Transparenzberichte - Schulnoten für Heime = irreführend

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Hasilein
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Transparenzberichte - Schulnoten für Heime = irreführend

Beitrag von Hasilein » 06.04.2010, 13:31

Ich bin Altenpflegerin und habe vor wenigen Tagen den Transparenzbericht des MDK meines ehemaligen Arbeitgebers gelesen und seither geht es mir richtig mies, ich musste bitterlich weinen.
Etwas ist in mir zerbrochen und wäre ich jünger, würde ich sofort meinen Beruf aufgeben und etwas anderes machen.

Die letzten Jahre dort habe ich auf vielfältige Art und Weise versucht, für bessere Arbeitsbedingungen und die Kollegen zu kämpfen. Die Mitarbeiter werden dort behandelt wie der letzte Dreck, es wird ohne Rücksicht auf Verluste bekämpft wer nicht das Spiel von oben mitspielt, die Kündigungen kommen im zweimonats Rythmus rein und so ein Haus kriegt eine Spitzennote! :x
Warum stehen in diesem Transparenzbericht nicht die Anzahl der Pflegekräfte drin? Guckt der MDK sich keine Dienstpläne an oder unter welchem Aspekt? Wie können 30 alte Menschen von zwei Pflegekräften am Nachmittag versorgt werden, wenn die Hälfte davon das Essen angereicht bekommen muss? Wenn die Pflegekräfte Brote schmieren müssen, Tee kochen, usw. Gleichtzeitig wird biografiebezogen und individuell geplant gepflegt??? Ja, wie denn???

Kann man irgendwo gegen so einen Transparenzbericht Beschwerde einlegen?

Da werden eine Handvoll Bewohner zu verschiedenen Themen gefragt und diese sind repräsentativ für über 100 Bewohner?
Ich bin echt dafür, einen "Transparenzprüfungsbogen" für beschäftigte Pflegekräfte (examiniert und auch nicht) zu entwickeln.
Aber solange sich beschwerendes Pflegepersonal nicht wirksam geschützt werden kann (wenn sowas rauskommt, ist ein AG fast immer mit zerstörtem Vertrauen obenauf), ist das Zukunftsmusik.

Bitte entschuldigt diesen Frustbeitrag, aber ich finde das so traurig und ungerecht.

Und ich würde in der Tat gerne aktiv werden, wenn ich wüsste wie.
Das darf doch so nicht durchgehen.

Ein trauriges Hasilein
Leben und leben lassen!

Herbert Kunst
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Transparenzberichte - Schulnoten führen in die Irre

Beitrag von Herbert Kunst » 06.04.2010, 14:08

Hallo,
es gibt in diesem Forum viele kritische Beiträge zu den Transparenzberichten - siehe u.a.:
Pflegeheim-Qualitätsberichte - Veröffentlichung im Streit
viewtopic.php?t=13551
Es ist zweifelsfrei so, dass die Bewertungskriterien, die Richtlinien, die zu den Berichten führen, geändert werden müssen.
Mit diesen Richtlinien und Berichten (Schulnoten) kommen wir aber nicht weiter, weil die zugrunde liegenden gesetzlichen Vorschriften unzulänglich sind. Daher sind Reformen dringend erforderlich:
Weiterentwicklung der Pflegeversicherung - Koalitionsvertrag
viewtopic.php?t=13074
Wir brauchen eindeutig mehr Pflegepersonal. Die Pflegeschlüssel, die weitgehend eingehalten werden, sind völlig inakzeptabel.
Der Neusser Pflegetreff am 27.04.2010 greift die Themen auf:
Welche Pflege wollen wir ... ? - Pflegetreff 27.04.2010
viewtopic.php?t=12279
Dort sind Unterstützer sehr willkommen, auch eine Mitglied bei Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wäre hilfreich:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tzwerk.php
Außenstehende können gegen die Transparenzberichte eigentlich nichts unternehmen, außer z.B. Leserbriefe für die Medien abliefern. Dabei muss aber noch aufgepasst werden, denn ggf. hat man eine Klage wegen Rufschädigung am Hals. Natürlich kann man immer an die Heimaufsicht bzw. den MDK schreiben und seine Sicht der Dinge darstellen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, weil der Heimträger auch insoweit Kenntnisse erlangt und sich zur Wehr setzen kann mit der Behauptung, es würde etwas schlecht geredet, was in Wirklichkeit gut ist.
Siehe auch unter
Nachteilfreies Beschwerdemanagement in der Pflege
viewtopic.php?t=13941
Hier wird aufgezeigt, welche weiteren Korrekturen notwendig sind. Das Beschwerdemanagement - intern - muss verbessert werden.
Gruß
Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

Hasilein
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Beitrag von Hasilein » 06.04.2010, 14:35

Hallo,
ichhabe soeben den Antrag zur Mitgliedschaft für Pro Pflege heruntergeladen. Der Antrag ist ausgefüllt und ich werde es heute (auf dem Weg zum Dienst) noch zur Post bringen.
Am 27.04. habe ich leider Dienst, sonst hätte ich versucht zu kommen.
Dem letzten Absatz mit der Aufforderung zu Vorsicht kann ich nur zustimmen. Ich habe versucht auf meinem Gebiet etwas "zu tun".
Meine Motivation und meine Argumente waren in jeder Form wahrhaftig, vielleicht emotionsdurchwachsen, aber überprüfbar, dennoch habe ich den falschen Weg gewählt und verlor meinen Job.
Heute bin ich froh darüber und habe meine Traumstelle gefunden.
Aber ich denke oft noch an meine Kollegen, an die Altenpflege die mir sehr am Herzen lag.
Danke für den Tip.
Hasi
Leben und leben lassen!

WernerSchell
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Pflege-TÜV und die Schulnoten für Pflegeeinrichtungen

Beitrag von WernerSchell » 25.05.2010, 18:35

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Schirmherr ist Heinz Sahnen, Ratsherr im Stadtrat der Stadt Neuss,
und Mitglied des Landtages NRW (2000 – 2010).
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“


Neuss, den 25.05.2010

Pressemitteilung

Pflege-TÜV und die Schulnoten für Pflegeeinrichtungen
Kritische Anmerkungen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Die Suche nach einer geeigneten (ambulanten oder stationären) Pflegeeinrichtung gestaltet sich oftmals schwierig. Eine solche Einrichtung soll einmal den konkreten Wünschen entsprechen und dann selbstverständlich gute, der Menschenwürde gerecht werdende Pflege, Betreuung und sonstige Versorgung gewährleisten. Verkürzt gesagt geht es um die Suche nach dem sogenannten guten Pflegedienst oder Heim. Und jetzt beginnen die Probleme.

Insoweit nimmt Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk wie folgt Stellung:

Eine wirklich uneingeschränkt gute Pflegeinrichtung zu finden, ist eigentlich nicht möglich. Denn das SGB XI und die sonstigen die Pflege betreffenden bundes- und landesrechtlichen Vorschriften lassen es überhaupt nicht zu, umfassend eine gute / angemessene Pflege zu gewährleisten. Es gibt vielerlei systemische Mängel, vor allem völlig unzureichende Personalausstattungen (Stellenschlüssel), so dass auch bei kompletter Besetzung aller Planstellen nie genügend Personal vorhanden sein kann. Im Volksmund hat sich insoweit bereits die Bezeichnung „Minutenpflege“ durchgesetzt.

Die fachärztliche Versorgung wird in den Heimen seit Jahren als klar mangelhaft bezeichnet. Bundesweit greifende Konzepte für Verbesserungen auf diesem Gebiet kommen, trotz vielfältiger Modellprojekte und Reformankündigungen, nicht voran. Es hapert letztlich an der Honorierung der Ärzte. Insoweit zeigt die Ökonomisierung des Gesundheitswesens volle Wirkung.

Die vor Jahren durchgeführte Föderalismusreform hat die Probleme im Pflegesystem zusätzlich vergrößert, weil es nunmehr ein Durcheinander von bundes- und landesrechtlichen Vorschriften gibt, versehen mit immer größer werdenden bürokratischen Hürden, die kaum nachvollziehbar erscheinen. Die Doppelprüfungen von Heimaufsichten und MDK können als überflüssig angesehen werden. Eine einzige - mit den notwendigen Kompetenzen ausgestatte - Prüfinstanz wäre kostengünstiger und effektiver wirksam. Eingesparte Mittel könnten der direkten Versorgung pflegebedürftiger Menschen zugute kommen.

Bis heute haben es im Übrigen weder der Bund noch die Länder vermocht, die Grundsätze der „Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen“ verbindlich zu machen, d.h. zu subjektiv-öffentlichen Rechten mit Anspruchscharakter auszuformen. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat wiederholt angesprochen und bemängelt, dass es nicht ausreichend sei, diese Chartagrundsätze in „Sonntagsreden“ als Fortschritt zu preisen. Bezüglich der Chartagrundsätze kann folgerichtig nur von einem "Papiertiger" gesprochen werden.

Bei der Suche nach einer sogenannten guten Einrichtung kann es also im Zweifel nur darum gehen, solche Anbieter ausfindig zu machen, die sich unter den gegebenen schlechten Pflege-Rahmenbedingungen bestmöglich bemühen, den pflegebedürftigen Menschen mit entsprechend gestalteten Pflege-, Betreuungs- und sonstigen Versorgungsangeboten zu unterstützen und beizustehen. Insoweit scheinen gute Führungskräfte (z.B. Heimleitung, Pflegedienstleitung) Schlüsselpositionen zu sein. Wo es insoweit nicht stimmt, gilt möglicherweise der Grundsatz „Der Fisch stinkt vom Kopf“.

Bemühungen, den Pflegebedürftigen bestmögliche Dienstleistungen zu bieten, können sehr unterschiedlich ausfallen, so dass die Ergebnisse solcher Aktivitäten durchaus mit einem Notensystem bewertet werden können. Gelänge dies in nachvollziehbarer Weise, könnte man die „Spreu vom Weizen“ trennen.

Begrüßenswert ist daher, dass der Gesetzgeber bei der Pflegereform 2008 mehr Transparenz und Bewertungen der Pflegeeinrichtungen vorgeschrieben hat, zumal dabei nach dem Gesetzeswortlaut im Wesentlichen auf die Ergebnisqualität der pflegebedürftigen Menschen abgestellt werden soll.

Die daraufhin unter Federführung des GKV-Spitzenverband Bund erarbeiteten Transparenzvereinbarungen und Bewertungskriterien als Grundlage für die Bewertung von Pflegeeinrichtungen mit Schulnoten genügen aber in keiner Weise den gesetzlichen Anforderungen. Dies vor allem deshalb nicht, weil die Ergebnis- und Lebensqualität nicht in der gebotenen Weise entscheidend ausschlaggebend für die Notengebung gemacht wurde. Die Schulnoten werden nach den augenblicklichen Vorschriften aus einer Gemengelage von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität ermittelt.

Dies ist aber nicht das, was diejenigen, die sich im Wesentlichen ergebnisorientiert informieren wollen, erfahren wollen. So kann es z.B. sein, dass eine gut geführte Dokumentation oder eine gerade durchgeführte Fortbildung für Mitarbei­terInnen einen handfesten Mangel in der Pflege (z.B. Durchliegegeschwür, Verbrühung, Sturz, mangelnde Mobilisation, keine Unterstützung bei der Nahrungseinnahme, „pflegeerleichternde Maßnahmen“) per Notenquerschnitt ausgleichen kann. Pflegerische Mängel können also letztlich im Notendschungel untergehen und somit wichtige Botschaften klar verfälschen.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist der Meinung, dass für die Bewertung einer Einrichtung allein die Ergebnisqualität ausschlaggebend sein muss. Struktur- und Prozessqualität können allenfalls am Rande interessant und vor allem für die innerbetriebliche Managementarbeit von Bedeutung sein.

Die Notengebung auf der Grundlage einer Angehörigenbefragung zu ergänzen kann in der jetzigen Form als kontraproduktiv angesehen werden. Wenn überhaupt, muss auf die Befragung der Betroffenen selbst oder ihrer Rechtsvertreter abgestellt werden. Entscheidend muss aber insoweit auf jeden Fall sein, dass bei der Befragung Abhängigkeitserwägungen auf jeden Fall ausgeschlossen werden können. Welcher Betroffene wird seinen Vertragspartner ohne Not kritisieren, wenn er befürchten muss, dass ihm solche Bekundungen heimgezahlt werden können? Bislang bekannt gewordene Ergebnisse über Angehörigenbefragungen bestätigen die Zweifel.

Die Verbände der zu prüfenden Einrichtungen sind bei der Erarbeitung der maßgeblichen Prüfkriterien beteiligt worden, konnten also gezielt Einfluss nehmen. Bereits Anfang 2009 wurde in diesem Zusammenhang von einem führenden Vertreter des MDS kritisiert, dass hier der „Bock zum Gärtner“ gemacht worden sei. Wenn sich demnach heute Träger von Pflegeeinrichtungen gegen schlechte Benotungen zur Wehr setzen, sogar die Sozialgerichte anrufen, scheint das auch ein wenig widersprüchlich.

Nicht beteiligt wurden bei der Abfassung von Transparenzvereinbarungen und Bewertungskriterien die insoweit kompetenten Selbsthilfevertreter. Damit ist in eklatanter Weise gegen die Vorschriften des SGB XI verstoßen worden. So gesehen sind die berechtigten Belange der Betroffenenseite weder in den Prüfkriterien ausreichend gewahrt, noch konnten sie im Rahmen der Vorbereitung der Prüfkriterien vorgetragen und diskutiert werden. Zu beklagen ist, dass sich der GKV-Spitzenverband Bund bislang weigert, Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk an der gebotenen Überarbeitung der Prüfvorschriften zu beteiligen.

Im Übrigen geht Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk davon aus, dass eine wirkliche und nachhaltige Verbesserung der Pflege, Betreuung und Versorgung in den Pflegeeinrichtungen nur durch eine umfassende Reform der Pflege-Rahmenbedin­gungen erreicht werden kann. Dabei müsste vor allem durch eine auskömmliche Ausstattung der Pflegeeinrichtungen mit (Fach)personal gewährleistet werden, dass für die vielfach gewünschte bzw. geforderte Zuwendung deutlich mehr Zeit zur Verfügung steht. Solche Personalausstattungen sollten mittels bundeseinheitlicher Personalbemessungssysteme ermittelt werden.

Mit einem Pflege-TÜV und Schulnoten auf der jetzigen Vorschriftenbasis erhöht man nur den Druck auf die ohnehin durch personelle und organisatorische Unzulänglichkeiten gebeutelten Pflegekräfte und schafft zusammen mit den viel beklagten Arbeitsverdichtungen nur weiteren Frust. Und dies wird die Pflegequalität nicht verbessern, sondern eher verschlechtern!

Werner Schell,
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

+++
Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei!

Medienberichte zur Pressemitteilung u.a. unter:
http://www.pflegen-online.de/nachrichte ... tungen.htm
http://www.openpr.de/news/431833.html
http://www.openbroadcast.de/artikel/474 ... ungen.html
http://www.presseanzeiger.de/meldungen/ ... 348063.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pflegenoten: Selbsthilfevertreter nicht beteiligt

Beitrag von WernerSchell » 26.06.2010, 16:57

>> Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk <<
Pflegenoten: Selbsthilfevertreter nicht beteiligt
Bericht in »CAREkonkret« vom 25.6.2010
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... eiligt.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegenoten verfehlen ihr Ziel

Beitrag von Presse » 01.07.2010, 11:43

Pressemitteilung vom 01.07.2010:

Pflegenoten verfehlen ihr Ziel

(KÖLN/HANNOVER) Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V. stellt den vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) durchgeführten Qualitätsprüfungen der Pflegeeinrichtungen ein schlechtes Zeugnis aus. Das gaben Vertreter des Berufsverbandes am Rande der vom Kuratorium Deutsche Altenhilfe am 01. Juli in Köln durchgeführten Veranstaltung „Transparenz-Kriterien - Was ist zu tun – wie geht es weiter?“ bekannt.

Seit Dezember 2009 werden Pflegeeinrichtungen vom MDK im Rahmen der Transparenz-Vereinbarungen in der Pflege benotet. Die Ergebnisse werden im Internet veröffentlicht. Erste Erfahrungen zeigen, das die Prüfungen das Ziel verfehlen, pflegerische Versorgung transparent und Qualität nachvollziehbar zu machen. Vertreter des DBfK kritisieren, dass die Prüfergebnisse in erster Linie die ordnungsgemäße Dokumentation einer Pflegetätigkeit wiedergeben – aber eben nicht die fachgerechte Ausführung der Pflege.

Es kann nicht im Interesse der von Pflegebedürftigkeit betroffenen Menschen liegen, per Schnellschuss Prüfergebnisse zu erzwingen, die bei näherem Hinsehen nur begrenzten Aussagewert haben.

„Unsere Profession versteht sich als Fürsprecher der pflegebedürftigen Menschen. In dieser Rolle fordern wir dazu auf, die Schwächen des Pflegetransparenzverfahrens offen zu benennen. Sowohl pflegebedürftige Menschen als auch deren Angehörige haben ein Recht darauf zu erfahren, dass die derzeitig veröffentlichten „Pflegenoten“ im Wesentlichen eine Bewertung der Pflegedokumentation darstellen und nicht der Qualität der Pflegeergebnisse.“ führt Patricia Drube, Referentin für Altenpflege und ambulante Pflege beim DBfK Nordwest, aus.

Der DBfK Nordwest bietet bei der Entwicklung eines wirksamen Verfahrens zur Erhebung der Pflegequalität seine Unterstützung an. Für kosmetische Maßnahmen, z.B. bei der Interpretation der Bewertungssystematik, zeigt der DBfK Nordwest kein Verständnis. „Solche Maßnahmen sind Augenwischerei und tragen eher zu einer Verschleierung bei als zu der geforderten Transparenz.“ so Drube.

Die Meldung liegt Ihnen als PDF im Pressebereich des DBfK Nordwest vor.
http://dbfk.de/regionalverbaende/nw/presse/presse.php

Kontakt:
DBfK Nordwest e.V.
Patricia Drube
Lister Kirchweg 45
30164 Hannover
drube@dbfk.de
Tel.: 0511/696844-0
Fax: 0511/696844-176

Für Anfragen an die Pressestelle wenden Sie sich bitte an:
Burkhardt Zieger
Referent für öffentliche Kommunikation
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe
DBfK Nordwest
Lister Kirchweg 45
30163 Hannover
zieger@dbfk.de
Tel.: 0511/696844-171
Fax: 0511/696844-176
Mobil: 0176/229 559 43
http://www.dbfk.de
http://www.good-care.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen.

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Transparenzvereinbarungen & Bewertungskriterien

Beitrag von Herbert Kunst » 04.09.2010, 08:29

Die Diskussion zum Transparenzgeschehen / Schulnoten für Pflegeeinrichtungen wird zur Zeit lebhaft geführt.
In diesem Forum gibt es dazu auch umfangreiche Informationen.
Ich selbst habe heute auch ein kurzes Statement abgegeben.
Dies alles ist zu finden unter
viewtopic.php?t=13551
viewtopic.php?t=14296
viewtopic.php?t=12927

Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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Pflegeheimtest: Schöne alte Welt

Beitrag von Presse » 30.09.2010, 08:07

Pflegeheimtest: Schöne alte Welt
Wie gut sind deutsche Pflegeheime? Kritiker sprechen von katastrophalen Zuständen, verlässliche Studien gibt es kaum. Jetzt hat das Verbraucherministerium getestet.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 80,00.html
Quelle: Der Spiegel

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Der Pflege-TÜV auf dem Prüfstand - Radiotipp für 06.10.2010

Beitrag von WernerSchell » 06.10.2010, 06:38

06.10.2010, 10.10 – 11.30 Uhr, Deutschlandfunk
Livediskussion - Länderzeit


Thema:
Der Pflege-TÜV auf dem Prüfstand - Wie aussagekräftig sind die Pflegenoten?

Gesprächsteilnehmer:
- Prof. Martina Hasseler,
Pflegewissenschaftlerin
- Thomas Ballast, Vorstands-
vorsitzender des Verbandes
der Ersatzkassen e.V.
- Elisabeth Frischhut, Referen-
tin Dt. Caritasverband e.V.
- Werner Schell, Dozent für
Pflegerecht und Vorstand
Moderation: Dörte Hinrichs

Es besteht für ZuhörerInnen wie folgt die Möglichkeit, sich während der Sendung zu Wort zu melden:
Hörertel.: 00800-44644464
Hörerfax: 00800-44644465
dlf.laenderzeit@dradio.de


Siehe auch Vorschau unter
http://www.dradio.de/dlf/vorschau/

Stand: 06.10.2010

Medienberichte zur Radiosendung u.a.:
http://www.pflegen-online.de/nachrichte ... 7f85df6f13
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Kontrollierte Pflege - TV-Tipp für den 06.04.2011

Beitrag von WernerSchell » 06.04.2011, 07:15

06.04.2011, 18.05 - 18.20 Uhr, WDR-Fernsehen, Hier und heute
11.04.2011, 14.16 - 14.31 Uhr (Wdh.).

Thema:
Kontrollierte Pflege

... dem "Pflege-TÜV" bei der Prüfung auf die Finger geschaut. ....
Autoren: Kai-Hendrik Haß und Tanja Reinhard

Weitere Informationen unter:
http://www.wdr.de/tv/huh/sendungsbeitra ... /04/06.jsp
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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