________________
Elisabeth Scharfenberg, MdB
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
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Missstände in Heimen, Mangelversorgung

Beitrag von HorstHessen » 01.07.2009, 15:32

Ja, D A S gibt es.
Abgeladen wird das Ganze bei den Pflegerinnen und Pflegern auch aus falscher Sparsamkeit, aus Renditegier heraus. Und die Heimträger, Heimleitungen erhöhen immer mehr den Druck auf das Pflegepersonal.
Es mangelt an Pflegepersonal, weil die ( politischen ) Rahmenbedingungen überhaupt nicht stimmen. Und diese politisch Verantwortlichen kümmern sich nicht konsequent und wirklich. Mehr noch, das "Patentrezept" heißt Privatisierung, weil dieser angebliche Sozialstaat sich aus seiner Verantwortung für Pflege- und Hilfebedürftige, für das Pflegepersonal stiehlt ohne jeden Skrupel.
Ich fordere Frau Merkel auf, das Ganze zu Chefsache zu machen !!!!!!
Auf internationalem Parkett glänzt sie für ihr Eintreten für Menschenrechte.
Frau Merkel !
Gekonnte, qualitativ hochwertige , menschliche Pflege ist Menschenrecht !!!!!

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Vorbereitung und Umsetzung der Pflegenoten

Beitrag von Presse » 01.07.2009, 16:54

Siehe die aktuelle Pressemitteilung vom 30.06.2009 vom GKV - Spitzenverband u.a. unter
Vorbereitung und Umsetzung der Pflegenoten
viewtopic.php?p=44820#44820

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GKV PKV

Beitrag von HorstHessen » 01.07.2009, 17:17

Die Krankenkassen selbst setzen bei Krankheit, Therapie, P f l e g e doch selbst immer wieder den Rotstift an und residieren mit ihren Vorständen in Luxushäusern.
Diese frisieren doch Mängel, in dem sie beispielsweise bewußt vorab ihre Heim - "Kontrollen" ankündigen.
Umstritten sind gerade deren "Pflege"richtlinienen mit diesen menschenfeindlichen Zeitkorridoren.
Auch die Kassen müssen mehr in die Pflicht genommen werden.

thorstein
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Beitrag von thorstein » 01.07.2009, 18:59

Anstatt allen Häusern entweder die Note ausreichend oder mangelhaft zu geben, wie es bei den derzeitigen Rahmenbedingungen angebracht wäre, wird das Spektrum mit Sicherheit ausgefüllt. D.h. es wird jetzt bald staatlich geprüfte gute Häuser geben! Bei diesem absurden Spiel sage ich schon jetzt voraus, dass zukünftige Pflegeskandale sich keinesfalls an den Noten orientieren werden. Hier geht es nicht um Verbraucherschutz sondern darum, eine heile Pflegewelt vorzugauckeln, weil man die Kosten einer angemessenen Pflege scheut.

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